Heidelberg Materials Aktie Prognose Heidelberg Materials: Was spräche jetzt gegen Gewinnmitnahmen?

News: Aktuelle Analyse der Heidelberg Materials Aktie

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Heidelberg Materials
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Zur Heidelberg Materials Aktie

Mit einem Kursanstieg von 17,52 Prozent wurde die Aktie des Baustoff-Konzerns Heidelberg Materials am Mittwoch der Tagessieger im DAX. Dass diese Aktie von der „Mission Sondervermögen“ stark profitiert, ist sicher richtig. Aber auch in dieser Größenordnung?

Beton, Zement, Sand und Kies, all das braucht man reichlich, wenn man eine dreistellige Milliardensumme für die Infrastruktur „verbauen“ will. Und neben ein paar anderen Anbietern wie z.B. Holcim ist Heidelberg Materials da ganz vorne mit dabei. Die Frage stellt sich allerdings, wie sehr diese Entwicklung das Gewinnpotenzial der Aktie befeuern wird. Denn um das abschätzen zu können, weiß man noch zu wenig. Es ist ja noch nicht einmal sicher, ob das am Dienstagabend vorgestellte „Sondervermögen“ auch wirklich so kommt.

Heidelberg Materials Aktie: Chart vom 05.03.2025, Kurs 166,65 Euro, Kürzel: HEI | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Heidelberg Materials Aktie: Chart vom 05.03.2025, Kurs 166,65 Euro, Kürzel: HEI | Quelle: TWS

Interessant ist, dass die Aktie nach der Vorlage der 2024er-Ergebnisse nebst Ausblick am 25. Februar erst einmal in die Knie ging. Bis 130 Euro sackte sie durch, bevor die Bullen sie mit einem Intraday-Turnaround wieder in die Spur brachten. Seit diesem Zwischentief ist kaum mehr als eine Woche vergangen – und der Kurs in der Spitze 28 Prozent gestiegen. Zu viel?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Heidelberg Materials Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Eben, das weiß man ja nicht. Es kommt darauf an, wie deutlich und wie bald die Nachfrage nach Zement, Beton etc. zulegt. Es kommt darauf an, wie schnell und weit Heidelberg Materials seine Produktionskapazität einer höheren Nachfrage anpassen kann. Und es kommt darauf an, von welchem Zeitraum wir reden. Kurz: Eigentlich weiß man noch gar nichts, außer, dass der Bedarf nach diesen Basisstoffen vermutlich deutlich steigen wird. Und damit ist auch die Frage, ob die Heidelberg Materials-Aktie bereits zu hoch bewertet ist oder da noch allerhand Luft nach oben wäre, nicht zu beantworten. Was tun?

Immer dann, wenn alle zugleich durch dieselbe enge Tür wollen, sollte man sich fragen, ob man da noch hinterherlaufen will. Immerhin würde man es sich auch zweimal überlegen, nach einem Crash noch zu verkaufen, weil man fürchten müsste, der allerletzte „Aussteiger“ zu sein, bevor der Markt nach oben dreht. Geht es vergleichbar drastisch nach oben, ist das faktisch zwar nicht anders, bei vielen übertüncht dann aber die Gier und/oder die Angst, die Hausse des Jahrhunderts zu verpassen, rationale Überlegungen. Aber wenn man sich ansieht, wie schnell und weit die Aktie zuletzt stieg, wirkt das gestern schon wie eine Art Kapitulation, nur eben auf der Oberseite. Also?

Einfach alles zu verkaufen, wäre vermutlich ein wenig radikal. Man würde dann leicht dazu neigen, im Fall doch noch steigender Kurse höher wieder einzusteigen, denn die Angst, etwas zu verpassen, wirkt stark … und das letztlich auf jeden, wenngleich unterschiedlich intensiv. Aber jetzt erst neu einzusteigen, das wäre wohl äußerst riskant. Und wenn man zu diesem Schluss kommen würde, wäre es ein probater Gedanke, von einer bestehenden Position ein paar Aktien zu verkaufen, um sich einen schnellen, starken Gewinn zu sichern und die restliche Position mit einem Stoppkurs abzusichern. Da solche Kursexplosionen auf neue Rekorde indes den Haken haben, dass eine charttechnisch unterfütterte Marke, an der man seinen Stopp anlehnen könnte, auf einmal weit weg ist (in diesem Fall würde man da an die Zone 118 zu 130 Euro denken), wäre der Rückschluss, deswegen im Zweifel lieber ein paar mehr Aktien aus dem Bestand zu verkaufen, durchaus opportun.

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Vorherige Analysen der Heidelberg Materials Aktie

Einerseits verfehlte das Quartalsergebnis des Baustoffkonzerns Heidelberg Materials die Prognosen leicht. Andererseits waren die Ergebnisse in dem schwierigen Umfeld respektabel. Letzteres führte dazu, dass anfängliche Verluste aufgekauft wurden. Halten die Bullen durch?

Die Baubranche hierzulande stöhnt unter hohen Preisen, hohen Zinsen und dem daraus resultierenden Auftragsmangel. Das klingt, als müsste ein Zement- und Betonhersteller wie Heidelberg Materials (ehemals HeidelbergCement) große Probleme haben. Aber das Unternehmen ist ja nicht auf Deutschland beschränkt, sondern agiert weltweit. Und speziell in den USA läuft es gut. Die Frage ist eben nur, ob sich der Himmel nicht auch dort zuzieht.

Wer Letzteres vermutete … und ungute Signale vom US-Immobilienmarkt gäbe es zumindest … hatte gestern wohl unmittelbar zu Handelsbeginn verkauft, denn die Aktie startete mit einer Abwärts-Kurslücke von vier Prozent in den Dienstag. Der Auslöser waren knapp verfehlte Prognosen bei den Ergebnissen des zweiten Quartals.

Der Umsatz lag mit 5,51 Milliarden Euro für die schwierige Situation der Braubranche insgesamt erfreulich wenig unter den 5,58 Milliarden des Vorjahresquartals, nur hatten die Analysten im Schnitt mit 5,55 Milliarden einen Tick mehr erwartet. Dafür lag aber der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 971 Millionen Euro über dem des Vorjahres von 931 Millionen. Allerdings auch ein Prozent unter der Analysten-Prognose von 981 Millionen. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Nun stellt sich die Frage:

Expertenmeinung: Ist das Glas hier halb voll oder halb leer? Will man diese marginale Verfehlung der Prognose als Vorboten eines größeren Abstiegs des Gewinns ansehen oder aber als Hinweis darauf, dass, wer sich in schwierigen Zeiten so robust zeigt, in wieder besseren Zeiten in Sachen Gewinn erst richtig durchstartet?

Das bullische Lager sieht natürlich Letzteres und vermochte sich am Bilanztag am Ende durchzusetzen, am Ende lag das Minus unter einem Prozent. Damit gelang es zu verhindern, dass die Heidelberg Materials-Aktie aus der zwischen 90,76 und 103,60 Euro verlaufenden Handelsspanne der vergangenen Monate nach unten ausbricht. Von Vorteil ist aus Sicht der Bullen zudem, dass die Aktie hinsichtlich des Kurs/Gewinn-Verhältnisses im Vergleich zu den Jahren vor Corona noch recht günstig bewertet ist, was andeutet, dass man ohnehin schon ein wenig Risiko eingepreist hat.

Heidelberg Materials Aktie: Chart vom 30.07.2024, Kurs 97,80 Euro, Kürzel: HEI | Online Broker LYNX
Heidelberg Materials Aktie: Chart vom 30.07.2024, Kurs 97,80 Euro, Kürzel: HEI | Quelle: TWS

Aber das heißt noch nicht, dass es gelingen muss, aus dem gestrigen Konter einen Ausbruch nach oben zu machen. Würde es so kommen, wäre das nächste Ziel das auf das Jahr 2007 zurückgehende Rekordhoch bei 111,87 Euro. Aber es kann nicht schaden, die Unterseite trotz dieses „Tagessiegs“ der Bullen im Auge zu behalten. Spätestens, wenn die Aktie aus dieser Range 90,76/103,60 Euro nach unten ausbricht und darüber hinaus die aktuell bei 88,20 Euro verlaufende 200-Tage-Linie durchschlagen sollte, wäre hier etwas angebrannt.

Quellen:
Ergebnis 2. Quartal 2024, 30.07.2024: https://www.heidelbergmaterials.com/de/pi-2024-07-30

Der Baustoff-Konzern Heidelberg Materials legte am Donnerstag die 2023er-Bilanz vor und gab einen Ausblick auf 2024. Der Markt quittierte die Zahlen mit einem Plus von 4,59 Prozent auf ein Mehrjahreshoch. Doch warum eigentlich – die Zahlen sind seit vier Wochen bekannt?

Umsatz +4,4 Prozent auf 21,17 Milliarden Euro, Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) +22,1 Prozent auf 3,022 Milliarden, Gewinn pro Aktie 10,40 Euro (+23 Prozent gg. 2023) … diese Ergebnisse lagen nicht nur im Rahmen der durchschnittlichen Analystenprognose. Sie wurden auch schon am 22. Februar als vorläufige Zahlen vorgelegt. Und das galt auch für den Ausblick:

2024 will der Baustoff-Konzern eine leichte organische Steigerung beim Umsatz und eine Gewinnmarge auf das eingesetzte Kapital (ROIC) von 10,0 Prozent nach 10,3 Prozent im Vorjahr erreichen. Das EBIT sieht man in einer Range zwischen 3,0 und 3,3 Milliarden nach den 3,022 Milliarden im vergangenen Jahr. Die Analysten hatten, bevor dieser Ausblick erstmals vor einem Monat präsentiert wurde, im Schnitt ein EBIT um 3,1 Milliarden gesehen.

Nur eine Zahl war bislang noch nicht auf den Tisch gekommen: die Höhe der für 2023 auszuzahlenden Dividende. Aufgrund des starken Jahres 2023 hatten die Analysten nach den 2,60 Euro für 2022 auf einen Anstieg in den Bereich um 3,15 Euro gerechnet, es werden aber doch nur 3,00 Euro.

Expertenmeinung: Es gab also nichts, das eine Grundlage bot, um die Lage am gestrigen Donnerstag neu zu bewerten. Dementsprechend ruhig blieb es seitens der Analysten. Und wie diese die Aktie aktuell einschätzen, sollte man im Blick behalten, denn: Das durchschnittliche Kursziel für die Heidelberg Materials-Aktie liegt bei knapp 98 Euro. Das wäre jetzt erreicht. Und nicht nur das, auch chart- und markttechnisch bewegt man sich da nahe am Anschlag.

Heidelberg Materials Aktie: Chart vom 21.03.2024, Kurs 98,08 Euro, Kürzel: HEI | Online Broker LYNX
Heidelberg Materials Aktie: Chart vom 21.03.2024, Kurs 98,08 Euro, Kürzel: HEI | Quelle: TWS

Wir zeigen Ihnen die Aktie hier in einem mittelfristigen Zeitrahmen auf Wochenbasis. Sie sehen, dass durch das kräftige Plus des Donnerstags gleich zwei Aufwärtstrendkanäle nach oben durchbrochen wurden, der aus dem Jahr 2020 ebenso wie der vom Herbst 2022. Dadurch lief die Aktie zugleich über die Widerstandszone in Form der Hochs der Jahre 2016 und 2018 bei 94,59 und 96,16 Euro. Jetzt bleibt nur noch das bisherige Rekordhoch als Widerstand, das im Frühjahr 2007 bei 111,60 Euro erreicht wurde.

Aber wenn man sich dieses „Overshooting“, d. h. das Überschießen über ohnehin aufwärts gerichtete Trendkanäle, den markttechnisch überkauften Zustand der Aktie, das Erreichen des durchschnittlichen Analysten-Kursziels und den Umstand ansieht, dass der Ausbruch ohne neue Fakten erfolgte, wäre meine Antwort auf die Frage, ob man jetzt an Gewinnmitnahmen denken sollte, ein klares „ja“.

Quellen:
Geschäftsbericht 2023, 21.03.2024: https://www.heidelbergmaterials.com/sites/default/files/2024-02/FY%202023%20Presentation.pdf
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/heidelberg_materials