Micron Technology Aktie Prognose Micron schlägt zurück: Wie der Speicher-Riese seine Kritiker Lügen straft

News: Aktuelle Analyse der Micron Technology Aktie

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Micron Technology
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Zur Micron Technology Aktie

Micron stand wochenlang unter heftigem Beschuss, es hagelte ein Downgrade nach dem anderen. Das Problem: Micron ist auf Rekordkurs.

Analysten vs. Realität: Ein harter Kampf

Dabei handelt es sich nicht um kleine Anpassungen, nein. Exane BNP hat das Kursziel beispielsweise von 140 auf 67 USD gesenkt. Das war vor etwas mehr als 2 Wochen.
Anschließend kam es innerhalb von wenigen Tagen auch zu massiven Kursziel-Senkungen von Tier 1, Citigroup, Stifel, Morgan Stanley, Wells Fargo und TD Cowen.

Selbstverständlich würde ich das niemals unterstellen, aber ein gezielter Angriff würde auch nicht anders aussehen.
Die Researchhäuser haben in ihren Analysen etliche Argumente gegen Micron ins Feld geführt, eins unsinniger als das andere.

Darunter grundlegende Absatzprobleme (falsch, Umsatz steigt massiv), sinkende Preise (Preise steigen), China (Abhängigkeit ist vor allem im Hochleistungsbereich marginal und dort verdient man das meiste Geld) und eine zunehmende Konkurrenz (es gibt nur 3 Hersteller von Arbeitsspeicher).
Und auch, dass es ein Überangebot von HBM3-Speicherchips gibt. Man fragt sich ernsthaft, wie man auf solche Ideen kommen kann.

Paradebeispiel

HBM steht für High Bandwidth Memory. HBM ist so konzipiert, dass es eine größere Speicherbusbreite als GDDR-Speicher (DRAM) bietet, wodurch größeren Datenpaketen auf einmal übertragen werden können.

Ein einzelner HBM-Speicherchip ist langsamer als ein einzelner GDDR6-Chip, zeichnet sich durch eine 3D-Stapelarchitektur aus. Mehrere DRAM-Dies werden übereinandergeschichtet, um Bandbreite und Dichte zu erhöhen.

HBM wird vor allem in Grafikkarten, High-Performance-Computing (HPC), Künstliche Intelligenz (KI), Servern und in der medizinischen Bildgebung eingesetzt.
Das prominenteste Beispiel dafür sind die KI-Recheneinheiten (GPU) „H100“ und „H200“ von Nvidia.

Die Technologie ist noch relativ jung und die einzigen drei Anbieter (Micron, SK Hynix, Samsung) sind gerade erst dabei, die Produktionskapazitäten hochzufahren.
Von Überkapazitäten kann also keine Rede sein, ganz im Gegenteil.

Es wäre fast zum Lachen…

Man darf gespannt sein, mit welchen Argumentationslinien so manch ein Analyst in den kommenden Tagen zurückrudern und die Kursziele wieder massiv erhöhen wird. Oder vielleicht ignoriert man auch einfach die jüngsten Quartalszahlen sowie den Ausblick.
Mich würde beides nicht überraschen.

Bisher haben TD Cowen und Morgan Stanley reagiert. TD Cowen hatte das Kursziel exakt eine Woche vor den Zahlen von 160 auf 115 USD gesenkt und gestern dann wieder auf 135 USD erhöht. Es ist ein Paradebeispiel für die Nutzlosigkeit von Ratings.

Die harten Fakten: Starkes Wachstum in allen Schlüsselbereichen

Der Gewinn lag in Q4 mit 1,18 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,10 USD. Der Umsatz übertraf mit 7,75 Mrd. die Analystenschätzungen von 7,64 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 93% und einer massiven Verbesserung der Profitabilität.

Ganz im Gegensatz zu den Analystenmeinungen, läuft es bei Micron so gut wie lange nicht mehr.

