Nordex Aktie Prognose Nordex: Trump-Zittern … viel Rauch um nichts?

News: Aktuelle Analyse der Nordex Aktie

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Zur Nordex Aktie

Unsicherheit ist für die Börsen pures Gift. Da kann zwar Hoffnung die Kurse erheblich vorantreiben, Angst kann sie aber genauso in den Keller schicken. Die Nordex-Aktie wurde am Mittwoch Opfer einer Angstwelle. Aber wie begründet die ist, weiß man eben nicht.

Die US-Nachrichtenagenturen spekulieren oder berufen sich auf angeblich gut informierte Personen, die andeuten, woher der Wind ab dem 20. Januar, wenn Donald Trump wieder ins Weiße Haus einzieht, wehen wird. Aber nüchtern betrachtet sollte klar sein: Was der kommende US-Präsident wirklich konkret tun oder lassen wird, weiß man nicht. Man darf vermuten, dass er sich bei vielen Entscheidungen selbst noch nicht sicher ist, was genau er anordnen und durchsetzen wird.

Wird er auf seine Berater hören die, angeblich, einen Plan ausgearbeitet haben, der moderatere Einfuhrzölle vorsieht als man die bislang erwartete? Oder wird es vielleicht doch so laufen, wie man es gestern bei CNN spekulieren hörte, nämlich, dass er durch einen Trick den US-Kongress umgeht, um sofort und radikal vorgehen zu können? Denn wenn er einen wirtschaftlichen Notstand erklärt, kann er weit mehr selbst und ohne Zustimmung der beiden Kongresskammern durchsetzen als sonst.

Und die Frage steht natürlich im Raum, wie stark die anstehenden, in Zeitspanne, Umfang und Reichweite offenen Aktionen welche Branchen wie stark treffen könnten. Am Mittwoch erwischte es die Windkraft-Branche in Sachen Zittern. Es ist bekannt, dass Donald Trump nichts von Windenergie hält. Was, wenn er die Förderungen für diesen Bereich streicht? Bei Nordex sorgte das für einen Kursrutsch um 6,4 Prozent, der dafür sorgte, dass die Aktie wieder unter die gerade erst überbotene September-Abwärtstrendlinie zurückfiel und das untere Ende der seit November geltenden Seitwärts-Range testet … und sogar bricht?

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Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Nordex Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: auszuschließen wäre es nicht. Das wäre ein klar bärisches Signal, das der Aktie Abwärtspotenzial bis in den Supportbereich 8,615 zu 9,21 Euro bieten würde. Verlockend für das bärische Lager. Aber wäre das auch etwas, bei dem man über rein kurzfristiges, spekulatives Trading hinaus auf der Short-Seite mitziehen könnte, weil Donald Trump im Weißen Haus für Nordex das Ende der Wachstumsperspektive bedeuten würde?

Rational gesehen nicht. Denn im Rahmen der vor zwei Monaten vorgelegten Neun-Monats-Zahlen meldete die Nordex Group, dass der Anteil an bis dahin 2024 vorgenommenen Installationen, die auf Nordamerika fielen (und da ist Kanada ja mit drin) bei fünf Prozent der gesamten, errichteten Leistung in Megawatt lag. Das sind dann doch eher „Peanuts“.

Zwar wird der Windenergie-Markt schwierig bleiben, keine Frage. Aber angesichts des Umsatzanstiegs, der in den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 zum Vorjahreszeitraum bei 14 Prozent lag, sollte eine womöglich „windkraftfeindliche“ US-Regierung die Lage nicht so eintrüben können, dass die Chance auf eine sukzessive Steigerung von Umsatz und Gewinnmarge dadurch verbaut wird.

