Heidelberg Materials Aktie Prognose Heidelberg Materials: Die Bullen halten dagegen … geht das gut?

News: Aktuelle Analyse der Heidelberg Materials Aktie

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Heidelberg Materials
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Einerseits verfehlte das Quartalsergebnis des Baustoffkonzerns Heidelberg Materials die Prognosen leicht. Andererseits waren die Ergebnisse in dem schwierigen Umfeld respektabel. Letzteres führte dazu, dass anfängliche Verluste aufgekauft wurden. Halten die Bullen durch?

Die Baubranche hierzulande stöhnt unter hohen Preisen, hohen Zinsen und dem daraus resultierenden Auftragsmangel. Das klingt, als müsste ein Zement- und Betonhersteller wie Heidelberg Materials (ehemals HeidelbergCement) große Probleme haben. Aber das Unternehmen ist ja nicht auf Deutschland beschränkt, sondern agiert weltweit. Und speziell in den USA läuft es gut. Die Frage ist eben nur, ob sich der Himmel nicht auch dort zuzieht.

Wer Letzteres vermutete … und ungute Signale vom US-Immobilienmarkt gäbe es zumindest … hatte gestern wohl unmittelbar zu Handelsbeginn verkauft, denn die Aktie startete mit einer Abwärts-Kurslücke von vier Prozent in den Dienstag. Der Auslöser waren knapp verfehlte Prognosen bei den Ergebnissen des zweiten Quartals.

Der Umsatz lag mit 5,51 Milliarden Euro für die schwierige Situation der Braubranche insgesamt erfreulich wenig unter den 5,58 Milliarden des Vorjahresquartals, nur hatten die Analysten im Schnitt mit 5,55 Milliarden einen Tick mehr erwartet. Dafür lag aber der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 971 Millionen Euro über dem des Vorjahres von 931 Millionen. Allerdings auch ein Prozent unter der Analysten-Prognose von 981 Millionen. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Nun stellt sich die Frage:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Heidelberg Materials Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Ist das Glas hier halb voll oder halb leer? Will man diese marginale Verfehlung der Prognose als Vorboten eines größeren Abstiegs des Gewinns ansehen oder aber als Hinweis darauf, dass, wer sich in schwierigen Zeiten so robust zeigt, in wieder besseren Zeiten in Sachen Gewinn erst richtig durchstartet?

Das bullische Lager sieht natürlich Letzteres und vermochte sich am Bilanztag am Ende durchzusetzen, am Ende lag das Minus unter einem Prozent. Damit gelang es zu verhindern, dass die Heidelberg Materials-Aktie aus der zwischen 90,76 und 103,60 Euro verlaufenden Handelsspanne der vergangenen Monate nach unten ausbricht. Von Vorteil ist aus Sicht der Bullen zudem, dass die Aktie hinsichtlich des Kurs/Gewinn-Verhältnisses im Vergleich zu den Jahren vor Corona noch recht günstig bewertet ist, was andeutet, dass man ohnehin schon ein wenig Risiko eingepreist hat.

Heidelberg Materials Aktie: Chart vom 30.07.2024, Kurs 97,80 Euro, Kürzel: HEI | Online Broker LYNX
Heidelberg Materials Aktie: Chart vom 30.07.2024, Kurs 97,80 Euro, Kürzel: HEI | Quelle: TWS

Aber das heißt noch nicht, dass es gelingen muss, aus dem gestrigen Konter einen Ausbruch nach oben zu machen. Würde es so kommen, wäre das nächste Ziel das auf das Jahr 2007 zurückgehende Rekordhoch bei 111,87 Euro. Aber es kann nicht schaden, die Unterseite trotz dieses „Tagessiegs“ der Bullen im Auge zu behalten. Spätestens, wenn die Aktie aus dieser Range 90,76/103,60 Euro nach unten ausbricht und darüber hinaus die aktuell bei 88,20 Euro verlaufende 200-Tage-Linie durchschlagen sollte, wäre hier etwas angebrannt.

