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Die Meldung, dass der Siemens-Mutterkonzern darüber nachdenkt, seine Beteiligung am Medizintechnik-Unternehmen Siemens Healthineers zu reduzieren, machte die Aktie am letzten Handelstag des Jahres zum größten Verlierer im DAX. Aber wieso eigentlich?
Momentan ist Siemens im Besitz von 75 Prozent der Aktien von Siemens Healthineers. Es könnten in Kürze nur noch 70 Prozent sein, falls Siemens als Teil der Übernahme des US-Softwareunternehmens Altair fünf Prozent der Healthineers-Aktien abgibt, aber das ist letztlich nur ein Nebenaspekt. Der Punkt ist: Nicht nur Siemens selbst, sondern auch Großinvestoren tendieren offenbar dazu, eine geringere Bindung des Medizintechnikunternehmens an die Mutter als für beide Seiten sinnvoll anzusehen.
Was oft auch so ist, wobei aber eine Reduzierung auf 60 oder 70 Prozent da nicht wirklich einen entscheidenden Unterschied machen würde. Würde man sich noch weiter zurückziehen, wären die Healthineers wirklich entscheidend unabhängiger. Auf diesem Weg oder über eine Veränderung der Entscheidungsketten. Was indes dem Markt nicht zu gefallen schien, denn die Healthineers-Aktie beendete den Tag mit -1,73 Prozent als Schlusslicht des DAX. Wieso?
Expertenmeinung: Weil man offenbar in erster Linie eine große Zahl an neuen, von Siemens in den Markt gegebenen Aktien auf sich zukommen sah und das mit Druck auf den Kurs gleichsetzte. Was indes keineswegs so sein muss.
Erstens soll die Entscheidung, wie es weitergeht, erst bis zum Kapitalmarkttag Ende 2025 erfolgen. Da ist also noch viel Zeit. Zweitens könnte Siemens diese Healthineers-Aktien bei Großinvestoren unterbringen, dann muss das nicht auf den Kurs drücken. Drittens überwiegt eine bessere, strategische Positionierung den kurzfristigen (eventuellen) Druck einer steigenden Zahl an Aktien am Markt. Sofern man sich bei der Mutter überhaupt dazu durchringt, die Beteiligung zu reduzieren, bislang steht nur im Raum, dass man das prüft.
Als Argument, die Aktie auf Talfahrt zu schicken, ist eine eventuelle Erhöhung der frei umlaufenden Aktien also eher dünn. Zwar ist die Reaktion auf rein charttechnischer Ebene problematisch, weil der Kurs damit durch die kurzfristige Aufwärtstrendlinie fiel und der Versuch, das zu verhindern, abverkauft wurde, was man am langen, oberen Docht der Montags-Tageskerze sehen kann. Zugleich wurde so der einige Tage zuvor erfolgte Bruch der 200-Tage-Linie zementiert, aber:
Die Aktie ist für die Medizintechnik-Branche nicht teuer bewertet und hat im am 30.9. beendeten Geschäftsjahr 2023/2024 im Gegensatz zum Großteil der Branchenkollegen mehr verdient als im Vorjahr. Zudem sind die Analysten auffallend bullisch, das durchschnittliche Kursziel liegt derzeit bei 59 Euro.
Die ungünstige charttechnische Lage macht den Gedanken, jetzt unmittelbar die Hand aufzuhalten, zwar wenig attraktiv, zumal ein Test der Zone zwischen 46 und 48 Euro jetzt zumindest denkbar wäre. Aber sollte diese Unterstützungszone angelaufen werden, wäre diese Aktie durchaus interessant … und eine mögliche Verringerung des Anteils der Siemens-Mutter ändert daran nichts.
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