Nordex Aktie: Chart vom 08.01.2025, Kurs 11,12 Euro, Kürzel: NDX1 | Online Broker LYNX
Nordex Aktie: Chart vom 08.01.2025, Kurs 11,12 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS

Daher: Sollte die Nordex-Aktie weiter abrutschen, wäre das aus aktueller Sicht und im Vorfeld von Informationen zum vierten Quartal eher ein Argument, um sich die Aktie in die Watchlist zu packen und auf Gelegenheiten zu lauern, in der Region der Supportzone 8,615 zu 9,21 Euro zuzugreifen. Sollten die Zahlen zum vierten Quartal (Termin wäre der 27. Februar) oder der Ausblick auf das angelaufene Jahr enttäuschen, kann das die aktuelle Sicht der Dinge zwar ändern. Aber mit ein wenig mehr „Trump-Zittern“ könnte womöglich sogar eine Enttäuschung eingepreist sein, so gesehen: Ins fallende Messer greifen sollte man, wenn Nordex weiter wegrutscht, zwar nicht. Das Messer im Auge behalten, das sollte man aber durchaus.

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Vorherige Analysen der Nordex Aktie

Auf den ersten Blick wirkte die am Donnerstagmorgen vorgelegte Neun-Monats-Bilanz des Windkraftanlagen-Herstellers Nordex perfekt. Doch es gab Haare in der Suppe, die die Aktie ins Minus drückten. Das konnte zwar am Ende aufgeholt werden. Aber ob das von Dauer ist?

Das sah sehr gut aus, was Nordex da vorweisen konnte. Im dritten Quartal alleine legte der operative Gewinn, gerechnet als EBITDA, von 48 Millionen im Vorjahresquartal auf 71,5 Millionen Euro zu, die EBITDA-Gewinnmarge lag bei soliden 4,3 Prozent. Gut.

Gerechnet über die ersten drei Quartale zusammen stieg der Umsatz um 15 Prozent, das EBITDA legte von -67 Millionen im Vorjahreszeitraum auf +189 Millionen zu, die EBITDA-Gewinnmarge kommt auf +3,7 Prozent, im Vorjahr war sie mit -1,5 Prozent noch negativ gewesen. Das gute Ergebnis führte dazu, dass Nordex die Gesamtjahresprognose etwas anpasste, indem man jetzt davon ausgeht, dass die EBITDA-Marge am oberen Ende der bislang prognostizierten Range von drei bis vier Prozent liegen wird. Ebenso gut.

Da muss man sich natürlich fragen, wieso der Kurs zeitweise bis zu 4,2 Prozent ins Minus lief. Denn dass man im Vorfeld zu sehr auf eine noch viel stärkere Bilanz spekuliert hätte, ist kaum nachvollziehbar, immerhin hatte die Nordex-Aktie bereits seit Ende September um in der Spitze 23 Prozent korrigiert. Also, wo waren die Haare in dieser Suppe?

Expertenmeinung: Den Marktteilnehmern dürfte die Diskrepanz zwischen dem in den ersten neun Monaten erreichten Umsatz in Höhe von 5,1 Milliarden Euro und dem Auftragseingang aufgefallen sein, der in der gleichen Zeitspanne auf 4,6 Milliarden kam. Zwar liegt der Auftragsbestand insgesamt mit 6,85 Milliarden dennoch um immerhin drei Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, aber es wirkt, als sei das Wachstum womöglich nicht so unbegrenzt möglich, wie man sich das als bullischer Investor wünschen würde, zumal:

Auch, wenn das Wachstum solide daherkam, die Prognosen der Analysten hatten im Schnitt höher gelegen. Für den Umsatz hatte man mit 5,4 Milliarden gerechnet, es wurden 5,1 Milliarden. Beim EBITDA hatte man im Konsens 198 Millionen gesehen, es wurden 189 Millionen. Das Problem für die Anleger ist dabei folgendes:

Der aktuelle Kurs nimmt zügig steigende Unternehmensgewinne vorweg. Die Aktie wäre nur dann nicht zu teuer, wenn der Gewinn im kommenden Jahr deutlich anzieht, weil sich Umsatz und Marge schnell weiter verbessern. Mit diesen verfehlten Erwartungen und dem ein wenig mageren Auftragseingang kommen dahingehend Zweifel auf, zumal der dänische Konkurrent Vestas gerade erst einen trüben Ausblick lieferte und der Wahlsieg von Donald Trump das Auftragspotenzial für die USA womöglich drastisch mindert.

