LVMH Aktie Prognose LVMH: Zu viele rote Kerzen … das sieht nicht gut aus

News: Aktuelle Analyse der LVMH Aktie

von | |
In diesem Artikel

LVMH
ISIN: FR0000121014
|
Ticker: MC --- %

--,--
EUR
---% (1D)
1 W ---%
1 M ---%
1 J ---%
Gültigkeit der Analyse
1 Woche
Erwartung:
Long / Buy
Zur LVMH Aktie

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Die am Montagabend gemeldeten Umsätze des 1. Quartals lagen unter denen des Vorjahres, doch das Minus fiel durchaus moderat aus. Trotzdem wurde die LVMH-Aktie am Dienstag, als die Anleger reagieren konnten, kräftig abverkauft. Und noch sieht es nicht nach Boden aus.

Ein Umsatzminus von zwei Prozent bzw. von drei Prozent, wenn man es auf organischer Basis rechnet, das ist eigentlich nicht tragisch, schließlich ist das Konsumumfeld weltweit kein gutes. Und auch die Vermögenden können mal vorsichtiger agieren. Außerdem legte Europa sogar ein wenig zu, die USA lagen nur leicht zurück, und dass es in Asien gerade schlecht läuft, weiß jeder. Warum also fiel die Aktie von Louis Vuitton Moet Hennessy, abgekürzt LVMH, daraufhin am Dienstag um 7,3 Prozent, wieso kamen die Käufer am Mittwoch nicht zurück, obwohl sie rein vom Tageschart her dafür eine gute Basis gehabt hätten?

LVMH Aktie: Tageschart vom 16.04.2025, Kurs 485,20 Euro, Kürzel: MC | Online Broker LYNX
LVMH Aktie: Tageschart vom 16.04.2025, Kurs 485,20 Euro, Kürzel: MC | Quelle: TWS

Diese Basis ergibt sich daraus, dass der Kurs am Dienstag ganz nahe an das in der Vorwoche bei 482,60 Euro markierte, bisherige Jahres-Verlaufstief gerutscht war. Daraus hätte man den Grundstock für ein Doppeltief machen können. Nur scheint die Motivation dazu nicht für Käufe auszureichen, auch am Mittwoch nicht. So, wie sich der Chart derzeit darstellt, wäre ein neues Jahrestief wahrscheinlicher als eine Rallye. Die, würde sie über das Vorwochen-Zwischenhoch bei 566,70 Euro hinausführen, den ersten Schritt zu einem wenigstens kurzfristig relevanten, bullischen Signal darstellen würden, das generiert wäre, wenn LVMH die Widerstandszone 565,40 zu 600,90 Euro bezwingen sollte. Warum bleiben die Bullen hier weg?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur LVMH Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Das könnte alleine deswegen wundern, weil LVMH wie andere französische Unternehmen auch nur zum Ende eines Halbjahres komplette Zahlen liefert. Nach dem ersten und dritten Quartal kommen nur die Umsatzzahlen, was bedeutet: Wir wissen nicht, ob das Umsatzminus durch Margendruck umso heftiger auf den Gewinn gedrückt hat oder es im Gegenteil gelungen ist, die Margen zu steigern und das Umsatzminus dadurch auszugleichen. Und gerade in den USA berichtete man nur von einem leichten Umsatzminus, ist das denn kein gutes Zeichen?

Nein, womöglich ist es sogar das Gegenteil. Denn im ersten Quartal galten zwar noch keine hohen Zölle auf französische Einfuhren, aber man musste mit ihnen rechnen. So, wie die Verkaufszahlen von importierten Neuwagen in den USA im März auffällig stiegen, hätte man sich auch bei den Produkten aus dem Luxusgüterbereich vorstellen können, dass da hektisch vorgekauft wird. Das aber blieb offensichtlich aus. Weil man seitens der wohlhabenden Klientel in den USA gelassen bleibt? Oder weil man längst auf die Konsumbremse getreten ist?

Die Anleger scheinen Letzteres zu fürchten. Und da der Zollstreit auch auf den Konsum in Asien drückt, ist die Perspektive jetzt erst einmal düster. Das macht sich durch diese auffallende Dichte an roten Tageskerzen bemerkbar, im Tages- ebenso wie im Wochenchart.

LVMH Aktie: Wochenchart vom 16.04.2025, Kurs 485,20 Euro, Kürzel: MC | Online Broker LYNX
LVMH Aktie: Wochenchart vom 16.04.2025, Kurs 485,20 Euro, Kürzel: MC | Quelle: TWS

Nur selten schließt die LVMH-Aktie über ihrem Eröffnungskurs. Dies und der Umstand, dass die Vorwochen-Hoffnungsrallye im Bereich der im Wochenchart gut zu sehenden Widerstandszone 535/542 Euro scheiterte, liefern hier ein bislang weiter klar bärisches Bild. Ein Test der auf mittelfristiger Ebene nächstliegenden Unterstützung bei 439 Euro (das Prä-Corona-Hoch) ist derzeit wahrscheinlicher als ein doch noch auftauchendes Doppeltief als Basis einer Aufwärtswende.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Eine ausgezeichnete Handelsplattform

Handeln Sie Wertpapiere wie Aktien, ETFs, Optionen, Futures, Zertifikate, Optionsscheine und mehr an 150 Märkten und Börsenplätzen in 33 Ländern über eine moderne und professionelle Trading-Software. Informieren Sie sich hier: Handelsplattform Trader Workstation

Wie hilfreich fanden Sie den Artikel?(erforderlich)
Wenig hilfreichSehr hilfreich
Ab jetzt täglich die neuesten Börsenblick-Analysen per E-Mail erhalten
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

--- ---

--- (---%)
Mkt Cap
Vol
T-Hoch
T-Tief
---
---
---
---

Displaying the --- chart

Heutigen Chart anzeigen

Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Loading ...
Alle Börsenblick-Artikel

Nachricht schicken an Ronald Gehrt
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der LVMH Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Luxus verkauft sich auch in Krisen gut, heißt es. Und in den meisten Fällen trifft das auch zu – das starke Wachstum bei LVMH in der Corona-Phase ist ein Beispiel. Aber diesmal läuft es anders. Das haben die Trader zwar schon eingepreist … aber ob das bereits ein Boden ist?

Noch weiß man zwar in Bezug auf den französischen Luxusgüter-Riesen Louis Vuitton Moet Hennessy, kurz LVMH, noch nicht, wie das erste Quartal gelaufen ist. Aber wenn die Trader jetzt bereits einpreisen, dass dieses enttäuschend verlaufen sein dürfte, dann zweifellos mit Fug und Recht. Denn die großen Luxuskonzerne hatten in den vergangenen Jahren immer einen Vorteil: Wenn es in Europa mal nicht voranging, blieben ihnen immer noch, als kleinere Stütze, die USA und, als großer Wachstumstreiber, China. Diesmal nicht.

China kommt seit den dort erst Ende 2022 beendeten Lockdowns einfach nicht mehr in Fahrt. Der Immobilienmarkt hatte überzogen und wurde zum Sorgenkind immens vieler Bürger. Was er weiterhin ist. Und jetzt kommt noch die US-Zollpolitik hinzu. Zölle von über 120 Prozent könnte China vermutlich lange durchhalten, weil man dieses Durchhalten einfach erzwingen kann. Aber was den Konsum angeht, wird das drastische Folgen haben. Wer kann, wird sich zurücknehmen. Und das dürfte in einem Umfeld wie aktuell auch die Vermögenden mit einschließen. Und ein schwaches China lässt sich nicht kompensieren, denn:

In den USA ebenso wie in Europa erkennen viele die Brisanz der Gesamtsituation. Man weiß: Mit dem Amtsantritt von Donald Trump wird alles noch schwieriger, noch weniger berechenbar. Und das nimmt auch Selbständige und Unternehmer nicht aus, eine kippende Konjunktur trifft am Ende alle. Damit könnten viele als LVMH-Kunden wegfallen, die nicht steinreich sind, sich aber ab und an auch mal etwas Teureres gegönnt hatten. Alleine mit denen, die derart vermögend sind, dass die Lage an ihnen völlig abtropft, sind Umsatz, Marge und Gewinn nicht ansatzweise zu halten.

