Mit einem Kursanstieg von 17,52 Prozent wurde die Aktie des Baustoff-Konzerns Heidelberg Materials am Mittwoch der Tagessieger im DAX. Dass diese Aktie von der „Mission Sondervermögen“ stark profitiert, ist sicher richtig. Aber auch in dieser Größenordnung?
Beton, Zement, Sand und Kies, all das braucht man reichlich, wenn man eine dreistellige Milliardensumme für die Infrastruktur „verbauen“ will. Und neben ein paar anderen Anbietern wie z.B. Holcim ist Heidelberg Materials da ganz vorne mit dabei. Die Frage stellt sich allerdings, wie sehr diese Entwicklung das Gewinnpotenzial der Aktie befeuern wird. Denn um das abschätzen zu können, weiß man noch zu wenig. Es ist ja noch nicht einmal sicher, ob das am Dienstagabend vorgestellte „Sondervermögen“ auch wirklich so kommt.

Interessant ist, dass die Aktie nach der Vorlage der 2024er-Ergebnisse nebst Ausblick am 25. Februar erst einmal in die Knie ging. Bis 130 Euro sackte sie durch, bevor die Bullen sie mit einem Intraday-Turnaround wieder in die Spur brachten. Seit diesem Zwischentief ist kaum mehr als eine Woche vergangen – und der Kurs in der Spitze 28 Prozent gestiegen. Zu viel?
Expertenmeinung: Eben, das weiß man ja nicht. Es kommt darauf an, wie deutlich und wie bald die Nachfrage nach Zement, Beton etc. zulegt. Es kommt darauf an, wie schnell und weit Heidelberg Materials seine Produktionskapazität einer höheren Nachfrage anpassen kann. Und es kommt darauf an, von welchem Zeitraum wir reden. Kurz: Eigentlich weiß man noch gar nichts, außer, dass der Bedarf nach diesen Basisstoffen vermutlich deutlich steigen wird. Und damit ist auch die Frage, ob die Heidelberg Materials-Aktie bereits zu hoch bewertet ist oder da noch allerhand Luft nach oben wäre, nicht zu beantworten. Was tun?
Immer dann, wenn alle zugleich durch dieselbe enge Tür wollen, sollte man sich fragen, ob man da noch hinterherlaufen will. Immerhin würde man es sich auch zweimal überlegen, nach einem Crash noch zu verkaufen, weil man fürchten müsste, der allerletzte „Aussteiger“ zu sein, bevor der Markt nach oben dreht. Geht es vergleichbar drastisch nach oben, ist das faktisch zwar nicht anders, bei vielen übertüncht dann aber die Gier und/oder die Angst, die Hausse des Jahrhunderts zu verpassen, rationale Überlegungen. Aber wenn man sich ansieht, wie schnell und weit die Aktie zuletzt stieg, wirkt das gestern schon wie eine Art Kapitulation, nur eben auf der Oberseite. Also?
Einfach alles zu verkaufen, wäre vermutlich ein wenig radikal. Man würde dann leicht dazu neigen, im Fall doch noch steigender Kurse höher wieder einzusteigen, denn die Angst, etwas zu verpassen, wirkt stark … und das letztlich auf jeden, wenngleich unterschiedlich intensiv. Aber jetzt erst neu einzusteigen, das wäre wohl äußerst riskant. Und wenn man zu diesem Schluss kommen würde, wäre es ein probater Gedanke, von einer bestehenden Position ein paar Aktien zu verkaufen, um sich einen schnellen, starken Gewinn zu sichern und die restliche Position mit einem Stoppkurs abzusichern. Da solche Kursexplosionen auf neue Rekorde indes den Haken haben, dass eine charttechnisch unterfütterte Marke, an der man seinen Stopp anlehnen könnte, auf einmal weit weg ist (in diesem Fall würde man da an die Zone 118 zu 130 Euro denken), wäre der Rückschluss, deswegen im Zweifel lieber ein paar mehr Aktien aus dem Bestand zu verkaufen, durchaus opportun.
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