Oracle Aktie Prognose Oracle am Scheideweg: Jetzt geht es um alles

News: Aktuelle Analyse der Oracle Aktie

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Oracle
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Zunehmende Wachstumsdynamik, gigantischer Auftragseingang. Oracle ist
trotzdem zum mehrjährigen Aufwärtstrend zurückgekommen, jetzt geht es um alles.

Oracle im Wandel: Vom Cloud-Nachzügler an die Spitze

Nach einer beeindruckenden Phase, in der Oracle mehrfach die Quartalszahlen übertroffen und die Aktie zu einem wahren Höhenflug angesetzt hat, scheint die Siegesserie vorerst eine Pause einzulegen.

Doch bevor wir uns der jüngsten Entwicklung zuwenden, lohnt es sich, einen Blick auf die Gründe für diese Rallye zu werfen, die das Unternehmen aus dem Silicon Valley in den vergangenen Jahren an die Spitze gebracht hat.

Wer Oracle schon länger verfolgt, wird feststellen, dass sich das Unternehmen seit 2022 komplett neu positioniert hat. Man könnte auch sagen, dass man sich neu erfunden hat.
Daher hatte ich immer wieder auf die Aktie hingewiesen.

Der Grund für diese optimistische Einschätzung liegt in einer Entwicklung, die kaum jemand vorhergesehen hatte: Oracle, lange Zeit ein Nachzügler im Cloudgeschäft, hat mit den Neuerungen des MySQL Database-Services HeatWave einen entscheidenden Durchbruch erzielt.

Während das Unternehmen über Jahre hinweg im Schatten von Konkurrenten wie Google, Snowflake oder Amazon Web Services stand und drohte, den Anschluss zu verlieren, war man plötzlich wieder im Spitzenfeld.

Plötzlich läuft es wieder

Nach etlichen Jahren ohne nennenswertes Umsatzwachstum ist es zu einer nachhaltigen Belebung gekommen.
In den zehn Jahren bis 2021 stagnierte der Umsatz des Unternehmens nahezu und kletterte lediglich von 37,1 auf 40,5 Mrd. USD. Inflationsbereinigt ist das bestenfalls ein Nullsummenspiel.

In den Geschäftsjahren 2022 bis 2024 kletterte der Umsatz jedoch auf 53,0 Mrd. USD. Dieser rasante Anstieg zeigt, wie tiefgreifend die Transformation bei Oracle tatsächlich ist. Das Cloudgeschäft, das lange Zeit nur eine Nebenrolle spielte, hat sich zu einem zentralen Wachstumstreiber entwickelt.
Und es wächst nicht nur deutlich schneller als das Altgeschäft, es ist auch profitabler. Damit hat Oracle einen Wandel vollzogen, der das Unternehmen aus einer Phase der Stagnation herauskatapultiert und in eine neue Ära geführt hat.

Das hat wiederum dazu geführt, dass sich der Aktienkurs ebenfalls rasant entwickelt. Vom Tief im Jahr 2022 hat sich der Kurs mehr als verdreifacht. Aktuell befindet sich die Aktie jedoch wieder im Rückwärtsgang.

Das laufende Geschäftsjahr 2025 endet im Mai, gestern hat Oracle die Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt.

Gigantischer Auftragseingang aber enttäuschende Umsatzentwicklung

Der Gewinn lag in Q3 mit 1,47 USD je Aktie im Rahmen der Erwartungen. Mit einem Umsatz von 14,1 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 14,4 Mrd. USD jedoch verfehlt.

Als Reaktion darauf hat die Aktie nachbörslich um 3,3% auf 143,90 USD nachgegeben. Da die Erwartungen leicht verfehlt wurden, ist die Kursreaktion adäquat, zumindest isoliert betrachtet.

Die zugrundeliegenden Wachstumstrends bei Oracle sind weiterhin voll intakt. Der Umsatz konnte auf Jahressicht um 6% gesteigert werden, wobei negative Währungseffekte 2 Prozentpunkte gekostet haben.

