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Die Aktie des Windkraftanlagenbauers Nordex brach Anfang des Monats ebenso ein wie der Gesamtmarkt, holte diese Abschläge aber in Windeseile wieder auf. Die Chance auf einen Befreiungsschlag ist also wieder da … und gute Argumente dafür hätten die Bullen durchaus.
Das Tal der Tränen war ein langes, irgendwas war ja immer. Zuerst konnte Nordex wegen Corona nicht so arbeiten, wie man es normalerweise hätte können. Dann kamen die Materialengpässe und denen auf dem Fuße folgten die Inflation und die stark verteuerten Finanzierungen. Dadurch wurden eine Zeitlang Aufträge zum Draufzahl-Geschäft. Aber diese Phase ist überwunden. Und mittlerweile steigt nicht nur das Volumen der Neuaufträge, sondern auch die operative Gewinnmarge.
Der Umsatz legte im ersten Halbjahr 2024 zum Vorjahreszeitraum zu, aus einer negativen EBITDA-Marge (d. h. operativ, vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) wurde mit 3,4 Prozent eine positive, das EBITDA lag nach -114 Millionen im ersten Halbjahr 2023 bei +118 Millionen. Netto blieb zwar mit 12,5 Millionen noch ein Minus, das war aber kein Vergleich zu den -299 Millionen ein Jahr zuvor. Und dass dem Spurt Richtung der „schwarzen Null“ nicht die Luft ausgeht, dafür sorgt ein Auftragsbestand, der nach 6,9 Milliarden Euro zum Ende des Jahres 2023 massiv auf 11,0 Milliarden Euro per 30. Juni gestiegen ist.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Nordex Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Normalerweise hätten diese Ergebnisse den nötigen Rückenwind liefern können, um die ohnehin schon seit Anfang Juli laufende Aufwärtsbewegung zu verstetigen und die Aktie über die Charthürden bei 14,90 und 15,77 Euro zu tragen, aber dann kam eben dieser herbe Abverkauf an den Aktienmärkten dazwischen. Da ging alles in die Knie – auch die Nordex-Aktie. Aber nicht alle standen so schnell wieder aufrecht wie Nordex.
Wir sehen im Chart, dass die Aktie ihren Absturz genau auf Höhe der zu Jahresbeginn etablierten und bereits Anfang Juli als Support und Wende-Plattform „funktionierenden“, mittelfristigen Aufwärtstrendlinie beendete. Eine perfekte Basis für Rückkäufe, die auch genutzt wurde. Jetzt hat sich der Kurs knapp unter dem vor dem Selloff erreichten Zwischenhoch eingerichtet … und damit kommt es jetzt drauf an:
Dass Nordex auf dem Weg Richtung Nettogewinn ist, mag unstrittig sein, aber wie lange es dauert, bis man den aktuellen Kurslevel auf Basis solider Gewinne pro Aktie als „billig“ einstufen kann, ist dennoch offen. Kurzfristig wäre der Ausbruch nach oben daher zwar gut möglich und argumentativ unterfüttert, ist aber keineswegs zwingend. Daher sollte jetzt schnell neue Dynamik in den Kurs kommen, d. h. zumindest die Widerstandslinie bei 14,90 Euro ernsthaft attackiert werden um zu verhindern, dass erste Gewinnmitnahmen Nachahmer finden und die Aktie erneut auf der Aufwärtstrendlinie landet.
Solange die Trendlinie und die knapp darunter, bei aktuell 11,82 Euro verlaufende 200-Tage-Linie nicht brechen, hätten die Bullen noch alle Chancen … aber ein erneutes „zurück auf Los“ würde Enttäuschungspotenzial mitbringen, das man besser nicht provozieren sollte.
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