Das Geschäft mit Smartphone- und PC-Komponenten hat die Talsohle durchschritten und wächst wieder. Data-Center sowie HBM und andere Hochleistungskomponenten verzeichnen ein massives Wachstum und das SSD-Geschäft hat gerade neue Rekorde aufgestellt. Der Quartalsumsatz mit SSD-Festplatten lag erstmals über der 1-Milliarden-Dollar-Grenze.

Erstaunlicherweise hat man auch im Automotive-Segment neue Rekorde erzielt. Das bedeutet, dass es im Automobilsektor weltweit nicht schlecht läuft, auch wenn ein Blick auf die deutschen Hersteller etwas anderes suggeriert.

Beste Wettbewerbsposition der Unternehmensgeschichte

Nach Ansicht des CEOs hatte Micron in der gesamten Unternehmensgeschichte noch nie eine bessere Wettbewerbsposition als derzeit.
Das starke Wachstum bei KI-Servern wird sich voraussichtlich dieses und nächstes Jahr fortsetzen.

Es wird erwartet, dass die Produktionskosten für DRAM im Geschäftsjahr 2025 um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz sinken und die NAND-Kosten im niedrigen bis mittleren zweistelligen Bereich.
Die Lagerbestände der Kunden sind gesund, und die Auslieferungen von Serversystemen sollen im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen.

Es wird ein ausgewogenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage erwartet, was die finanzielle Rentabilität und die Betriebsmargen im Geschäftsjahr 2025 verbessern dürfte.

Um die Nachfrage decken zu können, fährt Micron die Produktionskapazitäten bei den fortschrittlichsten DRAM, HBM und NAND Chips hoch.
Die Massenproduktion von 1-gamma DRAM soll im Kalenderjahr 2025 beginnen.

Stabiler, profitabler, planbarer

Ein weiterer wichtiger Faktor, der vermutlich unterschätzt wird, sind langfristige Lieferaufträge. In der Vergangenheit hat man Speicherchips bei Bedarf gekauft, dementsprechend Volatil war die Branche.
Vor allem im HBM-Segment kommt es aber zu immer mehr langfristigen Lieferverträgen („HBM agreements extend visibility into pricing and supply for customers, allowing deeper engagement“). Dadurch wird das Geschäft von Micron besser planbar.

Aus all den genannten Gründen rechnet man im jetzt angebrochenen Geschäftsjahr mit einem deutlichen Wachstum und einer stark steigenden Profitabilität.

Für das erste Quartal stellt man einen Umsatz von 8,50 – 8,90 Mrd. USD sowie eine Bruttomarge von 37,5 – 39,5% in Aussicht.
Da die operativen Kosten trotz des hohen Wachstums in etwa konstant bleiben, erwartete man einen Gewinnsprung auf 1,66 – 1,82 USD je Aktie.

Der Jahresgewinn könnte den Konsensschätzungen zufolge bei über 9 USD je Aktie liegen.
Rückblickend ist das durchaus erstaunlich. Als ich 2016 die ersten Artikel zu Micron geschrieben habe, lag der Kurs knapp über 10 USD.

Micron Aktie: Chart vom 27.09.2024, Kurs: 110 - Kürzel: MU | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Micron Aktie: Chart vom 27.09.2024, Kurs: 110 – Kürzel: MU | Quelle: TWS

Micron ist übergeordnet bullisch, der Aufwärtstrend ist intakt. Kann der Ausbruch über das Widerstandsband bei 107,50 – 110,00 USD per Wochenschluss bestätigt werden, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit einem möglichen Kursziel bei 130 USD.

Scheitert der Ausbruch, könnte der Kurs nochmal in Richtung 97,50 – 100,00 USD sinken. Unter Umständen wird auch nochmal der Aufwärtstrend bei knapp unter 90 USD angesteuert.

