Oracle Aktie Prognose Oracle: Das war heftig – Top Kaufgelegenheit?

News: Aktuelle Analyse der Oracle Aktie

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Oracle
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Chartanalyse
Basis 6 Monate bullish
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der US-amerikanische Soft- und Hardwarehersteller konnte zuletzt mit seinen Quartalsergebnissen einen gewaltigen Sprung in Richtung Norden machen. Die Kurse stiegen innerhalb weniger Tage mehr als +16%, um schlussendlich bei rund 145 USD einen neuen Widerstand aufzubauen. Hier konsolidiert die Oracle-Aktie nun schon seit geraumer Zeit. Im gestrigen Handel folgte dann jedoch ein dramatischer Abverkauf, welcher die Aktie innerhalb weniger Minuten rund 5% kostete. Hintergrund war ein geplatzter Deal mit Elon Musks KI-Startup. Dieser hätte dem Unternehmen einen Auftrag in der Höhe von bis zu 10 Milliarden US-Dollar gesichert. Stattdessen wird xAI nun die Chips von Nvidia kaufen, so ein Statement von Musk am Dienstagnachmittag über X.com (vormals Twitter).

Expertenmeinung: Vorerst bleibt es lediglich bei einem Pullback. Die Aktie schloss nicht am Tagestief und verletzte auch nicht die 20-Tage-Linie. Der technische Schaden ist somit nicht derart hoch, als dass man sich abrupt Sorgen machen müsste. Mitunter könnte die kurze Schwächephase sogar gute Kaufchancen liefern. Wichtig ist nun, dass das zuletzt gebildete Pivot-Tief von Ende Juni bei 137.56 USD möglichst nicht nach unten gebrochen wird. Dieses wäre aus aktueller Sicht eine durchaus adäquate Risikoabsicherung.

Aussicht: BULLISCH

Oracle Aktie: Chart vom 09.07.2024, Kurs: 140.95 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Oracle Aktie: Chart vom 09.07.2024, Kurs: 140.95 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS

Quelle: TipRanks.com
https://www.tipranks.com/news/oracle-nyseorcl-slides-after-xai-deal-collapses

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Vorherige Analysen der Oracle Aktie

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Eigentlich waren die Quartalsergebnisse des Datenbankriesen, welche Anfang Juni präsentiert wurden, nicht gerade berauschend. Die Erwartungen der Analysten wurden verfehlt. Doch Anleger konzentrierten sich ganz auf die Aussagen des CEOs, wonach derzeit eine wesentlich höhere Nachfrage besteht, als der Konzern mit seiner Oracle Cloud Infrastructure (OCI) decken kann. Diese ist für das Unternehmen überaus bedeutend, um weitere KI-Anteile im Markt generieren zu können. Sowohl der Konzern als auch Analysten erwarten sich für 2025 einen immensen Umsatzschub in diesem Geschäftsfeld. Dies war auch der Grund, dass die Oracle-Aktie, trotz eher mäßiger Ergebnisse nach den Daten schnell in Richtung Norden ging.

Expertenmeinung: Auch eine angekündigte Cloud-Partnerschaft mit OpenAI, Microsoft als auch Alphabet half der Aktie bei der jüngsten Rallye. Der Trend ist aus einer neutralen in eine bullische Phase ausgebrochen und die Kurse sind seither nicht mehr zu bremsen. Einziges Problem an der Lage ist die Tatsache, dass sich diese nun zu weit von der 50-Tage-Linie entfernt haben. Wir befinden uns inmitten einer Übertreibung, welche wohl nur noch von kurzer Dauer sein dürfte. Der nächste Pullback könnte mitunter wieder bessere Kaufgelegenheiten bringen.

Aussicht: BULLISCH

Oracle Aktie: Chart vom 18.06.2024, Kurs: 145.81 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Oracle Aktie: Chart vom 18.06.2024, Kurs: 145.81 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS

Oracle setzt sich im Wettbewerb um die Cloud durch und zieht eine Partnerschaft mit Google an Land. OpenAI (Chat GPT) setzt ebenfalls auf Oracle.

Damit hatte keiner gerechnet (außer unsere Leser)

In den letzten Monaten hatte ich mich mehrfach positiv zu Oracle geäußert. Der schlafende Riese ist erwacht und hat sich neu erfunden.
Nach den gestrigen Neuigkeiten ist die Aktie auf ein neues Allzeithoch gesprungen.

Doch darauf, dass sich bei Oracle etwas nachhaltig verändert hat, haben wir schon sehr viel früher hingewiesen: Oracle: Cloud mit „Hyperwachstum“ (14.06.2022 – online ist nur noch die Einleitung abrufbar)

In diesem Segment ist etwas geschehen, womit die wenigsten gerechnet hatten. Nachdem man im Cloud-Bereich über weite Strecken hinterherhinkte und den Anschluss gegenüber Microsoft oder Google zu verlieren schien, gelang mit einigen Neuerungen der MySQL-Cloud-Services „Heatwave“ der große Durchbruch.

Plötzlich konnte man technologisch mit Google & Co. mithalten. Wie man aus Branchenkreisen vernimmt, ist die Oracle-Cloud sogar leistungsstärker als die von Snowflake. Plötzlich spielte man in der ersten Liga mit und das hat sich bis heute nicht geändert.

OpenAI und Microsoft setzen auf Oracle

Das hat dazu geführt, dass es in den letzten beiden Jahren zu einer enormen Beschleunigung des Wachstums gekommen ist. Nachdem der Umsatz von Oracle eine halbe Ewigkeit stagniert hat, legte der Umsatz binnen zwei Jahren von 40,48 auf 49,96 Mrd. USD massiv zu.

Inzwischen hat das Cloudgeschäft das stagnierende, aber hochprofitable Altgeschäft überholt und wächst mit enormem Tempo weiter.

Die Cloud-Infrastruktur von Oracle ist so leistungsfähig und effizient, dass immer mehr Unternehmen darauf zurückgreifen.

Gestern gab OpenAI bekannt, dass man zukünftig neben Microsoft Azure auch Oracle Cloud Infrastructure zur Erweiterung der KI-Plattform nutzen wird.
OpenAI ist das Unternehmen hinter ChatGPT und führend im Bereich KI-Forschung und -Entwicklung. ChatGPT hat inzwischen mehr als 100 Millionen Nutzer pro Monat.

Um die Rechenleistung und Kapazitäten auszubauen, arbeiten Oracle, Microsoft und OpenAI zukünftig zusammen.

Neues Allzeithoch: Gründe gibt’s genug

Das hätte vermutlich bereits ausgereicht, um die Oracle -Aktie auf ein neues Allzeithoch zu hieven. Die Quartalszahlen, die gestern ebenfalls veröffentlicht wurden, spielen bei derartigen Neuigkeiten kaum eine Rolle.

Die Quartalszahlen selbst waren auch unspektakulär, Umsatz und Gewinn lagen jeweils marginal unter den Erwartungen.
Auch die operative Marge verbesserte sich jedoch überraschend stark von 44 auf 47%.

Wohin die Reise gehen wird, zeigt eine andere Kennzahl. Die Remaining Performance Obligations (RPO) konnten um 44% auf 98 Mrd. USD gesteigert werden.

Man könnte die Remaining Performance Obligations in diesem Zusammenhang auch als Auftragsbestand bezeichnen.

In nur einem Quartal hat man mehr als 30 Aufträge im KI-Bereich erhalten, Gesamtwert 12,5 Mrd. USD. Wer an dieser Stelle noch glaubt, dass es sich bei den Themen Cloud, Cloud-Infrastruktur und KI nur um einen kurzzeitigen Hype handelt, dürfte eines Besseren belehrt werden.

Genau zuhören

Oracle erwartet im Jahresverlauf eine Beschleunigung der Wachstumsdynamik („Have increased confidence that revenue will grow and accelerate.“)

Im laufenden Geschäftsjahr, welches im Juni begonnen hat, erwartet man auf Konzernebene ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich („Expect double digit revenue growth in FY25“), das Cloud-Infrastrukturgeschäft soll um mehr als 50% wachsen („Sees cloud infrastructure growth above 50% n FY25“).

