LOreal Aktie Prognose L’Oréal: Jetzt haben wir auch hier „bad news“ – es wird brenzlig

News: Aktuelle Analyse der LOreal Aktie

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Nach Handelsende in Europa meldete der Kosmetik-Konzern L’Oréal seine Umsatzzahlen für das dritte Quartal – und verfehlte die Analysten-Prognose. Die Aktie rutschte nachbörslich ab … und damit wird das Chartbild umgehend wieder kritisch.

Als LVMH vergangene Woche deutlich unter den Erwartungen liegende Umsätze meldete, brach auch die L’Oréal-Aktie heftig ein, immerhin rechnet man diesen Konzern mit seinen Kosmetik-Produkten der gehobenen Preisklasse durchaus zum erweiterten Bereich der Luxusgüter. Doch da gelang es, anfangs massive Abschläge deutlich zu reduzieren und dadurch die wichtige Unterstützungszone 362 zu 376 Euro zum Wochenschluss zu halten. Jetzt aber lieferte L’Oréal selbst seine Zahlen. Und die boten den Akteuren nachbörslich keine Argumente, um zu kaufen:

Erwartet hatte man seitens der Analysten im Schnitt einen Umsatz um 10,5 Milliarden Euro, es wurden nur 10,28 Milliarden. Das ist zwar immer noch ein Zuwachs von 3,4 Prozent auf vergleichbarer Basis zum Vorjahreszeitraum. Und für die ersten neun Monate liegt das Umsatzplus bei 6,0 Prozent. Aber es bleibt der Eindruck, dass die Nachfrage eben nicht mehr so wie an der Schnur gezogen steigt wie in früheren Jahren. Und das öffnet der Spekulation Tür und Tor, wie sich das auf die Gewinnmargen niedergeschlagen haben könnte. Denn darüber werden die Anleger, wie bei französischen Unternehmen üblich, erst im Januar zum gesamten zweiten Halbjahr Aufschluss erhalten. Entsprechend fiel die Reaktion im abendlichen Handel aus:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur LOreal Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Die Aktie rutschte bis gegen 20:30 Uhr um etwa 2,5 Prozent ab, unser hier abgebildeter Chart auf Wochenbasis gibt dieses abendliche Kursniveau wieder. Sollte es heute im regulären Handel bei diesem Minus bleiben oder die Abschläge sogar noch größer werden, wäre das aus charttechnischer Sicht eine klare Niederlage für all diejenigen, die L’Oréal in der vergangenen Woche wieder in die Spur gebracht, sprich in die Supportzone 362 zu 376 Euro gezogen hatten.

L‘Oréal Aktie: Chart vom 22.10.2024, Kurs 367,25 Euro, Kürzel: OR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
L‘Oréal Aktie: Chart vom 22.10.2024, Kurs 367,25 Euro, Kürzel: OR | Quelle: TWS

Sollte das Vorwochen-Verlaufstief bei 346,20 Euro auf Wochenschlusskursbasis unterboten werden, wäre der Weg nach unten, in den Bereich des 2022er-Tiefs um 300 Euro, dadurch doch wieder frei und die Wahrscheinlichkeit, dass es auch gezielt seitens des bärischen Lagers angesteuert wird, größer. Denn dann wäre dadurch der Versuch einer Aufwärtswende gescheitert – und kaum etwas nimmt potenziellen Käufern mehr die Courage.

Quellenangaben: Umsatzmeldung 3. Quartal, 22.10.2024: https://www.loreal-finance.com/eng/news-release/sales-30-september-2024

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Vorherige Analysen der LOreal Aktie

Das US-Kosmetikunternehmen Coty meldete am Montagabend, dass der Umsatzanstieg im dritten Quartal niedriger ausgefallen sein dürfte als zuvor avisiert. Wie oft gerieten auch andere Aktien der Branche ins Rutschen – so auch L’Oréal. Damit wird das Chartbild wieder brenzlig.

