Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Ein Minus von drei Prozent als Reaktion auf den 2024er-Ausblick ist zwar nicht die Welt, aber die gestrige Handelsspanne der Jenoptik-Aktie war deutlich größer. Und der charttechnische Kontext macht klar: Da steht eine Entscheidung aus, die die Trader noch „abarbeiten“ müssen.
Die Ergebnisse des Vorjahres kannten die Anleger bereits durch vorab vorgelegte, vorläufige Zahlen. Die waren grundsätzlich ordentlich ausgefallen, wiesen aber Licht und Schatten aus: Zwar hatte der Umsatz neue Rekorde erreicht und der Gewinn operativ ebenso wie netto das Ergebnis des Vorjahres übertroffen. Aber das Nettoergebnis blieb dennoch unter dem der starken Jahre 2018 und 2021. Und der Auftragseingang lag 7,8 Prozent unter dem des Jahres 2022. Aber das konnte man ja längst in den Kurs „einarbeiten“. Was fehlte, was der Blick nach vorne. Und der wurde gestern mit den offiziellen Zahlen nachgereicht:
Der Optoelektronik-Spezialist will 2024 beim Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen, die operative Gewinnmarge auf EBITDA-Basis sieht man bei 19,5 bis 20,0 Prozent (2023: 19,7 Prozent). Daraus ergäbe sich ein gehaltener bis im besten Fall um die zehn Prozent steigender Gewinn. Das ist solide. Aber für einige war es offenbar zu wenig, denn die Aktie rutschte ab.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Jenoptik Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Die Jenoptik-Aktie startete mit einer Abwärts-Kurslücke, holte den Verlust erst einmal fast wieder auf, sackte dann aber zeitweise 7,6 Prozent im Minus, um am Ende mit -3,0 Prozent fast genau auf dem Level der Eröffnung zu schließen. Daraus entstand ein „langbeiniger Doji“, der alleine schon klar macht, dass die Trader hier mit einem für Bullen wie Bären auf Dauer nicht akzeptablen Unentschieden aus dem Tag gingen.
Hinzu kommt, dass sich das innerhalb einer nicht allzu breiten Handelsspanne abspielte, deren Ausbruchsrichtung mittelfristige Relevanz haben kann. Auf der Oberseite wäre ein Schlusskurs über 31,14 Euro nicht nur der Wegbereiter für einen Anlauf an das 2023er-Hoch bei 33,36 Euro, es würde auch die aktuell beibehaltene Toppbildung vom Tisch bringen. Die wäre vollendet, wenn der Kurs die gestern im Tagestief bereits getestete und erst einmal gehaltene Supportzone 27,72 zu 28,30 Euro sowie die knapp darunter als „Sprungtuch“ fungierende 200-Tage-Linie bei 26,98 Euro unterschreiten würde.
Die Kursziele der Analysten würden den Bären den Weg nicht zwingend verbauen, denn im Schnitt liegen die um 35 Euro, die gestern unter dem Eindruck des 2024er-Ausblick neu vergebenen Ziele lagen zwischen 30 und 39 Euro und damit nicht so hoch, dass sie zwingend eine Steilvorlage für das bullische Lager wären. Hier auf kurzfristiger Ebene im Fall eines Ausbruchs dem Impuls zu folgen, könnte interessant genug sein, um die Jenoptik-Aktie im Auge zu behalten.
Quellenangaben:
Bilanz 2023, 27.03.2024: https://www.jenoptik.de/investoren/geschaeftsbericht-2023
Kursziele Analysten, Stand Januar: https://www.jenoptik.de/investoren/aktie
Sie möchten ein Depot für Ihre GmbH, AG oder UG eröffnen und Betriebsvermögen in Wertpapieren anlegen? Informieren Sie sich jetzt über unser Wertpapierdepot für Geschäftskunden: Mehr zum Firmendepot über LYNX
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen