Noch Mitte Februar sah es so aus, als würde die Aktie der Mercedes-Benz Group eine mittelfristig relevante Aufwärtswende schaffen. Doch am Ende wurde daraus ein vollendetes Topp … und jetzt rutscht die Aktie erneut auf eine Schlüsselunterstützung zu. Kein Wunder.
Als die Mercedes-Aktie Hand in Hand mit vielen anderen europäischen Automobiltiteln im Januar wieder anzog und bis Mitte Februar auf einmal wieder mit der DAX-Performance mithielt, dürften viele Investoren die Stirn gerunzelt haben. Denn dieser durchaus deutlichen Erholung fehlte eines, um zu einer tragfähigen Aufwärtswende werden zu können: Argumente.
Es schien, als hätten Marktteilnehmer in dieser Zeit darauf gewettet, dass die Probleme, die sich durch Donald Trumps Handelspolitik abzeichneten, am Ende weit weniger heiß gegessen werden, als sie von diesem verbal vorgekocht wurden. Eine gewagte Hoffnung, die platzte, als Trump in der vergangenen Woche entsprechend herbe Einfuhrzölle auf Fahrzeuge in Kraft setzte, die nicht in den USA gebaut wurden. Und für Fahrzeugteile soll ebenso ein höherer Zoll kommen, ab Mai. In dieser Konstellation würde man nicht unbedingt übertreiben, wenn man den US-Absatzmarkt vorerst als „verloren“ einstufen würde. Das Problem:
Expertenmeinung: Laut Aussagen bei einer Analysten-Information ist der US-Markt derzeit der einzige, bei dem die Verkaufsdynamik für den Konzern noch passt. China und Europa laufen nicht gut, der US-Markt hält derzeit die Fahne hoch. Aber wenn man seitens der US-Kunden weiß, dass diese höheren Zölle kommen, ist das ja keine Überraschung.
Das, was vor dem Wirksamwerden der Zölle noch an Fahrzeugen in die USA gelangt ist, dürfte natürlich begehrt sein, denn diese höheren Einfuhrzölle wird der Konzern sicher nicht selbst tragen, das muss, zumindest teilweise, auf den Verkaufspreis aufgeschlagen werden. Je mehr man selbst trägt, desto mehr kommt Druck auf die Gewinnmarge. Je mehr man vom Zoll auf den Verkaufspreis aufschlägt, desto weniger Fahrzeugen werden verkauft … und dann kommt der Druck auf die Unternehmensgewinne eben auf diesem Wege.
Dass die Aktie auf die explizite Verhängung der höheren Zölle dann vergangene Woche mit einer Abwärts-Kurslücke aufmachte und dadurch das Topp vollendete, die Januar Aufwärts-Trendlinie und die 200-Tage-Linie brach … alles in einem Aufwasch … deutet indes an, dass viele die Tragweite der Zölle in einem außerhalb der USA ohnehin schon mageren Absatz-Umfeld entweder nicht realisiert haben oder nicht realisieren wollten.
Und das kann bedeuten, dass die heute erwarteten, weiteren Zölle die Käufer abschrecken, die Leerverkäufer, sprich die Bären, hingegen ermutigen und die Aktie die wichtige Schlüssel-Unterstützungszone 50,19/50,65 Euro testet, die auf das Jahr 2022 zurückgeht. Und wenn man sich fragt, woher in den kommenden Monaten neuer Schwung für Absatzzahlen und Marge kommen soll und darauf keine Antwort findet, könnte man sich allemal vorstellen, dass diese Zone einem Test nicht standhalten könnte. Bei dieser Aktie auf der Long-Seite zu stehen oder darüber nachzudenken, sich entsprechend aufzustellen, wäre in der aktuellen Gemengelage ein gewagtes Unterfangen.

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