Expertenmeinung: Wie weit es da abwärts gehen könnte, wie lange das anhält, niemand kann es abschätzen. Aber noch ist, trotz dieses insgesamt bereits weitreichenden Abstiegs, erst ein „bisschen Krise“ eingepreist. Denn ja, das Kurs/Gewinn-Verhältnis würde sich mit 22 für den durchschnittlich von den Analysten geschätzten Gewinn im Jahr 2025 als günstig darstellen. Aber nur, wenn diese Schätzungen auch eintreffen.

Derzeit liegt der Schnitt der Gewinnprognosen nach einem Gewinnrückgang im Jahr 2024 von 17 Prozent bei einem wieder um fünf bis sieben Prozent steigenden Gewinn pro Aktie. Das erscheint in der jetzigen Gemengelage kaum zu halten. Da ist viel, sehr viel Spielraum für sinkende Gewinnprognosen. Und fällt der Gewinn 2025 erneut, färbt sich der Ausblick auf 2026 negativ ein, dann wäre auch ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 22 zu teuer.

LVMH Aktie: Chart vom 10.04.2025, Kurs 527,70 Euro, Kürzel: MC | Online Broker LYNX
LVMH Aktie: Chart vom 10.04.2025, Kurs 527,70 Euro, Kürzel: MC | Quelle: TWS

Dass man genau das am Markt befürchtet, zeigt sich am Kursverhalten des gestrigen Donnerstags. Wir sehen, dass die LVMH-Aktie anfangs einen Satz nach oben gemacht hatte, nachdem sie zuvor wochenlang wie an der Schnur gezogen immer weiter gefallen war. Zur Eröffnung lag sie über 13 Prozent höher und damit wieder auf dem Level, auf dem sie am 3.4., nach Trumps jüngster „Zollrunde“, den vorherigen, im Vergleich zu vorher besonders intensiven Abstieg startete. Am Ende des gestrigen Tages jedoch lag der Gewinn nur noch bei 5,18 Prozent.

Keine Anschlusskäufe nach der Aufwärts-Kurslücke, sondern umgehend Verkäufe. Verkäufe von Akteuren, die der Überzeugung waren, dass ihnen da unverhofft die Chance in den Schoß gefallen ist, doch noch zu etwas besseren Kursen aussteigen oder leer verkaufen zu können. So präsentiert sich keine Aktie, die gerade kurz vor der Aufwärtswende steht, so sieht ein fallendes Messer aus. Bevor LVMH nicht über der Widerstandszone 566/602 Euro geschlossen hat, an der sie gestern nach unten abdrehen musste, bleibt diese Aktie in Bezug auf einen Einstieg immens riskant!

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Wie unlängst berichtet, hatte der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont unerwartet starke Ergebnisse zum vierten Quartal vorgelegt, die die anderen Unternehmen der Branche mit nach oben zogen. Gestern Abend kamen die Zahlen von LVMH – wie werden die Trader reagieren?

Louis Vuitton Moët Hennessy, wie LVMH ausgeschrieben heißt, meldete gestern nach dem offiziellen Handelsende in Europa zwar auch einen Umsatz, der wie bei Richemont über den Prognosen lag. Aber er lag enttäuschend wenig darüber. Während die Analysten im Schnitt vermutet hatten, dass der 2024er-Umsatz etwa ein Prozent unter dem des Jahres 2023 liegen würde, kam er mit 84,7 Milliarden Euro ein Prozent höher herein, das vierte Quartal für sich genommen lag zwei Prozent über der Prognose. Nett, aber nicht überzeugend. Und das Problem war: Für den Gewinn galt das ganz besonders.

