Mercedes-Benz Group Aktie Prognose Mercedes-Benz Group: Die 50-Euro-Zone bleibt im Fokus

News: Aktuelle Analyse der Mercedes-Benz Group Aktie

von | |
In diesem Artikel

Mercedes-Benz Group
ISIN: DE0007100000
|
Ticker: MBG --- %

--,--
EUR
---% (1D)
1 W ---%
1 M ---%
1 J ---%
Zur Mercedes-Benz Group Aktie

Noch Mitte Februar sah es so aus, als würde die Aktie der Mercedes-Benz Group eine mittelfristig relevante Aufwärtswende schaffen. Doch am Ende wurde daraus ein vollendetes Topp … und jetzt rutscht die Aktie erneut auf eine Schlüsselunterstützung zu. Kein Wunder.

Als die Mercedes-Aktie Hand in Hand mit vielen anderen europäischen Automobiltiteln im Januar wieder anzog und bis Mitte Februar auf einmal wieder mit der DAX-Performance mithielt, dürften viele Investoren die Stirn gerunzelt haben. Denn dieser durchaus deutlichen Erholung fehlte eines, um zu einer tragfähigen Aufwärtswende werden zu können: Argumente.

Es schien, als hätten Marktteilnehmer in dieser Zeit darauf gewettet, dass die Probleme, die sich durch Donald Trumps Handelspolitik abzeichneten, am Ende weit weniger heiß gegessen werden, als sie von diesem verbal vorgekocht wurden. Eine gewagte Hoffnung, die platzte, als Trump in der vergangenen Woche entsprechend herbe Einfuhrzölle auf Fahrzeuge in Kraft setzte, die nicht in den USA gebaut wurden. Und für Fahrzeugteile soll ebenso ein höherer Zoll kommen, ab Mai. In dieser Konstellation würde man nicht unbedingt übertreiben, wenn man den US-Absatzmarkt vorerst als „verloren“ einstufen würde. Das Problem:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Mercedes-Benz Group Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Laut Aussagen bei einer Analysten-Information ist der US-Markt derzeit der einzige, bei dem die Verkaufsdynamik für den Konzern noch passt. China und Europa laufen nicht gut, der US-Markt hält derzeit die Fahne hoch. Aber wenn man seitens der US-Kunden weiß, dass diese höheren Zölle kommen, ist das ja keine Überraschung.

Das, was vor dem Wirksamwerden der Zölle noch an Fahrzeugen in die USA gelangt ist, dürfte natürlich begehrt sein, denn diese höheren Einfuhrzölle wird der Konzern sicher nicht selbst tragen, das muss, zumindest teilweise, auf den Verkaufspreis aufgeschlagen werden. Je mehr man selbst trägt, desto mehr kommt Druck auf die Gewinnmarge. Je mehr man vom Zoll auf den Verkaufspreis aufschlägt, desto weniger Fahrzeugen werden verkauft … und dann kommt der Druck auf die Unternehmensgewinne eben auf diesem Wege.

Dass die Aktie auf die explizite Verhängung der höheren Zölle dann vergangene Woche mit einer Abwärts-Kurslücke aufmachte und dadurch das Topp vollendete, die Januar Aufwärts-Trendlinie und die 200-Tage-Linie brach … alles in einem Aufwasch … deutet indes an, dass viele die Tragweite der Zölle in einem außerhalb der USA ohnehin schon mageren Absatz-Umfeld entweder nicht realisiert haben oder nicht realisieren wollten.

Und das kann bedeuten, dass die heute erwarteten, weiteren Zölle die Käufer abschrecken, die Leerverkäufer, sprich die Bären, hingegen ermutigen und die Aktie die wichtige Schlüssel-Unterstützungszone 50,19/50,65 Euro testet, die auf das Jahr 2022 zurückgeht. Und wenn man sich fragt, woher in den kommenden Monaten neuer Schwung für Absatzzahlen und Marge kommen soll und darauf keine Antwort findet, könnte man sich allemal vorstellen, dass diese Zone einem Test nicht standhalten könnte. Bei dieser Aktie auf der Long-Seite zu stehen oder darüber nachzudenken, sich entsprechend aufzustellen, wäre in der aktuellen Gemengelage ein gewagtes Unterfangen.

Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 01.04.2025, Kurs 54,23 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 01.04.2025, Kurs 54,23 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS
Margin Konto – Handeln mit höchster Flexibilität

Mit einem Margin Konto können Sie zum Beispiel mit Hebel handeln und Ihre Trading-Strategien durch Leerverkäufe oder den Einsatz von Optionen und Futures diversifizieren.

Entdecken Sie jetzt die umfangreichen Handelsmöglichkeiten, die Ihnen dieser Kontotyp bietet: Margin Konto

Wie hilfreich fanden Sie den Artikel?(erforderlich)
Wenig hilfreichSehr hilfreich
Ab jetzt täglich die neuesten Börsenblick-Analysen per E-Mail erhalten
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

--- ---

--- (---%)
Mkt Cap
Vol
T-Hoch
T-Tief
---
---
---
---

Displaying the --- chart

Heutigen Chart anzeigen

Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Loading ...
Alle Börsenblick-Artikel

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Nachricht schicken an Ronald Gehrt
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Vorherige Analysen der Mercedes-Benz Group Aktie

Die am Donnerstag im Rahmen der „Annual Results Conference“ vorgestellten Ergebnisse des Vorjahres waren unerfreulich, aber besser als von den Analysten erwartet. Die Aktie der Mercedes-Benz Group fiel aber trotzdem … und das war nicht wirklich überraschend.

Umsatz -4,5 Prozent, EBIT -31 Prozent, EBIT-Marge 9,3 nach 12,9 Prozent. Gewinn pro Aktie -24,3 Prozent auf 10,19 Euro, Dividende gekürzt um einen Euro auf 4,30 Euro. Das sind die Eckdaten für 2024. Die waren unschön, aber sie fielen doch etwas besser aus als von den Analysten befürchtet. So etwas kann allemal reichen, um Käufe auszulösen. Aber die blieben, wie der Chart zeigt, bei der Mercedes-Benz Group am Donnerstag aus. Warum?

Erstens, weil man nicht mit Licht am Ende des Tunnels dienen konnte. Der Konzern sieht 2025 leicht sinkende Absatz- und Umsatzzahlen und eine Marge zwischen sechs und acht Prozent, was in der Summe einen weiter nachgebenden Gewinn avisiert. Sparmaßnahmen sollen dagegenhalten: Man will die Produktionskapazität senken, die Materialkosten ebenso. Und, wie vorher erwähnt, an der Dividende sparen.

Zweitens, weil die Mercedes-Benz Group trotzdem für fünf Milliarden Euro eigene Aktien zurückkaufen will. Was den Aktionären zwar insofern zugutekommt, als sich der Gewinn dann durch weniger Aktien teilt. Aber der Gedanke, dass man diese Milliarden in einem solchen Umfeld womöglich besser einsetzen könnte, als damit Aktien zurückzukaufen, dürfte bei vielen schon aufgekommen sein. Dass die Aktie da nicht zulegen konnte, überrascht nicht. Aber ist sie damit bärisch?

Expertenmeinung: Das ist eben noch nicht raus. Der Kurs gab zwar um 2,53 Prozent nach und wurde dadurch nach einem starken Jahresstart noch unterhalb der Widerstandslinie bei 62,73 Euro unsanft in die Gegenrichtung bugsiert. Aber der Kurs notiert dadurch trotzdem noch über einem Supportbereich, der für die Frage, ob die Aktie in Kürze etwas für die „Shorties“ wird, entscheidend ist.

Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 20.02.2025, Kurs 59,63 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 20.02.2025, Kurs 59,63 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS

Sie sehen im Chart, dass der Kurs in einen Unterstützungsbereich zwischen 58,20 und 59,70 Euro zurückgesetzt hat, der sich aus dem markanten Tief vom Januar 2024, Zwischenhochs vom Herbst, der Januar-Aufwärtstrendlinie und der 20-Tage- sowie der 200-Tage-Linie zusammensetzt. Solange es gelingt, diesen Bereich zu verteidigen bestünde die Chance, dass das zeitnahe Abebben des Abgabedrucks die Käufer motiviert, an bzw. knapp über einem derart massiven Auffangbereich wieder zuzugreifen und den jetzt erst einmal abgebrochenen Ausbruchsversuch nach oben nachzuholen.

Sollte diese Zone aber fallen, sieht es anders aus, dann wäre die Mercedes-Benz-Aktie in der Tat mit erstem Kursziel 54,05 Euro für die Bären interessant. Wie das ausgeht, müssen jetzt, nachdem die Bilanzdaten es nicht vermochten, die Trader entscheiden.

