LVMH Aktie Prognose LVMH: Diese Zahlen waren zu mager … war es das mit der Rallye?

News: Aktuelle Analyse der LVMH Aktie

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Zur LVMH Aktie

Wie unlängst berichtet, hatte der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont unerwartet starke Ergebnisse zum vierten Quartal vorgelegt, die die anderen Unternehmen der Branche mit nach oben zogen. Gestern Abend kamen die Zahlen von LVMH – wie werden die Trader reagieren?

Louis Vuitton Moët Hennessy, wie LVMH ausgeschrieben heißt, meldete gestern nach dem offiziellen Handelsende in Europa zwar auch einen Umsatz, der wie bei Richemont über den Prognosen lag. Aber er lag enttäuschend wenig darüber. Während die Analysten im Schnitt vermutet hatten, dass der 2024er-Umsatz etwa ein Prozent unter dem des Jahres 2023 liegen würde, kam er mit 84,7 Milliarden Euro ein Prozent höher herein, das vierte Quartal für sich genommen lag zwei Prozent über der Prognose. Nett, aber nicht überzeugend. Und das Problem war: Für den Gewinn galt das ganz besonders.

Denn der fiel … und das nicht zu knapp. Der Nettogewinn fiel gegenüber 2023 um 17 Prozent auf 12,55 Milliarden Euro, die durchschnittliche Analystenerwartung hatte bei 13,5 Milliarden gelegen. Das bedeutet einen heftigen Druck auf die Gewinnmargen, der zwar auch mit Restrukturierungskosten zusammenhängt, aber insgesamt trotzdem stärker war als vermutet. Und damit hat sich der Gedanke, dass die Ergebnisse von Richemont auf die gesamte Branche übertragbar seien, zumindest für LVMH erledigt.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur LVMH Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Doch das war ja nicht nur ein Gedanke, die Trader handelten ja auch. Seit den Richemont-Zahlen hatte der Kurs von LVMH bis zum gestrigen Schlusskurs gut 17 Prozent zugelegt. Was wird davon heute, wenn die Trader auf die Bilanz reagieren werden, übrigbleiben?

LVMH Aktie: Chart vom 28.01.2025, Kurs 750,60 Euro, Kürzel: MC | Online Broker LYNX
LVMH Aktie: Chart vom 28.01.2025, Kurs 750,60 Euro, Kürzel: MC | Quelle: TWS

Der Chart zeigt das Kursbild zum offiziellen Handelsende, da schloss die Aktie in Paris bei 750,60 Euro. Gegen 20 Uhr sah man an den nachbörslichen Handelsplätzen Kurse zwischen 725 und 728 Euro. Das ist schwach genug, um die Chance, dass wir hier nur einen kurzen Rücksetzer in die nächstliegende Supportzone 700/708 Euro sehen, spürbar zu verringern. Denn diese doch ziemlich deutliche Reaktion macht klar: Die Anleger haben deutlich mehr erwartet. Und außer der üblichen Zuversicht ohne konkreten Ausblick hatte die Bilanz nichts zu bieten, das den Tradern das Gefühl geben könnte, dass auch LVMH, nur eben ein bisschen später, in Sachen Umsatz und Gewinn durchstarten würde.

Hinzu kommt die weitreichende Rallye im Vorfeld, die am Dienstag auch noch an der Widerstandslinie bei 757,50 Euro gestoppt wurde, während die Markttechnik klar überkauft ist. Das böte grundsätzlich allerhand Luft nach unten. Fällt der Bereich 700/708 Euro, wären die nächsten Supportzonen zunächst der Bereich von 20-Tage- und 200-Tage-Linie um 672/675 Euro (der als Ziel des Rücksetzers momentan relativ wahrscheinlich erscheint), darunter ginge es dann um die Auffangzone 643 zu 655 Euro. Ob es so weit nach unten geht, ist zwar offen. Aber in fallende Kurse hinein zu kaufen, wäre jetzt, da die Erwartung vom Tisch ist, dass es hier genauso überraschend gut gelaufen wäre wie bei Richemont, äußerst gewagt!

Quellen:
Ergebnisse des Jahres 2024, 28.01.2025: https://www.lvmh.com/en/publications/lvmh-achieves-a-solid-performance-despite-an-unfavorable-global-economic-environment

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Vorherige Analysen der LVMH Aktie

Wie lief der Umsatz bei LVMH im 4. Quartal? Wie sieht es mit dem Gewinn aus, seit dieser zuletzt für das 1. Halbjahr 2024 ausgewiesen wurde? Angesichts des Anstiegs könnte man meinen, LVMH hätte Zahlen vorgelegt. Aber es war ein anderes Unternehmen, das „lieferte“.

Das Ergebnis des Luxusgüterkonzerns Louis Vuitton Moet Hennessy, kurz LVMH, wird mit großer Spannung erwartet. Immerhin melden französische Unternehmen nur zum Ende eines Halbjahres vollständige Bilanzdaten, nach dem 1. und dem 3. Quartal kommen nur die Umsatzzahlen. Somit weiß man nicht, wie sich Marge und Gewinn seit dem 1. Juli entwickelt haben. Und das, was für das 1. Halbjahr 2024 Ende Juli vorgelegt wurde, war eher mager.

Doch für vollständige Ergebnisse muss man sich bis zum 28. Januar gedulden. Nicht mehr allzu lange, sicher. Aber einem womöglich guten Ergebnis schon jetzt mit kräftigen Käufen vorzugreifen, erscheint gewagt. Warum also stieg die Aktie am Donnerstag um stattliche 9,73 Prozent?

Weil ein anderes Unternehmen aus dem Bereich der Luxusgüter starke Ergebnisse abgeliefert hatte, und zwar die Schweizer „Compagnie Financière Richemont“, zu der zahlreiche Luxusmarken aus den Bereichen Schmuck, Mode und Uhren gehören, u. a. Cartier. Richemont erzielte im Herbstquartal einen Umsatzanstieg um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und dadurch den höchsten Quartalsumsatz überhaupt. Die Aktie haussierte am Schweizer Aktienmarkt um 16,36 Prozent und zog andere Aktien aus der Branche wie Hermès, Kering und eben auch LVMH einfach mit. Aber …

Expertenmeinung: … kann man sich denn sicher sein, dass das starke Weihnachtsgeschäft des Schweizer Unternehmens eine Blaupause für eine vergleichbar starke Entwicklung bei LVMH ist? Diejenigen, die bei den französischen Luxusgüterkonzernen am Donnerstag zugegriffen haben, setzen zwar darauf. Aber ob sie damit richtig liegen, wird sich im Fall LVMH eben erst am 28. Januar erweisen.

LVMH Aktie: Chart vom 16.01.2025, Kurs 695,50 Euro, Kürzel: MC | Online Broker LYNX
LVMH Aktie: Chart vom 16.01.2025, Kurs 695,50 Euro, Kürzel: MC | Quelle: TWS

Das Chartbild sieht jetzt äußerst vielversprechend aus: Der Kurs ist durch den markanten Anstieg nicht nur durch die Widerstandszone 643,70/654,90 Euro gelaufen, an der er am Mittwoch noch abzudrehen drohte, sondern auch noch über die 200-Tage-Linie. Würde jetzt der Ausbruch über die Widerstandslinie bei 707 Euro gelingen, wäre eine tadellose Aufwärtswende vollzogen. Doch die Sache hat eben diesen Haken, dass diese Rallye sich mit fremden Federn schmückt.

Die Bullen haben jetzt sozusagen ihre Wette gemacht. Sie setzen auf starke Zahlen bei LVMH, haben dafür aber nur die Basis starker Zahlen eines Branchenkollegen. Das ist dünnes Eis, zumal: Man hat jetzt bereits Ergebnisse gefeiert, die gut sind. Kommen sie, ist die Frage, ob sie so stark sein werden, dass sie Kurslevels über diese „Vorkaufs-Rallye“ hinaus rechtfertigen würden. Da ist also jetzt Enttäuschungspotenzial da, zumal die Analysten die Aktie im Schnitt genau da sehen, wohin sie durch diese durch die Richemont-Zahlen befeuerte Hoffnungsrallye gelaufen ist: bei 695 Euro.

Bei LVMH und seinen Branchenkollegen dachten viele, dass die Konjunkturmaßnahmen in China das Blatt wenden und die Unternehmen zurück zu robustem Wachstum führen würden. Doch nicht zuletzt die Zahlen zum 3. Quartal verwandelten die Hoffnung in Katzenjammer.

Die Aktie von Louis Vuitton Moët Hennessy, kurz LVMH, hatte unmittelbar vor Bekanntwerden der ersten Konjunkturstimuli in China das markante Tief vom Herbst 2022 bei 594,70 Euro durchbrochen. Die massiv bullische Reaktion auf die Nachrichten aus Fernost machten dieses Unterschreiten indes zur Bärenfalle, die Aktie sauste binnen weniger Tage um in der Spitze fast 20 Prozent nach oben. Gestern aber landete sie am Tagestief dort, wo sie herkam: bei 582 Euro, wo die China-Hoffnungsrallye begonnen hatte.

Das basiert zum einen auf der Reaktion der chinesischen Investoren auf das immer größer werdende, aber nicht planvoller wirkende Maßnahmenpaket, das Chinas Regierung und Notenbank zusammenstückeln. Dort scheint man der Durchschlagskraft der Maßnahmen, durchaus zu Recht, zu misstrauen. Das irritierte natürlich auch die Trader in Aktien wie LVMH, die zuvor sicher waren, dass damit das Ruder herumgerissen sei. Die Aktie rutschte sukzessiv ab und fiel zum Handelsende des Dienstags bereits wieder unter die zuvor mit Schwung überbotene, mittelfristige Abwärtstrendlinie. Aber nach Handelsende kam es dann noch dicker:

Expertenmeinung: Zwar meldet LVMH wie alle französischen Unternehmen zum Ende des ersten und dritten Quartals nur die Umsätze, die vollständigen Daten kommen nur jeweils am Ende eines Halbjahres. Aber die -2 Prozent auf 60,75 Milliarden Euro, die da für die ersten neun Monate gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023 gemeldet wurden, waren eine kalte Dusche. Vor allem, weil damit deutlich wurde, dass die Lage sukzessiv problematischer wird. Denn speziell auf das dritte Quartal bezogen hatten die Analysten im Schnitt 20,05 Milliarden Euro erwartet, LVMH konnte aber nur 19,08 Milliarden liefern … die Prognose wurde also um knapp fünf Prozent verfehlt – das war ein Wort. Und dass auch die wichtigste Sparte Mode und Lederwaren Umsätze einbüßte, machte die Sache nicht besser.

Natürlich konnten die Maßnahmen in China da noch nicht wirken, man könnte also grundsätzlich ein „ja, aber“ anbringen, optimistisch bleiben und unterstellen, dass es nicht gut lief, aber fürderhin besser laufen wird. Wenn man sich aber ansieht, dass die Aktie zwar am Mittwoch vom Tagestief wegkam, aber dennoch mit einem satten Minus aus dem Handel ging und damit das Risiko bleibt, dass das bisherige Jahrestief von 582 Euro in Richtung der nächsten Supportzone 536/544 Euro unterboten wird, ist klar:

Jetzt ist aus Hoffnung Katzenjammer geworden. Und der kann bisweilen hartnäckig sein, so dass aus dem einstigen Dauerläufer jetzt ein fallendes Messer geworden ist, das man besser nicht anfasst, bevor LVMH nicht wenigstens die Widerstandszone 644/656 Euro zurückerobert hat.

LVMH Aktie: Chart vom 16.10.2024, Kurs 602,40 Euro, Kürzel: MC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
LVMH Aktie: Chart vom 16.10.2024, Kurs 602,40 Euro, Kürzel: MC | Quelle: TWS

Quellenangaben: Umsatzmeldung für das 3. Quartal, 15.10.2024: https://www.lvmh.com/en/publications/lvmh-shows-good-resilience-in-the-current-context

Die Luxusgüterkonzerne haben derzeit ein Problem: China. Dort lag die Basis für das immense Wachstum der Vorjahre. Und auf einmal herrscht dort Luxus-Flaute. Die Frage ist: Wird das gestrige Maßnahmenpaket der chinesischen Notenbank das ändern?

