Ich hatte am 28. Februar auf eine auffällige Trompeten-Formation in der Nordex-Aktie hingewiesen, die über kurz oder lang in einen Ausbruch mit einer meist extremen Intensivierung des Trends mündet. Das ist jetzt passiert … wie könnte man weiter vorgehen?
Die am 27. Februar vorgelegten Ergebnisse des Jahres 2024 zeigten, dass Nordex den Weg zurück in eine solide Profitabilität erfolgreich weitergeht. Und der Ausblick auf 2025 unterstrich, dass man damit auch weitermachen will. Der Auftragseingang erreichte 2024 einen neuen Rekord, das bietet den nötigen Rückenwind für Umsatzwachstum und steigende operative Margen. Und der abgelieferte Ausblick konnte gefallen: Den Umsatz sieht Nordex nach 7,3 Milliarden im Vorjahr auf 7,4 bis 7,9 Milliarden Euro steigen, die operative Marge soll nach den 4,1 Prozent im Vorjahr zwischen 5,0 und 7,0 Prozent liegen. Allerdings …
…hatten die Analysten mehrheitlich mit ähnlichen Zahlen für den Ausblick gerechnet. Und die Aktie war im Vorfeld bereits stark gelaufen und zum Zeitpunkt der Bilanzvorlage an die obere Begrenzung dieser nach rechts offenen Dreiecksformation gestoßen, die man als „Trompeten-Formation“ kennt. Der Kurs hätte daher durchaus an dieser Begrenzung abdrehen können, zumal die Aktie an den zwei Folgetagen, bis einschließlich letzten Montag, nicht weiter vorankam. Doch dann platzte der Knoten … und das gewaltig.
Nordex stemmte sich am Dienstag, ausgehend von der zunächst getesteten und gehaltenen 200-Tage-Linie, gegen den immens schwachen Gesamtmarkt des Dienstags. Vielleicht war es die Meldung, dass ein Mitglied des Nordex-Vorstands ein größeres Aktienpaket am Markt gekauft hatte, das dazu führte, dass die Aktie an diesem Tag auffällig positiv lief. Dadurch gelang es, die Trompeten-Formation zum Handelsende nach oben zu verlassen … und das wurde zum Start einer Rallye, die erneut Rückenwind sah, diesmal aber von unverhoffter Seite.
Dieses am Dienstagabend nach Handelsende verkündete „Sondervermögen“ in dreistelliger Milliardenhöhe für den Ausbau der Infrastruktur beflügelte umgehend die Kursphantasie. Viele dürften sich gesagt haben, dass der gerade Tage zuvor vorgelegte Ausblick zwar im Kurs eingepreist sein mag, dieser aber jetzt erheblich und womöglich auf Jahre hinaus deutlich bullischer ausfallen könnte. Vorausgesetzt, dass die Windkraft bei diesem Infrastruktur-Paket auch entsprechend berücksichtigt werden sollte, was man bislang ja nicht weiß. Und das bedingt natürlich ein Risiko.
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Expertenmeinung: Hier wurde jetzt mit einer in der Spitze gegenüber dem Schlusskurs des 28.2. sagenhafte 25 Prozent ausmachenden Super-Rallye eine Entwicklung eingepreist, die noch nicht sicher ist, von der Größenordnung, in der Nordex profitieren wird, ganz zu schweigen. Und selbst wenn Nordex durch die Erneuerung der Infrastruktur eine Auftragsflut erleben würde: Erstens lassen sich Produktionskapazitäten nicht so schnell steigern wie ein Aktienkurs. Zweitens wäre dann ja nach dieser Rallye trotz allem schon viel (oder womöglich alles) eines Best Case-Szenarios im Kurs drin.
Man schwebt hier also gerade in eher dünner Luft. Wie ließe es sich damit umgehen, wenn man hier trend- und ausbruchskonform Long ist? Es wäre keineswegs ausgeschlossen, dass die Aktie einen Pullback an den Ausbruchslevel vollzieht, sprich auf die obere Begrenzung der „Trompete“ zurücksetzt und erst dort dann ausgefochten wird, ob die Aktie erneut nach oben dreht oder nicht.

So weit will aber niemand mit nach unten mitgeschleift werden. Daher wäre es am besten, zum einen ein paar Gewinne mitzunehmen und für den restlichen, idealerweise größeren verbleibenden Teil der Aktien eine Orientierung für einen höher als die Trompete liegenden, aber zugleich charttechnisch sinnvollen Stop Loss zu suchen. Und diese Orientierung hätte das Chartbild ja auch zu bieten.
Sie sehen, dass die Nordex-Aktie mit dieser Kaufwelle leicht über eine Widerstandszone gelaufen ist, die sich aus den beiden Zwischenhochs vom Mai 2024 bei 15,40 und 15,77 Euro zusammensetzt und in der die Aktie zuletzt im September nach unten abgedreht hatte. Diesen Bereich als Orientierung für einen Gewinn-sichernden Stoppkurs zu wählen, wäre auf jeden Fall zu überlegen, denn sollte diese Zone wieder unterboten werden, würde die Wahrscheinlichkeit für ein Pullback an das obere Ende der Trompete spürbar zunehmen.
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