Quellenangaben:
Vorab-Ergebnisse 2024 im Rahmen des Capital Markets Day, 20.02.2025; https://group.mercedes-benz.com/dokumente/investoren/berichte/geschaeftsberichte/mercedes-benz/mercedes-benz-factsheet-q4-2024.pdf

Seit April 2024 liegt jedes Zwischenhoch der Mercedes-Benz-Group-Aktie unter dem vorherigen. Die Trader machten sich am Freitag auf, das zu ändern. Aber der Anlass dafür erscheint eher seltsam. Kann das gutgehen? Kann die Aktie jetzt wirklich die Wende vollziehen?

Die Mercedes-Benz Group meldete am Freitag die Verkaufszahlen des Jahres 2024. Im vierten Quartal gingen die Stückzahlen um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zurück. Auf das gesamte Jahr 2024 gerechnet lag die Zahl der abgesetzten Fahrzeuge vier Prozent unter dem auch schon schwachen Jahr 2023. Und die Aktie … sie stieg und wurde mit +3,73 Prozent der Tagessieger im DAX. Wie geht das zusammen?

Wer spontan mit „gar nicht“ antwortet, hätte Recht, wenn man ausklammert, wo die Aktie gerade notiert. Denn sie ist ja seit April bereits erheblich zurückgekommen. Da ist also schon einiges an Problemen im Kurs eingepreist. Die Frage ist, ob es genug ist. Denn ja, wenn die Preise steigen, kann man moderat sinkende Verkaufszahlen kompensieren. Und wie der Umsatz aussieht, weiß man ja noch nicht. Könnten diejenigen, die sich sagten „Das ist längst im Kurs drin, also rein in die Aktie“ also alles richtig gemacht haben?

Expertenmeinung: Wenn der Umsatz trotzdem gehalten wurde und wenn die Margen nicht allzu sehr unter Druck gekommen sind, ja. Aber das sind gleich zwei „Wenns“. Und vor allem bei letzterem Aspekt sollte man sich besser nicht zu sicher sein. Man rechnet zwar allgemein damit, dass die Gewinnmarge geschrumpft ist und dass Mercedes-Benz für 2025 niedrigere Werte ausrufen wird. Aber um wie viel niedriger? Das ist der Knackpunkt, denn:

Die Marge ist ja so etwas wie ein Hebel in Sachen Gewinn. Es macht eben extrem viel aus, ob vom Umsatz zwölf, zehn oder acht Prozent Gewinn übrigbleiben. Das sind, auf den Gewinn gerechnet und von zwölf Prozent ausgehend, gleich mal knapp 17 bzw. gut 33 Prozent weniger. Und solange diese Marge für 2024 und das, was der Konzern für 2025 avisiert, nicht auf dem Tisch liegen, ist der Marsch der Bullen durch die anstehenden Widerstände wie ein Gang durchs Minenfeld.

Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 10.01.2025, Kurs 55,04 Euro, Kürzel: MBG | Online Broker LYNX
Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 10.01.2025, Kurs 55,04 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS

Zwar wäre es aus rein charttechnischer Sicht ein Lichtblick, wenn die Aktie das letzte Zwischenhoch vom Dezember bei 57,23 Euro überwinden würde, zumal der Kurs gerade eine recht solide daherkommende Bodenbildung über der wichtigen, aus dem Jahr 2022 stammenden Supportzone 50,19/50,65 Euro zeigt. Aber solange offenbleibt, auf welchem Level die Luft nach oben zu dünn wird, ist es hoch riskant, hier auf den Zug aufzuspringen. Die offiziellen Zahlen zum vierten Quartal stehen am 20. Februar an. Ob es Vorab-Ergebnisse geben wird, wann der Ausblick auf 2025 kommt, all das ist noch offen. Damit bleibt diese Aktie ein heißes Eisen und die Antwort auf die Frage, ob die Käufer des Freitags schlau agiert haben, kommt nicht über ein zögerliches „vielleicht“

Das sah so schön nach einer vollendeten Bodenbildung aus … aber mit dem schwachen Start in die Woche wackelt die Sache bei der Mercedes-Benz-Aktie wieder. So ganz aus der Welt ist das Risiko, dass die Supportzone um 50 Euro fällt, offenbar noch nicht.

