Nordex Aktie Prognose Nordex: Volle Bücher … es läuft wieder rund

News: Aktuelle Analyse der Nordex Aktie

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Nordex
ISIN: DE000A0D6554
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1 Woche
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Long / Buy
Zur Nordex Aktie

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Nordex präsentiert Quartalszahlen und die Aktie bewegt sich nur mäßig? Das lag zum einen wohl daran, dass die Bilanz nicht nur positive Zahlen auswies, zum anderen daran, dass die Aktie seit Jahresbeginn schon stark gelaufen ist. Aber das müsste die Anleger nicht lange aufhalten.

Der Malus dieser Quartalsbilanz war der Umsatz. Der sank nämlich um 8,8 Prozent, während man seitens der Analysten mit einem zum Vorjahreszeitraum gehaltenen bis marginal höheren Umsatz gerechnet hatte. -8,8 Prozent, das ist nicht gerade wenig. Aber Nordex hatte eine Erklärung dafür: Im Bereich „Projekte“, d. h. der Errichtung neuer Windkraftanlagen, kam es zu einigen Verschiebungen im Fertigungsplan und es gibt eine ungewöhnlich hohe Zahl noch laufender Installationen, das bremste den Umsatz in diesen ersten drei Monaten. Was bedeutet: Hier haben sich Umsätze nur nach hinten verschoben und fielen keineswegs weg. Daher fiel der Abgabedruck am Freitag als Reaktion auf die Zahlen auch mäßig aus, denn ansonsten hätte ein derartiges Umsatzminus deutlich stärkere Verluste hervorgerufen.

Darüber hinaus präsentierte sich das Zahlenwerk aber tadellos. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um beeindruckende 53 Prozent auf 80 Millionen Euro. Zwar hatten die Analysten mit 83 Millionen gerechnet … aber dabei hatten sie ja einen deutlich höheren Umsatz angenommen! Basis des starken Anstiegs beim operativen Gewinn war die deutlich von 3,3 auf 5,5 Prozent gestiegene EBITDA-Gewinnmarge. Zwar reichte es netto „nur“ für einen Gewinn von acht Millionen Euro, aber im Vorjahreszeitraum hatte das Netto bei -13 Millionen gelegen. Das war schon mal gut, aber noch nicht alles. Was besonders positiv war:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Nordex Aktie finden Sie hier.

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Expertenmeinung: Das Auftragsbuch ist komfortabel gefüllt und wird sukzessiv dicker. Nordex’ Auftragsbestand legte gegenüber dem ersten Quartal 2024 von 11,124 auf 13,457 Milliarden Euro zu, also um knapp 21 Prozent, wobei besonders positiv hervorsticht, dass der Auftragsbestand im Bereich Service, d. h. in Bezug auf Wartung und Reparatur bestehender Anlagen, überproportional um 37,4 Prozent anstieg. Denn das bedeutet, dass Nordex jetzt auch zunehmend Einnahmen aus den laufenden Anlagen generiert und damit auf breiten Füßen steht.

Auch nicht ganz unwichtig: Der Anteil von in Nordamerika installierten Anlagen lag im ersten Quartal bei nur sechs Prozent, sodass die Zollproblematik für Nordex‘ Fortkommen eher kein nennenswertes Problem darstellen dürfte. Da stellt sich dann die Frage: Wieso zog die Aktie angesichts dieser starken Ergebnisse und der erklärbar und nicht auf Dauer gedrückten Umsätze am Freitag nicht stärker an als um eher magere +0,89 Prozent?

Weil die Aktie den MDAX und TecDAX, in denen sie notiert ist, seit Jahresbeginn drastisch outperformt hat … weil sie bereits eine starke Gegenbewegung seit dem Kurseinbruch zu Monatsbeginn absolviert hat … und nicht zuletzt, weil sie nur dann noch günstig bewertet wäre, wenn der Unternehmensgewinn nicht nur in diesem Jahr die Erwartungen der Experten erfüllt, sondern auch noch in den kommenden zwei Jahren weiter zulegt. Allerdings …

… rechnen die Analysten bislang genau damit, daher liegen die Kursziele im Schnitt auch knapp über 19 Euro. Das wäre auch ein Level, für den diese Bilanz ausreichend Rückenwind bieten würde, vorausgesetzt, die Bullen entschließen sich, hier wieder anzugreifen.