Nordex Aktie: Chart vom 07.11.2024, Kurs 12,29 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nordex Aktie: Chart vom 07.11.2024, Kurs 12,29 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS

Aus dieser Warte war es eher überraschend, dass es gelang, die Aktie am Ende zu drehen und mit +1,4 Prozent in den Feierabend zu schicken. Das bullische Lager konnte so, die am Tagestief bereits verloren wirkende Unterstützungslinie bei 11,93 Euro (das August-Tief) verteidigen. Aber diese Haare werden dennoch weiter in dieser Suppe schwimmen, daher:

Ein verhindertes, bärisches Signal bedeutet nicht, dass die Aktie dadurch automatisch bullisch wäre, dazu müsste sie über mindestens über 13 Euro und damit über die im Oktober noch verteidigte und am Mittwoch gefallene 200-Tage-Linie zurück. Und sollte Nordex das gestrige Tagestief doch noch unterbieten und die nächstgelegene Supportzone 11,32/11,38 Euro brechen, wäre die Chance, dass ein Aufwärtsschwenk die kritischeren Aspekte in der Bilanz vom Tisch wischt, vertan.

Quellenangaben: Ergebnisse der ersten neun Monate 2024, 07.11.2024: https://www.nordex-online.com/de/2024/11/nordex-group-mit-kontinuierlichem-umsatzwachstum-und-steigender-profitabilitaet-in-den-ersten-neun-monaten

Am Mittwochmorgen meldete der Windkraftanlagenhersteller Nordex die Entwicklung des Auftragseingangs im 3. Quartal bzw. in den ersten neun Monaten. Zwar kamen im 3. Quartal weniger Aufträge herein als im Vorjahreszeitraum, aber den Käufern gefiel etwas anderes.

Insgesamt läuft es ja. Auch, wenn der Auftragseingang im Sommerquartal mit 1.726 Megawatt hinter die starken 2.251 Megawatt des Vorjahreszeitraums zurückfiel: Insgesamt liegt das Ordervolumen in den ersten drei Quartalen 2024 um vier Prozent über dem der ersten neun Monate 2023. Nicht so deutlich, dass man gleich euphorisch werden müsste. Aber man konnte zumindest guter Dinge sein, wenn man sich die zweite gemeldete Größe anschaute, denn egal, wie groß das Auftragsvolumen sein mag, wenn es nicht viel Geld bringt, taugt es dennoch nichts. Und genau dieser Faktor, der Preis, der passte.

Nordex erzielte in den ersten neun Monaten pro Megawatt einen Verkaufspreis von 0,90 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum lag er bei 0,85 Millionen Euro. Besonders vielversprechend war dabei, dass der durchschnittliche Verkaufspreis im dritten Quartal bei 0,92 Millionen lag, während er im Sommerquartal 2023 mit 0,79 Millionen relativ schwach ausgefallen war.

Weniger Neuaufträge als im Vorjahr, aber zu deutlich besseren Preisen, das kam bei den Marktteilnehmern gut an. Das wäre vielleicht weniger ein Grund zum Einstieg gewesen, wenn die Aktie im Vorfeld schon stark gelaufen wäre. Aber das Gegenteil war der Fall:

Expertenmeinung: Nachdem Nordex Ende September das im Mai markierte Jahreshoch bei 15,77 Euro anging, dort aber scheiterte, etablierte sich eine dynamische Korrekturbewegung, die den Kurs in der Spitze um fast 19 Prozent drückte. Zuvor markttechnisch heiß gelaufen, war die Aktie jetzt aus dieser Warte heraus „auskorrigiert“ … und auf einem lukrativen, charttechnischen Einstiegslevel, denn wie heißt es doch: Wenn, dann kauft man Aktien nahe ihres Aufwärtstrends.

Nordex Aktie: Chart vom 09.10.2024, Kurs 13,76 Euro, Kürzel: NDX1 | Online Broker LYNX
Nordex Aktie: Chart vom 09.10.2024, Kurs 13,76 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS

Genau dorthin hatte es den Nordex-Kurs im Vorfeld der Meldung über den Auftragseingang verschlagen. Die im Januar etablierte und derzeit bei 12,90 Euro verlaufende Aufwärtstrendlinie wurde bereits in der Vorwoche angesteuert und erst einmal gehalten. Ideal war dabei, dass die Bullen auch noch ein „Sprungtuch“ unter sich hatten: Die 200-Tage-Linie verläuft mit derzeit 12,51 Euro nur wenig unter der Trendlinie. Die Basis für einen Aufwärtsschwenk war also auf chart- und markttechnischer Ebene vorhanden, alleine, es fehlte ein Anlass … den der Auftragseingang bzw. die erzielten Preise am Mittwoch lieferten.