In der Mercedes-Benz-Vorstandsetage scheint man langsam unruhig zu werden. Ein Sparprogramm soll bis 2027 fünf Milliarden Euro einsparen, der Verkauf der Autohäuser geht weiter, der Vorstand wird umstrukturiert. Man könnte meinen, da kommen keine guten Zahlen für das vierte Quartal … und ja, es wäre schon eher überraschend, wenn da am 13. Februar, wenn die Bilanz des Herbstquartals auf den Tisch kommt, positive Überraschungen kämen.

Gerade erst war die Aktie ins Laufen gekommen, weil man vermutlich auf eine deutliche Wirkung der Ankündigung aus Peking hoffte, die chinesische Geldpolitik in Zukunft eher locker zu betreiben. Billigeres Geld bedeutet mehr Kredite und das mehr Neuwagenverkäufe. Aber das Ende letzter Woche gemeldete Wachstum der Kredite in China fiel spürbar magerer aus als gedacht. Und auch, wenn diese Zahlen zurückblicken, auf den November: Dass der Einzelhandel in China zuletzt weniger stark zulegte als avisiert, macht nervös. Und dass man im kommenden Jahr in den USA Gegenwind abbekommen wird, nicht minder.

Und das führt zu einem Chartbild, das allemal eine hochgezogene Augenbraue wert ist:

Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 16.12.2024, Kurs 54,35 Euro, Kürzel: MBG | Online Broker LYNX
Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 16.12.2024, Kurs 54,35 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS

Expertenmeinung: Anfang vergangener Woche hatte die Mercedes-Benz-Aktie eine mehrwöchige Bodenbildung abgeschlossen und überwand zügig die Widerstandslinien bei 54,05 und 55,08 Euro, letzteres ist das markante Zwischentief aus dem Herbst 2023. Dass das auch noch unmittelbar über der so wichtigen Supportzone in Form der beiden 2022 ausgebildeten Tiefs bei 50,19 zu 50,65 Euro gelang, machte die Sache umso bedeutsamer. Am Freitag trafen neue Rallye-Hochs zwar auf Gewinnmitnahmen. Aber es blieb ein Plus zum Vortag. Da musste man also nicht nervös werden. Gestern hingegen schon.

Denn mit -3,86 Prozent wurde die Aktie zum zweitgrößten Verlierer im DAX … und rutschte sang- und klanglos durch das 2023er-Herbst-Tief hindurch. Die Unterstützungslinie bei 54,05 Euro hielt auf Schlusskursbasis, ebenso die bei 53,65 Euro verlaufende 20-Tage-Linie. Aber die auf Tagesbasis überkaufte Markttechnik und der Umstand, dass kaum jemand den Kursanstieg bremsen mochte, obwohl der DAX auf Rekordfahrt ist, sollte vorsichtig stimmen.

Die Gesamtsituation ist für die deutschen Autobauer keine gute. Und nüchtern betrachtet gibt es keinen Grund einfach zu unterstellen, dass sich das Blatt in den nächsten Quartalen bereits zum Positiven wenden könnte. Ein erneuter Test dieser Zone 50,19 zu 50,65 Euro ist möglich; bricht der Bereich 53,65/54,05 Euro, wird er sogar wahrscheinlich. Und wenn man sich daran erinnert, wie immens reagibel Margen und Gewinne in dieser Branche auf konjunkturelle Verwerfungen reagieren, wäre es nicht einmal sicher, dass diese so wichtige Auffangzone knapp über 50 Euro einem zweiten Test standhalten würde.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Krise der deutschen Automobilindustrie ist in den Kursen der Aktien der entsprechenden Akteure sichtbar. Heftige Abwärtstrends dominieren und bis Anfang Dezember war von den Bullen absolut nichts zu sehen. Nun aber blicken wir auf erste Gegenreaktionen in einzelnen Titeln. Besonders auffällig war hier das Papier von BMW, welches die Gewinnerliste der letzten Tage anführte.

Aber auch die Mercedes Benz-Aktie konnte endlich Stärke zeigen und dieser Tage sogar die 50-Tage-Linie durchbrechen. Könnte dies das Ende der Talfahrt bedeuten?

Expertenmeinung: Die ersten Schritte in die richtige Richtung sind getan. Anleger werden bei der Aktie besonders auf den Widerstandsbereich knapp unter der Marke von 60 EUR achten. Dies ist die nächste große Hürde, welche für einen langfristigen Trendwechsel überwunden werden müsste.

