Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Weltweit erfreuen sich die Wertpapiere von Chipherstellern einer ungemein hohen Beliebtheit. Titel wie Nvidia, Micron Technologies oder auch Zulieferer wie Applied Materials oder KLA können sich vor Kursgewinnen kaum retten. Von dieser Euphorie scheint der deutsche Halbleiterproduzent leider nicht viel abzubekommen.
Wer hier nicht Anfang Mai bereits für einige Tage den Schub nach oben mitnehmen konnte, befindet sich mit der Infineon-Aktie wohl eher im Minusbereich. Zuletzt versuchte das Papier aus einer Seitwärtskonsolidierung nach oben auszubrechen, doch es blieb bei einem Fehlsignal. Die Kurse konnten den Ausbruch nicht halten und in Folge übernahmen die Bären das Ruder. Aktuell befindet sich die Aktie in einer neutralen Verkaufsphase.
Expertenmeinung: Die Aktie hat von mir bislang im aktuellen Kalenderjahr noch keine positiven Aussichten bekommen und hierbei bleibt es auch. Durch das jüngst ausgelöste Verkaufssignal senke ich sogar meine Prognosen von „neutral“ auf „bärisch“.
Sofern nicht schnell die Ebene bei 36.30 EUR wieder zurückerobert wird, scheinen die Bären das Zepter fest in der Hand zu haben. Weitere Korrekturen nach Süden sind nicht auszuschließen und das Risiko ist durch den Bruch der Konsolidierung nach unten deutlich angestiegen.
Aussicht: BÄRISCH
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Umsatz und Gewinn gefallen, Geschäftsjahresausblick gesenkt … und die Aktie steigt wie entfesselt? Das passiert, wenn zu viele auf noch schlechtere Zahlen gesetzt hatten, so gestern geschehen bei Infineon. Aber heißt das, der Weg nach oben wäre jetzt frei?
Fürs erste ist er es, denn die Aktie hat mit dem fulminanten Anstieg des Dienstags die wichtige Widerstandszone 34,90 zu 35,30 Euro nach oben durchbrochen. Damit wäre der Weg an die nächsten Charthürden bei 39,35 Euro (das Hoch vom Dezember) und 40,27 Euro (das Jahreshoch 2023) im Prinzip frei. Aber es ist noch keineswegs sicher, dass die Aktie diese Ziele auch „abarbeitet“, denn rein von der Logik her spräche wenig dafür, aber viel dagegen.
Zunächst einmal haben wir hier einen Kurssprung, der mit Blick auf die zum Teil besser als befürchtet ausgefallenen Zahlen zustande kam und durch den Anstieg über die mittelfristige Abwärtstrendlinie, die 200-Tage-Linie und die vorgenannte, vormalige Widerstandszone 34,90 zu 35,30 Euro immer größer wurde. Vor allem, weil knapp über diesen Chartmarken zahlreiche Stop Loss-Verkaufsorders auf der Short-Seite gelegen haben dürften, die allesamt ausgelöst wurden. Was somit nicht bedeutet, dass auch heute und morgen noch gekauft würde.
Was auch und vor allem dagegen spricht ist der Umstand, dass das Ergebnis des 1. Kalender- bzw. zweiten Geschäftsjahresquartals zwar weniger schlecht ausfiel als seitens der Analysten befürchtet, aber schlecht war es eben trotzdem. Konkret sah das so aus:
Der Umsatz lag mit 3,6 Milliarden Euro im Rahmen der Prognosen, aber im Vorjahreszeitraum hatte er noch bei 4,1 Milliarden gelegen. Hier sehen wir also ein Minus von gut zwölf Prozent. Das Segmentergebnis, das man als bereinigten, operativen Gewinn bezeichnen kann, lag mit 0,71 Milliarden Euro über der durchschnittlichen Prognose von 0,65 Milliarden, aber viele Investoren dürften den Vergleich zum Vorjahreszeitraum ziehen … und da lag das Segmentergebnis mit 1,18 Milliarden weitaus höher. Und nach Steuern lag der Gewinn mit 394 Millionen nicht einmal über der Konsens-Erwartung von 408 Millionen, aber gut um die Hälfte niedriger als im Vorjahresquartal, als 826 Millionen erzielt wurden. Damit wird schon klar:
Expertenmeinung: Auch, wenn die Zahlen in Teilen besser waren als befürchtet, übel waren sie eben trotzdem. Da einen Anlauf an, idealerweise sogar über das 2023er-Hoch zu erwarten, als die Lage noch besser war, wäre somit zumindest recht ambitioniert. Zumal Infineon ja kurzfristig keine dramatische Besserung erwartet, denn:
Für das laufende Quartal sieht man eine gegenüber den bisherigen Erwartungen niedrigere operative Gewinnmarge, senkte die Erwartungsspanne von einem niedrigen bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich auf den oberen Zehner-Prozentbereich und liegt mit einer Umsatzprognose von 3,8 Milliarden unter den 3,9 Milliarden, die die Experten zuvor im Schnitt prognostiziert hatten. Zugleich wurde die Umsatzerwartung für das am 30.9. endende Gesamt-Geschäftsjahr 2023/2024 gesenkt, konkret von zuvor 16 Milliarden +/- 0,5 Milliarden auf ca. 15,1 Milliarden +/- 0,4 Milliarden.
Fazit: Charttechnisch wäre der Weg nach oben zwar erst einmal frei, die Zahlen an sich setzen dem Kurspotenzial aber einen massiven Deckel auf. Den zu sprengen ist zwar, wie alles an der Börse, nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich genug, um auf diesem Kursniveau eher an Gewinnmitnahmen als an Zukäufe oder den Neueinstieg zu denken.
Quellenangaben: Ergebnis des 2. Geschäftsjahresquartals 2023/2024, 07.05.2024; https://www.infineon.com/dgdl/INFXX202405-100d.pdf?fileId=8ac78c8b8eeb057c018f5137e74a003e
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Während sich Aktien führender Chipunternehmen aus den USA wie Nvidia oder Broadcom in den letzten Monaten von ihrer positiven Seite zeigen konnten, ging es mit dem deutschen Pendant seit Jahresbeginn stetig nach unten. Die Infineon-Aktie konnte einfach nicht Fuß fassen und zeigte auch gegenüber dem heimischen Markt deutliche Relative Schwäche. Wird sich dies eventuell bald ändern?
Vorerst sieht es noch nicht danach aus, denn nach wie vor sehen wir im Chart einen intakten Abwärtstrend. Dieser wird durch eine Serie von tieferen Hochs und tieferen Tiefs bestimmt. Die beiden letzten markanten Pivot-Punkte bilden das Tief und das Hoch von Ende April, welche bei 33.486 und 29.644 EUR gebildet wurden.
Expertenmeinung: Um die Abwärtsspirale zu beenden, braucht es einen Sprung über das letzte Hoch. Somit wären Schlusskurse oberhalb der Marke von 33.50 EUR das absolute Mindestmaß, um erstmals seit Monaten wieder etwas positiver auf die Gesamtlage der Aktie zu blicken.
Ein Signal der Stärke gab es zumindest im Laufe der vorigen Woche, als die Kurse kurzfristig deutlich anzogen. Auch das Handelsvolumen ist hier stark gestiegen. Dies deutet darauf hin, dass die Anzahl von interessierten Anlegern auf aktuellem Niveau deutlich gestiegen ist. Zumindest gute Chancen, dass die Talfahrt bald enden könnte.
Seit Infineon Anfang Februar das Ergebnis des ersten Geschäftsjahresquartals 2023/2024 vorgelegt hat, läuft die Aktie seitwärts. Während woanders Chipaktien extrem volatil sind, tut sich hier also nichts. Das könnte sich allerdings auch als Vorteil erweisen.
Der KI-Hype hat Infineon nicht erfasst, die Produkte sind für KI-Anwendungen nicht explizit ausgelegt, das Unternehmen hält sich da auch bislang eher heraus. Doch läuft es deswegen schlechter als bei anderen Chipherstellern wie AMD, die Teil dieses Hypes sind?
Durchaus nicht, auch bei Unternehmen wie AMD sind Nachfrage und Gewinnmargen derzeit nicht umwerfend, die gesamte Halbleiterindustrie harrt immer noch eines nennenswerten Anziehens der Nachfrage. Der Unterschied zwischen der haussierenden AMD-Aktie und der seitwärts laufenden Infineon ist vor allem dieser Hype und damit der Faktor Hoffnung. Das peitscht manch andere Chip-Aktie immer höher. Aber es kann sie eben, wenn die Anleger realisieren, dass die großen Gewinne ihre Zeit brauchen oder gar ganz ausbleiben, auch genauso heftig in zu Boden schicken. Aktien wie die Infineon-Aktie, die nicht den „Ikarus“ geben, haben damit auch weitaus weniger Risiko nach unten.
Expertenmeinung: Denn auch, wenn der Umsatz im Herbst gegenüber dem Sommerquartal ebenso niedriger ausfiel wie der Gewinn und Infineon seine Prognose für das am 30.9. endende Gesamt-Geschäftsjahr in Bezug auf den Umsatz von 17 auf 16 Milliarden Euro nach unten korrigierte:
Das ist insofern kein Damoklesschwert, weil die Marktteilnehmer das hier entsprechend registrieren und nicht mit großen Erwartungen übertünchen. Dadurch ist die Aktie derzeit auf Basis der durchschnittlichen Gewinnerwartung der Analysten mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von etwa 18 eher günstig bewertet.
Große Erwartungen, die enttäuscht werden können, sind hier also nicht im Kurs drin. Damit hätte die Aktie zwar dennoch, vor allem, wenn der Gesamtmarkt nach unten abdreht, ein Abwärtsrisiko, sobald die aktuelle Tradingrange zwischen 31,70 und 35,12 Euro nach unten verlassen werden sollte. Aber es wäre eben ein Abwärts- und kein Absturz-Risiko.
Hinzu kommt, dass die Analysten die Aktie deutlich höher sehen und entsprechend mehrheitlich mit „Kaufen“ bewerten. Das durchschnittliche Kursziel der Experten liegt derzeit um 44 Euro und damit sehr weit über dem derzeitigen Kurs. Ein Ausbruch nach oben wäre also durchaus drin, wenngleich ein solcher zum Ende der Vorwoche versucht wurde und erst einmal scheiterte. Hier würde es zumindest nicht überraschen, wenn die Trader es in Kürze noch einmal versuchen würden. Und sollte die Aktie dann mit Schlusskursen klar über 35,12 Euro erst einmal aus diesem relativ engen „Käfig“ heraus sein, wäre ein Test des Dezember-Verlaufshochs bei 39,35 Euro keineswegs aus der Welt.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Im gestrigen Handel machte der deutsche Halbleiterhersteller mit einem ordentlichen Kursschub auf sich aufmerksam und ging mit einem Plus von mehr als 4% aus dem Handel. Sind dies erste Anzeichen dafür, dass die Infineon-Aktie kurz vor einem Comeback stehen könnte?
Die letzten Wochen liefen nicht unbedingt nach Wunsch der Anleger und aktuell befindet sich der Trend nach wie vor in einer bärischen Gesamtlage. Sowohl die 20- als auch die 50-Tage-Linie konnten bislang nicht wieder zurückerobert werden, doch dies könnte sich jetzt ändern.
Expertenmeinung: Was braucht es, um das Papier endgültig wieder hinter dem Ofen hervorzuholen? Knapp oberhalb der Marke von 35 EUR hat sich ein hartnäckiger Widerstand aufgebaut. Aus meiner Sicht müsste diese Ebene gebrochen werden, um wieder klare Kaufsignale zu erhalten. Danach wäre eine auch das Ende der bärischen Trendphase eingeleitet.
Ob dies gelingen wird, bleibt abzuwarten. Der DAX präsentiert sich oberhalb der Marke von 17.000 Punkten aktuell recht bullisch und dies dürfte wohl auch Infineon in den kommenden Tagen etwas Rückhalt geben.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Während an der Wall Street insbesondere Halbleiterunternehmen seit Wochen durch die Decke gehen, ist beim deutschen Pendant nichts von Euphorie zu sehen – ganz im Gegenteil.
Seit Beginn des Jahres hat sich hier sogar eine Serie von tieferen Hochs und tieferen Tiefs gebildet. Die Infineon-Aktie befindet sich somit mittelfristig in einem Abwärtstrend. Die jüngst veröffentlichten Quartalsergebnisse haben ebenfalls nicht zu einer Trendwende nach oben beigetragen. Aktuell sehen wir hier ein deutlich angeschlagenes Gesamtbild.
Expertenmeinung: Ab wann könnten die Bullen den Spieß wieder herumdrehen? Hierzu wäre zumindest die Rückeroberung der 50-Tage-Linie notwendig. Hier befindet sich auch das Pivot-Hoch von Ende Januar, welches bei 35.21 EUR gebildet wurde.
Zuletzt gelang der Aktie der Sprung über den 50-Tage-Durchschnitt Mitte November und führte in Folge zu einer massiven Aufwärtsbewegung. Vorerst ist also noch etwas Geduld gefragt, denn solange sich der Chart nicht überzeugend präsentiert, lohnt sich der Einstieg wohl weniger. Aktuell belasse ich meine Bewertung auf Infineon auf „neutral“.
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