Beim Earnings Call verwies man aber bereits darauf, dass diese Prognose zu niedrig sein könnte. Man werde im September ein Update vorlegen („Our guidance may prove to be too conservative […] Will give a full update in Sept“).

Revolutionäre Partnerschaft mit Google

Ein Grund dafür könnte eine bahnbrechende Multicloud-Partnerschaft mit Google sein. Das Cloudgeschäft wächst derartig schnell und hat so großes Potenzial, dass zunehmend auf Kooperation gesetzt wird.

Beide Unternehmen werden gemeinsam „Oracle Database@Google Cloud“ auf den Markt bringen und die beiden Cloud-Systeme dadurch verbinden.
Dadurch soll ein nahtloser Parallel-Betrieb beider Systeme ermöglicht werden – ohne Datenübertragungsgebühren zwischen den Clouds.

Die neuen Multicloud-Funktionen bieten eine vollständig integrierte Erfahrung für das Bereitstellen, Verwalten und Nutzen von Oracle-Datenbankinstanzen innerhalb von Google Cloud, zusammen mit der Fähigkeit, Daten zu verschieben und neue cloud-native Anwendungen über beide Clouds hinweg bereitzustellen.

Oracle Database@Google Cloud bietet Kunden direkten Zugang zu Oracle-Datenbankdiensten, die auf OCI laufen und in Google Cloud-Rechenzentren bereitgestellt werden.

Oracle Database@Google Cloud

Dieses neue Angebot soll Kunden dabei helfen, die Migration in die Cloud zu beschleunigen, damit sie ihre IT-Umgebungen modernisieren und die Infrastruktur, Werkzeuge und KI-Dienste von Google Cloud nutzen können – einschließlich Daten und Analytik, Vertex AI und den Gemini-Foundation-Modellen.

Kunden profitieren von flexiblen Optionen, um die Migration ihrer Oracle-Datenbanken zu Google Cloud zu vereinfachen und zu beschleunigen, einschließlich der Kompatibilität mit bewährten Migrationswerkzeugen wie Oracle Zero-Downtime.

Zukünftig wird es auch möglich sein, über den Google Cloud Marketplace Datenbankdienste von Oracle zu kaufen und innerhalb der Multicloud zu betreiben.
Das umfasst das gesamte Portfolio von Oracle-Datenbankdiensten, einschließlich Oracle Exadata Database Service, Oracle Autonomous Database Service, MySQL Heatwave, Oracle Database Zero Data Loss Autonomous Recovery Service, Oracle GoldenGate und Oracle Data Safe.

Ich versteh’ nur Bahnhof

Falls Sie in Anbetracht all der technischen Begriffe kein Wort verstanden haben, ich versuche es nochmal möglichst einfach:
Google und Oracle haben eine tiefgreifende Partnerschaft im Cloud-Segment geschlossen. Die beiden bisherigen Plattformen werden nahtlos miteinander kompatibel und Oracle und Google unterstützen sich zukünftig auch gegenseitig im Vertrieb.

Für Oracle sind das sensationelle Nachrichten. Das Cloud-Infrastrukturgeschäft (IaaS) von Oracle soll in diesem Jahr um mehr als 50% wachsen.

Das würde bedeuten, dass der Umsatz in der Konzernsparte von 6,9 Mrd. auf mindestens 10,35 Mrd. USD steigen wird.

Ausblick und Bewertung

Dabei handelt es sich aber nicht um die einzige Konzernsparte, die erhebliches Wachstum verzeichnet.
Im letzten Quartal konnte der Umsatz im Segment Cloud Application (SaaS) um 10% auf 3,3 Mrd. USD gesteigert werden. Der Bereich Fusion Cloud ERP (SaaS) verzeichnete ein Wachstum von 14% auf 0,8 Mrd. USD und die NetSuite (SaaS) ein Plus von 19% auf 0,8 Mrd. USD.

