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Der Baustoff-Konzern Heidelberg Materials legte am Donnerstag die 2023er-Bilanz vor und gab einen Ausblick auf 2024. Der Markt quittierte die Zahlen mit einem Plus von 4,59 Prozent auf ein Mehrjahreshoch. Doch warum eigentlich – die Zahlen sind seit vier Wochen bekannt?
Umsatz +4,4 Prozent auf 21,17 Milliarden Euro, Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) +22,1 Prozent auf 3,022 Milliarden, Gewinn pro Aktie 10,40 Euro (+23 Prozent gg. 2023) … diese Ergebnisse lagen nicht nur im Rahmen der durchschnittlichen Analystenprognose. Sie wurden auch schon am 22. Februar als vorläufige Zahlen vorgelegt. Und das galt auch für den Ausblick:
2024 will der Baustoff-Konzern eine leichte organische Steigerung beim Umsatz und eine Gewinnmarge auf das eingesetzte Kapital (ROIC) von 10,0 Prozent nach 10,3 Prozent im Vorjahr erreichen. Das EBIT sieht man in einer Range zwischen 3,0 und 3,3 Milliarden nach den 3,022 Milliarden im vergangenen Jahr. Die Analysten hatten, bevor dieser Ausblick erstmals vor einem Monat präsentiert wurde, im Schnitt ein EBIT um 3,1 Milliarden gesehen.
Nur eine Zahl war bislang noch nicht auf den Tisch gekommen: die Höhe der für 2023 auszuzahlenden Dividende. Aufgrund des starken Jahres 2023 hatten die Analysten nach den 2,60 Euro für 2022 auf einen Anstieg in den Bereich um 3,15 Euro gerechnet, es werden aber doch nur 3,00 Euro.
Expertenmeinung: Es gab also nichts, das eine Grundlage bot, um die Lage am gestrigen Donnerstag neu zu bewerten. Dementsprechend ruhig blieb es seitens der Analysten. Und wie diese die Aktie aktuell einschätzen, sollte man im Blick behalten, denn: Das durchschnittliche Kursziel für die Heidelberg Materials-Aktie liegt bei knapp 98 Euro. Das wäre jetzt erreicht. Und nicht nur das, auch chart- und markttechnisch bewegt man sich da nahe am Anschlag.
Wir zeigen Ihnen die Aktie hier in einem mittelfristigen Zeitrahmen auf Wochenbasis. Sie sehen, dass durch das kräftige Plus des Donnerstags gleich zwei Aufwärtstrendkanäle nach oben durchbrochen wurden, der aus dem Jahr 2020 ebenso wie der vom Herbst 2022. Dadurch lief die Aktie zugleich über die Widerstandszone in Form der Hochs der Jahre 2016 und 2018 bei 94,59 und 96,16 Euro. Jetzt bleibt nur noch das bisherige Rekordhoch als Widerstand, das im Frühjahr 2007 bei 111,60 Euro erreicht wurde.
Aber wenn man sich dieses „Overshooting“, d. h. das Überschießen über ohnehin aufwärts gerichtete Trendkanäle, den markttechnisch überkauften Zustand der Aktie, das Erreichen des durchschnittlichen Analysten-Kursziels und den Umstand ansieht, dass der Ausbruch ohne neue Fakten erfolgte, wäre meine Antwort auf die Frage, ob man jetzt an Gewinnmitnahmen denken sollte, ein klares „ja“.
Quellen:
Geschäftsbericht 2023, 21.03.2024: https://www.heidelbergmaterials.com/sites/default/files/2024-02/FY%202023%20Presentation.pdf
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/heidelberg_materials
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