Nordex Aktie: Chart vom 25.04.2025, Kurs 15,90 Euro, Kürzel: NDX1 | Online Broker LYNX
Nordex Aktie: Chart vom 25.04.2025, Kurs 15,90 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS

Sie sehen im Chart die Widerstandslinie bei 16,31 Euro, an der die Aktie am Freitag erst einmal nicht vorbeikam. Gelingt es, einen Schlusskurs über dieser Hürde zu erzielen, wäre der Weg an das bisherige Jahreshoch von 17,63 Euro aus charttechnischer Sicht frei … und dann wäre auch mehr drin, sofern das Marktumfeld passt. Die Bullen haben es also in der Hand, wobei man einem Ausbruch über Widerstände in diesem ziemlich unsteten und volatilen Markt besser nicht vorgreift … am Gesamtmarkt nicht und bei Nordex auch nicht.

Quellen:
Ergebnis 1. Quartal 2025, 25.04.2025: https://www.nordex-online.com/de/2025/04/nordex-group-startet-stark-ins-jahr-2025-mit-verbesserten-margen-positivem-freien-cashflow-und-bestaetigung-der-jahresprognose/

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der Nordex Aktie

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 2 Wochen
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Nordex-Aktie stand bei Anlegern in den letzten Jahren eher im Abseits. Seit Anfang 2024 zeigt sich jedoch eine gewisse Stabilisierung, und die Bullen beginnen allmählich, wieder das Zepter zu übernehmen.

Langfristig versucht die Aktie derzeit, eine wichtige Widerstandsebene bei rund 15,70 EUR zu überwinden. Dies gestaltet sich seit Wochen allerdings schwierig. Ein klarer Ausbruch ist bislang nicht erkennbar. Der Trend befindet sich aktuell in einer neutralen Phase.

Expertenmeinung: Die Volatilität hat auch hier in den letzten Wochen spürbar zugenommen, was die Aktie derzeit schwerer einschätzbar macht. Auf der Unterseite haben sich zwei relevante Unterstützungszonen herausgebildet – zum einen bei rund 12,50 EUR und zum anderen bei rund 14,00 EUR. Solange diese beiden Marken gehalten werden, bestehen durchaus Chancen auf eine Fortsetzung der Kurserholung.

Sollte die Aktie jedoch darunter rutschen, könnte sich das Gesamtbild deutlich eintrüben. Die kommenden zwei Wochen dürften hier mehr Klarheit bringen.

Aussicht: NEUTRAL

Nordex Aktie: Chart vom 15.04.2025, Kurs: 15.45 EUR Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nordex Aktie: Chart vom 15.04.2025, Kurs: 15.45 EUR Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS
About the author

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysis methodology

Die Aktienanalysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
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Ich hatte am 28. Februar auf eine auffällige Trompeten-Formation in der Nordex-Aktie hingewiesen, die über kurz oder lang in einen Ausbruch mit einer meist extremen Intensivierung des Trends mündet. Das ist jetzt passiert … wie könnte man weiter vorgehen?

Die am 27. Februar vorgelegten Ergebnisse des Jahres 2024 zeigten, dass Nordex den Weg zurück in eine solide Profitabilität erfolgreich weitergeht. Und der Ausblick auf 2025 unterstrich, dass man damit auch weitermachen will. Der Auftragseingang erreichte 2024 einen neuen Rekord, das bietet den nötigen Rückenwind für Umsatzwachstum und steigende operative Margen. Und der abgelieferte Ausblick konnte gefallen: Den Umsatz sieht Nordex nach 7,3 Milliarden im Vorjahr auf 7,4 bis 7,9 Milliarden Euro steigen, die operative Marge soll nach den 4,1 Prozent im Vorjahr zwischen 5,0 und 7,0 Prozent liegen. Allerdings …

…hatten die Analysten mehrheitlich mit ähnlichen Zahlen für den Ausblick gerechnet. Und die Aktie war im Vorfeld bereits stark gelaufen und zum Zeitpunkt der Bilanzvorlage an die obere Begrenzung dieser nach rechts offenen Dreiecksformation gestoßen, die man als „Trompeten-Formation“ kennt. Der Kurs hätte daher durchaus an dieser Begrenzung abdrehen können, zumal die Aktie an den zwei Folgetagen, bis einschließlich letzten Montag, nicht weiter vorankam. Doch dann platzte der Knoten … und das gewaltig.

Nordex stemmte sich am Dienstag, ausgehend von der zunächst getesteten und gehaltenen 200-Tage-Linie, gegen den immens schwachen Gesamtmarkt des Dienstags. Vielleicht war es die Meldung, dass ein Mitglied des Nordex-Vorstands ein größeres Aktienpaket am Markt gekauft hatte, das dazu führte, dass die Aktie an diesem Tag auffällig positiv lief. Dadurch gelang es, die Trompeten-Formation zum Handelsende nach oben zu verlassen … und das wurde zum Start einer Rallye, die erneut Rückenwind sah, diesmal aber von unverhoffter Seite.

Dieses am Dienstagabend nach Handelsende verkündete „Sondervermögen“ in dreistelliger Milliardenhöhe für den Ausbau der Infrastruktur beflügelte umgehend die Kursphantasie. Viele dürften sich gesagt haben, dass der gerade Tage zuvor vorgelegte Ausblick zwar im Kurs eingepreist sein mag, dieser aber jetzt erheblich und womöglich auf Jahre hinaus deutlich bullischer ausfallen könnte. Vorausgesetzt, dass die Windkraft bei diesem Infrastruktur-Paket auch entsprechend berücksichtigt werden sollte, was man bislang ja nicht weiß. Und das bedingt natürlich ein Risiko.

Expertenmeinung: Hier wurde jetzt mit einer in der Spitze gegenüber dem Schlusskurs des 28.2. sagenhafte 25 Prozent ausmachenden Super-Rallye eine Entwicklung eingepreist, die noch nicht sicher ist, von der Größenordnung, in der Nordex profitieren wird, ganz zu schweigen. Und selbst wenn Nordex durch die Erneuerung der Infrastruktur eine Auftragsflut erleben würde: Erstens lassen sich Produktionskapazitäten nicht so schnell steigern wie ein Aktienkurs. Zweitens wäre dann ja nach dieser Rallye trotz allem schon viel (oder womöglich alles) eines Best Case-Szenarios im Kurs drin.

Man schwebt hier also gerade in eher dünner Luft. Wie ließe es sich damit umgehen, wenn man hier trend- und ausbruchskonform Long ist? Es wäre keineswegs ausgeschlossen, dass die Aktie einen Pullback an den Ausbruchslevel vollzieht, sprich auf die obere Begrenzung der „Trompete“ zurücksetzt und erst dort dann ausgefochten wird, ob die Aktie erneut nach oben dreht oder nicht.

Nordex Aktie: Chart vom 07.03.2025, Kurs 15,96 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nordex Aktie: Chart vom 07.03.2025, Kurs 15,96 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS

So weit will aber niemand mit nach unten mitgeschleift werden. Daher wäre es am besten, zum einen ein paar Gewinne mitzunehmen und für den restlichen, idealerweise größeren verbleibenden Teil der Aktien eine Orientierung für einen höher als die Trompete liegenden, aber zugleich charttechnisch sinnvollen Stop Loss zu suchen. Und diese Orientierung hätte das Chartbild ja auch zu bieten.

Sie sehen, dass die Nordex-Aktie mit dieser Kaufwelle leicht über eine Widerstandszone gelaufen ist, die sich aus den beiden Zwischenhochs vom Mai 2024 bei 15,40 und 15,77 Euro zusammensetzt und in der die Aktie zuletzt im September nach unten abgedreht hatte. Diesen Bereich als Orientierung für einen Gewinn-sichernden Stoppkurs zu wählen, wäre auf jeden Fall zu überlegen, denn sollte diese Zone wieder unterboten werden, würde die Wahrscheinlichkeit für ein Pullback an das obere Ende der Trompete spürbar zunehmen.

About the author

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysis methodology

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

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Die Kursveränderung der Nordex-Aktie zum Vortag wirkte unspektakulär: +1,1 Prozent, das machte den Eindruck, als hätte die am Morgen vorgelegte 2024er-Bilanz nebst Ausblick die Trader nicht besonders beeindruckt. Aber das Chartbild spricht eine andere Sprache.

Die Handelsspanne der Windkraftanlagen-Aktie betrug, gerechnet vom Tagestief, 6,8 Prozent. Und der Kurs war „all over the map“, startete deutlich im Plus, rutschte dann aber schnell in die Verlustzone und schaffte es zum Handelsende gerade noch in den Gewinnbereich. Und all das spielte sich in einem hochinteressanten charttechnischen Gesamtbild ab.

Nordex Aktie: Chart vom 27.02.2025, Kurs 12,83 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nordex Aktie: Chart vom 27.02.2025, Kurs 12,83 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS

Sie sehen im Chart, dass die Aktie bereits im Vorfeld der Bilanz eine kräftige Rallye absolviert hatte. Die hatte den Kurs an die 200-Tage-Linie getragen, sprungbereit, um bei überzeugenden Zahlen und, vor allem, einem überzeugenden Ausblick auf 2025 nach oben auszubrechen. Das tat sie zwar zunächst auch. Aber es könnte durchaus über einen Zufall hinausgehen, dass sie genau dort auf Abgabedruck traf, wo sich die obere Begrenzungslinie einer sogenannten „Trompeten-Formation“ befindet.

Das sind nach rechts offene Dreiecksformationen, die aus einer zunehmenden Volatilität heraus entstehen: Es kommt zu immer höheren Zwischenhochs und immer tiefer liegenden Zwischentiefs, was unterstreicht, dass der Handel spekulativer und hektischer wird. In den meisten Fällen führt ein Ausbruch aus einer solchen „Trompete“ dann zu einem starken Trendimpuls in Ausbruchsrichtung. Jetzt, da die Aktie an der oberen Begrenzung abgewiesen wurde und dadurch nicht klar, sondern nur marginal über der 200-Tage-Linie ins Handelsende ging, steht die Frage im Raum:

Expertenmeinung: In welche Richtung erfolgt der Ausbruch? Werden die Bullen die Sache heute oder in den kommenden Tagen erneut anpacken und dafür sorgen, dass die „Trompete“ mit Schlusskursen klar über dem gestrigen Tageshoch nach oben verlassen wird, was dann den Weg an das nächstgelegene Kursziel bei 14,20 Euro freigeben würde? Oder war es das mit den Käufen und es geht, jetzt, da die „News“ auf dem Tisch liegen, womöglich sogar ans untere Ende der Formation?

Letzteres wäre zumindest die weitaus größere Überraschung, denn das Zahlenwerk war überzeugend, der Ausblick nicht weniger. Der Umsatz stieg 2024 um 12,5 Prozent, die operative Gewinnmarge kam mit 4,1 Prozent leicht über den selbst gesteckten Zielen herein, operativ gelang wieder ein Gewinn in Höhe von 296 Millionen Euro. Wichtiger war aber der Blick nach vorne:

Der Auftragseingang erreichte 2024 mit 7,5 Milliarden Euro einen neuen Rekord, das war gegenüber 2023 ein Anstieg von 20 Prozent und damit klar mehr als der Umsatzanstieg. Das gibt schon einmal Rückenwind für das laufende Jahr. Darüber hinaus soll der Umsatz auf 7,4 bis 7,9 Milliarden Euro zulegen, die operative Marge soll nach den 4,1 Prozent im Vorjahr zwischen 5,0 und 7,0 Prozent erreichen. Das ist gut, hatte aber den, womöglich die Abgaben auslösenden, kleinen Haken, dass die bisherigen Analysten-Prognosen für 2025 bereits in der oberen Hälfte dieser Ziele lagen.

Stünde man also vor der Frage, ob man das Abprallen am oberen Ende der Trompeten-Formation als gute Gelegenheit sehen könnte, um hier auszusteigen oder sogar Short zu gehen, wäre ein Short-Trade angesichts dieses Ausblicks äußerst gewagt, der Verkauf der Aktien zumindest spekulativ. Allerdings könnte man mit Blick auf die vorangegangene Rallye immerhin den Spruch in den Raum stellen, dass noch keiner arm wurde, der ab und an ein paar Teilgewinne realisiert hat.

Quellenangaben: Jahresergebnis 2024 und Ausblick 2025, 27.02.2025: https://www.nordex-online.com/de/2025/02/nordex-gruppe-erreicht-alle-fuer-2024-gesetzten-finanziellen-und-operativen-ziele-und-meldet-einen-erheblichen-anstieg-der-profitabilitaet

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Der Windkraftanlagenbauer Nordex ist in Sachen Pressemeldungen äußerst aktiv. Man berichtet regelmäßig über neue Aufträge … oft ändern sie aber das Gesamtbild, das man vom Unternehmen hat, nicht. Eine Meldung, die gestern vorgelegt wurde, hat indes andere Qualität.

