Die am Dienstag präsentierte 2024er-Bilanz des französischen Luxusgüterkonzerns Kering fiel dramatisch schlecht aus. Allerdings war damit zu rechnen, ein Selloff blieb daher aus. Was aber auch ausblieb, war Aufbruchsstimmung … denn die suchte man im Ausblick vergebens.
Es ist die Kernmarke Gucci, die das Gros der Probleme ausmacht, mit denen sich Kering seit einiger Zeit konfrontiert sieht. Zwar wurde da der Markenchef ausgetauscht und eine Umgestaltung in Gang gesetzt, aber um da wirklich etwas zu bewegen, braucht es Zeit. Das hatte Kering auch von Anfang an so kommuniziert, nur: Es dauert viel länger, als die Anleger sich das mehrheitlich gedacht haben dürften. Und womöglich länger, als Kering selbst dachte.
Gucci büßte 2024 satte 21 Prozent an Umsatz ein, der operative Gewinn der Marke sackte um ganze 51 Prozent weg. Da Gucci vor Yves Saint Laurent und Bottega Veneta die mit Abstand größte Marke im Konzern ist (2023 stand sie für fast die Hälfte des Konzernumsatzes) riss das Kering insgesamt mit in die Tiefe. Kerings Umsatz fiel um 12 Prozent auf 17,2 Milliarden Euro, der operative Gewinn um 46 Prozent. Am Ende stand ein Nachsteuergewinn pro Aktie von 9,20 Euro zu Buche – weniger als seitens der Analysten im Schnitt erwartet wurde. 2023 waren es noch über 24 Euro gewesen, 2022, im Rekordjahr, sogar 29,34 Euro.
Dass die Aktie seit ihrem im Sommer 2021 bei 798 Euro markierten Rekordhoch über zwei Drittel Kurswert eingebüßt hat, wird also von einem vergleichbar gedrückten Gewinn begleitet. Dadurch ist die Aktie auf Basis dieses 2024er-Gewinns mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von knapp 27 im Vergleich zu früheren Jahren nicht allzu teuer bewertet. Aber das wäre nur dann ein Argument, sich Kering in Sachen Einstieg genauer anzusehen, wenn zeitnah wieder steigende Gewinne zu erwarten wären. Und genau da klemmt es, denn:
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Expertenmeinung: Im Ausblick für 2025 liest man von einem Streben nach mehr Profitabilität und Markenstärke, aber das Ganze bleibt vage. Und im Zuge der vorliegenden Daten folgenden Webcasts hieß es, dass man in Bezug auf das „Problemkind“ China für 2025 nicht mit einer nennenswerten Veränderung rechne, sondern auf eine Belebung ab 2026 setzt.
Die beiden entscheidenden Faktoren, die als Reaktion auf die Bilanz eine Kaufwelle hätten lostreten können, bleiben also aus: Zwar lag der Umsatz etwas über den Konsens-Prognosen, der Gewinn aber darunter, sodass ein „Es hätte schlimmer kommen können“ nicht griff. Und hinzu kommt, dass man nicht mit einer schnellen Verbesserung der Gemengelage rechnen kann, sodass die meisten Akteure zu dem Schluss kamen: Hier einzusteigen hat keine Eile.
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Entsprechend präsentierte sich die Aktie am Dienstag. Wenngleich Kering immerhin nicht wegbrach, sondern sich nach anfänglich jedoch deutlich größeren Zugewinnen im Plus hielt, so bleibt es doch bei der sich mittlerweile hinziehenden Bodenbildung. Bevor diese nicht vollendet ist und man idealerweise zugleich „good news“ vom Unternehmen zu sehen bekommt, hat es tatsächlich keine Eile, hier zuzugreifen. Diese Bodenbildung muss durch einen Ausbruch über die entscheidende, durch die 200-Tage-Linie und den 2023er-Abwärtstrend verstärkte Widerstandszone 262/275 Euro vollendet sein, erst dann hätte man hier als bullischer Trader wieder das nötige Wasser unter dem Kiel!
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