Wenn die Preise hoch und die Kredite teuer sind, das Ersparte langsam überschaubar wird und man nicht recht weiß, was die Zukunft bringt, weicht „machen lassen“ gerne dem guten alten „do it yourself“. Profitiert Hornbach davon? Nächste Woche kommen die Quartalszahlen.
Es riecht nach Befreiungsschlag bei der Muttergesellschaft der Hornbach Baumärkte. Die Aktie läuft seit dem auch an dieser Aktie nicht vorbeigegangenen Selloff von Anfang August solide höher und klopft jetzt von unten an die aus den Jahreshochs 2023 und 2024 bestehende Widerstandszone 82,30 zu 84,95 Euro. Würde der Ausbruch gelingen, wäre aus rein charttechnischer Sicht allerhand Aufwärtspotenzial gegeben. Denn durch den Kurseinbruch der Aktie im Juni 2022, der den Kurs mit einem Schlag zwei, drei Etagen tiefer verfrachtete, würden die nächsten Charthürden von Bedeutung erst wieder in der Region 102,30/106,60 Euro warten, wie dieser längerfristige Chart auf Wochenbasis zeigt.
Und immerhin, eine Gelegenheit, um den Deckel zu sprengen, wäre nahe: Am 25. September stehen die Ergebnisse des zweiten Quartals an. Ein ungewöhnlicher Zeitpunkt, der darauf zurückgeht, dass die Hornbach Holding ein zum Kalenderjahr nach hinten verschobenes Geschäftsjahr hat, das immer Ende Februar endet. Und wenn man sich überlegt, dass zurückhaltende Verbraucher doch eigentlich dazu neigen müssten, jetzt mehr selber zu erledigen, können die Zahlen doch nur gut ausfallen … oder?
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Expertenmeinung: Das ist möglich, aber es ist nicht zwingend genug, um bereits vor diesen neuen Zahlen und einem charttechnischen Ausbruch nach oben zuzugreifen. Zwar waren die Ergebnisse des ersten, am 31.5. beendeten Quartals, die Ende Juni vorgelegt wurden, tadellos ausgefallen: Umsatz trotz des verregneten Monats Mai +1,8 Prozent zum Vorjahr, operativer Gewinn +34 Prozent, der Nettogewinn sogar gut 40 Prozent höher. Man blieb aber hinsichtlich des jetzt beendeten Quartals vorsichtig, denn:
So richtig Schwung war bis zum Juni noch nicht in die Umsätze gekommen. Hornbach verwies da vor allem auf größere Anschaffungen bzw. langfristig ausgerichtete Projekte, bei denen die Kunden zurückhaltend seien. Und sollte das so bleiben, wäre das nicht wirklich überraschend, denn genau in diesem Bereich wäre es typisch für die aktuelle, konjunkturelle Phase, dass die Verbraucher, genauso wie in Sachen Autokauf, auf Rabatte und günstigere Kredite durch nennenswert niedrigere Leitzinsen warten. Und auch, wenn die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis momentan im Kontext der letzten zehn Jahre nicht teuer wäre:
Die Aktie der Hornbach Holding ist zwar auf dem Sprung, aus einer bullischen Ausgangslage nach oben auszubrechen. Das basiert aber auch darauf, dass die Aktie mit einem bisherigen Jahresplus um die 24 Prozent deutlich besser gelaufen ist als der deutsche Aktienmarkt insgesamt. Für eine noch größere Outperformance müssten diese am Mittwoch nächste Woche absolut überzeugen … dem vorzugreifen wäre eine nicht so ganz unriskante Wette.
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