Denn der fiel … und das nicht zu knapp. Der Nettogewinn fiel gegenüber 2023 um 17 Prozent auf 12,55 Milliarden Euro, die durchschnittliche Analystenerwartung hatte bei 13,5 Milliarden gelegen. Das bedeutet einen heftigen Druck auf die Gewinnmargen, der zwar auch mit Restrukturierungskosten zusammenhängt, aber insgesamt trotzdem stärker war als vermutet. Und damit hat sich der Gedanke, dass die Ergebnisse von Richemont auf die gesamte Branche übertragbar seien, zumindest für LVMH erledigt.

Expertenmeinung: Doch das war ja nicht nur ein Gedanke, die Trader handelten ja auch. Seit den Richemont-Zahlen hatte der Kurs von LVMH bis zum gestrigen Schlusskurs gut 17 Prozent zugelegt. Was wird davon heute, wenn die Trader auf die Bilanz reagieren werden, übrigbleiben?

LVMH Aktie: Chart vom 28.01.2025, Kurs 750,60 Euro, Kürzel: MC | Online Broker LYNX
LVMH Aktie: Chart vom 28.01.2025, Kurs 750,60 Euro, Kürzel: MC | Quelle: TWS

Der Chart zeigt das Kursbild zum offiziellen Handelsende, da schloss die Aktie in Paris bei 750,60 Euro. Gegen 20 Uhr sah man an den nachbörslichen Handelsplätzen Kurse zwischen 725 und 728 Euro. Das ist schwach genug, um die Chance, dass wir hier nur einen kurzen Rücksetzer in die nächstliegende Supportzone 700/708 Euro sehen, spürbar zu verringern. Denn diese doch ziemlich deutliche Reaktion macht klar: Die Anleger haben deutlich mehr erwartet. Und außer der üblichen Zuversicht ohne konkreten Ausblick hatte die Bilanz nichts zu bieten, das den Tradern das Gefühl geben könnte, dass auch LVMH, nur eben ein bisschen später, in Sachen Umsatz und Gewinn durchstarten würde.

Hinzu kommt die weitreichende Rallye im Vorfeld, die am Dienstag auch noch an der Widerstandslinie bei 757,50 Euro gestoppt wurde, während die Markttechnik klar überkauft ist. Das böte grundsätzlich allerhand Luft nach unten. Fällt der Bereich 700/708 Euro, wären die nächsten Supportzonen zunächst der Bereich von 20-Tage- und 200-Tage-Linie um 672/675 Euro (der als Ziel des Rücksetzers momentan relativ wahrscheinlich erscheint), darunter ginge es dann um die Auffangzone 643 zu 655 Euro. Ob es so weit nach unten geht, ist zwar offen. Aber in fallende Kurse hinein zu kaufen, wäre jetzt, da die Erwartung vom Tisch ist, dass es hier genauso überraschend gut gelaufen wäre wie bei Richemont, äußerst gewagt!

Quellen:
Ergebnisse des Jahres 2024, 28.01.2025: https://www.lvmh.com/en/publications/lvmh-achieves-a-solid-performance-despite-an-unfavorable-global-economic-environment

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Wie lief der Umsatz bei LVMH im 4. Quartal? Wie sieht es mit dem Gewinn aus, seit dieser zuletzt für das 1. Halbjahr 2024 ausgewiesen wurde? Angesichts des Anstiegs könnte man meinen, LVMH hätte Zahlen vorgelegt. Aber es war ein anderes Unternehmen, das „lieferte“.

Das Ergebnis des Luxusgüterkonzerns Louis Vuitton Moet Hennessy, kurz LVMH, wird mit großer Spannung erwartet. Immerhin melden französische Unternehmen nur zum Ende eines Halbjahres vollständige Bilanzdaten, nach dem 1. und dem 3. Quartal kommen nur die Umsatzzahlen. Somit weiß man nicht, wie sich Marge und Gewinn seit dem 1. Juli entwickelt haben. Und das, was für das 1. Halbjahr 2024 Ende Juli vorgelegt wurde, war eher mager.