Das Cloudgeschäft verzeichnete ein Umsatzplus um 23% auf 6,2 Mrd. USD. Der Umsatz im Teilbereich Cloud Infrastructure konnte sogar um 49% auf 2,7 Mrd. USD gesteigert werden.

Im Jahresverlauf erwartet man eine Beschleunigung der Wachstumsdynamik, unter anderem auch, da die Cloud-Sparte immer mehr an Gewicht gewinnt.
Der Auftragsbestand (RPO, remaining performance obligations) ist auf Jahressicht um 62% auf 130 Mrd. USD gestiegen.

Im letzten Quartal hat man neue Verträge mit einem Gesamtwert von sagenhaften 48 Mrd. USD abgeschlossen, mehr als dem dreifachen des Umsatzes.

Ausblick und Bewertung

Das größte Problem von Oracle ist, dass man die Nachfrage nicht annähernd bedienen kann. Wenn man es negativ formulieren möchte, könnte man auch sagen, dass Oracle nicht schnell genug skaliert. Als Aktionär würde man sich definitiv wünschen, dass es schneller geht, es hakt allerdings auch an der Verfügbarkeit von Hardware.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Oracle weiterhin im Fahrplan ist. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat man das Ergebnis um 10% auf 4,33 USD je Aktie gesteigert.
Für das vierte Quartal stellt man 1,61 – 1,65 USD je Aktie in Aussicht.

Das Jahresergebnis würde demnach um 7% auf 5,96 USD je Aktie steigen, was einer forward P/E von 24,1 entspricht.

Da das nächste Geschäftsjahr bereits im Juni beginnt, ist der Ausblick jedoch fast wichtiger.
Derzeit geht Oracle davon aus, dass der Konzernumsatz um 15% steigen wird. Im Cloudgeschäft erwartet man sogar ein Wachstum von über 50%.

Unterstellt man, dass der Gewinn genauso stark steigt wie der Konzernumsatz, ergibt sich daraus eine Gewinnprognose von 6,85 USD je Aktie. Dadurch würde die P/E im bald anbrechenden Geschäftsjahr auf 21,0 sinken.
Das ist in Anbetracht von zweistelligen Wachstumsraten, dem gigantischen Auftragsbestand und der zunehmenden Dynamik wenig.

Oracle Aktie: Chart vom 11.03.2025, Kurs: 143,90 USD - Kürzel: ORCL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Oracle Aktie: Chart vom 11.03.2025, Kurs: 143,90 USD – Kürzel: ORCL | Quelle: TWS

Die Aktie hat nachbörslich um 3,3% auf 143,90 USD nachgegeben. Oracle notiert demnach zwischen den beiden mehrjährigen Aufwärtstrends, die aus Sicht der Bullen unbedingt verteidigt werden müssen.

Fällt Oracle unter 140 USD, muss mit weiteren Kursverlusten in Richtung 127,50 – 132,00 USD gerechnet werden. Auf diesem Niveau läge die forward P/E in etwa bei 19 und somit auf dem niedrigsten Stand seit mehreren Jahren.

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Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value. Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch. Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
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Vorherige Analysen der Oracle Aktie

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Donald Trump plant als neuer US-Präsident Berichten zufolge einen KI-Investitionsplan mit dem klingenden Namen „Stargate“. Dieses Projekt soll durch private Investitionen in Milliardenhöhe in die KI-Infrastruktur aus der Zusammenarbeit von SoftBank, Oracle und OpenAI entstehen.

Diese Nachricht ließ die Kurse einzelner Unternehmen deutlich steigen. Nachdem die Oracle-Aktie im gestrigen Handel bereits +7% an Wert zulegen konnte, legte das Papier im nachbörslichen Handel weitere +4.5% zu. Somit ist die Korrektur, welche nach den letzten Quartalsergebnissen im Dezember gestartet wurde, vorerst vom Tisch.