In Anbetracht dieser Tatsachen ist eine forward P/E von 21,8 problemlos vertretbar. Darüber hinaus dürften die Konsensschätzungen nach diesen Neuigkeiten zur Oberseite revidiert werden, wodurch die forward P/E weiter sinkt.

Das Szenario (zunehmende Bedeutung der Cloud-Sparte, eine zunehmende Wachstumsdynamik und ein überproportional steigender Gewinn), welches ich in den letzten Analysen mehrfach aufgezeigt habe, scheint sich zu materialisieren.

Oracle Aktie: Chart vom 12.06.2024, Kurs: 135 - Kürzel: ORCL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Oracle Aktie: Chart vom 12.06.2024, Kurs: 135 – Kürzel: ORCL | Quelle: TWS

Oracle notiert vorbörslich 8,98% im Plus bei 135 USD. Sollte der Kurssprung im regulären Handel bestätigt werden, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit extrapolierten Kurszielen bei 135 – 137 und 147 – 150 USD.

Das Cloudgeschäft geht durch die Decke, der Umsatz der Cloud-Infrastruktur-Sparte legt um 49 % zu. Oracle startet in eine neue Ära.

Oracle auf dem Vormarsch

Bei manchen Unternehmen schaut man sich Quartal um Quartal die Zahlen an und jedes Mal wird man noch bullischer.
So geht es mir seit einiger Zeit bei Oracle.

Erst kürzlich hatte ich mich nochmal positiv zum Unternehmen geäußert (Oracle: Dank Cloudgeschäft 70 % Potenzial?).
Doch darauf, dass sich bei Oracle etwas nachhaltig verändert hat, haben wir schon sehr viel früher hingewiesen: Oracle: Cloud mit „Hyperwachstum“ (14.06.2022 – online ist nur noch die Einleitung abrufbar)

Oracle hat sich neu erfunden und mit dem Cloudgeschäft einen echten Wachstumstreiber geschaffen.

In diesem Segment ist etwas geschehen, womit die wenigsten gerechnet hatten. Nachdem man im Cloud-Bereich über weite Strecken hinterherhinkte und den Anschluss gegenüber Microsoft oder Google zu verlieren schien, gelang mit einigen Neuerungen der MySQL-Cloud-Services „Heatwave“ der große Durchbruch.

Plötzlich konnte man technologisch mit Google & Co. mithalten. Wie man aus Branchenkreisen vernimmt, ist die Oracle-Cloud sogar leistungsstärker als die von Snowflake.
Plötzlich spielte man in der ersten Liga mit und das hat sich bis heute nicht geändert.

Oracle übertrifft wieder die Erwartungen

Das Altgeschäft entwickelt sich zwar nach wie vor schleppend, wirft aber trotzdem Milliarden ab. Hinzu kommen das enorme Wachstum und Potenzial der Cloud-Sparte, die immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Die jüngsten Quartalszahlen, die am 11. März veröffentlicht wurden, sprechen eine klare Sprache.
Der Gewinn lag in Q3 mit 1,41 je Aktie über den Schätzungen von 1,37 USD. Der Umsatz lag mit 13,3 Mrd. USD im Rahmen der Erwartungen.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 7 % und einem Gewinnsprung um 16 %. Die Tage, an denen das organische Wachstum bei Oracle gegen null tendierte, sind längst vorbei.

Der Umsatz der Cloud-Sparte konnte auf Jahressicht um 25 % auf 5,1 Mrd. USD gesteigert werden. Besonders stark hat sich das Cloud-Infrastruktur-Geschäft entwickelt, der Umsatz kletterte um 49 % auf 1,8 Mrd. USD.
Setzt sich das Wachstum in den verschiedenen Geschäftsbereichen in ähnlicher Weise fort, entfällt bald der Großteil der Konzernumsätze auf die Cloud.