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Vorherige Analysen der Micron Technology Aktie

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Während sich führende Chipunternehmen wie Nvidia (NVDA) oder Texas Instruments (TXN) schon wieder in der Nähe ihrer alten Höchststände von Juni/Juli befinden, zeigen Anleger der Micron Technologies-Aktie wenig Interesse. Der Aufwärtstrend endete hier abrupt Mitte Juli, als die Serie von höheren Hochs und höheren Tiefs erstmals seit Monaten durchbrochen wurde. Gleichzeitig wurde die 50-Tage-Linie deutlich nach unten verletzt. Die Bären übernahmen die Kontrolle, und der Wert der Aktie brach um fast die Hälfte ein. Dennoch ist die Aktie derzeit kein Schnäppchen, da selbst die jüngste Erholung rasch wieder zunichtegemacht zu werden scheint.

Expertenmeinung: Die Annäherung an das Zwischenhoch von Ende Juli wurde Ende der vorigen Woche erneut getestet. Aktuell bewegen sich die Kurse jedoch wieder stark in Richtung Süden. Das Einzige, was die Aktie möglicherweise stabilisieren könnte, wäre die Bildung eines höheren Tiefs oberhalb der Marke von 84,91 USD. Sollte dies nicht gelingen, dürfte sich der nun entstandene Abwärtstrend weiter fortsetzen. Erste deutliche Kaufsignale erwarte ich frühestens bei einem klaren Durchbruch über den Widerstandsbereich bei rund 111 USD.

Aussicht: BÄRISCH

Micron Technologies Aktie: Chart vom 27.08.2024, Kurs: 97,41 USD, Kürzel: MU | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Micron Technologies Aktie: Chart vom 27.08.2024, Kurs: 97,41 USD, Kürzel: MU | Quelle: TWS

Micron könnte in den kommenden beiden Jahren mehr als 20 Mrd. USD verdienen. Hat der Markt das wirklich verstanden?

Kurskapriolen – doch darauf kommt es wirklich an

Der Kurs von Micron hat sich innerhalb weniger Monate verdoppelt, in den letzten Tagen hat man jedoch ordentlich Federn gelassen.
Doch das ist alles andere als ungewöhnlich. Rasante Rallyes werden immer wieder von scharfen Korrekturen unterbrochen.

Bei Micron ist das auch im April geschehen, binnen weniger Tage ist der Kurs von 130,54 auf 105,72 USD abgestürzt, aber dann auf ein neues Allzeithoch bei 157,54 USD gestiegen.

Der aktuelle Rücksetzer ist also nicht ungewöhnlich. Was wirklich zählt, ist die Frage, wie sich das Geschäft mittelfristig entwickelt und ob die Bewertung im Verhältnis dazu in Ordnung ist.

Massiver Wachstumsmarkt mit nur 2 Wettbewerbern

Micron Technology ist ein führender Hersteller von Speicherlösungen für verschiedene Anwendungen, darunter Computer, Mobilgeräte und eingebettete Systeme. Das Hauptgeschäft von Micron entfällt auf DRAM-Arbeitsspeicher, NAND-Flash-Speicher und zunehmend auch HBM.

HBM und DRAM sind artverwand und werden von drei Unternehmen beherrscht: Micron, SK Hynix und Samsung.
Im NAND-Bereich wird der Markt von fünf Unternehmen beherrscht (Samsung, SK, Western Digital, Kioxia, Micron). In beiden Fällen handelt es sich also um ein Oligopol.

HBM steht für High Bandwidth Memory. HBM ist so konzipiert, dass es eine größere Speicherbusbreite als GDDR-Speicher (DRAM) bietet, wodurch größeren Datenpaketen auf einmal übertragen werden können.

Ein einzelner HBM-Speicherchip ist langsamer als ein einzelner GDDR6-Chip, zeichnet sich durch eine 3D-Stapelarchitektur aus. Mehrere DRAM-Dies werden übereinandergeschichtet, um Bandbreite und Dichte zu erhöhen.

HBM: Für die KI-Chips von Nvidia unerlässlich

HBM wird vor allem in Grafikkarten, High-Performance-Computing (HPC), Künstliche Intelligenz (KI), Servern und in der medizinischen Bildgebung eingesetzt.
Das prominenteste Beispiel dafür sind die KI-Recheneinheiten (GPU) „H100“ und „H200“ von Nvidia.