Expertenmeinung: Mit dem heute zu erwartenden Gap dürften sich die Kurse der Kurslücke von Dezember nähern. Im Bereich von 190 USD ist aber mit etwas Gegenwind zu rechnen.

Es bleibt abzuwarten, wie die Bullen auf diesem Niveau agieren werden. Gewinnmitnahmen werden sich wohl mit euphorischen Käufern ein Stelldichein geben. Ich bleibe bei dem Papier bei einer bullischen Gesamtbewertung.

Aussicht: BULLISCH

Oracle Aktie: Chart vom 21.01.2025, Kurs: 172.57 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Oracle Aktie: Chart vom 21.01.2025, Kurs: 172.57 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS

Nach einem Jahr voller Rekorde hat Oracle mit einer ersten Delle zu kämpfen – ist das nur ein kurzer Rückschlag?

Vom Verfolger zum Vorreiter: Wie Oracle die Cloud umkrempelt

Nachdem Oracle mehrfach die Quartalszahlen übertroffen und die Aktie zu einem wahren Höhenflug angesetzt hat, ist die Siegesserie vorerst vorüber.

Beginnen wir aber zuerst mit den Gründen für die Rallye. Wer schon länger auf LYNX aktiv ist, dem wird vielleicht aufgefallen sein, dass ich seit 2022 schätzungsweise ein Dutzend Artikel zu Oracle geschrieben habe – und das Fazit war immer positiv.

In diesem Jahr sind bei Kursen von 105, 130, 135 und 152 USD bereits vier Analysen zu Oracle erschienen.

Der Grund dafür ist, dass 2022 etwas geschehen ist, womit wohl niemand gerechnet hat. Über Jahre hinweg hinkte Oracle im Cloudgeschäft hinterher und drohte von Google, Snowflake & Co. abgehängt zu werden, doch mit einigen Neuerungen des MySQL Database-Services „HeatWave“ ist der große Wurf gelungen.

Seitdem ist man in diesem Bereich konkurrenzfähig und das Geschäft brummt. Dadurch ist es zu einer nennenswerten Beschleunigung des Wachstums gekommen.

Von der Rekordrallye zur Kurskorrektur

Wie tiefgreifend die Veränderungen sind, wird erst deutlich, wenn man sich die langfristige Historie von Oracle ansieht.
In den zehn Jahren bis 2021 konnte der Umsatz lediglich von 37,1 auf 40,5 Mrd. USD gesteigert werden. Inflationsbereinigt kann man das bestenfalls als Stagnation bezeichnen.

In den drei Geschäftsjahren 2022 bis 2024 kletterte der Umsatz dann aber in rasantem Tempo von 40,5 auf 53,0 Mrd. USD.

Oracle hat sich also wahrlich neu erfunden und im Datenbank- und Cloudgeschäft einen Wachstumstreiber gefunden, der die Dynamiken auf Konzernebene gewendet hat.
Darüber hinaus gewinnt das Cloudgeschäft immer mehr an Gewicht, da es wesentlich schneller wächst als das Altgeschäft. Obendrein ist es profitabler.

Der Gewinn lag im letzten Quartal mit 1,47 USD je Aktie dennoch unter den Erwartungen von 1,48 USD. Mit einem Umsatz von 14,06 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen erfüllt.

Hinzu kam, dass man für das nächste Quartal nur einen Gewinn von 1,47 – 1,51 USD je Aktie in Aussicht stellt, weniger als die bisherigen Konsensschätzungen in Höhe von 1,50 – 1,54 USD je Aktie.

Als Reaktion darauf ist Oracle nachbörslich um 8,6% auf 174,00 USD abgestürzt. Aus meiner Sicht handelt es sich dabei um eine Überreaktion. Andererseits ist es vollkommen normal, dass schlechte Neuigkeiten nach derartigen Rallyes zu scharfen Korrekturen führen.
Die Volatilität ist bei Oracle seit Monaten stark erhöht.

Und nachdem die Aktie im Jahresverlauf um 80% gestiegen ist, ist die Bewertung auch relativ hoch. All diese Faktoren haben dazu beigetragen, dass die Kursreaktion heftig ausgefallen ist.

Oracle unter Druck: Ist der fundamentale Trend noch intakt?

Die eigentliche Frage ist jedoch, ob der fundamentale Trend gebrochen ist oder nicht. Sollte er nicht gebrochen sein, dürfte sich die Aktie früher oder später fangen und anschließend ein neues Allzeithoch markieren.

Im letzten Quartal konnte der Konzernumsatz um 9% auf 14,1 Mrd. USD gesteigert werden. Das Ergebnis nach GAAP verbesserte sich um 24% auf 1,10 USD und nach non-GAAP um 10% auf 1,47 USD je Aktie.

Das Cloudgeschäft verzeichnete ein Umsatzplus von 24% auf 5,9 Mrd. USD, maßgeblich getrieben durch Cloud-Infrastructure, wo der Umsatz um 52% auf 2,4 Mrd. USD gesteigert werden konnte.
In den anderen drei Sparten, die das Cloudgeschäft umfasst, lagen die Wachstumsraten bei 10%,18% und 20%.

“Record level AI demand drove Oracle Cloud Infrastructure revenue up 52% in Q2, a much higher growth rate than any of our hyperscale cloud infrastructure competitors,” said Oracle CEO, Safra Catz. “Growth in the AI segment of our Infrastructure business was extraordinary—GPU consumption was up 336% in the quarter—and we delivered the world’s largest and fastest AI SuperComputer scaling up to 65,000 NVIDIA H200 GPUs. With our remaining performance obligation (RPO) up 50% to $97 billion, we believe our already impressive growth rates will continue to climb even higher. This fiscal year, total Oracle Cloud revenue should top $25 billion.”

Dem CEO zufolge wächst die Cloud-Infrastruktur von Oracle wesentlich schneller als bei den anderen Hyperscalern (Amazon, Microsoft, Google, Meta). Besonders beeindruckend sei das Wachstum im KI-Bereich, wo man einen Anstieg der GPU-Nutzung um 336% verzeichnet hat.
Um das zu erreichen, hat Oracle den weltweit größten und schnellsten KI-Supercomputer gebaut, der mit bis zu 65.000 NVIDIA H200-GPUs arbeitet.

Die nächsten 97 Milliarden

Für das laufende Geschäftsjahr wird erwartet, dass die Gesamterlöse aus der Oracle Cloud erstmals die Marke von 25 Milliarden Dollar überschreiten.
Damit ist das Cloudgeschäft kurz davor, das Altgeschäft zu überholen.

Darüber hinaus verzeichnete man einen Anstieg der verbleibenden vertraglichen Verpflichtungen (Remaining Performance Obligation, RPO) um 50% auf 97 Mrd. USD.

Es dürfte demnach ziemlich sicher sein, dass der Wachstumstrend bei Oracle nicht gebrochen ist. Der Vorstand geht sogar davon aus, dass die Wachstumsraten zunehmen werden.

Oracle-Gründer Larry Ellisson zufolge laufen einige der wichtigsten KI-Modelle auf der Cloud-Infrastruktur des Unternehmens, da sie schneller und günstiger ist als die der Konkurrenz.
Ferner hat man eine Kooperation mit Meta beschlossen.

Dadurch verfestigt sich ein Trend, der sich im Cloud-Umfeld bereits seit langer Zeit abzeichnet: Die großen Anbieter kooperieren auf allen möglichen Ebenen miteinander, statt in Konkurrenz zu treten und über den Preis Marktanteile zu gewinnen.
Scheinbar sind alle zu dem Schluss gekommen, dass das die bessere Strategie ist.

Der Markt ist so groß, dass für alle genug abfällt. Und Oracle hat gerade erst begonnen, in ihn vorzudringen.
Das Cloudgeschäft wird das Altgeschäft nicht nur bald überholen, langfristig könnte der Bereich einen höheren Umsatz erzielen als derzeit der ganze Konzern.