Bis es soweit ist, bleibe ich noch bei einer neutralen Bewertung. Nach unten hin sollte der Boden bei 53.75 EUR möglichst nicht mehr gebrochen werden. Die Rückeroberung dieser Ebene hat ein kleines technisch Kaufsignal ausgelöst.

Aussicht: NEUTRAL

Mercedes Benz Group Aktie: Chart vom 10.12.2024, Kurs: 56.07 USD Kürzel: MBG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Mercedes Benz Group Aktie: Chart vom 10.12.2024, Kurs: 56.07 USD Kürzel: MBG | Quelle: TWS

Dass der DAX neue Hochs erreicht, während Aktien der Automobilbranche wie die Mercedes-Benz Group am Boden liegen, ist definitiv nicht normal. Aber ist es auch ein Warnsignal? Und wie steht die Chance, dass die Aktie dreht und der DAX-Rallye dadurch weiter Nahrung gibt?

Dass es auch ohne die Autobauer geht, sieht man ja. Außer Daimler Truck, die marginal in der Gewinnzone notieren, weist keine Aktie aus dem Automobilsektor in der bisherigen 2024er-Bilanz ein Plus auf. Trotzdem sollte man das als Warnung verstehen. Denn die Autobranche läuft, wenn das Wachstum passt, die Konsumenten zuversichtlich sind und die Perspektiven gut genug sind, um beim Neuwagenkauf nicht allzu sehr zu zögern. Doch das Gegenteil ist der Fall.

EY (die Unternehmensberatung Ernst & Young) hat unlängst errechnet, dass der operative Gewinn der „Großen Drei‘“ VW, BMW und Mercedes-Benz im dritten Quartal um nahezu die Hälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken ist. Ein DAX auf stabiler Rekordjagd in einem bärischen Wirtschaftsumfeld? Knifflig. Und Aktien wie die der Mercedes-Benz Group zeigen klar, dass die Rahmenbedingungen in der Tat keine sind, die man normalerweise mit einer DAX-Hausse in Verbindung bringen würde.

Und es sind Rahmenbedingungen, die wacklig genug sind um mit der Erwartung vorsichtig zu sein, dass die Mercedes-Benz-Aktie die Supportzone, die sie jetzt erreicht hat, zwingend halten müsste.

Expertenmeinung: Das sehen auch die ersten Analysten so. Erst gestern senkte die UBS ihr Kursziel für die Mercedes-Benz Group von 72 auf 55 Euro, jetzt mit der Beurteilung „Halten“. Und bei Barclays ging man sogar von 65 auf 48,50 Euro herunter und vergab eine „Verkaufen“-Einstufung. Die erste seit langer Zeit.

Das Problem ist, dass sich momentan keine Argumente dafür finden, dass Absatzzahlen und Gewinnmargen schnell den Turnaround schaffen. Im Gegenteil besteht das Risiko, dass die Talsohle noch ein gutes Stück entfernt ist. Einerseits mit Blick auf den schwachen heimischen Markt, in dem die Verbraucher immer vorsichtiger werden. Andererseits in Bezug auf China, wo im Konjunkturpaket nichts für die Exporteure dabei war. Und zuletzt hinsichtlich der USA, denn dass die Trump-Administration ausgerechnet die deutschen Autobauer von möglichen Strafzöllen ausnimmt, ist unwahrscheinlich.

So gesehen ist die Chance zwar vorhanden, dass die Aktie die seit vier Wochen belagerte Unterstützungszone 50,19 zu 50,75 Euro hält, zwar vorhanden. Aber schon der Umstand, dass der DAX davonzieht und sich der Kurs trotzdem nicht von dieser Zone lösen kann, macht klar, dass es nicht gerade eine allzu große Chance ist. Bricht dieser Bereich, wäre das nächste Kursziel das Zwischenhoch aus dem Herbst 2019 bei 45,75 Euro. Und wenn man bedenkt, wie schnell und weit die Gewinne bei konjunktursensiblen Unternehmen wie diesem nach oben ebenso wie nach unten sausen können, wäre selbst diese Supportlinie nicht zwingend das Ende der Talfahrt, wenn sich die vorgenannten drei Belastungsfaktoren weiter verschärfen. Die Aktie auf aktuellem Niveau als Schnäppchen einzustufen, wäre daher gewagt.

Mercedes-Benz Group Aktie: Chart vom 03.12.2024, Kurs 52,00 Euro, Kürzel: MBG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX