Großaufträge, zunehmende Wachstumsdynamik und ein immer größerer Anteil wiederkehrender Umsätze. Jetzt schlägt Elliott zu.
Plötzlich spielt HPE in der ersten Liga
Hewlett Packard Enterprise Co. (HPE) hat sich in den letzten Jahren als ein führender Akteur im Bereich der Unternehmens-IT etabliert. Das Unternehmen, welches 2015 durch die Aufspaltung der ursprünglichen Hewlett-Packard Company entstanden ist, konzentriert sich auf die Bereitstellung von IT-Infrastrukturprodukten und -dienstleistungen, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre digitale Transformation voranzutreiben.
Tatsächlich habe ich den beiden damals entstandenen Unternehmen eher geringe Erfolgschancen zugesprochen. Kursraketen sind sie auch nicht geworden, doch im vergangenen Jahr setzte sich HPE plötzlich in Bewegung – und das nicht grundlos.
Hewlett Packard Enterprise konnte mehrere langfristige Aufträge an Land ziehen.
Inzwischen ist man offensichtlich dazu in der Lage, sich gegen die bisher dominanten Unternehmen für die Ausstattung von Rechenzentren durchzusetzen. HPE spielt plötzlich in der ersten Liga mit.
HPE verzeichnete im Geschäftsjahr 2024 einen starken Anstieg der Aufträge für KI-Systeme, mit kumulierten KI-Systemaufträgen in Höhe von 4,6 Mrd. US-Dollar. Im vierten Quartal 2024 schloss HPE mehrere Enterprise-AI-Deals ab, unter anderem in Zusammenarbeit mit Partnern wie Deloitte.
Hinzu kam ein milliardenschwerer Auftrag der Plattform X für die Lieferung von KI-optimierten Servern, bei dem man sich gegen andere Bieter wie Dell und SMCI durchsetzen konnte.
HPE überrascht mit rasantem Wachstum
Die zunehmende Nachfrage schlägt sich inzwischen immer mehr in den Zahlen nieder. Im letzten Geschäftsjahr, welches bis Oktober 2024 lief, konnte man bereits eine Belebung erkennen.
Der Umsatz konnte im gesamten Jahr zwar nur um 4 % auf 30,1 Mrd. USD gesteigert werden, im dritten Quartal lag das Plus allerdings bei 10 % und im Schlussquartal bei 15 %.
Ähnlich sieht es beim Ergebnis aus. Im Schlussquartal hat sich das Ergebnis in etwa verdoppelt und man hat in diesen drei Monaten mehr verdient als in den neun zuvor.
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hat sich die starke Entwicklung fortgesetzt.
Der Umsatz konnte um 17 % auf 7,9 Mrd. USD gesteigert werden. Das Ergebnis verbesserte sich um 52 % auf 0,44 USD je Aktie.
Der große Wachstumstreiber ist die Server-Sparte, in der man ein Umsatzplus von 30 % auf 4,29 Mrd. USD verzeichnet hat.
Man scheint sich das Wachstum jedoch auf Kosten der Profitabilität zu erkaufen, denn die operative Marge in diesem Segment war von 11,4 auf 8,1 % rückläufig.
Im Segment Hybrid Cloud konnte man die operative Marge jedoch von 4,0 auf 7,0 % deutlich steigern, hinzu kam ein Umsatzplus von 11 % auf 1,41 Mrd. USD.
In den beiden Segmenten Intelligent Edge und HPEFS stagnierte der Umsatz weitgehend und lag gemeinsam bei etwa 2 Mrd. USD.
Immer mehr wiederkehrende Umsätze
Unterm Strich führte das, wie bereits angesprochen, auf Konzernebene zu einem Umsatzplus von 17 % und einem Gewinnsprung von 52 %. Die Richtung stimmt also definitiv.
Darüber hinaus wandelt sich das Geschäft von HPE immer mehr in Richtung wiederkehrender Umsätze. Auf Jahressicht konnten die ARR (Annual Recurring Revenue) um 46 % auf 2,1 Mrd. USD gesteigert werden.
Inzwischen ist also mehr als ein Viertel des Geschäfts durch wiederkehrende Umsätze geprägt. Das hat eine vollkommen andere Qualität als Einmal-Geschäfte, da sich dadurch unter anderem die Planbarkeit verbessert – für das Unternehmen selbst wie auch für Investoren.
Dieser Umstand dürfte maßgeblich dazu beigetragen haben, den aktivistischen Investor Elliott auf den Plan zu rufen.
Jetzt schlägt Elliott zu
Wie Bloomberg und Reuters am 15. April berichteten, hat Elliott Management eine Beteiligung von über 1,5 Mrd. USD an HPE aufgebaut, was mindestens 7,6 % der Anteile entspricht.
Bisher sind die Absichten von Elliott noch unklar, doch in der Regel investiert der Hedgefonds in Unternehmen, um strategische Veränderungen anzustoßen. Davon ist auch bei HPE auszugehen.
Die rückläufige Marge in der Server-Sparte deutet darauf hin, dass operative Verbesserungen möglich sind. Außerdem wird HPE aktuell nur mit einer P/E von 7,9 bewertet.
Darüber hinaus wäre es möglich, dass Elliott in die geplante Übernahme von Juniper eingreifen könnte. Der Deal ist auch beim US-Justizministerium auf Widerstand gestoßen.

Für Anleger könnte sich daraus eine Gelegenheit ergeben. Gelingt jetzt ein Anstieg über 15,00 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit einem Kursziel bei 16,60 USD.
Darüber wäre der Weg in Richtung 17,70 USD frei.
Fällt die Aktie hingegen unter 14,50 USD, muss mit einem erneuten Rücksetzer in Richtung 13,70 – 14,00 oder 13,00 USD gerechnet werden.
Mehr als 13.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.
Ihre Ordergebühren sind zu hoch? Mein Broker ist LYNX.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen