Nordex Aktie Prognose Nordex: Fulminanter Ausbruch aus der Trompeten-Formation!

News: Aktuelle Analyse der Nordex Aktie

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Nordex
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Zur Nordex Aktie

Ich hatte am 28. Februar auf eine auffällige Trompeten-Formation in der Nordex-Aktie hingewiesen, die über kurz oder lang in einen Ausbruch mit einer meist extremen Intensivierung des Trends mündet. Das ist jetzt passiert … wie könnte man weiter vorgehen?

Die am 27. Februar vorgelegten Ergebnisse des Jahres 2024 zeigten, dass Nordex den Weg zurück in eine solide Profitabilität erfolgreich weitergeht. Und der Ausblick auf 2025 unterstrich, dass man damit auch weitermachen will. Der Auftragseingang erreichte 2024 einen neuen Rekord, das bietet den nötigen Rückenwind für Umsatzwachstum und steigende operative Margen. Und der abgelieferte Ausblick konnte gefallen: Den Umsatz sieht Nordex nach 7,3 Milliarden im Vorjahr auf 7,4 bis 7,9 Milliarden Euro steigen, die operative Marge soll nach den 4,1 Prozent im Vorjahr zwischen 5,0 und 7,0 Prozent liegen. Allerdings …

…hatten die Analysten mehrheitlich mit ähnlichen Zahlen für den Ausblick gerechnet. Und die Aktie war im Vorfeld bereits stark gelaufen und zum Zeitpunkt der Bilanzvorlage an die obere Begrenzung dieser nach rechts offenen Dreiecksformation gestoßen, die man als „Trompeten-Formation“ kennt. Der Kurs hätte daher durchaus an dieser Begrenzung abdrehen können, zumal die Aktie an den zwei Folgetagen, bis einschließlich letzten Montag, nicht weiter vorankam. Doch dann platzte der Knoten … und das gewaltig.

Nordex stemmte sich am Dienstag, ausgehend von der zunächst getesteten und gehaltenen 200-Tage-Linie, gegen den immens schwachen Gesamtmarkt des Dienstags. Vielleicht war es die Meldung, dass ein Mitglied des Nordex-Vorstands ein größeres Aktienpaket am Markt gekauft hatte, das dazu führte, dass die Aktie an diesem Tag auffällig positiv lief. Dadurch gelang es, die Trompeten-Formation zum Handelsende nach oben zu verlassen … und das wurde zum Start einer Rallye, die erneut Rückenwind sah, diesmal aber von unverhoffter Seite.

Dieses am Dienstagabend nach Handelsende verkündete „Sondervermögen“ in dreistelliger Milliardenhöhe für den Ausbau der Infrastruktur beflügelte umgehend die Kursphantasie. Viele dürften sich gesagt haben, dass der gerade Tage zuvor vorgelegte Ausblick zwar im Kurs eingepreist sein mag, dieser aber jetzt erheblich und womöglich auf Jahre hinaus deutlich bullischer ausfallen könnte. Vorausgesetzt, dass die Windkraft bei diesem Infrastruktur-Paket auch entsprechend berücksichtigt werden sollte, was man bislang ja nicht weiß. Und das bedingt natürlich ein Risiko.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Nordex Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Hier wurde jetzt mit einer in der Spitze gegenüber dem Schlusskurs des 28.2. sagenhafte 25 Prozent ausmachenden Super-Rallye eine Entwicklung eingepreist, die noch nicht sicher ist, von der Größenordnung, in der Nordex profitieren wird, ganz zu schweigen. Und selbst wenn Nordex durch die Erneuerung der Infrastruktur eine Auftragsflut erleben würde: Erstens lassen sich Produktionskapazitäten nicht so schnell steigern wie ein Aktienkurs. Zweitens wäre dann ja nach dieser Rallye trotz allem schon viel (oder womöglich alles) eines Best Case-Szenarios im Kurs drin.