Doch für vollständige Ergebnisse muss man sich bis zum 28. Januar gedulden. Nicht mehr allzu lange, sicher. Aber einem womöglich guten Ergebnis schon jetzt mit kräftigen Käufen vorzugreifen, erscheint gewagt. Warum also stieg die Aktie am Donnerstag um stattliche 9,73 Prozent?

Weil ein anderes Unternehmen aus dem Bereich der Luxusgüter starke Ergebnisse abgeliefert hatte, und zwar die Schweizer „Compagnie Financière Richemont“, zu der zahlreiche Luxusmarken aus den Bereichen Schmuck, Mode und Uhren gehören, u. a. Cartier. Richemont erzielte im Herbstquartal einen Umsatzanstieg um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und dadurch den höchsten Quartalsumsatz überhaupt. Die Aktie haussierte am Schweizer Aktienmarkt um 16,36 Prozent und zog andere Aktien aus der Branche wie Hermès, Kering und eben auch LVMH einfach mit. Aber …

Expertenmeinung: … kann man sich denn sicher sein, dass das starke Weihnachtsgeschäft des Schweizer Unternehmens eine Blaupause für eine vergleichbar starke Entwicklung bei LVMH ist? Diejenigen, die bei den französischen Luxusgüterkonzernen am Donnerstag zugegriffen haben, setzen zwar darauf. Aber ob sie damit richtig liegen, wird sich im Fall LVMH eben erst am 28. Januar erweisen.

LVMH Aktie: Chart vom 16.01.2025, Kurs 695,50 Euro, Kürzel: MC | Online Broker LYNX
LVMH Aktie: Chart vom 16.01.2025, Kurs 695,50 Euro, Kürzel: MC | Quelle: TWS

Das Chartbild sieht jetzt äußerst vielversprechend aus: Der Kurs ist durch den markanten Anstieg nicht nur durch die Widerstandszone 643,70/654,90 Euro gelaufen, an der er am Mittwoch noch abzudrehen drohte, sondern auch noch über die 200-Tage-Linie. Würde jetzt der Ausbruch über die Widerstandslinie bei 707 Euro gelingen, wäre eine tadellose Aufwärtswende vollzogen. Doch die Sache hat eben diesen Haken, dass diese Rallye sich mit fremden Federn schmückt.

Die Bullen haben jetzt sozusagen ihre Wette gemacht. Sie setzen auf starke Zahlen bei LVMH, haben dafür aber nur die Basis starker Zahlen eines Branchenkollegen. Das ist dünnes Eis, zumal: Man hat jetzt bereits Ergebnisse gefeiert, die gut sind. Kommen sie, ist die Frage, ob sie so stark sein werden, dass sie Kurslevels über diese „Vorkaufs-Rallye“ hinaus rechtfertigen würden. Da ist also jetzt Enttäuschungspotenzial da, zumal die Analysten die Aktie im Schnitt genau da sehen, wohin sie durch diese durch die Richemont-Zahlen befeuerte Hoffnungsrallye gelaufen ist: bei 695 Euro.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Bei LVMH und seinen Branchenkollegen dachten viele, dass die Konjunkturmaßnahmen in China das Blatt wenden und die Unternehmen zurück zu robustem Wachstum führen würden. Doch nicht zuletzt die Zahlen zum 3. Quartal verwandelten die Hoffnung in Katzenjammer.

Die Aktie von Louis Vuitton Moët Hennessy, kurz LVMH, hatte unmittelbar vor Bekanntwerden der ersten Konjunkturstimuli in China das markante Tief vom Herbst 2022 bei 594,70 Euro durchbrochen. Die massiv bullische Reaktion auf die Nachrichten aus Fernost machten dieses Unterschreiten indes zur Bärenfalle, die Aktie sauste binnen weniger Tage um in der Spitze fast 20 Prozent nach oben. Gestern aber landete sie am Tagestief dort, wo sie herkam: bei 582 Euro, wo die China-Hoffnungsrallye begonnen hatte.