Quellen:
Ergebnis 2. Quartal 2024, 30.07.2024: https://www.heidelbergmaterials.com/de/pi-2024-07-30

Top Flop Aktien – Übersicht der Gewinner und Verlierer

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Vorherige Analysen der Heidelberg Materials Aktie

Der Baustoff-Konzern Heidelberg Materials legte am Donnerstag die 2023er-Bilanz vor und gab einen Ausblick auf 2024. Der Markt quittierte die Zahlen mit einem Plus von 4,59 Prozent auf ein Mehrjahreshoch. Doch warum eigentlich – die Zahlen sind seit vier Wochen bekannt?

Umsatz +4,4 Prozent auf 21,17 Milliarden Euro, Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) +22,1 Prozent auf 3,022 Milliarden, Gewinn pro Aktie 10,40 Euro (+23 Prozent gg. 2023) … diese Ergebnisse lagen nicht nur im Rahmen der durchschnittlichen Analystenprognose. Sie wurden auch schon am 22. Februar als vorläufige Zahlen vorgelegt. Und das galt auch für den Ausblick:

2024 will der Baustoff-Konzern eine leichte organische Steigerung beim Umsatz und eine Gewinnmarge auf das eingesetzte Kapital (ROIC) von 10,0 Prozent nach 10,3 Prozent im Vorjahr erreichen. Das EBIT sieht man in einer Range zwischen 3,0 und 3,3 Milliarden nach den 3,022 Milliarden im vergangenen Jahr. Die Analysten hatten, bevor dieser Ausblick erstmals vor einem Monat präsentiert wurde, im Schnitt ein EBIT um 3,1 Milliarden gesehen.

Nur eine Zahl war bislang noch nicht auf den Tisch gekommen: die Höhe der für 2023 auszuzahlenden Dividende. Aufgrund des starken Jahres 2023 hatten die Analysten nach den 2,60 Euro für 2022 auf einen Anstieg in den Bereich um 3,15 Euro gerechnet, es werden aber doch nur 3,00 Euro.

Expertenmeinung: Es gab also nichts, das eine Grundlage bot, um die Lage am gestrigen Donnerstag neu zu bewerten. Dementsprechend ruhig blieb es seitens der Analysten. Und wie diese die Aktie aktuell einschätzen, sollte man im Blick behalten, denn: Das durchschnittliche Kursziel für die Heidelberg Materials-Aktie liegt bei knapp 98 Euro. Das wäre jetzt erreicht. Und nicht nur das, auch chart- und markttechnisch bewegt man sich da nahe am Anschlag.

Heidelberg Materials Aktie: Chart vom 21.03.2024, Kurs 98,08 Euro, Kürzel: HEI | Online Broker LYNX
Heidelberg Materials Aktie: Chart vom 21.03.2024, Kurs 98,08 Euro, Kürzel: HEI | Quelle: TWS

Wir zeigen Ihnen die Aktie hier in einem mittelfristigen Zeitrahmen auf Wochenbasis. Sie sehen, dass durch das kräftige Plus des Donnerstags gleich zwei Aufwärtstrendkanäle nach oben durchbrochen wurden, der aus dem Jahr 2020 ebenso wie der vom Herbst 2022. Dadurch lief die Aktie zugleich über die Widerstandszone in Form der Hochs der Jahre 2016 und 2018 bei 94,59 und 96,16 Euro. Jetzt bleibt nur noch das bisherige Rekordhoch als Widerstand, das im Frühjahr 2007 bei 111,60 Euro erreicht wurde.

Aber wenn man sich dieses „Overshooting“, d. h. das Überschießen über ohnehin aufwärts gerichtete Trendkanäle, den markttechnisch überkauften Zustand der Aktie, das Erreichen des durchschnittlichen Analysten-Kursziels und den Umstand ansieht, dass der Ausbruch ohne neue Fakten erfolgte, wäre meine Antwort auf die Frage, ob man jetzt an Gewinnmitnahmen denken sollte, ein klares „ja“.

Quellen:
Geschäftsbericht 2023, 21.03.2024: https://www.heidelbergmaterials.com/sites/default/files/2024-02/FY%202023%20Presentation.pdf
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/heidelberg_materials

Anfangs notierte die Aktie des Baustoffkonzerns Heidelberg Materials bis zu 2,2 Prozent im Plus, nachdem gestern das 2023er-Ergebnis nebst Ausblick vorgelegt wurde. Doch am Ende des Tages wurde die Aktie mit -3,29 Prozent der größte DAX-Verlierer. Was steckt dahinter?

Kurz gesagt waren Ergebnis und Ausblick einigen Tradern offenbar nicht gut genug um erwarten zu können, dass der massive Kreuzwiderstand, auf den die ehemals als HeidelbergCement firmierende Aktie am Morgen zulief, überwunden werden könnte. Wir sehen in diesem längerfristigen Chart auf Wochenbasis, worum es da geht:

Heidelberg Materials hatte am Donnerstag als erste Reaktion auf die 2023er-Ergebnisse und den Ausblick auf 2024 mit 90,66 Euro den höchsten Kurslevel seit Anfang 2018 erreicht. Aber zugleich näherte sich die Aktie dadurch einem gleich mehrfachen Widerstand. Neben den Hochs der Jahre 2016 und 2018 im Bereich 94,59 und 96,16 Euro geht es dabei um die obere Begrenzungslinie des übergeordneten, im März 2020 etablierten Aufwärtstrendkanals und die obere Linie des mittelfristigen Trendkanals, die sich aktuell um 92,50 Euro kreuzen.

Dies in Kombination mit einer sogar auf Wochenbasis schon wieder fast heiß gelaufenen Markttechnik schien einigen doch angetan, das erreichte Hoch nicht als Etappe, sondern als Ziel anzusehen, denn die Ergebnisse waren zwar gut, aber sie befeuerten die ohnehin schon bullische Ausrichtung der Akteure nicht noch weiter.

Expertenmeinung: Obwohl das Absatzvolumen 2023 rückläufig war, was bei Baustoffen derzeit nicht überrascht, gelang es, den Umsatz um vier Prozent zum Vorjahr zu steigern, indem man fallende Volumina durch höhere Preise ausglich. Und auch, wenn es durch auf diesem Weg gesteigerte Margen gelang, den operativen Gewinn um fast 30 Prozent zu steigern: Erstens lag das im Rahmen der Erwartungen, zweitens stellt sich immer die Frage, wie lange das Anheben von Preisen als Ausgleich für eine geringere Nachfrage gutgeht.

Heidelberg Materials Aktie: Chart vom 22.02.2024, Kurs 85,72 Euro, Kürzel: HEI | Online Broker LYNX
Heidelberg Materials Aktie: Chart vom 22.02.2024, Kurs 85,72 Euro, Kürzel: HEI | Quelle: TWS

Der Ausblick avisierte zwar weiteres Wachstum, aber nur ein leichtes. Einen Umsatzanstieg in der Größenordnung von 2023 und einen Gewinn, der zwischen dem des Jahres 2023 und einer Steigerung von zehn Prozent liegen könnte. Gut, aber womöglich nicht gut genug, um der Aktie zuzutrauen, diesen im Chart zu sehenden, dreifachen Deckel weg zu sprengen. Zumal die Analysten die Aktie im Schnitt mit 96 Euro „nur“ am oberen Ende dieser Widerstandszone sehen. Jetzt, da die Nachrichten auf dem Tisch liegen, kommen vermutlich erst einmal keine neuen Kaufargumente … und der Kurs war nahe genug an diesem Widerstandsbereich dran, um sich nicht mehr für allzu viele für den Neueinstieg anzubieten, während andere entschieden: „sell on good news“.

Solange die Aktie nicht unter 74 Euro schließt und dadurch unter die 200-Tage-Linie und die mittelfristige Aufwärtstrendlinie rutscht, bleibt der Trend zwar intakt und der Weg nach oben grundsätzlich frei. Aber dieser bärische Intraday-Turnaround des Donnerstags macht deutlich, dass die Luft nach oben zumindest vorerst dünn genug ist, um über Gewinnmitnahmen nachzudenken und sich einen Neueinstieg zweimal zu überlegen.

Quellen:
Geschäftszahlen 2023, 22.02.2024:
https://www.heidelbergmaterials.com/sites/default/files/2024-02/FY%202023%20Presentation.pdf
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/heidelberg_materials