Das sah so schön nach einer vollendeten Bodenbildung aus … aber mit dem schwachen Start in die Woche wackelt die Sache bei der Mercedes-Benz-Aktie wieder. So ganz aus der Welt ist das Risiko, dass die Supportzone um 50 Euro fällt, offenbar noch nicht.
In der Mercedes-Benz-Vorstandsetage scheint man langsam unruhig zu werden. Ein Sparprogramm soll bis 2027 fünf Milliarden Euro einsparen, der Verkauf der Autohäuser geht weiter, der Vorstand wird umstrukturiert. Man könnte meinen, da kommen keine guten Zahlen für das vierte Quartal … und ja, es wäre schon eher überraschend, wenn da am 13. Februar, wenn die Bilanz des Herbstquartals auf den Tisch kommt, positive Überraschungen kämen.
Gerade erst war die Aktie ins Laufen gekommen, weil man vermutlich auf eine deutliche Wirkung der Ankündigung aus Peking hoffte, die chinesische Geldpolitik in Zukunft eher locker zu betreiben. Billigeres Geld bedeutet mehr Kredite und das mehr Neuwagenverkäufe. Aber das Ende letzter Woche gemeldete Wachstum der Kredite in China fiel spürbar magerer aus als gedacht. Und auch, wenn diese Zahlen zurückblicken, auf den November: Dass der Einzelhandel in China zuletzt weniger stark zulegte als avisiert, macht nervös. Und dass man im kommenden Jahr in den USA Gegenwind abbekommen wird, nicht minder.
Und das führt zu einem Chartbild, das allemal eine hochgezogene Augenbraue wert ist:
Expertenmeinung: Anfang vergangener Woche hatte die Mercedes-Benz-Aktie eine mehrwöchige Bodenbildung abgeschlossen und überwand zügig die Widerstandslinien bei 54,05 und 55,08 Euro, letzteres ist das markante Zwischentief aus dem Herbst 2023. Dass das auch noch unmittelbar über der so wichtigen Supportzone in Form der beiden 2022 ausgebildeten Tiefs bei 50,19 zu 50,65 Euro gelang, machte die Sache umso bedeutsamer. Am Freitag trafen neue Rallye-Hochs zwar auf Gewinnmitnahmen. Aber es blieb ein Plus zum Vortag. Da musste man also nicht nervös werden. Gestern hingegen schon.
Denn mit -3,86 Prozent wurde die Aktie zum zweitgrößten Verlierer im DAX … und rutschte sang- und klanglos durch das 2023er-Herbst-Tief hindurch. Die Unterstützungslinie bei 54,05 Euro hielt auf Schlusskursbasis, ebenso die bei 53,65 Euro verlaufende 20-Tage-Linie. Aber die auf Tagesbasis überkaufte Markttechnik und der Umstand, dass kaum jemand den Kursanstieg bremsen mochte, obwohl der DAX auf Rekordfahrt ist, sollte vorsichtig stimmen.
Die Gesamtsituation ist für die deutschen Autobauer keine gute. Und nüchtern betrachtet gibt es keinen Grund einfach zu unterstellen, dass sich das Blatt in den nächsten Quartalen bereits zum Positiven wenden könnte. Ein erneuter Test dieser Zone 50,19 zu 50,65 Euro ist möglich; bricht der Bereich 53,65/54,05 Euro, wird er sogar wahrscheinlich. Und wenn man sich daran erinnert, wie immens reagibel Margen und Gewinne in dieser Branche auf konjunkturelle Verwerfungen reagieren, wäre es nicht einmal sicher, dass diese so wichtige Auffangzone knapp über 50 Euro einem zweiten Test standhalten würde.
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