Im kommenden Jahr dürfte der Marktanteil von Micron in diesem Bereich bei etwa 20% liegen, den Rest teilen sich SK Hynix und Samsung.

Im DRAM-Segment sieht es ähnlich aus. Samsung hat einen Marktanteil von etwa 39%, SK Hynix von 34% und Micron 23%.
Die Marktanteile haben sich in den letzten Jahren nicht wesentlich verschoben, tendenziell gewinnen SK und Micron aber langsam Marktanteile.

Doch das spielt in diesem Marktumfeld kaum mehr eine Rolle. Die Investitionen in KI, Rechenzentren und allem, was damit in Zusammenhang steht, haben zu einer extrem steigenden Nachfrage für Speicher- und Arbeitsspeicher geführt.

Die Dynamik überrascht selbst die glühendsten Bullen

Doch selbst ohne diesen „neuen“ Trend oder „Hype“ wäre das unausweichlich gewesen. Wie wahrscheinlich ist es, dass wir in 5 oder 10 Jahren weniger Daten verarbeiten und es weniger Rechenzentren gibt?

Es war demnach nur eine Frage der Zeit und daher habe ich in den letzten Jahren auch etliche Artikel zu Micron geschrieben.

Doch die Dynamik erstaunt selbst Micron-Bullen wie mich. Der Gewinn lag in Q3 mit 0,62 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,50 USD. Der Umsatz übertraf mit 6,81 Mrd. die Analystenschätzungen von 6,70 Mrd. USD ebenfalls.

Vor einem Jahr lag der Umsatz noch bei 3,75 Mrd. USD und Micron war unprofitabel. Der operative Cashflow ist um mehr als den Faktor 100 von 24 Mio. auf 2,48 Mrd. USD gestiegen.
Der freie Cashflow lag bei 425 Mio. USD, obwohl Micron gleichzeitig Milliardeninvestitionen stemmt.

Für das nächste Quartal stellt man einen Umsatzsprung auf 7,4 – 7,8 Mrd. USD und einen Anstieg der Bruttomarge von 26,9% auf 33,5 – 35,5% in Aussicht.
Der Gewinn soll auf 0,92 – 1,16 USD je Aktie steigen, mehr als das anderthalbfache als im gerade abgeschlossenen Quartal.

Man kann es sich kaum vorstellen…

Es ist relativ schwer, es sich vorzustellen, aber in dieser Branche kommt es alle paar Jahre zu einer Gewinnexplosion, wie sie in anderen Sektoren unvorstellbar wäre.
Im Geschäftsjahr 2014 schoss das Ergebnis beispielsweise um 1.400% in die Höhe und im Folgejahr verdiente man auch mehr als das zehnfache von 2013.

Anschließend kollabierte der Gewinn, nur um 2017 um 8.200% zu steigen und sich 2018 auf 11,95 USD je Aktie nochmal mehr als zu verdoppeln.
Damals verdiente man nach Steuern 14,1 Mrd. USD.

Es wäre gut möglich, dass Micron zeitnah wieder ähnliche Gewinne einfahren wird. Tatsächlich ist das inzwischen sogar der Konsens.
Für das kommende Geschäftsjahr, welches bereits in wenigen Wochen beginnt, wird ein Gewinnsprung auf über 9 USD je Aktie erwartet.
Im Folgejahr sollen es über 12 USD je Aktie werden, ein neuer Rekordwert.

Sind die Schätzungen richtig, wird Micron in diesen beiden Jahren mehr als 20 Mrd. USD verdienen, was aktuell in etwa einem Siebtel des Börsenwerts entspricht.

Doch nach den gestrigen Quartalszahlen und der starken Prognose spricht vieles dafür, dass die Konsensschätzungen zu niedrig sind und zur Oberseite revidiert werden müssen.

Jetzt steigen die Preise

Im Endeffekt geschieht genau das, was ich in den vorherigen Analysen bereits antizipiert hatte:
Die Nachfrage übersteigt das Angebot und das nicht nur für eine kurze Zeit.