Man schwebt hier also gerade in eher dünner Luft. Wie ließe es sich damit umgehen, wenn man hier trend- und ausbruchskonform Long ist? Es wäre keineswegs ausgeschlossen, dass die Aktie einen Pullback an den Ausbruchslevel vollzieht, sprich auf die obere Begrenzung der „Trompete“ zurücksetzt und erst dort dann ausgefochten wird, ob die Aktie erneut nach oben dreht oder nicht.

Nordex Aktie: Chart vom 07.03.2025, Kurs 15,96 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nordex Aktie: Chart vom 07.03.2025, Kurs 15,96 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS

So weit will aber niemand mit nach unten mitgeschleift werden. Daher wäre es am besten, zum einen ein paar Gewinne mitzunehmen und für den restlichen, idealerweise größeren verbleibenden Teil der Aktien eine Orientierung für einen höher als die Trompete liegenden, aber zugleich charttechnisch sinnvollen Stop Loss zu suchen. Und diese Orientierung hätte das Chartbild ja auch zu bieten.

Sie sehen, dass die Nordex-Aktie mit dieser Kaufwelle leicht über eine Widerstandszone gelaufen ist, die sich aus den beiden Zwischenhochs vom Mai 2024 bei 15,40 und 15,77 Euro zusammensetzt und in der die Aktie zuletzt im September nach unten abgedreht hatte. Diesen Bereich als Orientierung für einen Gewinn-sichernden Stoppkurs zu wählen, wäre auf jeden Fall zu überlegen, denn sollte diese Zone wieder unterboten werden, würde die Wahrscheinlichkeit für ein Pullback an das obere Ende der Trompete spürbar zunehmen.

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Vorherige Analysen der Nordex Aktie

Die Kursveränderung der Nordex-Aktie zum Vortag wirkte unspektakulär: +1,1 Prozent, das machte den Eindruck, als hätte die am Morgen vorgelegte 2024er-Bilanz nebst Ausblick die Trader nicht besonders beeindruckt. Aber das Chartbild spricht eine andere Sprache.

Die Handelsspanne der Windkraftanlagen-Aktie betrug, gerechnet vom Tagestief, 6,8 Prozent. Und der Kurs war „all over the map“, startete deutlich im Plus, rutschte dann aber schnell in die Verlustzone und schaffte es zum Handelsende gerade noch in den Gewinnbereich. Und all das spielte sich in einem hochinteressanten charttechnischen Gesamtbild ab.

Nordex Aktie: Chart vom 27.02.2025, Kurs 12,83 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nordex Aktie: Chart vom 27.02.2025, Kurs 12,83 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS

Sie sehen im Chart, dass die Aktie bereits im Vorfeld der Bilanz eine kräftige Rallye absolviert hatte. Die hatte den Kurs an die 200-Tage-Linie getragen, sprungbereit, um bei überzeugenden Zahlen und, vor allem, einem überzeugenden Ausblick auf 2025 nach oben auszubrechen. Das tat sie zwar zunächst auch. Aber es könnte durchaus über einen Zufall hinausgehen, dass sie genau dort auf Abgabedruck traf, wo sich die obere Begrenzungslinie einer sogenannten „Trompeten-Formation“ befindet.

Das sind nach rechts offene Dreiecksformationen, die aus einer zunehmenden Volatilität heraus entstehen: Es kommt zu immer höheren Zwischenhochs und immer tiefer liegenden Zwischentiefs, was unterstreicht, dass der Handel spekulativer und hektischer wird. In den meisten Fällen führt ein Ausbruch aus einer solchen „Trompete“ dann zu einem starken Trendimpuls in Ausbruchsrichtung. Jetzt, da die Aktie an der oberen Begrenzung abgewiesen wurde und dadurch nicht klar, sondern nur marginal über der 200-Tage-Linie ins Handelsende ging, steht die Frage im Raum:

Expertenmeinung: In welche Richtung erfolgt der Ausbruch? Werden die Bullen die Sache heute oder in den kommenden Tagen erneut anpacken und dafür sorgen, dass die „Trompete“ mit Schlusskursen klar über dem gestrigen Tageshoch nach oben verlassen wird, was dann den Weg an das nächstgelegene Kursziel bei 14,20 Euro freigeben würde? Oder war es das mit den Käufen und es geht, jetzt, da die „News“ auf dem Tisch liegen, womöglich sogar ans untere Ende der Formation?