L‘Oréal Aktie: Chart vom 15.10.2024, Kurs 376,40 Euro, Kürzel: OR | Online Broker LYNX
L‘Oréal Aktie: Chart vom 15.10.2024, Kurs 376,40 Euro, Kürzel: OR | Quelle: TWS

Die immense Reaktion auf das in China geschnürte Maßnahmenpaket zur Belebung des dort aus Sicht der Regierung zu mageren Wachstums kam bei der L’Oréal-Aktie im genau richtigen Moment. Unser Chart auf Wochenbasis zeigt, dass der Kurs dadurch eine breite Supportzone verteidigte, die bis ins Frühjahr 2022 zurückreicht. Zwischen 362 und 376 Euro findet sich ein Bereich aus zwischen April und Dezember 2022 entstandenen Zwischenhochs, die seither von oben mehrfach getestet wurden und sich als Auffangbereich bewährten. Und dann kam die große China-Rallye:

In der Hoffnung, dass das Hauptproblem für das Wachstum der Kosmetik- und Luxusgüterbranche, nämlich ein schon längere Zeit weit unter den Erwartungen bleibendes Konsumwachstum in China, damit gelöst werde, schoss die L’Oréal-Aktie binnen weniger Tage um in der Spitze 46 Euro nach oben. Nur um dann aber an der Widerstandslinie bei 407 Euro hängen zu bleiben, die sich aus der Nackenlinie der großen Toppbildung zwischen Herbst 2023 und Frühsommer 2024 ergibt.

Expertenmeinung: Das war den ersten offenkundig schon genug, um die Gewinne einzufahren, zumal dann Anfang dieses Monats die Zweifel kamen, ob das denn in Sachen China-Konjunkturstimulus wirklich so funktionieren würde, wie man das im ersten Moment dachte. Dass die Märkte in China selbst seit Tagen wieder abrutschen, war da Warnung genug.

Dadurch kam die Aktie wieder zurück, hielt sich dabei aber immer noch solide über dieser so wichtigen, in ihrer Bedeutung gerade erst erneut zementierten Supportzone 362/376 Euro. Und dann kam diese Meldung von Coty, die zwar in keiner Weise bedeuten muss, dass auch bei L’Oréal eher enttäuschende Umsätze im dritten Quartal erwirtschaftet wurden. Aber ein Fingerzeig war es dennoch … einer, der jetzt dazu führt, dass die Unterstützungszone, die man als souverän verteidigt und damit vom Tisch ansah, erneut im Feuer steht.

Der Chart zeigt, dass die Aktie durch die gestrigen Verluste wieder am oberen Ende dieser Auffangzone gelandet ist. Und nachdem die kurzzeitige Euphorie in Bezug auf China als den Dreh- und Angelpunkt in Sachen Wachstum jetzt Verunsicherung gewichen ist, wäre es keineswegs sicher, dass diese Supportzone diesem erneuten Test standhält. Vor allem, nachdem LVMH gestern nach Handelsende seine Umsatzzahlen präsentierte, die klar unter den Erwartungen lagen, das kann heute die Luxusgüterbranche kräftig unter Druck setzen. Und fällt die, fällt L’Oréal oft mit.

Unterhalb der jetzt erneut angesteuerten Supportzone 362/376 Euro läge die nächste charttechnische Unterstützung von Bedeutung erst bei 300 Euro … hier sollte man also jetzt auf jeden Fall den Einsatz eines Fallschirms in Form eines Stoppkurses erwägen.

Das war eine hochvolatile Sitzung bei der L’Oréal-Aktie, die am Mittwoch auf die am Vorabend vorgelegten Halbjahreszahlen reagierte. Am Ende setzten sich die Bullen mit einem Plus von 2,5 Prozent durch. Aber ob die Kuh in Sachen Korrektur damit schon vom Eis ist?

Die meisten Luxusgüterunternehmen sehen sich nach Jahren permanenten Wachstums mit wackelnden Umsätzen konfrontiert, sogar bei Branchenprimus Hermès geht es nicht mehr so voran wie früher. Dass man da mutmaßt, dass L’Oréal als führendes Kosmetik-Unternehmen der gehobenen Preisklasse ebenso nicht mehr allzu deutlich wächst, ist verständlich. Aber die am Dienstagabend präsentierten Ergebnisse waren gar nicht so übel:

Der Umsatz legte im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 um 7,5 Prozent zu, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 8,0 Prozent, die operative Gewinnmarge von 20,7 auf 20,8 Prozent. Wichtig war, dass zwar der Umsatz in China – wie bei den meisten Branchen – unter Druck steht, anziehende Geschäfte in den USA und Europa das aber mehr als ausglichen.

L‘Oréal Aktie: Chart vom 31.07.2024, Kurs 402,20 Euro, Kürzel: OR || Online Broker LYNX
L‘Oréal Aktie: Chart vom 31.07.2024, Kurs 402,20 Euro, Kürzel: OR | Quelle: TWS

Das ist ein rundum solides Ergebnis … und wirklich mehr erhoffen konnte man nicht. Und wenn man sich den Chart ansieht, ist ja auch von spekulativen Vorkäufen in Erwartung auf ein grandioses Ergebnis nichts zu sehen. Dass am Ende des Tages ein Plus vor der Kursveränderung stand, war also folgerichtig. Daraus aber auf eine umgehende Aufwärtswende zu schließen, wäre es nicht.

Expertenmeinung: L’Oréal war im Kielwasser der Luxusgüter-Hausse jahrelang gut gelaufen und hatte dadurch eine riskant teure Bewertung erreicht. Und „teuer“ ist das Kurs/Gewinn-Verhältnis im Prinzip auch jetzt noch, trotz der recht kräftigen Korrektur seit Anfang Juni.

Zwar könnte man einwenden, dass ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 31 für das laufende Jahr (auf Basis der durchschnittlichen Analysten-Gewinnschätzung) auch in den vergangenen Jahren normal war, oft war es sogar deutlich höher. Aber das waren Jahre, in denen L’Oréal starkes Gewinnwachstum aufwies. Jetzt aber rechnen die Experten nur noch mit einem prozentualen Gewinnanstieg von knapp unter bis um zehn Prozent für dieses und die beiden kommenden Jahre. Und dann wird die Zukunft eben nicht mehr so hoch bezahlt, dann wäre ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 31 eher ambitioniert, eines von 20 bis 25 „angemessener“ … zumindest, wenn man sich fragt, auf welchem Kursniveau man hier günstig einsteigen würde.

Der bullische Hammer-Doji des Mittwochs ist eine Chance dahingehend, dass die Aktie wieder in die bis Ende Juni geltende Trading-Range zwischen 407,84 und 461,88 Euro zurückkehren könnte. Aber auch, wenn sich das Unternehmen angesichts dieser Zahlen in einem schwierigen Umfeld wacker geschlagen hat:

Erst sollte sie zurück in dieser Handelsspanne sein, bevor man den Gedanken hegen sollte, dass als Folge dessen ein erneuter Test des bisherigen, Anfang Juni bei 461,88 Euro markierten Rekordhochs ansteht.

Quellen:
Ergebnis 1. Halbjahr 2024, 30.07.2024: https://www.loreal-finance.com/eng/news-release/2024-half-year-results

Die L’Oréal-Aktie hat eine breite Toppbildung vollendet. Was indes im April schon einmal der Fall war – und da endete die Sache als Bärenfalle. Gelingt das diesmal auch? Möglich ist es, aber es gäbe einige Gründe, um sich dessen besser nicht zu sicher zu sein.

Während so manches Luxusgüter-Unternehmen auf rückläufige Umsätze blickt, sind diese beim Kosmetik-Riesen L’Oréal im ersten Quartal um etwa neun Prozent gestiegen. Das war zwar erwartet worden, aber diese Umsatzzahlen, die am Abend des 18. April vorgelegt wurden, sorgten dennoch für einen Satz nach oben. Wieso kommt dann ausgerechnet jetzt so markanter Verkaufsdruck auf?

Das ist schon deswegen einen genaueren Blick wert, weil man das nicht so einfach mit der Europawahl bzw. der jetzt absolvierten, ersten Runde der vorgezogenen Wahl in in Frankreich erklären kann. Denn wenn wir uns den Chart genauer ansehen, stellen wir fest: Während der französische Aktienmarkt als Folge der Europawahl ab dem 10. Juni massiv an Boden verlor, hielt sich L’Oréal, obgleich im französischen Leitindex CAC 40 mit dabei, relativ gut. Der Kurs sackte erst im Vorfeld des ersten Wahlgangs am Wochenende durch, da dann konform mit dem Index. Doch während Letzterer am Montag einen Satz nach oben machte, blieben die Käufer der L’Oréal-Aktie auffallend fern, so dass sie gestern ein neues Jahrestief markierte, der CAC 40-Index aber nicht.

Expertenmeinung: Könnte das der Effekt von Portfolio-Neuausrichtungen institutioneller Investoren wie Fonds sein, die oft zu Quartalswechseln auftreten? Das könnte es. Aber zwingend wäre das eigentlich nicht.

Denn ja, die Aktie ist relativ teuer bewertet, weist für die aktuelle, durchschnittliche 2024er-Gewinnschätzung ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 32 aus, was angesichts der Erwartung eines jährlichen Gewinnwachstums in diesem und den beiden Folgejahren um jeweils zehn Prozent eigentlich deutlich zu hoch ist. Aber L’Oréal ist traditionell so teuer bewertet, es gäbe keinen Grund dafür dass, was jahrelang normal war, auf einmal ausgerechnet jetzt ein Ausstiegsargument wäre.

Und auch, wenn auffiel, dass der Umsatzanstieg im ersten Quartal ohne Asien lief, wo auch L’Oréal mit Einbußen zu kämpfen hat: Das geht derzeit fast allen so. Zumal es für den Aktienkurs nur entscheidend ist, was unter dem Strich herauskommt. Und da wären größere Verkäufe im Vorfeld des am 30.7. anstehenden, dann mit Marge und Gewinn kompletten Halbjahres-Zahlenwerks eher unlogisch. Erst müsste man mal sehen, wie sich der Gewinn geschlagen hat. Und käme es da nicht zu einer bösen Überraschung, wäre ein erneutes Anklopfen an die brettharte Hürde im Bereich 457 zu 462 Euro allemal denkbar.

Fazit: So richtig untermauert ist der bislang knappe Ausbruch der Aktie aus ihrer monatelangen Handelsspanne nicht. Die nächste Supportlinie von Bedeutung wartet erst bei 372 Euro, das könnte technisch orientierte Trader locken, hier erst einmal weiter zu drücken. Aber falls es kein Argument für eine nachhaltige Abwärtswende in der anstehenden Halbjahresbilanz geben sollte, wären Short-Trades trotz des jetzt bärischen Chartbilds wohl die riskantere Variante.

L‘Oréal Aktie: Chart vom 02.07.2024, Kurs 405,65 Euro, Kürzel: OR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
L‘Oréal Aktie: Chart vom 02.07.2024, Kurs 405,65 Euro, Kürzel: OR | Quelle: TWS

Anfang April hatte die L’Oréal-Aktie ein markant bärisches Signal generiert. Doch jetzt sind die Bullen zurück im Spiel: Nach den am Donnerstagabend vorgelegten Umsatzzahlen des ersten Quartals machte die Aktie einen Satz nach oben. Aber ein Befreiungsschlag ist das noch nicht.