Es wäre möglich, dass es sich an dieser Situation für mindestens 1-2 Jahre nichts ändern wird und das bestätigt jetzt auch Micron („See supply to fall short of demand in 2024“).

Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die drei Branchengrößen ihre Preise erhöhen. Berichten zufolge will Samsung ab dem dritten Quartal die Preise für DRAM und NAND um 15-20% erhöhen.
Micron plant angeblich auch eine Preiserhöhung um 20% und SK Hynix wird dem Branchentrend dann gerne folgen. Bei vielen anderen Unternehmen im Halbleiter-Sektor sieht es ähnlich aus.

An dieser Stelle kann ich mir einen kleinen Seitenhieb gegen all die Banken und Researchhäuser nicht verkneifen. Kürzlich lagen die meisten Kursziele für Micron noch bei 80-100 USD, jetzt liegen sie plötzlich bei 150 – 180 USD.
Ratings folgen den Kursen und nicht umgekehrt.

Micron Technology Aktie: Chart vom 28.06.2024, Kurs: 132,23 - Kürzel: MU | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Micron Technology Aktie: Chart vom 28.06.2024, Kurs: 132,23 – Kürzel: MU | Quelle: TWS

Das kurzfristige Kursgeschehen hängt davon ab, ob die Unterstützung bei 130 und der dort verlaufende Aufwärtstrend durchbrochen wird.
Fällt Micron unter 130 USD, könnte das eine Korrektur in Richtung 125 oder 121 USD einleiten. Darunter wäre sogar der Weg in Richtung 115 oder 107,5 – 110 USD frei.

Wird der Aufwärtstrend jedoch wieder verteidigt, könnte es zeitnah wieder in Richtung Allzeithoch und darüber hinaus gehen.

Micron könnten mehrere Jahre rasanten Wachstums und sprudelnder Gewinne bevorstehen. Zündet jetzt die nächste Rallyephase?

Dominanz im DRAM- und NAND-Markt

Micron Technology ist ein führender Hersteller von Speicherlösungen für verschiedene Anwendungen, darunter Computer, Mobilgeräte und eingebettete Systeme. Das Hauptgeschäft von Micron entfällt auf DRAM-Arbeitsspeicher und NAND-Flash-Speicher.

Der Markt für DRAM wird weltweit von drei Akteuren beherrscht, neben Micron sind das Samsung und SK Hynix. Der NAND-Markt wird ebenfalls von diesen drei Unternehmen und Toshiba sowie Western Digital beherrscht.

Dadurch können in diesen Märkten vergleichsweise hohe Gewinne erzielt werden, die Branche ist jedoch sehr zyklisch. In den Boomzeiten sind die Margen für die Hardwarebranche sogar außerordentlich hoch.

Das erlaubt es allen Herstellern, in diesem Markt hohe Gewinne zu erzielen. Die Margen sind für die Hardware-Branche sogar außerordentlich hoch.

Das gilt vor allem, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Im Geschäftsjahr 2018 haben wir erlebt, welche Gewinne in diesem Sektor möglich sind.

Das zeigt, was im Idealfall möglich ist

Durch die hohe Nachfrage, Vollauslastung und gleichzeitig steigende Arbeitsspeicher-Preise explodierte der Umsatz von Micron damals von 20,3 auf 30,4 Mrd. USD und der Gewinn von 5,1 auf 14,1 Mrd. USD.

Im Gegenzug ist das Geschäft außerordentlich zyklisch. Umsatz und Gewinn schwanken über die Jahre stark.

Betrachtet man allerdings einen langen Zeitraum, erkennt man, dass Micron keineswegs auf der Stelle tritt. Über die Jahre hinweg zeigen alle Kennzahlen in die richtige Richtung.

Daher habe ich mich in meiner Zeit bei LYNX bereits 12-mal positiv zum Unternehmen geäußert, zuletzt hier:
KI-Gewinner: Steht Micron vor einem mehrjährigen Aufwärtstrend?