Mit dem gestrigen Plus hat der Kurs jetzt erst einmal wieder Wasser unter dem Kiel. Ob der Auftrieb ausreichen wird, im Vorfeld der im November anstehenden Quartalszahlen den Ausbruch über das im September vergeblich attackierte Jahreshoch zu schaffen, ist zwar eher fraglich. Aber solange die Aktie nicht durch die Aufwärtstrendlinie und die 200-Tage-Linie fällt, bliebe der Weg dorthin offen … und wäre mit der gestrigen Meldung auch besser unterfüttert.

Quellen:
Auftragseingang Q1 – Q3, 09.10.2024: https://www.nordex-online.com/de/2024/10/nordex-group-steigert-auftragseingang-in-den-ersten-neun-monaten-des-jahres-2024-auf-51-gw/

Lassen sich die Bullen hier gerade die Butter vom Brot nehmen? Nordex, einer der großen Gewinner des bisherigen Jahres, drehte gestern abrupt an einer wichtigen Hürde ab und wurde mit -4,34 Prozent zum Tagesverlierer in MDAX und TecDAX. Eine Nagelprobe für die Käufer.

Stark angefangen, dann aber noch stärker nachgelassen … ein unschönes Bild, das der Nordex-Chart da präsentiert. Vor allem, weil man gestern vergebens nach irgendwelchen Nachrichten suchte, die den Intraday-Turnaround nach unten hätten auslösen können. Die einzige Nachricht, die vom Unternehmen kam, war am Morgen die eines erneuten, recht großen Auftrags.

Die Ausgangslage war also am Dienstagabend dieselbe wie am Montagabend. Mit dem Unterschied, dass die Aktie nicht nur 4,34 Prozent tiefer notierte, sondern dadurch auch genau da abdrehte, wo sie hätte bullische Zeichen setzen können bzw. müssen. Wir sehen das im Chart:

Die Nordex-Aktie war im Vorfeld an das obere Ende der aus den beiden Mai-Hochs zusammengesetzten Widerstandszone 14,90 zu 15,77 Euro gelaufen und hätte mit einem Ausbruch nach oben neue Jahreshochs erzielt. Das 2023er-Jahreshoch bei 15,63 Euro wäre dadurch in einem Aufwasch mit überboten worden, das nächste Kursziel wäre dann das 2022er-Jahreshoch bei 17,45 Euro. Und das ist jetzt vom Tisch?

Expertenmeinung: Ein Abwärts-Turnaround macht noch keine Wende. Aber die Bullen sind jetzt definitiv gefordert, immerhin ist die Nordex-Aktie nicht nur an diesem bisherigen Jahreshoch vom Mai abgeprallt, sondern auch noch leicht aus dieser dadurch weiterhin als Widerstand fungierenden Zone herausgefallen. Das muss, wenn die Chancen auf der Oberseite erhalten bleiben sollen, umgehend und überzeugend „repariert“ werden, denn ein Ausbruch nach oben ist mit Blick auf die Lage und die Perspektiven des Windkraftanlagen-Herstellers ein „kann“, aber kein „muss“.

Richtig ist zwar, dass Nordex das Tal der Tränen in Sachen Margen durchschritten hat (über mangelnde Aufträge konnte man sich nie beklagen) und die regelmäßig veröffentlichten Neuaufträge den Eindruck untermauern, dass Nettogewinne nur eine Frage sehr kurzer Zeit sind. Und mittelfristig lautet das Ziel ja auch, eine solide operative Marge zu erreichen, die den Gewinn pro Aktie allemal in die Region von zwei und mehr Euro tragen könnte. Aber wann das soweit ist, ist eben nicht vorhersehbar.