Es war die Nachricht, dass Nordex im vierten Quartal Aufträge über insgesamt 97 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 638 Megawatt aus der Türkei erhalten hat, insgesamt, so das Unternehmen, lag der Auftragseingang aus der Türkei 2024 damit bei einem Gigawatt.

Na und, könnte man sich sagen, was zählt ist, was insgesamt an Neuaufträgen hereinkam, was dabei an Preisen erzielt wurde, wie sich die Marge und der Gewinn 2024 dargestellt hat und so fort. Alles Zahlen, die Nordex bislang noch nicht vorgelegt hat, also, was soll am Auftragseingang nur eines Landes wichtig sein?

Expertenmeinung: Die Dimension. Nordex hatte in den ersten neun Monaten 2024 einen Auftragseingang von 5,1 Gigawatt (Vergleichszeitraum 2023: 4,9 Gigawatt, Gesamtjahr 2023 7,4 Gigawatt). Wenn alleine aus einem Land im vierten Quartal 638 Megawatt dazugekommen sind, darf man optimistisch sein, dass der 2024er-Auftragseingang, den Nordex, evtl. zusammen mit dem Umsatz, möglicherweise vor dem eigentlichen Termin für die Q4-Zahlen am 27. Februar vorab melden wird, sehr überzeugend ausfallen wird.

Aber was ist mit den USA? Wird das Geschäft da nicht einbrechen, nachdem man munkelt, dass Donald Trump Förderungen für Windkraft im D-Zug-Tempo eindampfen wird? Wie schon vergangene Woche geschrieben, als die Nordex-Aktie wegen eben dieser Mutmaßungen kräftig in die Knie ging: Das dürfte kaum ein ernsthaftes Problem werden, denn in den ersten drei Quartalen 2024 hatte der Anteil der installierten Anlagen, die auf Nordamerika (inklusive Kanada also) fielen, nur bei fünf Prozent gelegen. Das gleicht alleine die Dimension der Neuaufträge aus der Türkei für fast zwei Jahre aus, sollte es in Sachen USA wirklich zu einem Totalausfall bei Neuaufträgen kommen.

Nordex Aktie: Chart vom 14.01.2025, Kurs 11,87 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nordex Aktie: Chart vom 14.01.2025, Kurs 11,87 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS

Gut ist, dass die Marktteilnehmer diese Nachricht entsprechend positiv honorierten, das deutet an: Die Bullen sind noch da. Zumal es gelungen war, den „Trump-Abverkauf“ der vergangenen Woche umgehend aufzufangen. Aber bullisch ist die Aktie dadurch noch keineswegs, es ist bislang nur gelungen, die Bodenbildung aufrechtzuerhalten. Die Nordex-Aktie müsste aus dieser Bodenbildungs-Zone mit Schlusskursen über 12,23 Euro nach oben hinaus und danach idealerweise zügig über den Widerstand bei 12,65 und über die 200-Tage-Linie bei 13,05 Euro laufen, dann erst wäre hier ein starkes, bullisches Signal gelungen.

Solange das nicht der Fall ist, bleibt das Risiko auf der Unterseite gegeben, ermutigende Meldungen hin oder her. Aber dass der Auftragseingang zu passen scheint und dass die Trader das auch entsprechend wahrgenommen haben, ist immerhin ein Grund, aus bullischer Sicht einen gewissen Optimismus an den Tag zu legen.

Quellenangaben: Meldung zum Auftragseingang des 4. Quartals in der Türkei, 14.01.2025: https://www.nordex-online.com/de/2025/01/nordex-group-erhaelt-im-4-quartal-auftraege-ueber-638-mw-aus-der-tuerkei-und-uebertrifft-2024-auftragseingang-von-1-gw

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Unsicherheit ist für die Börsen pures Gift. Da kann zwar Hoffnung die Kurse erheblich vorantreiben, Angst kann sie aber genauso in den Keller schicken. Die Nordex-Aktie wurde am Mittwoch Opfer einer Angstwelle. Aber wie begründet die ist, weiß man eben nicht.

Die US-Nachrichtenagenturen spekulieren oder berufen sich auf angeblich gut informierte Personen, die andeuten, woher der Wind ab dem 20. Januar, wenn Donald Trump wieder ins Weiße Haus einzieht, wehen wird. Aber nüchtern betrachtet sollte klar sein: Was der kommende US-Präsident wirklich konkret tun oder lassen wird, weiß man nicht. Man darf vermuten, dass er sich bei vielen Entscheidungen selbst noch nicht sicher ist, was genau er anordnen und durchsetzen wird.

Wird er auf seine Berater hören die, angeblich, einen Plan ausgearbeitet haben, der moderatere Einfuhrzölle vorsieht als man die bislang erwartete? Oder wird es vielleicht doch so laufen, wie man es gestern bei CNN spekulieren hörte, nämlich, dass er durch einen Trick den US-Kongress umgeht, um sofort und radikal vorgehen zu können? Denn wenn er einen wirtschaftlichen Notstand erklärt, kann er weit mehr selbst und ohne Zustimmung der beiden Kongresskammern durchsetzen als sonst.

Und die Frage steht natürlich im Raum, wie stark die anstehenden, in Zeitspanne, Umfang und Reichweite offenen Aktionen welche Branchen wie stark treffen könnten. Am Mittwoch erwischte es die Windkraft-Branche in Sachen Zittern. Es ist bekannt, dass Donald Trump nichts von Windenergie hält. Was, wenn er die Förderungen für diesen Bereich streicht? Bei Nordex sorgte das für einen Kursrutsch um 6,4 Prozent, der dafür sorgte, dass die Aktie wieder unter die gerade erst überbotene September-Abwärtstrendlinie zurückfiel und das untere Ende der seit November geltenden Seitwärts-Range testet … und sogar bricht?

Expertenmeinung: auszuschließen wäre es nicht. Das wäre ein klar bärisches Signal, das der Aktie Abwärtspotenzial bis in den Supportbereich 8,615 zu 9,21 Euro bieten würde. Verlockend für das bärische Lager. Aber wäre das auch etwas, bei dem man über rein kurzfristiges, spekulatives Trading hinaus auf der Short-Seite mitziehen könnte, weil Donald Trump im Weißen Haus für Nordex das Ende der Wachstumsperspektive bedeuten würde?

Rational gesehen nicht. Denn im Rahmen der vor zwei Monaten vorgelegten Neun-Monats-Zahlen meldete die Nordex Group, dass der Anteil an bis dahin 2024 vorgenommenen Installationen, die auf Nordamerika fielen (und da ist Kanada ja mit drin) bei fünf Prozent der gesamten, errichteten Leistung in Megawatt lag. Das sind dann doch eher „Peanuts“.

Zwar wird der Windenergie-Markt schwierig bleiben, keine Frage. Aber angesichts des Umsatzanstiegs, der in den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 zum Vorjahreszeitraum bei 14 Prozent lag, sollte eine womöglich „windkraftfeindliche“ US-Regierung die Lage nicht so eintrüben können, dass die Chance auf eine sukzessive Steigerung von Umsatz und Gewinnmarge dadurch verbaut wird.

Nordex Aktie: Chart vom 08.01.2025, Kurs 11,12 Euro, Kürzel: NDX1 | Online Broker LYNX
Nordex Aktie: Chart vom 08.01.2025, Kurs 11,12 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS

Daher: Sollte die Nordex-Aktie weiter abrutschen, wäre das aus aktueller Sicht und im Vorfeld von Informationen zum vierten Quartal eher ein Argument, um sich die Aktie in die Watchlist zu packen und auf Gelegenheiten zu lauern, in der Region der Supportzone 8,615 zu 9,21 Euro zuzugreifen. Sollten die Zahlen zum vierten Quartal (Termin wäre der 27. Februar) oder der Ausblick auf das angelaufene Jahr enttäuschen, kann das die aktuelle Sicht der Dinge zwar ändern. Aber mit ein wenig mehr „Trump-Zittern“ könnte womöglich sogar eine Enttäuschung eingepreist sein, so gesehen: Ins fallende Messer greifen sollte man, wenn Nordex weiter wegrutscht, zwar nicht. Das Messer im Auge behalten, das sollte man aber durchaus.

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