Letzteres wäre zumindest die weitaus größere Überraschung, denn das Zahlenwerk war überzeugend, der Ausblick nicht weniger. Der Umsatz stieg 2024 um 12,5 Prozent, die operative Gewinnmarge kam mit 4,1 Prozent leicht über den selbst gesteckten Zielen herein, operativ gelang wieder ein Gewinn in Höhe von 296 Millionen Euro. Wichtiger war aber der Blick nach vorne:

Der Auftragseingang erreichte 2024 mit 7,5 Milliarden Euro einen neuen Rekord, das war gegenüber 2023 ein Anstieg von 20 Prozent und damit klar mehr als der Umsatzanstieg. Das gibt schon einmal Rückenwind für das laufende Jahr. Darüber hinaus soll der Umsatz auf 7,4 bis 7,9 Milliarden Euro zulegen, die operative Marge soll nach den 4,1 Prozent im Vorjahr zwischen 5,0 und 7,0 Prozent erreichen. Das ist gut, hatte aber den, womöglich die Abgaben auslösenden, kleinen Haken, dass die bisherigen Analysten-Prognosen für 2025 bereits in der oberen Hälfte dieser Ziele lagen.

Stünde man also vor der Frage, ob man das Abprallen am oberen Ende der Trompeten-Formation als gute Gelegenheit sehen könnte, um hier auszusteigen oder sogar Short zu gehen, wäre ein Short-Trade angesichts dieses Ausblicks äußerst gewagt, der Verkauf der Aktien zumindest spekulativ. Allerdings könnte man mit Blick auf die vorangegangene Rallye immerhin den Spruch in den Raum stellen, dass noch keiner arm wurde, der ab und an ein paar Teilgewinne realisiert hat.

Quellenangaben: Jahresergebnis 2024 und Ausblick 2025, 27.02.2025: https://www.nordex-online.com/de/2025/02/nordex-gruppe-erreicht-alle-fuer-2024-gesetzten-finanziellen-und-operativen-ziele-und-meldet-einen-erheblichen-anstieg-der-profitabilitaet

Der Windkraftanlagenbauer Nordex ist in Sachen Pressemeldungen äußerst aktiv. Man berichtet regelmäßig über neue Aufträge … oft ändern sie aber das Gesamtbild, das man vom Unternehmen hat, nicht. Eine Meldung, die gestern vorgelegt wurde, hat indes andere Qualität.

Es war die Nachricht, dass Nordex im vierten Quartal Aufträge über insgesamt 97 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 638 Megawatt aus der Türkei erhalten hat, insgesamt, so das Unternehmen, lag der Auftragseingang aus der Türkei 2024 damit bei einem Gigawatt.

Na und, könnte man sich sagen, was zählt ist, was insgesamt an Neuaufträgen hereinkam, was dabei an Preisen erzielt wurde, wie sich die Marge und der Gewinn 2024 dargestellt hat und so fort. Alles Zahlen, die Nordex bislang noch nicht vorgelegt hat, also, was soll am Auftragseingang nur eines Landes wichtig sein?

Expertenmeinung: Die Dimension. Nordex hatte in den ersten neun Monaten 2024 einen Auftragseingang von 5,1 Gigawatt (Vergleichszeitraum 2023: 4,9 Gigawatt, Gesamtjahr 2023 7,4 Gigawatt). Wenn alleine aus einem Land im vierten Quartal 638 Megawatt dazugekommen sind, darf man optimistisch sein, dass der 2024er-Auftragseingang, den Nordex, evtl. zusammen mit dem Umsatz, möglicherweise vor dem eigentlichen Termin für die Q4-Zahlen am 27. Februar vorab melden wird, sehr überzeugend ausfallen wird.

