Jungheinrich Aktie Prognose Jungheinrich: Der Deckel bleibt vorerst drauf

News: Aktuelle Analyse der Jungheinrich Aktie

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Jungheinrich
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Zur Jungheinrich Aktie

Es war viel Bewegung in der Jungheinrich-Aktie, nachdem der Logistik-Spezialist am Donnerstagmorgen seinen 2025er-Ausblick vorgelegt hatte. Am Ende blieb indes nur ein Mini-Plus übrig. Der Deckel, der die Aktie seit gut zwei Jahren bremst, dürfte vorerst bestehen bleiben.

Das für Flurförderzeuge und Lagersysteme bekannte Traditionsunternehmen hat das Jahr 2024 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres beendet, da war nicht viel Bewegung drin. So sank der Umsatz leicht um 2,8 Prozent auf 5,39 Milliarden Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte um 0,9 Prozent auf 434 Millionen Euro zu. Der Auftragseingang stieg um 1,4 Prozent auf 5,31 Milliarden Euro. Gut, aber auch nicht mehr als das.

2025 will man ein wenig zulegen, sagt die Prognose aus. Aber ob das ein solides Wachstum wird oder nur ein „gut behauptet“, das lassen die Prognosespannen offen. Beim Umsatz plant Jungheinrich mit einer Spanne zwischen 5,5 und 6,1 Milliarden Euro nach den 5,39 Milliarden 2024. Und das EBIT sieht man in einer Range zwischen 430 und 500 Millionen nach 434 Millionen im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Das ist zweifellos ein solider Ausblick, nicht zuletzt, weil die Gesamtsituation eine geringere Planungssicherheit ermöglicht als sonst. Aber es ist eben auch nichts, das die Anleger nach dem Anstieg in den Wochen zuvor direkt zum Einstieg gelockt hätte. Zumal es da an einem wichtigen Aspekt fehlte:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Jungheinrich Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Das Unternehmen ging nicht auf die Möglichkeiten ein, die man über den bislang absehbaren Geschäftsverlauf hinaus durch das gewaltige Infrastrukturpaket der Bundesregierung haben könnte. Dass ein Logistik-Spezialist da grundsätzlich mit einem Mehr an Aufträgen rechnen könnte, ist etwas, das anzunehmen wäre. Und dass auch angenommen wurde, nicht umsonst ist die Jungheinrich-Aktie seit Mitte Februar auffallend stark gelaufen, hatte vom Zwischentief Anfang Februar bei 23,52 Euro bis zum bisherigen Jahreshoch vom 18. März bei 37,44 Euro sagenhafte 59 Prozent zugelegt.

Jungheinrich Aktie: Chart vom 27.03.2025, Kurs 34,20 Euro, Kürzel: JUN3 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Jungheinrich Aktie: Chart vom 27.03.2025, Kurs 34,20 Euro, Kürzel: JUN3 | Quelle: TWS

Doch im Ausblick schrieb man von einem schwierigen Marktumfeld, von einer anhaltend schwachen Konjunktur in Europa und stellte die Prognose unter die Prämisse, dass sich die geopolitischen Spannungen nicht verstärken und die Lieferketten nicht reißen. Der fehlende Optimismus in Kombination mit einer Rallye, die eine Aufhellung der Perspektiven vorweggenommen hat, diese Verbindung führte dazu, dass die Aktie am Ende das Gros zeitweiliger Gewinne wieder abgab.

Und es dürfte den Ausbruch über die Widerstandszone 37,22/39,38 Euro, die sich aus den Hochs der Jahre 2023 und 2024 zusammensetzt, erschweren. Zwar liegen die Kursziele derjenigen Analysten, die bereits am Donnerstag umgehend auf die Zahlen reagiert hatten, mit 39 bis 47 Euro an bzw. über dieser Widerstandszone. Aber bevor Jungheinrich selbst nicht in Bezug auf das Infrastrukturprogramm eine Belebung der Auftragslage andeutet, dürfte diese Zurückhaltung im 2025er-Ausblick auf diesem gegenüber Jahresbeginn so deutlich höheren Kurslevel der Aktie wie eine angezogene Handbremse wirken.

Quellenangaben: Ergebnis 2024, Ausblick 2025, 27.03.2025: https://www.jungheinrich.com/presse-events/jungheinrich-im-geschaeftsjahr-2024-1945528

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
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Vorherige Analysen der Jungheinrich Aktie

Viele Branchen beklagen Nachfrageschwäche, doch beim Spezialisten für Gabelstapler und Logistiklösungen Jungheinrich erreichten Umsatz, Auftragseingang und EBIT 2023 neue Rekorde. Auch der Ausblick las sich gut. Und dann nur ein Plus von 1,48 Prozent in der Aktie?

Jungheinrichs Umsatz legte um 16,4 Prozent auf 5,546 Milliarden Euro zu. Der Auftragseingang stieg um 9,3 Prozent auf 5,238 Milliarden. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern kletterte um 11,4 Prozent auf 430 Millionen, die EBIT-Gewinnmarge lag bei 7,8 Prozent (Vorjahr 7,4 Prozent). Und das war wie gesagt kein Aufholen aus dem Tal der Tränen, nur die EBIT-Marge hatte 2021 schon mal höher gelegen.

Jungheinrich Aktie: Chart vom 28.03.2024, Kurs 34,28 Euro, Kürzel: JUN3 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Jungheinrich Aktie: Chart vom 28.03.2024, Kurs 34,28 Euro, Kürzel: JUN3 | Quelle: TWS

Trotzdem sehen wir im Chart auf Wochenbasis, dass es noch ein weiter Weg bis zum 2021 bei 48,04 Euro markierten, bisherigen Rekordhoch wäre. Woraus man schon ableiten kann: Die Bewertung ist heute niedriger als damals. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis auf Basis der durchschnittlichen 2024er-Gewinnschätzung der Analysten liegt derzeit bei 12, in früheren Jahren bewegte sich diese Bewertungsgröße meist in einer Range zwischen 12 und 18. Da die Experten derzeit davon ausgehen, dass der Gewinn des Unternehmens über 2024 hinaus um im Schnitt zehn Prozent zulegen könnte, ist das ungewöhnlich billig.

Lag es vielleicht an einem enttäuschenden Ausblick, dass für die Aktie am Tag der Vorlage der Zahlen nur diese mageren +1,48 Prozent drin waren? Wohl kaum. Denn bislang war man seitens der Experten davon ausgegangen, dass Jungheinrichs Gewinn pro Aktie 2024 leicht nachgeben würde. Das schließt der jetzt vorgelegte Ausblick zwar nicht aus, aber die oberen Werte der Spannen, mit denen das Unternehmen aktuell rechnet, liegen deutlich über den 2023er-Ergebnissen (in Klammern):

Auftragseingang 5,2 bis 5,8 Milliarden (5,238), Umsatz 5,3 bis 5,9 Milliarden (5,546), EBIT 420 bis 470 Millionen (430 Millionen), EBIT-Marge 7,6 bis 8,4 Prozent (7,8). Da wäre also, solange man auch nur über die Mitte dieser Prognose-Spannen hinaus kommt, ein weiterer Gewinnanstieg drin.

Expertenmeinung: Zwar waren die Analysten geteilter Meinung über das Potenzial der Aktie, die Spanne der als Reaktion auf diese am Donnerstag vorgelegten Zahlen neu vergebenen Einschätzungen lag zwischen einem Kursziel von 30 Euro mit der Einstufung „Halten“ und 49 Euro mit der Einschätzung „Kaufen“. Aber im Schnitt liegen die Kursziele um 38 Euro und damit weit genug über dem derzeitigen Aktienkurs, um den Anlegern den Einstieg verlockend zu machen. Aber woran klemmt es dann?

Vor allem wohl am charttechnischen „Deckel“, der auf dem Kurs liegt. Zwischen 34,26 und 38,30 Euro liegt eine Zone aus massiv wirkenden Charthürden. Da der Kurs erst Ende letzten Jahres dort mal wieder nach unten abdrehte, könnte das einige Bullen zaudern lassen, aber:

Da die Aktie andererseits seit Herbst 2022 sukzessiv höher liegende Zwischentiefs ausgebildet hat, ist die Chance, dass die Aufwärtstrendlinie motivierend wirkt und dieser Deckel über kurz oder lang doch gelüftet wird, gut genug, um sich die Aktie in die Watchlist zu legen. Denn mit Blick auf den erfreulichen Ausblick und die niedrige Bewertung wäre hier, wenn der Weg auf charttechnischer Ebene erst einmal freigeräumt ist, nach oben durchaus etwas zu holen.

Quellenangaben: Jahresabschluss 2023, 28.03.2024: https://www.jungheinrich.com/presse-events/jungheinrich-erzielt-im-jahr-2023-historische-hoechstwerte–1574004
Analysten-Kursziele: https://www.jungheinrich.com/investor-relations/unsere-aktie/analystenempfehlungen-1300