Dafür spricht nicht nur der enorme „Auftragsbestand“ (RPO), sondern auch die zuletzt wieder zunehmende Wachstumsdynamik im Cloudgeschäft.
Im vierten Quartal des letzten Geschäftsjahres lag das Wachstum in dem Bereich bei 20%. In Q1 wurde ein Plus von 21% erzielt und in Q2 waren es 24%.

Oracle Aktie: Chart vom 10.12.2024, Kurs: 174 USD - Kürzel: ORCL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Oracle Aktie: Chart vom 10.12.2024, Kurs: 174 USD – Kürzel: ORCL | Quelle: TWS

Wird der vorbörsliche Absturz auf 174 USD im regulären Handel bestätigt, kommt es zu einem prozyklischen Verkaufssignal.
Zwischen 172 und 168 USD liegen jedoch drei relevante Unterstützungen und eine weitere bei 164 USD. Daher besteht die ernstzunehmende Chance, dass die Aktie irgendwo in diesem Bereich wieder zu Oberseite dreht.

Aus Sicht der Bullen wird es erst unterhalb von 164 USD wirklich problematisch. Denn sollte dieser Support aufgegeben werden, denn darunter wäre der Weg bis 146 USD frei.

Für langfristige Investoren könnte sich ein derartiger Rücksetzer als Gelegenheit herausstellen. Bei 146 USD läge die forward P/E von Oracle beispielsweise bei 23,3. Das ist in Anbetracht zweistelliger Gewinnsteigerungen und der zunehmenden Dynamik wenig.

Nach Google hat Oracle jetzt auch den Marktführer AWS als strategischen Partner gewonnen. Der Auftragsbestand steigt um 53 % auf 99 MilliardenR Dollar.

Überraschung … oder auch nicht.

Bei Oracle zeichnen sich auf mehreren Ebenen klare Muster ab. Alle drei Monate springt die Aktie auf ein neues Allzeithoch, weil Oracle wieder die Erwartungen übertroffen hat und die Prognose erhöht.
Es wird nach wie vor unterschätzt, welchen grundlegenden Wandel das Unternehmen vollzogen hat.

Seitdem Oracle im Jahr 2022 ein technologischer Durchbruch in der Cloud gelungen ist, hat das Unternehmen plötzlich wieder einen echten Wachstumstreiber. Das Altgeschäft, das zwar hochprofitabel ist, aber kein nennenswertes Wachstum verzeichnet, verliert immer mehr an Bedeutung.

Im Cloud-Geschäft ist hingegen etwas passiert, womit kaum jemand gerechnet hätte. Über Jahre hinweg hinkte Oracle hinterher und drohte von Google, Snowflake & Co. abgehängt zu werden, doch mit einigen Neuerungen des MySQL Database-Services „HeatWave“ ist der große Wurf gelungen.

Seitdem ist man in diesem Bereich konkurrenzfähig und das Geschäft brummt.

Für unsere Leser ist das keine Neuigkeit, denn seit 2022 hatte ich mehr als ein halbes Dutzend Mal darauf hingewiesen.
In diesem Jahr sind bei Kursen von 105, 130 und 135 USD bereits drei Analysen zu Oracle erschienen.

Dreimal Quartalszahlen, dreimal ein neues Allzeithoch

Die jüngsten Quartalszahlen haben nachbörslich einen Kurssprung um 8,9 % auf ein neues Allzeithoch bei 152,31 USD ausgelöst.
Oracle ist demnach dreimal in Folge nach den Quartalszahlen auf ein neues Allzeithoch gesprungen.

Oracle Aktie: Chart vom 10.09.2024, Kurs: 152,31 USD - Kürzel: ORCL | Online Broker LYNX
Oracle Aktie: Chart vom 10.09.2024, Kurs: 152,31 USD – Kürzel: ORCL | Quelle: TWS

Der Gewinn lag mit 1,39 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,32 USD. Der Umsatz übertraf mit 13,3 Mrd. die Analystenschätzungen von 13,2 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 7 % und einem Gewinnsprung um 17 %.

In ähnlicher Weise dürfte es in der nahen Zukunft weitergehen, denn der Wert der Auftragsbestände (RPO, Remaining Performance Obligation) konnte um 53 % auf 99 Mrd. USD gesteigert werden.

Die Fortschritte sind vor allem auf das Cloudgeschäft zurückzuführen. In diesem Bereich konnte der Umsatz um 21 % auf 5,6 Mrd. USD gesteigert werden und es dürfte nicht mehr lange dauern, bis der Großteil des Konzerngeschäfts auf die Cloud entfällt.

Nach Google hat man auch AWS als Partner gewonnen

Da die Margen im Cloudgeschäft deutlich höher sind, führt das zu überproportionalen Gewinnsteigerungen.

Darüber hinaus ist das Cloudgeschäft durch wiederkehrende Einnahmen und einen gut planbaren Cashflow gekennzeichnet. In den letzten 12 Monaten kletterte der freie Cashflow von 9,46 auf 11,27 Mrd. USD (TTM, trailing twelve months).

Für das laufende Quartal stellt Oracle eine weitere Zunahme der Wachstumsdynamik in Aussicht. Der Umsatz soll auf Konzernebene um 8-10 % steigen und im Cloud-Segment um 24-26 %.
Der Gewinn soll bei 1,45 – 1,49 USD je Aktie liegen, bisher hatte man 1,42 – 1,46 USD je Aktie in Aussicht gestellt.

Nachdem man vor drei Monaten eine strategische Zusammenarbeit mit Google beschlossen hat (Wir berichteten: Revolutionäre Multicloud-Partnerschaft mit Google), hat man gestern bekannt gegeben, dass die Oracle-Datenbank inzwischen direkt in der Google Cloud genutzt werden kann.
(„Oracle and Google Cloud Announce the General Availability of Oracle Database@Google Cloud“)

Darüber hinaus hat man Amazon Web Services (AWS), den weltweiten Marktführer im Cloudgeschäft, als weiteren Kooperationspartner an Land gezogen.
(„Oracle and Amazon Web Services announce strategic multicloud partnership“)

Ein Paradigmenwechsel: Kooperation statt Konkurrenz

Im Zuge der Zusammenarbeit soll ein neues Angebot geschaffen werden, welches Kunden ermöglicht, die Oracle Autonomous Database auf dedizierter Infrastruktur sowie den Oracle Exadata Database Service innerhalb von AWS zu nutzen.

Mit Oracle Database@AWS können Kunden ihre Unternehmensdaten in der Oracle-Datenbank nahtlos mit Anwendungen verbinden, die auf Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2), AWS Analytics Services oder den fortschrittlichen KI- und ML-Diensten von AWS, einschließlich Amazon Bedrock (AI-as-a-Service), laufen.

Am Ende werden sowohl die Kunden als auch Oracle, Google und Amazon davon profitieren.
Damit zeichnet sich ein Trend ab, der immer offensichtlicher wird. Die großen Anbieter im Cloud-Bereich treten nicht mehr ausschließlich im harten Wettbewerb gegeneinander an, sondern setzen verstärkt auf Kooperationen.

Diese Entwicklung zeigt, dass in der Cloud-Welt ein Paradigmenwechsel stattfindet, hin zu einem Modell, das auf Zusammenarbeit und gemeinsamen Erfolg setzt.

Diese neue, kooperative Denkweise bietet für die Kunden den Vorteil, aus einem breiteren Angebot an Technologien und Diensten wählen zu können, ohne sich auf eine einzige Plattform beschränken zu müssen.
Gleichzeitig profitieren die Cloud-Anbieter selbst davon, da sie dadurch ihren Markt erweitern können, anstatt Ressourcen in langwierige Konkurrenzkämpfe zu investieren.