Aber was ist mit den USA? Wird das Geschäft da nicht einbrechen, nachdem man munkelt, dass Donald Trump Förderungen für Windkraft im D-Zug-Tempo eindampfen wird? Wie schon vergangene Woche geschrieben, als die Nordex-Aktie wegen eben dieser Mutmaßungen kräftig in die Knie ging: Das dürfte kaum ein ernsthaftes Problem werden, denn in den ersten drei Quartalen 2024 hatte der Anteil der installierten Anlagen, die auf Nordamerika (inklusive Kanada also) fielen, nur bei fünf Prozent gelegen. Das gleicht alleine die Dimension der Neuaufträge aus der Türkei für fast zwei Jahre aus, sollte es in Sachen USA wirklich zu einem Totalausfall bei Neuaufträgen kommen.

Nordex Aktie: Chart vom 14.01.2025, Kurs 11,87 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nordex Aktie: Chart vom 14.01.2025, Kurs 11,87 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS

Gut ist, dass die Marktteilnehmer diese Nachricht entsprechend positiv honorierten, das deutet an: Die Bullen sind noch da. Zumal es gelungen war, den „Trump-Abverkauf“ der vergangenen Woche umgehend aufzufangen. Aber bullisch ist die Aktie dadurch noch keineswegs, es ist bislang nur gelungen, die Bodenbildung aufrechtzuerhalten. Die Nordex-Aktie müsste aus dieser Bodenbildungs-Zone mit Schlusskursen über 12,23 Euro nach oben hinaus und danach idealerweise zügig über den Widerstand bei 12,65 und über die 200-Tage-Linie bei 13,05 Euro laufen, dann erst wäre hier ein starkes, bullisches Signal gelungen.

Solange das nicht der Fall ist, bleibt das Risiko auf der Unterseite gegeben, ermutigende Meldungen hin oder her. Aber dass der Auftragseingang zu passen scheint und dass die Trader das auch entsprechend wahrgenommen haben, ist immerhin ein Grund, aus bullischer Sicht einen gewissen Optimismus an den Tag zu legen.

Quellenangaben: Meldung zum Auftragseingang des 4. Quartals in der Türkei, 14.01.2025: https://www.nordex-online.com/de/2025/01/nordex-group-erhaelt-im-4-quartal-auftraege-ueber-638-mw-aus-der-tuerkei-und-uebertrifft-2024-auftragseingang-von-1-gw

Unsicherheit ist für die Börsen pures Gift. Da kann zwar Hoffnung die Kurse erheblich vorantreiben, Angst kann sie aber genauso in den Keller schicken. Die Nordex-Aktie wurde am Mittwoch Opfer einer Angstwelle. Aber wie begründet die ist, weiß man eben nicht.

Die US-Nachrichtenagenturen spekulieren oder berufen sich auf angeblich gut informierte Personen, die andeuten, woher der Wind ab dem 20. Januar, wenn Donald Trump wieder ins Weiße Haus einzieht, wehen wird. Aber nüchtern betrachtet sollte klar sein: Was der kommende US-Präsident wirklich konkret tun oder lassen wird, weiß man nicht. Man darf vermuten, dass er sich bei vielen Entscheidungen selbst noch nicht sicher ist, was genau er anordnen und durchsetzen wird.

Wird er auf seine Berater hören die, angeblich, einen Plan ausgearbeitet haben, der moderatere Einfuhrzölle vorsieht als man die bislang erwartete? Oder wird es vielleicht doch so laufen, wie man es gestern bei CNN spekulieren hörte, nämlich, dass er durch einen Trick den US-Kongress umgeht, um sofort und radikal vorgehen zu können? Denn wenn er einen wirtschaftlichen Notstand erklärt, kann er weit mehr selbst und ohne Zustimmung der beiden Kongresskammern durchsetzen als sonst.