Das basiert zum einen auf der Reaktion der chinesischen Investoren auf das immer größer werdende, aber nicht planvoller wirkende Maßnahmenpaket, das Chinas Regierung und Notenbank zusammenstückeln. Dort scheint man der Durchschlagskraft der Maßnahmen, durchaus zu Recht, zu misstrauen. Das irritierte natürlich auch die Trader in Aktien wie LVMH, die zuvor sicher waren, dass damit das Ruder herumgerissen sei. Die Aktie rutschte sukzessiv ab und fiel zum Handelsende des Dienstags bereits wieder unter die zuvor mit Schwung überbotene, mittelfristige Abwärtstrendlinie. Aber nach Handelsende kam es dann noch dicker:

Expertenmeinung: Zwar meldet LVMH wie alle französischen Unternehmen zum Ende des ersten und dritten Quartals nur die Umsätze, die vollständigen Daten kommen nur jeweils am Ende eines Halbjahres. Aber die -2 Prozent auf 60,75 Milliarden Euro, die da für die ersten neun Monate gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023 gemeldet wurden, waren eine kalte Dusche. Vor allem, weil damit deutlich wurde, dass die Lage sukzessiv problematischer wird. Denn speziell auf das dritte Quartal bezogen hatten die Analysten im Schnitt 20,05 Milliarden Euro erwartet, LVMH konnte aber nur 19,08 Milliarden liefern … die Prognose wurde also um knapp fünf Prozent verfehlt – das war ein Wort. Und dass auch die wichtigste Sparte Mode und Lederwaren Umsätze einbüßte, machte die Sache nicht besser.

Natürlich konnten die Maßnahmen in China da noch nicht wirken, man könnte also grundsätzlich ein „ja, aber“ anbringen, optimistisch bleiben und unterstellen, dass es nicht gut lief, aber fürderhin besser laufen wird. Wenn man sich aber ansieht, dass die Aktie zwar am Mittwoch vom Tagestief wegkam, aber dennoch mit einem satten Minus aus dem Handel ging und damit das Risiko bleibt, dass das bisherige Jahrestief von 582 Euro in Richtung der nächsten Supportzone 536/544 Euro unterboten wird, ist klar:

Jetzt ist aus Hoffnung Katzenjammer geworden. Und der kann bisweilen hartnäckig sein, so dass aus dem einstigen Dauerläufer jetzt ein fallendes Messer geworden ist, das man besser nicht anfasst, bevor LVMH nicht wenigstens die Widerstandszone 644/656 Euro zurückerobert hat.

LVMH Aktie: Chart vom 16.10.2024, Kurs 602,40 Euro, Kürzel: MC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
LVMH Aktie: Chart vom 16.10.2024, Kurs 602,40 Euro, Kürzel: MC | Quelle: TWS

Quellenangaben: Umsatzmeldung für das 3. Quartal, 15.10.2024: https://www.lvmh.com/en/publications/lvmh-shows-good-resilience-in-the-current-context

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Die Luxusgüterkonzerne haben derzeit ein Problem: China. Dort lag die Basis für das immense Wachstum der Vorjahre. Und auf einmal herrscht dort Luxus-Flaute. Die Frage ist: Wird das gestrige Maßnahmenpaket der chinesischen Notenbank das ändern?

Es war zu erwarten: Gestern liefen vor allem Aktien aus Branchen, die zuvor deutlich gemacht hatten, dass vor allem der schwache Konsum in China Grund für ein geringer als gedacht ausfallendes Wachstum sei. Da wirkt das Bündel an stimulierenden Maßnahmen, das die chinesische Notenbank mit der Andeutung weiterer Schritte gestern schnürte, wie das bislang vermisste Licht am Ende des Tunnels. Die Frage ist nur, ob das nicht womöglich doch die Frontlichter des Güterzugs sind, der einem da entgegenkommt.

