Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Mit dem Ausbruch aus der mehrmonatigen Seitwärtsbewegung, die von Juli 2024 bis Januar 2025 anhielt, konnte die Aktie des deutschen Bergbauunternehmens im Januar an Dynamik gewinnen. Die K+S-Aktie zeigte sich von ihrer positiven Seite und ging in Folge sogar in eine bullische Trendphase über.
Zu Beginn der aktuellen Handelswoche sahen wir etwas wie eine Übertreibungsphase. Der Abstand zur 50-Tage-Linie war ähnlich hoch wie zuletzt Anfang Februar. Dies sind mögliche Zeitpunkte für Anleger, um teilweise Gewinne zu realisieren. Eine Korrektur war daher wahrscheinlich.
Expertenmeinung: Der gestrige Abschlag kommt somit nicht ganz überraschend und rundet das nach wie vor positive Gesamtbild der Aktie ab. Wichtig ist nun, dass die Bullen es bei einer Zwischenkorrektur belassen. Die 50-Tage-Linie sollte hierbei keinesfalls unterschritten werden.
Auch das letzte Pivot-Tief von Anfang Februar bei 11,98 EUR sollte nicht gebrochen werden, um die gerade erst gestartete Erholung nicht zu gefährden. Aktuell haben die Bullen hier noch die Kontrolle. Daher bleibe ich für die Aktie weiterhin positiv gestimmt.
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit 2013 ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
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Vorherige Analysen der K+S Aktie
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Das deutsche Bergbauunternehmen befindet sich seit einigen Tagen an der Börse im Höhenflug. Aus technischer Sicht war der Durchbruch der Widerstandsebene knapp unter der Marke von 11.80 EUR entscheidend für ein technisches Kaufsignal.
Auch das Handelsvolumen ist seither deutlich gestiegen, was auf die Beteiligung einiger Großinvestoren schließen lässt. Somit scheint die Bodenbildung der letzten Monate abgeschlossen zu sein. Der Trend bleibt vorerst noch in einer neutralen Kaufphase. Hier braucht es aus technischer Sicht noch ein höheres Hoch, um den Trend wieder in eine bullische Phase zu überführen.
Expertenmeinung: Die letzten beiden Jahre hatten Anleger der K+S-Aktie nicht viel zu Lachen. Das Papier befand sich in einer nachhaltigen Abwärtsbewegung, welche nun beendet wurde. Der nächste größere Widerstand befindet sich bei 15.16 EUR, einem Zwischenhoch aus dem April 2024. Dieses könnte auch ein mögliches Kursziel für das erste Quartal darstellen.
Auch wenn ich der Aktie vorerst bullische Aussichten mit auf den Weg gebe, sollte darauf geachtet werden, dass sich die Kurse aktuell in einer Übertreibungsphase befinden. Der Abstand zur 50-Tage-Linie ist enorm angestiegen, was den Titel anfällig für stärkere Korrekturen macht.
Aussicht: BULLISCH
K+S AG Aktie: Chart vom 29.01.2025, Kurs: 13.045 EUR Kürzel: SDF | Quelle: TWS
Am Montag fiel die K+S-Aktie auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren. Auslöser waren keine „bad news“ vom Unternehmen, sondern eine drastische Kurszielsenkung der Bank of America. Charttechnisch bleibt die Aktie damit bärisch. Aber gehört der Kurs wirklich da unten hin?
Richtig ist schon, dass der für K+S wichtigste Markt der kalihaltigen Düngemittel sehr volatil und umkämpft ist und die Preise, die man da erzielen kann, derzeit nicht wirklich erfreulich aussehen. Und richtig ist auch, dass der operative Gewinn auf EBITDA-Basis im ersten Quartal ganze 56 Prozent niedriger ausfiel als im Vorjahreszeitraum.
Richtig ist aber ebenso, dass das allen bekannt ist. Den Anlegern ebenso wie den Analysten. Dementsprechend hatte man genug Gelegenheit, die trübere Gewinnperspektive in den Kurs einzupreisen und hat das, wie der Chart zeigt, auch getan. Da stellt sich die Frage, wieso die Bank of America das jetzt erst zu bemerken scheint.
Denn der drastische „Haircut“ beim Kursziel von 18 auf 10 Euro und bei der Einschätzung von „Kaufen“ auf „Underperform“ beruft sich auf Altbekanntes: Unerfreuliche Lage bei den Düngemittelpreisen und dementsprechend wenig Perspektive in Sachen Gewinne bei K+S.
K+S hatte das Ergebnis des ersten Quartals am 13. Mai gemeldet und den eigenen 2024er-Ausblick beibehalten, Vorab-Zahlen lagen sogar schon seit dem 30.4. vor. Wieso die Bank of America darauf jetzt erst, a, 8. Juli reagierte, erschließt sich nicht unbedingt. Zumal:
Expertenmeinung: Die anderen Einschätzungen von Analysten sehen die Perspektive eindeutig weniger negativ. Die Spanne an Kurszielen, die seit Vorlage der Vorab-Daten zum ersten Quartal am 30.4. neu vergeben oder bestätigt wurden, liegt zwischen 12 und 22,50 Euro, wobei der Schnitt leicht über 15 Euro liegt. Diese 10 Euro der Bank of America stehen also bislang alleine da, nachdem man noch im März die Einschätzung „Kaufen“ mit Ziel 18 Euro vergeben hatte. Man könnte also als denkbare Erklärung in den Raum stellen, dass man dort auf die jüngsten Bilanzdaten von K+S reagiert hat, nur eben mit zwei Monaten Verspätung. Aber dann wäre man wieder beim ersten Aspekt:
Diese Zahlen kennen alle und haben längst darauf reagiert. Und wenn man sich den Chart so ansieht, stellt man fest, dass die Anlegerschaft offenbar weder bei den Vorab-Daten des 30.4. noch bei der eigentlichen Quartalsbilanz am 13.5. der Ansicht war, dass jetzt die Welt untergeht. Denn die da bereits seit Februar laufende Bodenbildung ging weiter. Erst seit Anfang Juni wurde wieder verkauft … aber wäre die Bank of America nicht gewesen, hätte es gut sein können, dass das im Juni getestete Jahrestief bei 12,15 Euro weiterhin gehalten hätte.
So sehen wir also einen Ausbruch nach unten, dessen nächstes Kursziel auf rein charttechnischer Basis ein markantes Zwischenhoch von Anfang 2021 bei 10,44 Euro wäre. Aber dieses drastische, neue Kursziel von 10 Euro, als tiefstes von allen, ist für mich kein Argument dafür, dass die Aktie auch wirklich dort unten hingehört. Dieses Ziel mag die Bären begeistern, aber wenn man das alles im Kontext sieht und sich erinnert, wie viel „Krise“ schon im Kurs drin sein dürfte, würde ich hier keinen Short-Trade riskieren. Sondern vielmehr ein Auge auf K+S behalten für den Fall, dass diese Supportlinie bei 12,15 Euro zurückerobert wird und der Kursrutsch dadurch als Bärenfalle endet.
Das erste Quartal lief beim Salz- und Düngemittelhersteller K+S zwar viel schlechter als vor einem Jahr, andererseits aber klar besser als seitens der Analysten erwartet. Die endgültigen Ergebnisse kamen gestern – und machten klar: Das wird hier nicht einfach für die Bullen.
Das Geschäft mit Düngemitteln, das den Umsatz bei K+S eindeutig dominiert, ist kein leichtes, denn Nachfrage und Angebot schwanken ebenso stark wie die Preise. Und berechenbar ist da herzlich wenig. Klar war aber, dass die extrem starken Gewinnmargen, die K+S in den Jahren 2021/2022 erreichte und dadurch Rekordgewinne einfuhr, nicht für die Ewigkeit gemacht waren. Lieferengpässe und der Ukraine-Krieg waren die Kombination, die zu einer immensen Nachfrage nach Düngemitteln bei zu geringem Angebot führte. Aber 2023 kehrte sich die Lage bereits um.
Das Angebot war hoch, die Gewinnmargen brachen weg. Bei K+S fiel die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) von unglaublichen 78 Prozent im Jahr 2021 über 36 Prozent im Jahr 2022 auf 7,66 Prozent im Jahr 2023 zurück. Was zwar ein Wert war, der sich im Vergleich zu früheren Jahren um unteren Ende des Normalen bewegte. Aber die große Frage für die Trader lautete:
Wird die Marge noch weiter fallen, ist die ohnehin schon erheblich von ihrem Hoch des Jahres 2022 (36,45 Euro) herunter gekommene Aktie womöglich immer noch zu teuer bewertet? Die Ergebnisse des ersten Quartals deuteten an: eher nicht. Zumindest, wenn es bei dem bleibt, was man bei K+S für die nächsten Monate erwartet. Was stand drin in dieser Bilanz?
Expertenmeinung: Der Umsatz lag bei knapp 1,0 Milliarden Euro nach 1,2 Milliarden im Vorjahresquartal. Unerfreulich, aber die Analysten hatten im Schnitt zuvor nur 0,9 Milliarden erwartet. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kam mit 200 Millionen drastisch unter den 454 Millionen des Vorjahres herein, aber auch das war deutlich mehr als die von den Experten prognostizierten 165 Millionen. Und in Bezug auf den Ausblick hielt man an der Prognose fest, dass dieses EBITDA wohl im Bereich zwischen 10 und 30 Prozent unter dem Vorjahr liegen wird, man aber – und das ist für die Preisstabilität natürlich entscheidend – kein Überangebot am Kalimarkt sehe und erwarte.
Aber die Reaktion der Marktteilnehmer auf die weniger schwach als erwartet ausgefallenen Zahlen war keineswegs eine Erleichterungsrallye. Als K+S diese Ergebnisse am 30. April vorab veröffentlichte, machte die Aktie einen kleinen Satz nach oben, der aber umgehend verpuffte. Und auch die gestern vorgelegten, bestätigten Ergebnisse führten nicht dazu, dass der Kurs aus der seit Wochen laufenden Seitwärtsbewegung ausbrach. Was heißt:
Jetzt, nachdem die Chance, mit den Quartalszahlen wieder ein wenig Schwung in den Kurs zu bekommen, vertan ist, fehlen Argumente für einen Ausbruch nach oben. Und selbst wenn es gelingen sollte, sich aus dieser kurzfristigen Seitwärtsspanne zwischen 13,32 und 14,50 Euro zu befreien: Erst, wenn K+S über die beiden mittelfristig entscheidenden Hürden in Form der 200-Tage-Linie bei 14,87 Euro und des April-Hochs bei 15,15 Euro hinaus käme, wäre ein echtes, bullisches Signal gelungen. Das sieht nach einem so steinigen Weg aus, dass es eher wagemutig wäre, wollte man einem solchen Befreiungsschlag vorgreifen.