Und die Frage steht natürlich im Raum, wie stark die anstehenden, in Zeitspanne, Umfang und Reichweite offenen Aktionen welche Branchen wie stark treffen könnten. Am Mittwoch erwischte es die Windkraft-Branche in Sachen Zittern. Es ist bekannt, dass Donald Trump nichts von Windenergie hält. Was, wenn er die Förderungen für diesen Bereich streicht? Bei Nordex sorgte das für einen Kursrutsch um 6,4 Prozent, der dafür sorgte, dass die Aktie wieder unter die gerade erst überbotene September-Abwärtstrendlinie zurückfiel und das untere Ende der seit November geltenden Seitwärts-Range testet … und sogar bricht?

Expertenmeinung: auszuschließen wäre es nicht. Das wäre ein klar bärisches Signal, das der Aktie Abwärtspotenzial bis in den Supportbereich 8,615 zu 9,21 Euro bieten würde. Verlockend für das bärische Lager. Aber wäre das auch etwas, bei dem man über rein kurzfristiges, spekulatives Trading hinaus auf der Short-Seite mitziehen könnte, weil Donald Trump im Weißen Haus für Nordex das Ende der Wachstumsperspektive bedeuten würde?

Rational gesehen nicht. Denn im Rahmen der vor zwei Monaten vorgelegten Neun-Monats-Zahlen meldete die Nordex Group, dass der Anteil an bis dahin 2024 vorgenommenen Installationen, die auf Nordamerika fielen (und da ist Kanada ja mit drin) bei fünf Prozent der gesamten, errichteten Leistung in Megawatt lag. Das sind dann doch eher „Peanuts“.

Zwar wird der Windenergie-Markt schwierig bleiben, keine Frage. Aber angesichts des Umsatzanstiegs, der in den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 zum Vorjahreszeitraum bei 14 Prozent lag, sollte eine womöglich „windkraftfeindliche“ US-Regierung die Lage nicht so eintrüben können, dass die Chance auf eine sukzessive Steigerung von Umsatz und Gewinnmarge dadurch verbaut wird.

Nordex Aktie: Chart vom 08.01.2025, Kurs 11,12 Euro, Kürzel: NDX1 | Online Broker LYNX
Nordex Aktie: Chart vom 08.01.2025, Kurs 11,12 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS

Daher: Sollte die Nordex-Aktie weiter abrutschen, wäre das aus aktueller Sicht und im Vorfeld von Informationen zum vierten Quartal eher ein Argument, um sich die Aktie in die Watchlist zu packen und auf Gelegenheiten zu lauern, in der Region der Supportzone 8,615 zu 9,21 Euro zuzugreifen. Sollten die Zahlen zum vierten Quartal (Termin wäre der 27. Februar) oder der Ausblick auf das angelaufene Jahr enttäuschen, kann das die aktuelle Sicht der Dinge zwar ändern. Aber mit ein wenig mehr „Trump-Zittern“ könnte womöglich sogar eine Enttäuschung eingepreist sein, so gesehen: Ins fallende Messer greifen sollte man, wenn Nordex weiter wegrutscht, zwar nicht. Das Messer im Auge behalten, das sollte man aber durchaus.

Auf den ersten Blick wirkte die am Donnerstagmorgen vorgelegte Neun-Monats-Bilanz des Windkraftanlagen-Herstellers Nordex perfekt. Doch es gab Haare in der Suppe, die die Aktie ins Minus drückten. Das konnte zwar am Ende aufgeholt werden. Aber ob das von Dauer ist?

Das sah sehr gut aus, was Nordex da vorweisen konnte. Im dritten Quartal alleine legte der operative Gewinn, gerechnet als EBITDA, von 48 Millionen im Vorjahresquartal auf 71,5 Millionen Euro zu, die EBITDA-Gewinnmarge lag bei soliden 4,3 Prozent. Gut.

