Die Meldung über eine bedeutsame Innovation katapultierte die Aktie des Logistik-Spezialisten KION Group am Dienstag an die Spitze der MDAX-Gewinner. Aber auch, wenn das den Leerverkäufern graue Haare eingebracht haben mag: Bullisch ist KION dadurch (noch) nicht.
Zusammen mit KI-Flaggschiff Nvidia und dem Unternehmensstrategie-Spezialisten Accenture hat die KION Group eine Möglichkeit entwickelt, wie man mithilfe von KI-Simulationen auf Basis der Idee eines „digitalen Zwillings“ eine erhebliche Verbesserung der Lieferketten-Logistik erreicht, ohne dafür den realen Betrieb zu beeinträchtigen oder für Tests sogar stoppen zu müssen. Diese Vorgehensweise ermöglicht es zudem, die erarbeitete Struktur fortlaufend entsprechend sich verändernder Rahmenbedingungen zu optimieren.
Das ist eine hoch spannende Sache, die KION im Zuge der Consumer Electronics Show aktuell in Las Vegas vorstellt. Dass das für neue Kursphantasie sorgt, überrascht daher nicht. Dass es trotzdem nur reichte, die Aktie vom unteren Ende ins Mittelfeld ihrer seit fünf Monaten bestehenden Handelsspanne zu hieven, aber auch nicht, denn:
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Expertenmeinung: So spannend dieses neue System auch klingt, noch ist völlig offen, wie viel Umsatzpotenzial das generieren würde und ab wann genau diese Innovation verfügbar sein könnte. Denn bislang geht es hier um eine Art Studie wie in einem Automobilsalon, bei der der staunende Kunde einen Blick auf eine mögliche Zukunft werfen darf. Und das ist eben gut für die Fantasie, aber für die unmittelbare Entwicklung von Umsatz, Marge und Gewinn der KION Group noch nicht relevant.
Daher muss dieser gestrige Kurssprung zwar nicht unbedingt als Eintagsfliege enden … aber er könnte es. Man täte deshalb besser daran, einem bullischen Signal im Chartbild nicht vorzugreifen. Zwar hat sich die KION-Aktie durch die gestrigen Käufe von der entscheidenden Supportzone in Form der Tiefs vom August, September und Dezember knapp über 30 Euro lösen können und die mittelfristige Abwärtstrendlinie erreicht bzw. knapp überwunden, aber:
Eine echte Aufwärtswende in Form eines vollendeten, großen Doppeltiefs wäre erst gegeben, wenn der Kreuzwiderstand aus dem sehr markanten Zwischenhoch von Ende Oktober bei 38,76 Euro und der aktuell bei 38,30 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie überboten ist. Und ob diese Neuigkeiten, so spannend sie auch sind, dafür reichen, ist zumindest fraglich.
Quellenangaben: Vorstellung eines neuen Systems zur Lieferketten-Optimierung, 07.01.2025: https://www.kiongroup.com/de/News-Stories/Pressemitteilungen/Pressemitteilungen-Detail.html?id=2913767&type=corporate&title=KION,%20NVIDIA%20und%20Accenture%20optimieren%20Lieferketten%20mit%20KI-gest%C3%BCtzten%20Robotern%20und%20digitalen%20Zwillingen
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