Der Windkraftanlagenbauer Nordex ist in Sachen Pressemeldungen äußerst aktiv. Man berichtet regelmäßig über neue Aufträge … oft ändern sie aber das Gesamtbild, das man vom Unternehmen hat, nicht. Eine Meldung, die gestern vorgelegt wurde, hat indes andere Qualität.
Es war die Nachricht, dass Nordex im vierten Quartal Aufträge über insgesamt 97 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 638 Megawatt aus der Türkei erhalten hat, insgesamt, so das Unternehmen, lag der Auftragseingang aus der Türkei 2024 damit bei einem Gigawatt.
Na und, könnte man sich sagen, was zählt ist, was insgesamt an Neuaufträgen hereinkam, was dabei an Preisen erzielt wurde, wie sich die Marge und der Gewinn 2024 dargestellt hat und so fort. Alles Zahlen, die Nordex bislang noch nicht vorgelegt hat, also, was soll am Auftragseingang nur eines Landes wichtig sein?
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Expertenmeinung: Die Dimension. Nordex hatte in den ersten neun Monaten 2024 einen Auftragseingang von 5,1 Gigawatt (Vergleichszeitraum 2023: 4,9 Gigawatt, Gesamtjahr 2023 7,4 Gigawatt). Wenn alleine aus einem Land im vierten Quartal 638 Megawatt dazugekommen sind, darf man optimistisch sein, dass der 2024er-Auftragseingang, den Nordex, evtl. zusammen mit dem Umsatz, möglicherweise vor dem eigentlichen Termin für die Q4-Zahlen am 27. Februar vorab melden wird, sehr überzeugend ausfallen wird.
Aber was ist mit den USA? Wird das Geschäft da nicht einbrechen, nachdem man munkelt, dass Donald Trump Förderungen für Windkraft im D-Zug-Tempo eindampfen wird? Wie schon vergangene Woche geschrieben, als die Nordex-Aktie wegen eben dieser Mutmaßungen kräftig in die Knie ging: Das dürfte kaum ein ernsthaftes Problem werden, denn in den ersten drei Quartalen 2024 hatte der Anteil der installierten Anlagen, die auf Nordamerika (inklusive Kanada also) fielen, nur bei fünf Prozent gelegen. Das gleicht alleine die Dimension der Neuaufträge aus der Türkei für fast zwei Jahre aus, sollte es in Sachen USA wirklich zu einem Totalausfall bei Neuaufträgen kommen.
Gut ist, dass die Marktteilnehmer diese Nachricht entsprechend positiv honorierten, das deutet an: Die Bullen sind noch da. Zumal es gelungen war, den „Trump-Abverkauf“ der vergangenen Woche umgehend aufzufangen. Aber bullisch ist die Aktie dadurch noch keineswegs, es ist bislang nur gelungen, die Bodenbildung aufrechtzuerhalten. Die Nordex-Aktie müsste aus dieser Bodenbildungs-Zone mit Schlusskursen über 12,23 Euro nach oben hinaus und danach idealerweise zügig über den Widerstand bei 12,65 und über die 200-Tage-Linie bei 13,05 Euro laufen, dann erst wäre hier ein starkes, bullisches Signal gelungen.
Solange das nicht der Fall ist, bleibt das Risiko auf der Unterseite gegeben, ermutigende Meldungen hin oder her. Aber dass der Auftragseingang zu passen scheint und dass die Trader das auch entsprechend wahrgenommen haben, ist immerhin ein Grund, aus bullischer Sicht einen gewissen Optimismus an den Tag zu legen.
Quellenangaben: Meldung zum Auftragseingang des 4. Quartals in der Türkei, 14.01.2025: https://www.nordex-online.com/de/2025/01/nordex-group-erhaelt-im-4-quartal-auftraege-ueber-638-mw-aus-der-tuerkei-und-uebertrifft-2024-auftragseingang-von-1-gw
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