Dadurch verändert sich die Qualität von Oracle vollkommen. Die neuen Geschäftsfelder wachsen nicht nur sehr viel schneller, sie sind auch profitabler und generieren wiederkehrende Einnahmen.
Dadurch steigt der Gewinn überproportional und der Cashflow ist besser planbar.

Gewinn steigt überproportional

Das letzte Quartal zeigt das exemplarisch. Der Umsatz kletterte zwar „nur“ um 7 %, gleichzeitig verbesserten sich jedoch die Margen, was zu einem Anstieg des Gewinns je Aktie um 16 % geführt hat.

Da die Cloud-Sparte im Verhältnis zum Altgeschäft immer mehr an Gewicht gewinnt, dürfte diese Dynamik noch weiter zunehmen.

Daher stellt man für das Schlussquartal einen Gewinnsprung um mehr als 20 % auf 1,62 – 1,66 USD je Aktie in Aussicht.
Der Konzernumsatz soll um 4-6 % steigen.

Dem Vorstand zufolge wächst das Cloud-Infrastruktur-Geschäft deutlich schneller als das der Konkurrenz, Oracle gewinnt also Marktanteile.
Der beschränkende Faktor war zuletzt nicht die Nachfrage, sondern die Verfügbarkeit von Hardware.

Da sich die Lage an dieser Front jedoch verbessert, geht man davon aus, dass das Wachstum zunehmen wird und der langfristige Ausblick zu konservativ war.

Oracle gewinnt Marktanteile

Dem CEO zufolge hat man im letzten Quartal eine ganze Reihe von Großaufträgen an Land gezogen und weitere seien in der Pipeline.

(„We expect to continue receiving large contracts reserving cloud infrastructure capacity because the demand for our Gen2 AI infrastructure substantially exceeds supply — despite the fact we are opening new and expanding existing cloud datacenters very, very rapidly“.)

Im Earnings Call betonte man mehrfach, dass man eine gute Beziehung zu Nvidia pflegt und kündigte für den 18. März eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Chip-Hersteller an.
Man darf gespannt sein, was uns erwartet.

Schlechte Neuigkeiten wird man sicher nicht präsentieren. Da der Auftragsbestand um 29 % auf 80 Mrd. USD gestiegen ist, dürft ohnehin klar sein, wohin die Reise geht.

Im laufenden Geschäftsjahr, das noch bis Ende Mai läuft, soll der Gewinn um 8 % auf 5,55 USD je Aktie steigen, die forward P/E liegt demnach bei 23,4.

Im kommenden Geschäftsjahr wird eine zunehmende Dynamik erwartet. Der Gewinn soll um 12 % steigen, die P/E würde im Gegenzug auf 20,9 sinken.
Darüber hinaus dürften die Konsensschätzungen zu niedrig sein.

Oracle Aktie: Chart vom 12.03.2024, Kurs: 130 USD - Kürzel: ORCL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Oracle Aktie: Chart vom 12.03.2024, Kurs: 130 USD – Kürzel: ORCL | Quelle: TWS

Die Neuigkeiten haben nachbörslich zu einem Kurssprung um 13,9 % auf 130 USD geführt. Wird der Anstieg im regulären Handel bestätigt, würde Oracle ein neues Allzeithoch markieren.
Die nächsten extrapolierten Kursziele lägen dann bei 137 und 147 – 150 USD. Antizyklische Anleger müssen hingegen darauf hoffen, dass das Gap, welches zum Handelsauftakt entstehen wird, irgendwann geschlossen wird.

Oracle hat sich neu erfunden und mit dem Cloudgeschäft einen Wachstumstreiber mit enormem Potenzial. Kommt es zu einer totalen Neubewertung?

Oracle hat seine Aktionäre reich gemacht

Es gibt wenige Unternehmen, dass für seine Aktionäre mehr Vermögen geschaffen hat als Oracle.
Nach dem Börsengang kletterte der Aktienkurs innerhalb von 15 Jahren um den Faktor 500. Darauf folgte allerdings eine Durststrecke, die ebenfalls 15 Jahre dauerte.