Das Prinzip, mit dem man in diesen zyklischen Branchen Geld verdienen kann, ist einfach. Als Investor muss man schlichtweg zuschlagen, wenn es der Branche gerade wieder schlecht geht und die Prognosen miserabel aussehen.

Der Gewinn könnte sich verzehnfachen

Anschließend muss man nur noch abwarten – der Schweinezyklus regelt den Rest. Erst einzusteigen, wenn der Aufschwung stattfindet, funktioniert hingegen nicht. Die Kurse setzen sich bereits in Bewegung, lange bevor die Zahlen wirklich besser werden.

Das aktuelle Kursgeschehen ist ein Paradebeispiel dafür. Micron dürfte im aktuellen Geschäftsjahr nur einen Gewinn von 0,90 USD je Aktie erzielen. Man ist gerade erst dabei, die Talsohle zu durchschreiten.

Im kommenden Geschäftsjahr, welches bereits im September beginnt, könnte sich der Gewinn aber nahezu verzehnfachen. Derzeit liegen die Konsensschätzungen für das Ergebnis bei 8,48 USD je Aktie.

Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Schätzungen zu niedrig sind. Die Nachfragedynamik in der Branche hat zuletzt exponentiell zugenommen.

Micron hat im letzten Quartal plötzlich einen Umsatz von 5,82 Mrd. USD erzielt, erwartet wurden lediglich 5,33 Mrd. USD.
Für das laufende Quartal hat man sogar 6,4 – 6,8 Mrd. USD in Aussicht gestellt, erwartet wurden 5,9 Mrd. USD.

Plötzlich zieht der Umsatz massiv an

Setzt sich diese Dynamik fort, wird Micron zeitnah neue Rekordumsätze erzielen („We expect DRAM and NAND pricing levels to increase further throughout calendar year 2024 and expect record revenue and much improved profitability now in fiscal year 2025“).

Getrieben wird die Nachfrage durch die massiven Investitionen in KI, Cloud und Rechenzentren. Wo Daten verarbeitet werden, benötigt man selbstverständlich Speicher und Arbeitsspeicher.

Bei einigen Speicherarten sind wir inzwischen an dem Punkt angekommen, dass die Nachfrage die Produktionskapazität übersteigt.
Doch damit nicht genug: man hat heute auch schon die gesamte Produktion des kommenden Jahres verkauft, obwohl man die Kapazitäten so schnell ausbaut wie nur möglich.
(„Our HBM is sold out for calendar 2024 & overwhelming majority of our 2025 supply has already been allocated“)

High-Bandwidth-Memory (HBM) ist eine innovative Speichertechnologie, die im Vergleich zu herkömmlichen DRAM-Modulen eine deutlich höhere Bandbreite, geringere Latenz und geringeren Stromverbrauch bietet.

High-Bandwidth-Memory: Die Zukunft des Speichermarkts

HBM ist die dominierende Speichertechnologie für High-End-Grafikkarten und alle anderen GPU-Anwendungen, also auch KI. Darüber hinaus wird HBM in den Bereichen High-Performance Computing (HPC), bei Servern und auch Mobilgeräten verwendet.

Samsung und SK Hynix waren im HBM-Segment etwas schneller und dominieren den Markt bisher. Micron hat jedoch aufgeholt, ist technologisch auf Augenhöhe und gerade dabei, die Produktion hochzufahren.

Dadurch soll der Marktanteil für HBM im kommenden Jahr auf über 20 % steigen („aims to triple the market share of HBM to the mid -20 % range by 2025“).

Dabei erhält Micron massive Unterstützung von der US-Regierung, denn Micron ist der einzige bedeutende Hersteller von Arbeitsspeicher, der in den USA ansässig ist.

Welche Dimensionen die Expansionspläne inzwischen angenommen haben, zeigt der Bau einer neuen Produktionsstätte in New York.
Am Standort sollen über einen Zeitraum von 20 Jahren 100 Mrd. USD investiert werden.
Hinzu kommen weitere 15 Mrd. USD für die Erweiterung und den Bau anderer US-Produktionsstätten („Micron is spending $115 billion to build the biggest chip project in U.S. history.“) sowie Investitionen in Indien und Taiwan.

Dadurch werden zehntausende neue Arbeitsplätze entstehen und der Anteil der Micron-Produktion in den USA wird von 10 % auf 60 % steigen.

Micron Technology Aktie: Chart vom 20.06.2024, Kurs: 153,45 USD - Kürzel: MU | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Micron Technology Aktie: Chart vom 20.06.2024, Kurs: 153,45 USD – Kürzel: MU | Quelle: TWS

Es wäre möglich, dass die derzeitige Nachfragebelebung erst der Auftakt einer Siegesserie ist und Micron nicht nur für einige Quartale unter Vollauslastung arbeiten wird, sondern sehr viel länger.

Stehen Micron mehrere Geschäftsjahre ins Haus, die mit 2018, als die operative Marge auf 50 % und der Gewinn auf 14,1 Mrd. USD stieg, vergleichbar sind?

Niemand kann die Zukunft nicht vorhersagen, doch es besteht eine ernstzunehmende Chance, dass es dazu kommen wird. Sollte sich an der Börse die Meinung durchsetzen, dass das der Fall ist, ließe sich damit weitaus mehr als der derzeitige Börsenwert in Höhe von 169,9 Mrd. USD rechtfertigen.

Server brauchen Speicher und Arbeitsspeicher. Dieser Markt wird von drei Unternehmen beherrscht, Micron ist eines davon.

Die Dominanz von Micron in der Speicherbranche

Micron Technology ist ein führender Hersteller von Speicherlösungen für verschiedene Anwendungen, darunter Computer, Mobilgeräte und eingebettete Systeme.

Das Hauptgeschäft von Micron entfällt auf DRAM-Arbeitsspeicher und NAND-Flash-Speicher. Der Markt für DRAM wird weltweit von drei Akteuren beherrscht, neben Micron sind das Samsung und SK Hynix.
Der NAND-Markt wird ebenfalls von diesen drei Unternehmen und Toshiba sowie Western Digital beherrscht.

Dadurch können in diesen Märkten vergleichsweise hohe Gewinne erzielt werden, die Branche ist jedoch sehr zyklisch.
In den Boom-Zeiten sind die Margen für die Hardware-Branche sogar außerordentlich hoch.

Der letzte richtige Boom fand 2018 statt, damals schoss die operative Marge auf nahezu 50 % und Micron verdiente in einem Jahr 14,1 Mrd. USD.
Früher oder später wird es wieder zu einer ähnlichen Situation kommen, in der Micron unter Vollauslastung arbeiten kann und gleichzeitig die Speicherpreise hoch sind.

Vorsprung zementiert

An der Börse hat man das inzwischen verstanden, daher hat sich die Aktie im letzten Jahr auch vergleichsweise gut gehalten, obwohl das Ergebnis von +8,35 auf -4,50 USD je Aktie eingebrochen ist.

Zuletzt sind die Kurse sogar kräftig gestiegen, da Micron ein offensichtlicher KI-Gewinner ist.
Denn in jedem Server stecken natürlich auch Arbeitsspeicher und die werden im Hochleistungsbereich nur von Micron, Samsung und SK Hynix hergestellt und daran dürfte sich so schnell auch nichts ändern.

Basis für moderne Arbeitsspeicher sind Lithographiesysteme. Eine einzelne dieser Maschinen kostet inzwischen 200 Mio. USD aufwärts. Das ist nur einer der Gründe, warum der Markt von wenigen Playern beherrscht wird. Die meisten ehemaligen Konkurrenten haben längst den Anschluss verloren und haben nicht die Finanzkraft, hier noch mitzuspielen.

Neue Produktionsanlagen baut man auch nicht von heute auf morgen, es dauert Jahre und man benötigt das entsprechende Know-how. Doch das hat keiner, auch nicht in Fernost.
Durch die Handelsbeschränkungen im Halbleiterbereich dürfte es für China unmöglich sein, in diesen Wettbewerb einzutreten.

Ebbe und Flut: Jetzt geht’s aufwärts

Der Speichermarkt hat im letzten Jahr trotzdem ein tiefes Tal durchschritten. Die Preise sind in den Keller gerutscht, die Nachfrage für Smartphones und andere Endprodukte waren schwach.

Die starke Nachfrage im Servergeschäft hat eine Kehrtwende ausgelöst, die noch viel dynamischer ausfällt als es Micron selbst erwartet hat.

Das Geschäftsjahr von Micron läuft noch bis August. Im ersten Quartal erzielte man noch einen Verlust von -0,95 USD je Aktie, der Umsatz lag allerdings mit 4,73 Mrd. USD über den Erwartungen 4,65 Mrd. USD.
Für das zweite Quartal stellte man eine deutliche Verbesserung in Aussicht. Der Umsatz sollte bei 5,3 Mrd. USD liegen, das Ergebnis bei -0,28 USD je Aktie.

All das muss man wissen, um den extremen Kurssprung vom Donnerstag zu verstehen.
Micron erzielte im zweiten Quartal einen Gewinn von 0,42 USD je Aktie, statt einem Verlust von 0,28 USD. Der Umsatz lag bei 5,82 Mrd. USD statt 5,3 Mrd. USD.

Ist das erst der Anfang?

Doch das dürfte erst der Anfang sein. Es wäre gut möglich, dass Micron gerade wieder am Beginn einer Boom-Phase steht, wie es zuletzt 2018 geschehen ist.
Darauf scheint der Markt jedenfalls zu spekulieren.

Für das dritte Quartal stellt Micron einen erheblichen Schritt nach vorne in Aussicht. Der Umsatz soll auf 6,4 – 6,8 Mrd. USD massiv steigen, das Ergebnis soll bei 0,38 – 0,52 USD je Aktie liegen.

Es ist bereits auf den ersten Blick klar, dass diese Gewinnprognose sehr zurückhaltend ist. Vermutlich wird der Gewinn deutlich höher ausfallen und in den kommenden Quartalen sukzessive steigen.

Dem Vorstand zufolge ist Micron einer der größten Profiteure der KI-Revolution, die im Halbleitermarkt eine mehrjährige Wachstumsphase auslösen könnte.
(„We believe Micron is one of the biggest beneficiaries in the semiconductor industry of the multi-year opportunity enabled by AI“)

Ob Micron zu den größten Profiteuren gehört, darüber lässt sich vortrefflich streiten, aber es wird dem Geschäft ohne jeden Zweifel helfen. In jedem Server stecken Speicher und Arbeitsspeicher.

Wir hatten immer wieder darauf hingewiesen, dass Micron ein KI-Gewinner ist, zuletzt erst vor wenigen Tagen:
Megatrends: Wie Sie von den großen Veränderungen profitieren könnten

Hinzu kommt die berechtige Hoffnung, dass der Speichermarkt in Zukunft weniger zyklisch sein wird und mehr durch eine konstante Basis-Nachfrage aus dem KI- und Cloud-Infrastrukturmarkt geprägt wird.

Ich beobachte das Unternehmen seit 2016 und habe in dieser Zeit eine Sache gelernt:
Es ist unmöglich, den Gewinn von Micron in einem oder zwei Jahren vorherzusagen.

Micron Aktie: Chart vom 22.03.2024, Kurs: 109,85 USD - Kürzel: MU | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Micron Aktie: Chart vom 22.03.2024, Kurs: 109,85 USD – Kürzel: MU | Quelle: TWS

Es wäre gut möglich, dass die bisherigen Konsensschätzungen richtig sind und Micron bald 8-9 USD je Aktie verdienen wird. Ebenso gut könnten es aber auch 5 oder 15 USD je Aktie werden.

Das macht eine Bewertung sehr schwer. Der übergeordnete Trend beim Umsatz und Gewinn ist jedoch positiv und der Newsflow sollte es vorerst auch sein.
Daher ist es wahrscheinlich, dass die Rallye längst nicht zu Ende ist.