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Die L’Oréal-Aktie hat eine breite Toppbildung vollendet. Was indes im April schon einmal der Fall war – und da endete die Sache als Bärenfalle. Gelingt das diesmal auch? Möglich ist es, aber es gäbe einige Gründe, um sich dessen besser nicht zu sicher zu sein.
Während so manches Luxusgüter-Unternehmen auf rückläufige Umsätze blickt, sind diese beim Kosmetik-Riesen L’Oréal im ersten Quartal um etwa neun Prozent gestiegen. Das war zwar erwartet worden, aber diese Umsatzzahlen, die am Abend des 18. April vorgelegt wurden, sorgten dennoch für einen Satz nach oben. Wieso kommt dann ausgerechnet jetzt so markanter Verkaufsdruck auf?
Das ist schon deswegen einen genaueren Blick wert, weil man das nicht so einfach mit der Europawahl bzw. der jetzt absolvierten, ersten Runde der vorgezogenen Wahl in in Frankreich erklären kann. Denn wenn wir uns den Chart genauer ansehen, stellen wir fest: Während der französische Aktienmarkt als Folge der Europawahl ab dem 10. Juni massiv an Boden verlor, hielt sich L’Oréal, obgleich im französischen Leitindex CAC 40 mit dabei, relativ gut. Der Kurs sackte erst im Vorfeld des ersten Wahlgangs am Wochenende durch, da dann konform mit dem Index. Doch während Letzterer am Montag einen Satz nach oben machte, blieben die Käufer der L’Oréal-Aktie auffallend fern, so dass sie gestern ein neues Jahrestief markierte, der CAC 40-Index aber nicht.
Expertenmeinung: Könnte das der Effekt von Portfolio-Neuausrichtungen institutioneller Investoren wie Fonds sein, die oft zu Quartalswechseln auftreten? Das könnte es. Aber zwingend wäre das eigentlich nicht.
Denn ja, die Aktie ist relativ teuer bewertet, weist für die aktuelle, durchschnittliche 2024er-Gewinnschätzung ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 32 aus, was angesichts der Erwartung eines jährlichen Gewinnwachstums in diesem und den beiden Folgejahren um jeweils zehn Prozent eigentlich deutlich zu hoch ist. Aber L’Oréal ist traditionell so teuer bewertet, es gäbe keinen Grund dafür dass, was jahrelang normal war, auf einmal ausgerechnet jetzt ein Ausstiegsargument wäre.
Und auch, wenn auffiel, dass der Umsatzanstieg im ersten Quartal ohne Asien lief, wo auch L’Oréal mit Einbußen zu kämpfen hat: Das geht derzeit fast allen so. Zumal es für den Aktienkurs nur entscheidend ist, was unter dem Strich herauskommt. Und da wären größere Verkäufe im Vorfeld des am 30.7. anstehenden, dann mit Marge und Gewinn kompletten Halbjahres-Zahlenwerks eher unlogisch. Erst müsste man mal sehen, wie sich der Gewinn geschlagen hat. Und käme es da nicht zu einer bösen Überraschung, wäre ein erneutes Anklopfen an die brettharte Hürde im Bereich 457 zu 462 Euro allemal denkbar.
Fazit: So richtig untermauert ist der bislang knappe Ausbruch der Aktie aus ihrer monatelangen Handelsspanne nicht. Die nächste Supportlinie von Bedeutung wartet erst bei 372 Euro, das könnte technisch orientierte Trader locken, hier erst einmal weiter zu drücken. Aber falls es kein Argument für eine nachhaltige Abwärtswende in der anstehenden Halbjahresbilanz geben sollte, wären Short-Trades trotz des jetzt bärischen Chartbilds wohl die riskantere Variante.
![L‘Oréal Aktie: Chart vom 02.07.2024, Kurs 405,65 Euro, Kürzel: OR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.de/app/uploads/2024/07/20240703-loreal-aktie-chart-jetzt-ist-es-also-doch-passiert.jpg)
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