Es war zu erwarten: Gestern liefen vor allem Aktien aus Branchen, die zuvor deutlich gemacht hatten, dass vor allem der schwache Konsum in China Grund für ein geringer als gedacht ausfallendes Wachstum sei. Da wirkt das Bündel an stimulierenden Maßnahmen, das die chinesische Notenbank mit der Andeutung weiterer Schritte gestern schnürte, wie das bislang vermisste Licht am Ende des Tunnels. Die Frage ist nur, ob das nicht womöglich doch die Frontlichter des Güterzugs sind, der einem da entgegenkommt.

Denn diese Maßnahmen begünstigen in erster Linie ja die dortigen Banken. Die können (und sollen) dadurch mehr Kredite vergeben. Was zwar das Risiko erhöht, dass das Kartenhaus zusammenbricht, wie auch Chinas Notenbank zweifellos weiß, die Immobilienkatastrophe 2008 ff. in den USA lässt da schön grüßen. Aber der Druck kommt aus Peking, da kann man nicht gegen an. Chinas Banken auch nicht. Aber auch, wenn der Köder, der da an der Angel hängt, immer dicker wird, der Fisch namens Verbraucher muss halt trotzdem erst einmal anbeißen. Und so sicher, wie man sich das in Peking wohl ebenso wie in Kreisen derer denkt, die gestern umgehend bei den China-gebeutelten Luxusaktien wie LVMH zugriffen, ist das vermutlich nicht, denn:

Expertenmeinung: Die wackelnden Immobilienpreise sitzen vielen Verbrauchern dort im Nacken, immerhin hat man zuletzt nahezu Mondpreise bezahlt und sieht jetzt Preise bröckeln und Immobilienkonzerne wanken. Jeder kann sehen, dass die Lage problematisch ist. Und es gehört kein VWL-Studium dazu, um zu erkennen, dass das Befeuern von noch mehr Immobilienkäufen durch das Senken der Mindestanforderung für zweite Immobilien die Sache nicht löst, sondern man damit versucht, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben.

In einem solchen Umfeld ist es fraglich, ob potenzielle Kunden für LVMH dort die Banken stürmen, um mit billiger gewordenem Geld auf Pump Kostüme, Uhren, Schmuck, Handtaschen und Champagner zu kaufen. Zumal die chinesische Notenbank ja andeutete, dass weitere Maßnahmen folgen. Wenn, würden daher wohl viele warten, bis ein Kredit noch billiger wird. In Sachen Luxus pflegt es ja selten eilig zu sein. Zudem könnten potenzielle LVMH-Kunden in China dieses so verzweifelt wirkende Handeln der Notenbank eher als Warnsignal sehen und deshalb von Käufen Abstand nehmen.

Und wenngleich die Aktie von Louis Vuitton Moet Hennessy, sprich LVMH, am Dienstag als Folge dieses scheinbaren Lichts am Ende des chinesischen Nachfrage-Tunnels mit +3,11 Prozent zusammen mit anderen Vertretern der gehobenen Preisklasse wie L’Oréal und Hermès in den Top 5 der Euro Stoxx 50-Gewinner landete:

Im Chartbild fällt auf, dass die Aktie unterhalb ihres durch ein Aufwärts-Gap geprägten Eröffnungskurses aus dem Handel ging. Die erste Reaktion traf also nicht auf Anschlusskäufe, sondern auf … wenngleich leichte … Abgaben. Und das, obwohl es hier beileibe keine Gewinne gibt, die man mitnehmen könnte, immerhin hatte LVMH gerade erst am Montag das bisherige Jahres-Verlaufstief markiert.

Dass Hoffnung und Realität leicht mal nicht zusammengehen, haben folglich genug Trader erkannt, um dieses Plus des Dienstags nicht zu vertrauensvoll als Start einer größeren Rallye anzusehen. Das absolute Minimum, was hier gelingen müsste, um dem Braten ein wenig mehr zu trauen, wären Schlusskurse, die mit 658 Euro oder mehr über die mittelfristige Abwärtstrendlinie hinauskommen. Solange das nicht der Fall ist, haben wir hier nicht mehr als eine Gegenbewegung in einem intakten Abwärtstrend!