Das sah schon sehr gut aus, was der französische Kosmetik-Riese L’Oréal da am Donnerstagabend nach Handelsende vorlegte. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um Sonderfaktoren bereinigt um 8,1 Prozent auf 11,24 Milliarden Euro, gerechnet auf dieselbe Verkaufsfläche wie im Vorjahr sogar um 9,4 Prozent. Angesichts in Europa stagnierender Einzelhandelsumsätze und dem weiter Konsum im wichtigen Markt China eine solide Leistung, die entsprechend von den Anlegern honoriert wurde, wie wir im Chart sehen.

L‘Oréal Aktie: Chart vom 19.04.2024, Kurs 444,95 Euro, Kürzel: OR | Online Broker LYNX
L‘Oréal Aktie: Chart vom 19.04.2024, Kurs 444,95 Euro, Kürzel: OR | Quelle: TWS

Die Aktie startete gleich mit einer großen Kurslücke nach oben und gelangte damit zurück in die im Dezember etablierte Handelsspanne, aus welcher der Kurs Anfang April nach unten herausgefallen war und dabei auch noch die 200-Tage-Linie durchschlagen hatte. Was das Chartbild aber auch zeigt:

Der Eröffnungskurs war zugleich das Tageshoch, d. h. auch, wenn am Ende trotzdem ein respektables Plus blieb, traf der Kurssprung doch auf Gewinnmitnahmen. Und wir sehen, dass die L’Oréal-Aktie dadurch zwar in die Handelsspanne zurücklief, ein echter Befreiungsschlag aber nur dann gegeben wäre, wenn sie diese Range mit Schlusskursen über dem im Februar bei 460,60 Euro markierten Rekordhoch auch überwinden würde. Wäre das vielleicht am Freitag nur zu viel auf einmal gewesen, werden die Käufer das in dieser Woche nachholen?

Expertenmeinung: Das ist natürlich möglich, aber dem vorzugreifen, wäre eher gewagt. Denn auch, wenn der gemeldete Umsatz über der durchschnittlichen Analystenerwartung lag: Man weiß noch nichts über Marge und Gewinn, denn mehr Daten als der Umsatz kommen bei französischen Unternehmen nur nach dem Ende eines Halbjahres.

Und die Aktie ist keineswegs mehr billig, weil sich die Marktteilnehmer seit einiger Zeit auf L’Oréal stürzen, da man dort mehr Wachstum vorweisen kann als bei LVMH oder Kering. Der jetzt erreichte Kurslevel ist daher nicht zwingend das Sprungbrett zu neuen Rekorden, das sehen die Analysten nicht anders. Da fiel auf, dass die vielen Experten, die umgehend auf die Ergebnisse reagierten, keineswegs durchweg begeistert waren:

Die Spanne der seit Donnerstagabend angepassten oder bestätigten Kursziele bewegt sich zwischen 320 und 480 Euro, wobei die niedrigeren Kursziele auch mit einer „Verkaufen“-Empfehlung verbunden waren. Und das durchschnittliche Kursziel für die Aktie liegt bei 430 Euro und war somit am Freitag bereits wieder überboten. Daher ist es gut möglich, dass der Kurs auf stärkeren Widerstand trifft, wenn versucht wird, den Bereich der seit Dezember entstandenen Zwischenhochs zwischen 454,05 und 460,60 Euro zu überwinden. Man dürfte daher gut beraten sein, einem Ausbruch nicht vorzugreifen!

Quellenangaben:
Umsatzmeldung 1. Quartal 2024, 18.04.2024: https://www.loreal-finance.com/eng/news-release/first-quarter-2024-sales
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/lor%C3%A9al

Die Aktie des Kosmetikkonzerns L’Oréal hatte gerade angesetzt, das bisherige, im Dezember erzielte Rekordhoch zu überbieten, als enttäuschende Zahlen zum Jahr 2023 zu einem kräftigen Rücksetzer führten. Aber noch ist die Sache für die Bullen nicht verloren.

Zugelegt hatte L’Oréal im vergangenen Jahr ja durchaus, der Umsatz stieg um elf, der Gewinn um 8,4 Prozent. Aber zum einen bedeutet ein weniger als der Umsatz gestiegener Gewinn gemeinhin Druck auf die Margen, was immer problematisch ist. Zum anderen hatten die Analysten im Vorfeld etwas mehr erwartet. Und wenn eine Aktie im Vorfeld so deutlich zulegt wie L’Oréal, dann steigen mit dem Kurs auch die Erwartungen der Anleger immer höher.

Die vermochte der Konzern mit den Ergebnissen, die vor vier Wochen auf den Tisch kamen, nicht zu erfüllen. Dass es vor allem im asiatischen Raum im vierten Quartal schlechter lief als vermutet, war dabei ein Indiz für die Anleger, dass der wichtige Markt China nicht imstande ist, die erhoffte Rolle des Wachstumsmotors zu spielen. Die Konsequenz: Am Tag nach den am Abend des 8.2. vorgelegten Zahlen ging die Aktie in den Sinkflug über. Aber der Chart zeigt, dass die Käufer fast umgehend zurückkamen. Und damit wird die Sache jetzt spannend.

Expertenmeinung: Es dürfte kein Zufall gewesen sein, dass die scheinbare Schnäppchenjagd, die den Eindruck erweckt, dass viele Akteure die Ergebnisse doch als bullisch genug einschätzten, um zuzugreifen, genau da begann, wo es charttechnisch um die Wurst ging: unmittelbar über der Kreuzunterstützung aus dem bisherigen Jahres-Verlaufstief vom Januar bei 416,90 und der 200-Tage-Linie bei damals 415,80 Euro.

Dass es nicht um neu erwachte Zuversicht, sondern um die aktive Verhinderung eines markant bärischen Signals ging, dürften die meisten Marktteilnehmer schnell erkannt haben. Trotzdem stieg die L’Oréal-Aktie erst einmal wieder an, doch dann wurde Ende Februar ein Punkt erreicht, an dem es nicht mehr um Defensive, sondern um Offensive ging: Der Ausbruch über das vor den Zahlen bei 460,60 Euro erzielte Allzeithoch stand an … und blieb aus. Und jetzt?

Jetzt ist der Kurs ziemlich genau in der Mitte dieser Range angekommen. Und damit muss sich jetzt weisen, ob entweder genug neue Zuversicht im Markt ist, um einen erneuten und dann erfolgreichen Ausbruchsversuch nach oben zu starten … oder ob die Trader angesichts des gescheiterten Versuchs, von der Verteidigung einer Schlüsselzone übergangslos in den Hausse-Modus überzugehen, die Konsequenzen ziehen. Was hieße: Weiter zu verkaufen bzw. sich an einem zweiten Anlauf auf der Short-Seite zu versuchen.

Eine solche offene Situation lassen die Trader selten lange im Raum stehen. Dabei würde es grundsätzlich weit weniger um die fundamentalen Perspektiven als um die reine Charttechnik gehen. Was hieße: Auf kurzfristiger Ebene in Ausbruchsrichtung zu agieren, könnte hier interessant sein. Aber innerhalb dieser Handelsspanne eine Position einzugehen wäre, das Chartbild macht das deutlich, eine 50:50-Wette, die man an der Börse immer meiden sollte.

L‘Oréal Aktie: Chart vom 06.03.2024, Kurs 438,15 Euro, Kürzel: OR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
L‘Oréal Aktie: Chart vom 06.03.2024, Kurs 438,15 Euro, Kürzel: OR | Quelle: TWS

Quellenangaben: Gesamtjahresergebnis 2023, 08.02.2024:
https://www.loreal-finance.com/eng/news-release/2023-annual-results
Analysten-Kursziele: https://finance.yahoo.com/quote/OR.PA/analysis