Gerechnet über die ersten drei Quartale zusammen stieg der Umsatz um 15 Prozent, das EBITDA legte von -67 Millionen im Vorjahreszeitraum auf +189 Millionen zu, die EBITDA-Gewinnmarge kommt auf +3,7 Prozent, im Vorjahr war sie mit -1,5 Prozent noch negativ gewesen. Das gute Ergebnis führte dazu, dass Nordex die Gesamtjahresprognose etwas anpasste, indem man jetzt davon ausgeht, dass die EBITDA-Marge am oberen Ende der bislang prognostizierten Range von drei bis vier Prozent liegen wird. Ebenso gut.

Da muss man sich natürlich fragen, wieso der Kurs zeitweise bis zu 4,2 Prozent ins Minus lief. Denn dass man im Vorfeld zu sehr auf eine noch viel stärkere Bilanz spekuliert hätte, ist kaum nachvollziehbar, immerhin hatte die Nordex-Aktie bereits seit Ende September um in der Spitze 23 Prozent korrigiert. Also, wo waren die Haare in dieser Suppe?

Expertenmeinung: Den Marktteilnehmern dürfte die Diskrepanz zwischen dem in den ersten neun Monaten erreichten Umsatz in Höhe von 5,1 Milliarden Euro und dem Auftragseingang aufgefallen sein, der in der gleichen Zeitspanne auf 4,6 Milliarden kam. Zwar liegt der Auftragsbestand insgesamt mit 6,85 Milliarden dennoch um immerhin drei Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, aber es wirkt, als sei das Wachstum womöglich nicht so unbegrenzt möglich, wie man sich das als bullischer Investor wünschen würde, zumal:

Auch, wenn das Wachstum solide daherkam, die Prognosen der Analysten hatten im Schnitt höher gelegen. Für den Umsatz hatte man mit 5,4 Milliarden gerechnet, es wurden 5,1 Milliarden. Beim EBITDA hatte man im Konsens 198 Millionen gesehen, es wurden 189 Millionen. Das Problem für die Anleger ist dabei folgendes:

Der aktuelle Kurs nimmt zügig steigende Unternehmensgewinne vorweg. Die Aktie wäre nur dann nicht zu teuer, wenn der Gewinn im kommenden Jahr deutlich anzieht, weil sich Umsatz und Marge schnell weiter verbessern. Mit diesen verfehlten Erwartungen und dem ein wenig mageren Auftragseingang kommen dahingehend Zweifel auf, zumal der dänische Konkurrent Vestas gerade erst einen trüben Ausblick lieferte und der Wahlsieg von Donald Trump das Auftragspotenzial für die USA womöglich drastisch mindert.

Nordex Aktie: Chart vom 07.11.2024, Kurs 12,29 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nordex Aktie: Chart vom 07.11.2024, Kurs 12,29 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS

Aus dieser Warte war es eher überraschend, dass es gelang, die Aktie am Ende zu drehen und mit +1,4 Prozent in den Feierabend zu schicken. Das bullische Lager konnte so, die am Tagestief bereits verloren wirkende Unterstützungslinie bei 11,93 Euro (das August-Tief) verteidigen. Aber diese Haare werden dennoch weiter in dieser Suppe schwimmen, daher:

Ein verhindertes, bärisches Signal bedeutet nicht, dass die Aktie dadurch automatisch bullisch wäre, dazu müsste sie über mindestens über 13 Euro und damit über die im Oktober noch verteidigte und am Mittwoch gefallene 200-Tage-Linie zurück. Und sollte Nordex das gestrige Tagestief doch noch unterbieten und die nächstgelegene Supportzone 11,32/11,38 Euro brechen, wäre die Chance, dass ein Aufwärtsschwenk die kritischeren Aspekte in der Bilanz vom Tisch wischt, vertan.

Quellenangaben: Ergebnisse der ersten neun Monate 2024, 07.11.2024: https://www.nordex-online.com/de/2024/11/nordex-group-mit-kontinuierlichem-umsatzwachstum-und-steigender-profitabilitaet-in-den-ersten-neun-monaten

Am Mittwochmorgen meldete der Windkraftanlagenhersteller Nordex die Entwicklung des Auftragseingangs im 3. Quartal bzw. in den ersten neun Monaten. Zwar kamen im 3. Quartal weniger Aufträge herein als im Vorjahreszeitraum, aber den Käufern gefiel etwas anderes.