LVMH Aktie: Chart vom 24.09.2024, Kurs 615,90 Euro, Kürzel: MC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Als der Luxusgüterkonzern LVMH im April die Umsatzdaten des ersten Quartals vorlegte, ging bei manchem Investor bereits eine Augenbraue hoch, denn das Wachstum war zum Erliegen gekommen. Das bestätigte sich jetzt mit der Halbjahresbilanz, aber damit war es nicht getan.

Zum Ende eines Vierteljahres legen französische Unternehmen nur Rumpfdaten in Form der Umsatzentwicklung vor. Wie es um Gewinnmarge und Gewinn bestellt ist, erfährt man nur jeweils zum Ende eines Halbjahres. Was für Louis Vuitton Moët Hennessy (kurz LVMH) bedeutete: gestern Abend nach Handelsende in Europa.

Da man bereits gewarnt war, dass es mit dem bislang auch in schwierigem Fahrwasser zulegenden Umsatz im ersten Quartal nichts wurde, kann man nicht behaupten, dass die Aktie im Vorfeld der Ergebnisse zu viel Optimismus eingepreist hätte. Sie sehen es ja im Chart:

Schaeffler Aktie: Chart vom 23.07.2024, Kurs 5,115 Euro, Kürzel: SHA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Schaeffler Aktie: Chart vom 23.07.2024, Kurs 5,115 Euro, Kürzel: SHA | Quelle: TWS

Die LVMH-Aktie läuft seit Mitte März abwärts und hat damit die Rallye, die als Reaktion auf die im Januar veröffentlichten 2023er-Ergebnisse entstand, bereits abverkauft. Aber dass im Kurs nicht mehr viel Optimismus steckt, heißt nicht, dass man damit auch auf alles gefasst wäre. „Nicht umwerfend“, das könnte man für die Halbjahreszahlen wohl im Kurs drin haben. Aber das, was LVMH am Dienstagabend vorlegte, ist eher schlechter als das.

Expertenmeinung: Der Umsatz kam im gesamten ersten Halbjahr um ein Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2023 zurück. Das ist nicht toll, aber auch nicht gerade dramatisch. Das Problem aber ist, dass der Gewinn deutlich stärker nachgab. Der operative Gewinn fiel um 8, der Nettogewinn sogar um 14 Prozent. Was bedeutet, dass das Unternehmen aus dem Umsatz weniger herausholen konnte als im Vorjahr, die Gewinnmarge steht also unter Druck. Und das bedeutet entweder, dass man den potenziellen Käufern im Preis entgegenkommen musste oder aber die Kosten gestiegen sind, ohne dass man imstande gewesen wäre, das auf die Endpreise aufzuschlagen. In beiden Fällen ist das problematisch.

LVMHs Statement machte zwar vor allem ungünstige Wechselkurse für das magere Abschneiden verantwortlich, was zuletzt viele Unternehmen für sich in Anspruch nahmen. Aber den Investoren wird klar sein, dass man dann auch regelmäßig ein Gewinnwachstum relativieren müsste, wenn es durch günstige Wechselkurse befeuert wurde, was eher nicht passiert. Deutliche Gewinnrückschläge fanden sich dabei in den Sektoren Weine & Spirituosen sowie Uhren & Schmuck.

Zwar zeigte sich LVMH zuversichtlich für das zweite Halbjahr. Aber konkrete Prognosen blieben wie immer aus … und Zuversicht zu äußern ist bei LVMH eine Art „copy & paste“. Ob die Investoren sich heute davon beeindrucken lassen und nicht von den nachgebenden Gewinnen, ist daher zumindest fraglich. Im US-Handel gab die dort im OTC-Handel gelistete Aktie bis zum dortigen Handelsende um 4,8 Prozent nach.

Damit ist es denkbar, dass die LVMH-Aktie heute die Supportzone 643,30/654,80 Euro, deren Unterseite vom bisherigen Jahrestief gestellt wird, testet. Ob sie es dann halten würde, wäre zumindest offen. Gewinne im Rückwärtsgang sind die Anleger von LVMH nicht gewohnt, daher sollte man, auch, wenn die Bewertung der Aktie mittlerweile nicht mehr teuer wäre, mit einem Einstieg in fallende Kurse hinein sehr vorsichtig sein.