Mit zunehmender Größe ließ das Wachstum nach und dementsprechend behäbiger war auch das Kursgeschehen.
Das hat sich in der jüngeren Vergangenheit aber nachhaltig geändert.

Oracle hat sich neu erfunden und mit dem Cloudgeschäft einen Wachstumstreiber mit enormem Potenzial.
Wir hatten berichtet:
Oracle: Cloud mit „Hyperwachstum“ (14.06.2022 – online ist nur noch die Einleitung abrufbar)

In den Jahren, bevor man das Cloudgeschäft für sich entdeckt hat, wurde für die Anleger nur durch Buybacks ein Mehrwert geschaffen. Dadurch konnte man die Zahl der ausstehenden Papiere binnen zehn Jahren von 4,53 auf 2,70 Milliarden Stück massiv reduzieren.
Das führte im Gegenzug dazu, dass sich das Ergebnis von 2,87 auf 4,12 USD je Aktie deutlich verbessern konnte.

Plötzlich spielt man in der ersten Liga mit

Das organische Wachstum war jedoch gering. All das hat sich geändert. Oracle hat plötzlich wieder einen echten Wachstumstreiber, das Cloud-Geschäft.

In diesem Segment Bereich ist etwas geschehen, womit die wenigsten gerechnet hätten. Nachdem man im Cloud-Bereich über weite Strecken hinterherhinkte und den Anschluss gegenüber Microsoft oder Google zu verlieren schien, gelang mit einigen Neuerungen der MySQL-Cloud-Services „Heatwave“ der große Durchbruch.

Plötzlich konnte man technologisch mit Google & Co. mithalten. Wie man aus Branchenkreisen vernimmt, ist die Oracle-Cloud beispielsweise auch leistungsstärker als die von Snowflake.
Plötzlich spielt man in der ersten Liga mit.

Und das schlägt sich auch in den Zahlen nieder. Das Altgeschäft entwickelt sich zwar schleppend und die großen Gewinne wird das Cloudgeschäft erst abwerfen, wenn man eine gewisse Größe erreicht hat, doch die Umsatzentwicklung zeigt bereits, wohin die Reise gehen wird.

In einem Jahr mehr erreicht als zuvor in einem Jahrzehnt

Im zurückliegenden Geschäftsjahr erzielte man einen Umsatzsprung um etwa 7,5 Mrd. USD von 42,44 auf 49,95 Mrd. USD.
Zuvor hatte man für eine Umsatzsteigerung in diesem Umfang mehr als ein Jahrzehnt benötigt.
Die Dynamik hat sich grundlegend verändert. Oracle hat sich wortwörtlich neu erfunden.

Im laufenden Geschäftsjahr hat sich das starke Wachstum fortgesetzt und in naher Zukunft dürfte auch der Gewinn in erheblichem Umfang steigen.

Im letzten Quartal lag der Gewinn mit 1,34 je Aktie über den Erwartungen von 1,32 USD. Der Umsatz lag mit 12,9 Mrd. USD im Rahmen der Analystenschätzungen.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 5 % und einem Gewinnsprung um 11 %.

Wachstumsraten von über 50 %

Viel wichtiger ist aber, was „unter der Oberfläche“ vor sich geht. Das Altgeschäft schrumpft und verschleiert, wie gut es in anderen Bereichen läuft.

Der Umsatz im Lizenzgeschäft war von 1,44 auf 1,18 Mrd. USD rückläufig, das Harware-Segment schrumpfte von 850 auf 756 Mio. USD und das Service-Geschäft von 1,39 auf 1,37 Mrd. USD.

Das Cloudgeschäft (IaaS und SaaS) verzeichnete hingegen ein Umsatzplus von 24 % auf 4,8 Mrd. USD.
In den vier Teilbereichen Cloud Infrastructure (IaaS), Cloud Application (SaaS), Fusion Cloud (SaaS) und NetSuite (SaaS) wurden jeweils Wachstumsraten zwischen 15 und 52 % erzielt.

Das Cloudgeschäft wächst nicht nur mit enormem Tempo, es ist perspektivisch auch deutlich profitabler als das Altgeschäft.
Zuletzt ist die operative Marge dadurch von 25 auf 28 % gestiegen.

Ausblick und Bewertung

Setzt sich dieser Trend fort, wird etwas geschehen, dass wir bereits oft beobachten konnten:
Ein schwächelndes Altgeschäft, dass immer mehr an Bedeutung verliert, gepaart mit einem neuen Wachstumstreiber, der immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Für eine gewisse Zeit verschleiern die Probleme im Altgeschäft die Fortschritte in den guten Unternehmensbereichen. Doch früher oder später wird es für jeden Offensichtlich.

Dann kommt es in der Regel zu einer Neubewertung des Unternehmens. Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Anstieg des Gewinns um 8 % erwartet.
Im Folgejahr soll ein Plus von 12 % und danach von 15 % erzielt werden.

Im Verhältnis dazu ist eine P/E 19,6 wenig. Das bedeutet, dass das Kurspotenzial selbst ohne eine Neubewertung der Aktie auf dem Niveau der Wachstumsraten liegt, als bei 12-15 % p. a.
Sollte es zu einer Neubewertung kommen und die P/E beispielsweise auf 25 steigen, würde sich daraus auf Sicht von 24 Monaten ein Kursziel von 178,25 USD ergeben.

Oracle Aktie: Chart vom 02.01.2024, Kurs: 105,20 USD - Kürzel: ORCL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Oracle Aktie: Chart vom 02.01.2024, Kurs: 105,20 USD – Kürzel: ORCL | Quelle: TWS

Das Chartbild von Oracle wird durch eine Reihe von parallel verlaufenden Aufwärtstrends geprägt.

Für antizyklische Anleger könnte die jüngste Korrektur eine Möglichkeit zum Einstieg sein. Aufstockungen wären bei 98-100 und 90 USD denkbar.
Tiefere Kurse sind aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlich.

Gelingt hingegen ein nachhaltiger Ausbruch über 106 USD, würde das den Weg in Richtung 111 USD freimachen. Darüber rücken Kursziele bei 118-120 USD sowie das Allzeithoch in den Fokus.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der Kurs der Oracle-Aktie fiel im gestrigen Handel um mehr als 12% und dies hing mit den Quartalszahlen zusammen. Ein ähnliches Szenario sahen wir bereits im September. Auch hier riss das Papier eine riesige Kurslücke auf, welche den Trend abrupt beendete.

Dieses Gap wurde bislang noch nicht geschlossen. Nun haben Anleger erneut mit einem riesigen Abschlag zu kämpfen und zahlreiche Marktteilnehmer warfen das Handtuch. Die Gefahr weiterer Verluste ist nun sehr hoch.

Expertenmeinung: Dabei waren die Zahlen gar nicht mal so schlecht, wie man anhand der Kursreaktion befürchten würde. Der Gewinn je Aktie lag mit 1.34 USD sogar leicht über den Schätzungen der Analysten, welche von 1,33 USD ausgingen. Der Umsatz lag bei 12,90 Milliarden USD und stieg somit im Jahresvergleich um 5%. Bei den Aussichten für das laufende Quartal legte sich der Konzern auf ein Umsatzwachstum im Bereich von 6 bis 8% fest. Bislang ging man von 7.5% aus. Doch das Haar in der Suppe war die vergleichsweise schwache Nachfrage nach Cloud-Produkten im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal.

Man sollte beim Blick auf den Chart jetzt nicht den technischen Aspekt außer Acht lassen. Oracle wird den Kampf mit der psychologisch wichtigen Marke bei 100 USD aufnehmen. Sollte auch diese Ebene brechen, dann droht der Aktie weiteres Ungemach. Die Lage ist äußerst prekär.

Aussicht: BÄRISCH

Oracle Aktie: 12.12.2023, Kurs: 100.85 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Oracle Aktie: 12.12.2023, Kurs: 100.85 USD, Kürzel: ORCL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quelle:
Earningswhispers – Quartalsergebnisse Oracle; https://www.earningswhispers.com/epsdetails/ORCL