Denn diese Maßnahmen begünstigen in erster Linie ja die dortigen Banken. Die können (und sollen) dadurch mehr Kredite vergeben. Was zwar das Risiko erhöht, dass das Kartenhaus zusammenbricht, wie auch Chinas Notenbank zweifellos weiß, die Immobilienkatastrophe 2008 ff. in den USA lässt da schön grüßen. Aber der Druck kommt aus Peking, da kann man nicht gegen an. Chinas Banken auch nicht. Aber auch, wenn der Köder, der da an der Angel hängt, immer dicker wird, der Fisch namens Verbraucher muss halt trotzdem erst einmal anbeißen. Und so sicher, wie man sich das in Peking wohl ebenso wie in Kreisen derer denkt, die gestern umgehend bei den China-gebeutelten Luxusaktien wie LVMH zugriffen, ist das vermutlich nicht, denn:

Expertenmeinung: Die wackelnden Immobilienpreise sitzen vielen Verbrauchern dort im Nacken, immerhin hat man zuletzt nahezu Mondpreise bezahlt und sieht jetzt Preise bröckeln und Immobilienkonzerne wanken. Jeder kann sehen, dass die Lage problematisch ist. Und es gehört kein VWL-Studium dazu, um zu erkennen, dass das Befeuern von noch mehr Immobilienkäufen durch das Senken der Mindestanforderung für zweite Immobilien die Sache nicht löst, sondern man damit versucht, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben.

In einem solchen Umfeld ist es fraglich, ob potenzielle Kunden für LVMH dort die Banken stürmen, um mit billiger gewordenem Geld auf Pump Kostüme, Uhren, Schmuck, Handtaschen und Champagner zu kaufen. Zumal die chinesische Notenbank ja andeutete, dass weitere Maßnahmen folgen. Wenn, würden daher wohl viele warten, bis ein Kredit noch billiger wird. In Sachen Luxus pflegt es ja selten eilig zu sein. Zudem könnten potenzielle LVMH-Kunden in China dieses so verzweifelt wirkende Handeln der Notenbank eher als Warnsignal sehen und deshalb von Käufen Abstand nehmen.

Und wenngleich die Aktie von Louis Vuitton Moet Hennessy, sprich LVMH, am Dienstag als Folge dieses scheinbaren Lichts am Ende des chinesischen Nachfrage-Tunnels mit +3,11 Prozent zusammen mit anderen Vertretern der gehobenen Preisklasse wie L’Oréal und Hermès in den Top 5 der Euro Stoxx 50-Gewinner landete:

Im Chartbild fällt auf, dass die Aktie unterhalb ihres durch ein Aufwärts-Gap geprägten Eröffnungskurses aus dem Handel ging. Die erste Reaktion traf also nicht auf Anschlusskäufe, sondern auf … wenngleich leichte … Abgaben. Und das, obwohl es hier beileibe keine Gewinne gibt, die man mitnehmen könnte, immerhin hatte LVMH gerade erst am Montag das bisherige Jahres-Verlaufstief markiert.

Dass Hoffnung und Realität leicht mal nicht zusammengehen, haben folglich genug Trader erkannt, um dieses Plus des Dienstags nicht zu vertrauensvoll als Start einer größeren Rallye anzusehen. Das absolute Minimum, was hier gelingen müsste, um dem Braten ein wenig mehr zu trauen, wären Schlusskurse, die mit 658 Euro oder mehr über die mittelfristige Abwärtstrendlinie hinauskommen. Solange das nicht der Fall ist, haben wir hier nicht mehr als eine Gegenbewegung in einem intakten Abwärtstrend!

LVMH Aktie: Chart vom 24.09.2024, Kurs 615,90 Euro, Kürzel: MC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX