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Die Abnehmspritze hat bei Hershey einen Kurssturz ausgelöst. Ist das gerechtfertigt, oder sollte man gerade jetzt bei Hershey einsteigen?
Da sind wir gerne zur Stelle
Wenn langfristige Outperformer mit einem hochprofitablen Geschäft abstürzen, lohnt es sich immer, die Lage zu sondieren.
Auf Hershey trifft das alles zu, könnte die Aktie jetzt ein Investment wert sein?
Hershey ist einer der weltweit größten Hersteller von Schokolade und anderen Süßwaren.
Das Unternehmen ist bekannt für seine ikonischen Marken wie Hershey’s Kisses, Reese’s, KitKat, Twizzlers und Dot’s Pretzels.
Des einen Freud ist des anderen Leid. Für Novo Nordisk dürfte die Ozempic und Wegovy zu einem Milliardengeschäft werden, bei Hershey läuten hingegen die Warnglocken.
Wird der Appetit gehemmt, isst man weniger, das ist der ganze Sinn der Sache. Für Hershey sind diese Medikamente ein Problem, weil sie den Absatz von Süßigkeiten und anderen kalorienreichen Lebensmitteln beeinträchtigen könnten.
Die Abnehmspritze ruiniert das Geschäft
Die Betonung liegt auf „könnten“. Denn bisher wissen wir nicht genau, ob die Medikamente überhaupt eine nennenswerte Auswirkung auf das Geschäft von Hershey haben werden.
Selbst wenn fünf Million Menschen dauerhaft die Abnehmspritze nutzen werden, wäre das für Hershey nicht von großer Bedeutung, denn das wären kaum mehr als 2 % aller Einwohner der USA und Europas.
Man muss schon astronomisch hohe Nutzerzahlen unterstellen, damit das Geschäft von Hershey wirklich darunter leiden würde.
Hershey hat trotzdem damit begonnen, seine Marketingstrategie anzupassen, um die Auswirkungen von Ozempic und Wegovy abzumildern. Das Unternehmen hat beispielsweise eine neue Linie von “gesünderen” Süßigkeiten auf den Markt gebracht, die weniger Zucker und Kalorien enthalten.
Den Bären scheint das nicht auszureichen. Sie rechnen scheinbar damit, dass es bei Hershey in Zukunft deutlich schlechter laufen wird als bisher.
Banken und Researchhäuser zeigen sich ebenfalls von ihrer skeptischen Seite und haben die Gewinn- und Wachstumserwartungen für Hershey nach unten korrigiert.
Gewinnschätzungen gesenkt, aber wie groß ist die Gefahr wirklich?
Vor wenigen Monaten lag die Konsensschätzung für den Gewinn im laufenden Jahr noch bei 10,31 USD je Aktie, jetzt sind es „nur“ noch 10,00 USD.
Statt einem Anstieg des Gewinns um mehr als 8 %, sind es jetzt nur noch 5 %.
Bisher ist völlig unklar, wie groß die realen Auswirkungen auf das Geschäft von Hershey sein werden. An der Börse wurde das Thema trotzdem mit einem Kurssturz von 276 auf 190 USD quittiert.
Damit sind ernstzunehmende Probleme eingepreist.
Sollte sich am Ende herausstellen, dass es bei Hershey so läuft wie immer, könnte das zu einer Erleichterungs-Rallye führen.
Die Bewertung könnte dann wieder auf das übliche Niveau steigen.
Die Aktie pendelt seit mindestens zwei Jahrzehnten (ältere Daten liegen mir nicht vor) um eine P/E von etwa 23. In der jüngeren Vergangenheit waren es tendenziell 25.
Sollten die alten Prognosen richtig sein und Hershey wird 2024 doch ein Ergebnis von 10,31 USD je Aktie erzielen, ergeben sich daraus Kursziele bei 237,13 bis 275,75 USD.
Auf dem Prüfstand: Hat es bisher geschadet?
Ozempic ist in Europa und den USA bereits seit 2018 zugelassen, medial hat die Sache aber erst an Fahrt aufgenommen als das Medikament und auch Wegovy 2022 zur Behandlung von Adipositas zugelassen.
Die Markteinführung von Ozempic und Wegovy hat zu einem regelrechten Hype um diese Medikamente geführt. In den USA sind sie bereits die am häufigsten verschriebenen Medikamente zur Gewichtsabnahme.
Laut Novo Nordisk wurden die beiden Medikamente im ersten Halbjahr 2023 in den USA 1,2 Millionen Menschen verschrieben.
Hershey hat in dieser Zeit mehrfach Quartalszahlen veröffentlicht, daher lässt sich problemlos prüfen, ob und welche Auswirkungen die Medikamente auf den Umsatz und Gewinn des Schoko-Konzerns haben.
Bisher ist das Bild eindeutig. Im Geschäftsjahr 2022 hat man einen Gewinnsprung um 18 % und ein neues Rekordergebnis eingefahren.
In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2023 hat man jeweils die Erwartungen übertroffen.
Auf dem Prüfstand
Der Umsatz kletterte von 7,77 auf 8,51 Mrd. USD und das Nettoergebnis von 1,25 auf 1,51 Mrd. USD.
Da man eigene Aktien einzieht, konnte der Gewinn je Aktie sogar von 6,23 auf 7,56 USD gesteigert werden.
Nach neun Monaten hat man fast so viel verdient wie im vorherigen Jahr. Probleme lassen sich bisher keine erkennen, absolute Fehlanzeige.
Ganz im Gegenteil, das Geschäftsjahr ist bisher überdurchschnittlich gut ausgefallen.
Am 8. Februar werden wir sehen, ob das auch im vierten Quartal der Fall war. Die Chancen dafür stehen gut. Setzt sich der positive Trend dann auch 2024 fort, wird es zu einem Umdenken kommen (müssen).
Das gilt vor allem dann, wenn der Gewinn deutlich stärker steigt als die Konsensschätzungen es jetzt vorsehen.
Aus technischer Sicht mehren sich die Zeichen für eine Bodenbildung, der Abgabedruck hat spürbar nachgelassen.
Was den Bullen fehlt, ist ein klares Kaufsignal. Gelingt jetzt ein Ausbruch über 200 USD, würde das eine Erholung in Richtung 215 – 220 USD ermöglichen.
Fällt die Aktie per Wochenschluss unter 180 USD, muss eine Ausdehnung der Korrektur eingeplant werden.
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