Die Rallye der vergangenen Monate ist daher eine Hoffnungsrallye. Zwar auf Basis berechtigter Hoffnungen, hier bauen die Anleger keineswegs Luftschlösser. Aber Hoffnungen sind nun einmal fragiler als harte Fakten. Daher kann die Nordex-Aktie, wenn sie nicht zeitnah aufgefangen wird, durchaus in den Bereich 12,30 zu 12,70 Euro korrigieren (200-Tage-Linie und mittelfristige Aufwärtstrendlinie), wenn die Trader sehen sollten, dass die Käufer auf dem aktuellen Kurslevel nicht imstande sind, Gewinnmitnahmen aufzufangen und den Kurs zu drehen. Die kommenden Tage dürften hier also einiges an Spannung zu bieten haben … von einem Test der 200-Tage-Linie bis zu einem fulminanten Ausbruch nach oben ist da alles drin!

Nordex Aktie: Chart vom 24.09.2024, Kurs 14,76 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nordex Aktie: Chart vom 24.09.2024, Kurs 14,76 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS

Die Aktie des Windkraftanlagenbauers Nordex brach Anfang des Monats ebenso ein wie der Gesamtmarkt, holte diese Abschläge aber in Windeseile wieder auf. Die Chance auf einen Befreiungsschlag ist also wieder da … und gute Argumente dafür hätten die Bullen durchaus.

Das Tal der Tränen war ein langes, irgendwas war ja immer. Zuerst konnte Nordex wegen Corona nicht so arbeiten, wie man es normalerweise hätte können. Dann kamen die Materialengpässe und denen auf dem Fuße folgten die Inflation und die stark verteuerten Finanzierungen. Dadurch wurden eine Zeitlang Aufträge zum Draufzahl-Geschäft. Aber diese Phase ist überwunden. Und mittlerweile steigt nicht nur das Volumen der Neuaufträge, sondern auch die operative Gewinnmarge.

Der Umsatz legte im ersten Halbjahr 2024 zum Vorjahreszeitraum zu, aus einer negativen EBITDA-Marge (d. h. operativ, vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) wurde mit 3,4 Prozent eine positive, das EBITDA lag nach -114 Millionen im ersten Halbjahr 2023 bei +118 Millionen. Netto blieb zwar mit 12,5 Millionen noch ein Minus, das war aber kein Vergleich zu den -299 Millionen ein Jahr zuvor. Und dass dem Spurt Richtung der „schwarzen Null“ nicht die Luft ausgeht, dafür sorgt ein Auftragsbestand, der nach 6,9 Milliarden Euro zum Ende des Jahres 2023 massiv auf 11,0 Milliarden Euro per 30. Juni gestiegen ist.

Expertenmeinung: Normalerweise hätten diese Ergebnisse den nötigen Rückenwind liefern können, um die ohnehin schon seit Anfang Juli laufende Aufwärtsbewegung zu verstetigen und die Aktie über die Charthürden bei 14,90 und 15,77 Euro zu tragen, aber dann kam eben dieser herbe Abverkauf an den Aktienmärkten dazwischen. Da ging alles in die Knie – auch die Nordex-Aktie. Aber nicht alle standen so schnell wieder aufrecht wie Nordex.

Nordex Aktie: Chart vom 21.08.2024, Kurs 13,61 Euro, Kürzel: NDX1 | Online Broker LYNX
Nordex Aktie: Chart vom 21.08.2024, Kurs 13,61 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS

Wir sehen im Chart, dass die Aktie ihren Absturz genau auf Höhe der zu Jahresbeginn etablierten und bereits Anfang Juli als Support und Wende-Plattform „funktionierenden“, mittelfristigen Aufwärtstrendlinie beendete. Eine perfekte Basis für Rückkäufe, die auch genutzt wurde. Jetzt hat sich der Kurs knapp unter dem vor dem Selloff erreichten Zwischenhoch eingerichtet … und damit kommt es jetzt drauf an:

Dass Nordex auf dem Weg Richtung Nettogewinn ist, mag unstrittig sein, aber wie lange es dauert, bis man den aktuellen Kurslevel auf Basis solider Gewinne pro Aktie als „billig“ einstufen kann, ist dennoch offen. Kurzfristig wäre der Ausbruch nach oben daher zwar gut möglich und argumentativ unterfüttert, ist aber keineswegs zwingend. Daher sollte jetzt schnell neue Dynamik in den Kurs kommen, d. h. zumindest die Widerstandslinie bei 14,90 Euro ernsthaft attackiert werden um zu verhindern, dass erste Gewinnmitnahmen Nachahmer finden und die Aktie erneut auf der Aufwärtstrendlinie landet.

Solange die Trendlinie und die knapp darunter, bei aktuell 11,82 Euro verlaufende 200-Tage-Linie nicht brechen, hätten die Bullen noch alle Chancen … aber ein erneutes „zurück auf Los“ würde Enttäuschungspotenzial mitbringen, das man besser nicht provozieren sollte.

Das erste Quartal war erfreulich gelaufen, das zweite nun auch. Die Halbjahresbilanz des Windkraftanlagenbauers Nordex konnte sich sehen lassen, endlich scheint der Weg hin zu respektablen Gewinnmargen frei. Aber die Aktie stieg eher moderat … wo klemmt es da?

Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um 25 Prozent, die errichtete Gesamtleistung um 16 Prozent. Auch Auftragseingang und Auftragsbestand legten solide zu. Der operative Gewinn, gerechnet als EBITDA (vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen), der im ersten Halbjahr 2023 noch negativ war, lag bei 118 Millionen, die EBITDA-Gewinnmarge bei 3,4 Prozent. Das war durchweg eine gute Sache. Weniger gut war zwar, dass unter dem Strich trotzdem ein kleines Minus von 12,6 Millionen Euro beim Betriebsergebnis aufgelaufen war. Aber das relativiert sich, wenn man sieht, dass dieses Nettoergebnis im ersten Halbjahr 2023 noch bei knapp 300 Millionen gelegen hatte.

Man konnte also anhand dieses Zahlenwerks sehen, dass der Weg zurück zu profitablem Wachstum weitergegangen wird. Endlich sind die Stöcke, die die Umstände (Corona, Materialengpässe, Inflation, hohe Zinsen) Nordex über die letzten Jahre in die Speichen geworfen hatten, weniger geworden. Das ermutigte das Unternehmen, die Gesamtjahresprognose zumindest ein wenig anzuheben, indem man zwar die Umsatzprognose bei 7,0 bis 7,7 Milliarden Euro beließ, dafür aber die Spanne für die EBITDA-Marge von 2,0 bis 4,0 auf 3,0 bis 4,0 Prozent am unteren Ende anhob. Indes, die Aktie reagierte zwar positiv, aber nicht gerade dynamisch:

Expertenmeinung: Nordex hat gegenüber dem Mittwochs-Schlusskurs, dem letzten vor den am Donnerstagmorgen vorgelegten Ergebnissen also, bis zum Handelsende des Freitags 4,45 Prozent hinzugewonnen. Für diese so volatile Aktie nicht gerade umwerfend und, vor allem, charttechnisch nicht entscheidend.

Zwar gestaltete sich das Vorspiel durch den perfekten Aufwärts-Schwenk an der 200-Tage-Linie Anfang des Monats und die kräftigen Käufe, als die Aktie von oben die 20-Tage-Linie testete, perfekt. Das zeigt, dass das bullische Lager hier präsent ist und nichts anbrennen lässt. Aber jetzt sind die „good news“ eben auf dem Tisch und die Reaktion so, dass man mutmaßen könnte, dass da schon viele im Vertrauen auf überzeugende Bilanzdaten vorgekauft hatten, do dass der Aktie zumindest vorerst die Käufer ausgehen könnten. Denn warum sollte ein bullischer Trader angesichts dieser Zahlen erst mit mehreren Tagen Verspätung einsteigen?

Dass Nordex die nächsten Widerstandslinien bei 14,90 und 15,77 Euro ansteuert, ist zwar allemal trotzdem drin. Dass die Aktie aber ohne neue Nachrichten – die jetzt eben vorerst nicht zu erwarten wären – über diese schon relativ nahe gekommenen Hürden hinausläuft, ist zweifelhaft genug, um sich zu überlegen, bei einer Annäherung an diese Widerstandslinien ein paar Long-Gewinne mitzunehmen.

Nordex Aktie: Chart vom 26.07.2024, Kurs 14,07 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Halbjahresergebnis und Prognoseanpassung, 25.07.2024:
https://ir.nordex-online.com/websites/Nordex/German/4500/news-details.html?newsID=2811229