Das dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass der Cloud-Markt vielschichtig ist und rapide wächst. Daher ist es die bessere Strategie, einander zu ergänzen und einzelne Bereiche zu besetzen, statt alles dominieren zu wollen.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Das bekannte US-amerikanische Unternehmen im Bereich Software und Hardware wird am kommenden Montag seine Ergebnisse zum abgelaufenen Quartal präsentieren. Schon jetzt ist die Spannung groß und zahlreiche Anleger scheinen sich bereits im Vorfeld der Zahlen positionieren zu wollen.

Die Oracle-Aktie zeigte dieser Tage solide Relative Stärke gegenüber dem Gesamtmarkt und konnte sogar das Hoch des Vormonats durchbrechen. In dieser Phase eine wirklich beeindruckende Vorstellung. Unterstützungen bieten aktuell die 20- und die 50-Tage-Linie, welche sich knapp über 138.50 USD befinden.  



Expertenmeinung:
Schauen wir uns die zu erwartenden Zahlen genauer an. Der Gewinn soll sich auf 1.33 USD je Aktie belaufen. Die Flüsterschätzungen befinden sich derzeit bei 1.35 USD je Aktie. Dies würde einen Gewinnsprung gegenüber dem Vorjahreszeitraum von über 12% entsprechen. Der Umsatz soll bei über 13.22 Milliarden USD liegen und ebenfalls um 6% steigen.

Bereits die zuletzt im Juni veröffentlichten Ergebnisse sorgten für eine heftige Kursexplosion. Wird sich dies erneut wiederholen? Aus technischer Sicht kann ich dem Titel vorerst nur positive Aussichten mit auf den Weg geben. Der Chart sieht vielversprechend aus.

Aussicht: BULLISCH

Oracle Aktie: Chart vom 05.09.2024, Kurs: 142.61 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Oracle Aktie: Chart vom 05.09.2024, Kurs: 142.61 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS

Quelle:
Earningswhisper; https://www.earningswhispers.com/epsdetails/ORCL


Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der US-amerikanische Soft- und Hardwarehersteller konnte zuletzt mit seinen Quartalsergebnissen einen gewaltigen Sprung in Richtung Norden machen. Die Kurse stiegen innerhalb weniger Tage mehr als +16%, um schlussendlich bei rund 145 USD einen neuen Widerstand aufzubauen. Hier konsolidiert die Oracle-Aktie nun schon seit geraumer Zeit. Im gestrigen Handel folgte dann jedoch ein dramatischer Abverkauf, welcher die Aktie innerhalb weniger Minuten rund 5% kostete. Hintergrund war ein geplatzter Deal mit Elon Musks KI-Startup. Dieser hätte dem Unternehmen einen Auftrag in der Höhe von bis zu 10 Milliarden US-Dollar gesichert. Stattdessen wird xAI nun die Chips von Nvidia kaufen, so ein Statement von Musk am Dienstagnachmittag über X.com (vormals Twitter).

Expertenmeinung: Vorerst bleibt es lediglich bei einem Pullback. Die Aktie schloss nicht am Tagestief und verletzte auch nicht die 20-Tage-Linie. Der technische Schaden ist somit nicht derart hoch, als dass man sich abrupt Sorgen machen müsste. Mitunter könnte die kurze Schwächephase sogar gute Kaufchancen liefern. Wichtig ist nun, dass das zuletzt gebildete Pivot-Tief von Ende Juni bei 137.56 USD möglichst nicht nach unten gebrochen wird. Dieses wäre aus aktueller Sicht eine durchaus adäquate Risikoabsicherung.

Aussicht: BULLISCH

Oracle Aktie: Chart vom 09.07.2024, Kurs: 140.95 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Oracle Aktie: Chart vom 09.07.2024, Kurs: 140.95 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS

Quelle: TipRanks.com
https://www.tipranks.com/news/oracle-nyseorcl-slides-after-xai-deal-collapses