Quellenangaben: Halbjahresbericht, 23.07.2024: https://www.lvmh.com/en/publications/good-results-for-lvmh-in-the-first-half-of-the-year-despite-the-prevailing-environment

Im wichtigen Absatzmarkt China ist man bei Luxusgütern zurückhaltend – und zuletzt kam noch die Sorge über die politische Zukunft in Frankreich hinzu: Die LVMH-Aktie steht seit März unter Druck und hat über 22 Prozent korrigiert. Jetzt wäre die Chance da, das Ruder herumzureißen.

Am 23. Juli steht die Halbjahresbilanz bei Louis Vuitton Moet Hennessy, kurz LVMH, an. Erst dann wird man genauer erfahren, wie sich der Luxusgüterkonzern gerade schlägt. Denn ja, Ende April kamen die Umsatzzahlen des ersten Quartals, die bestenfalls „so mittel“ waren: Drei Prozent Anstieg in den jeweiligen Landeswährungen, währungsbereinigt aber anderthalb Prozent weniger. Aber das sagt noch nichts darüber aus, was LVMH daraus machen konnte. Gelang es, die Marge zu halten, idealerweise zu steigern und so trotzdem mehr zu verdienen … oder ist auch die Gewinnmarge auf dem Rückzug? Und wenn weniger in der Kasse blieb, wie viel weniger?

Damit werden die Investoren erst an diesem 23. Juli, also in elf Tagen, erfahren, ob man die Aktie bereits zu weit oder noch zu wenig gedrückt hat. Denn erst dann kommen eben auch, erstmals seit den Daten zum zweiten Halbjahr 2023, Margen und Gewinn zum Vorschein.

Expertenmeinung: Aktuell läge die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis auf Basis dessen, was die Analysten im Vorfeld dieser Halbjahreszahlen für 2024 als Gewinn pro Aktie im Schnitt erwarten, bei 22. Das ist im Vergleich zu früheren Jahren niedrig.

Daher bestünde durchaus eine gute Chance, dass die LVMH-Aktie jetzt, nachdem sich zudem auch der Pulverdampf nach der Frankreich-Wahl ein wenig verzieht, nach oben drehen kann. Immer vorausgesetzt natürlich, diese Halbjahresbilanz fällt nicht dramatisch schlecht aus. Zumal die Investoren die Aktie jetzt vermutlich auch aus rein charttechnischer Sicht schon beobachten dürften, denn:

LVMH Aktie: Chart vom 11.07.2024, Kurs 710,00 Euro, Kürzel: MC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
LVMH Aktie: Chart vom 11.07.2024, Kurs 710,00 Euro, Kürzel: MC | Quelle: TWS

Die Aufwärts-Kurslücke (Gap Up), die Ende Januar als Reaktion auf überzeugende Zahlen zum zweiten Halbjahr 2023 entstanden war, ist jetzt im Zuge dieser monatelangen Abwärtsbewegung im Wochenverlauf geschlossen worden. Das heißt, man steht vom Kurs her wieder an einem Punkt, den man für angemessen hielt, bevor diese erfreulich gut ausgefallenen 2023er-Daten kamen. Damit wäre rein von der Logik her also bereits ein Stillstand für 2024 eingepreist. Dies bietet, nach einer monatelangen und weitreichenden Abwärtsbewegung, Chancen. Zumal der restliche Spielraum bis zur Supportzone 643,20/654,80 Euro (die Tiefs vom Oktober und Januar) nicht mehr so groß wäre, dass sich für das Bären-Lager noch eine Attacke lohnen würde … es sei denn natürlich, diese anstehenden Halbjahreszahlen würden auffallend schlecht ausfallen.

Trotzdem wäre ein Einstieg jetzt noch sehr spekulativ, denn bislang hat die Aktie noch nicht nennenswert Boden gutgemacht, noch ist das nur eine Gegenbewegung in einem intakten Abwärtstrend. Sie müsste durch die Abwärtstrendlinie bei 733 Euro, die 200-Tage-Linie bei 749 Euro und die Widerstandszone 768/773 Euro hindurch, bevor der Weg nach oben wirklich frei wäre. Daher: Diese Chance ist hochinteressant, aber trotzdem beim aktuellen Stand der Dinge etwas für Risikofreudige!