Insgesamt läuft es ja. Auch, wenn der Auftragseingang im Sommerquartal mit 1.726 Megawatt hinter die starken 2.251 Megawatt des Vorjahreszeitraums zurückfiel: Insgesamt liegt das Ordervolumen in den ersten drei Quartalen 2024 um vier Prozent über dem der ersten neun Monate 2023. Nicht so deutlich, dass man gleich euphorisch werden müsste. Aber man konnte zumindest guter Dinge sein, wenn man sich die zweite gemeldete Größe anschaute, denn egal, wie groß das Auftragsvolumen sein mag, wenn es nicht viel Geld bringt, taugt es dennoch nichts. Und genau dieser Faktor, der Preis, der passte.

Nordex erzielte in den ersten neun Monaten pro Megawatt einen Verkaufspreis von 0,90 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum lag er bei 0,85 Millionen Euro. Besonders vielversprechend war dabei, dass der durchschnittliche Verkaufspreis im dritten Quartal bei 0,92 Millionen lag, während er im Sommerquartal 2023 mit 0,79 Millionen relativ schwach ausgefallen war.

Weniger Neuaufträge als im Vorjahr, aber zu deutlich besseren Preisen, das kam bei den Marktteilnehmern gut an. Das wäre vielleicht weniger ein Grund zum Einstieg gewesen, wenn die Aktie im Vorfeld schon stark gelaufen wäre. Aber das Gegenteil war der Fall:

Expertenmeinung: Nachdem Nordex Ende September das im Mai markierte Jahreshoch bei 15,77 Euro anging, dort aber scheiterte, etablierte sich eine dynamische Korrekturbewegung, die den Kurs in der Spitze um fast 19 Prozent drückte. Zuvor markttechnisch heiß gelaufen, war die Aktie jetzt aus dieser Warte heraus „auskorrigiert“ … und auf einem lukrativen, charttechnischen Einstiegslevel, denn wie heißt es doch: Wenn, dann kauft man Aktien nahe ihres Aufwärtstrends.

Nordex Aktie: Chart vom 09.10.2024, Kurs 13,76 Euro, Kürzel: NDX1 | Online Broker LYNX
Nordex Aktie: Chart vom 09.10.2024, Kurs 13,76 Euro, Kürzel: NDX1 | Quelle: TWS

Genau dorthin hatte es den Nordex-Kurs im Vorfeld der Meldung über den Auftragseingang verschlagen. Die im Januar etablierte und derzeit bei 12,90 Euro verlaufende Aufwärtstrendlinie wurde bereits in der Vorwoche angesteuert und erst einmal gehalten. Ideal war dabei, dass die Bullen auch noch ein „Sprungtuch“ unter sich hatten: Die 200-Tage-Linie verläuft mit derzeit 12,51 Euro nur wenig unter der Trendlinie. Die Basis für einen Aufwärtsschwenk war also auf chart- und markttechnischer Ebene vorhanden, alleine, es fehlte ein Anlass … den der Auftragseingang bzw. die erzielten Preise am Mittwoch lieferten.

Mit dem gestrigen Plus hat der Kurs jetzt erst einmal wieder Wasser unter dem Kiel. Ob der Auftrieb ausreichen wird, im Vorfeld der im November anstehenden Quartalszahlen den Ausbruch über das im September vergeblich attackierte Jahreshoch zu schaffen, ist zwar eher fraglich. Aber solange die Aktie nicht durch die Aufwärtstrendlinie und die 200-Tage-Linie fällt, bliebe der Weg dorthin offen … und wäre mit der gestrigen Meldung auch besser unterfüttert.

Quellen:
Auftragseingang Q1 – Q3, 09.10.2024: https://www.nordex-online.com/de/2024/10/nordex-group-steigert-auftragseingang-in-den-ersten-neun-monaten-des-jahres-2024-auf-51-gw/