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Der Verpackungsmittelspezialist Gerresheimer legte am Donnerstag die Ergebnisse für das erste Quartal vor, die vielleicht nicht hervorragend, aber doch leicht über den Prognosen ausfielen. Die Aktie aber beendete den Handelstag mit einem satten Minus – wo klemmt es?
Der Umsatz stieg im am 29.2. beendeten, zum Kalenderjahr um einen Monat vorgelegten ersten Geschäftsquartal um 2,8 Prozent, der operative Gewinn um 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, die operative Gewinnmarge legte von 17,0 auf 17,4 Prozent zu. Damit lag der Umsatz leicht über der durchschnittlichen Analysten-Prognose, der operative Gewinn (gerechnet als EBITDA) traf die Prognose genau. Zwar lag der Nettogewinn mit 23,0 Millionen leicht unter den 23,7 Millionen des Vorjahres, aber auch das kam nicht unerwartet.
Darüber hinaus hielt Gerresheimer an der bisherigen 2024er-Prognose fest: Beim Umsatz will man zwischen fünf und zehn Prozent zulegen, das EBITDA, d.h. der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, soll zwischen 430 und 450 Millionen Euro betragen, nach 404,5 Millionen im Jahr 2023. Beim Gewinn pro Aktie peilt das Unternehmen einen Anstieg zwischen acht und zwölf Prozent an. Sicher ist das kein Ausbund an Dynamik. Aber wie wollte ein Verpackungsmittelhersteller in einem solchen Umfeld dynamisch wachsen?
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Expertenmeinung: Dass man sich in diesem Umfeld respektabel geschlagen hat, befanden auch die Analysten. Die drei Experten, die gestern umgehend auf die Ergebnisse reagierten, bewerteten die Aktie durchweg mit „Kaufen“ und vergaben Kursziele von 123,20, 125 und 126 Euro, der Schnitt aller bestehenden Kursziele liegt mit 129 Euro solide über dem aktuellen Kurs.
Die Aktie aber rauschte in die Gegenrichtung, verlor im Tagestief sogar 7,6 Prozent, bevor sie dann mit -4,15 Prozent ins Handelsende ging. Hatte man seitens der Anleger zu viel erhofft? Das war offenkundig der Fall, nur fragt man sich, wieso. Zum einen hatten die Analysten mit diesen Zahlen gerechnet, da wäre es unklug, einfach mit deutlich mehr zu rechnen. Zum andern hatte die Aktie zuvor ja bereits seitwärts tendiert, so dass man von Vorkäufen zu optimistisch eingestellter Trader nicht sprechen könnte. Dass es trotzdem zu einem solchen Minus kam, ist auffällig. Zu hohe Erwartungen da, wo sie nicht zu hoch hätten sein dürfen … es ist zu hoffen, dass dieses Phänomen nicht für den Gesamtmarkt gilt, denn ansonsten hängt der an einem außerordentlich dünnen Faden.
Was die Gerresheimer-Aktie selbst angeht, ist damit die Chance, sich über die Widerstandszone 109,80 zu 113,00 Euro nach oben in Richtung des 2023er-Jahreshochs abzusetzen, erst einmal vom Tisch, immerhin wurde damit schon der dritte Versuch in diese Richtung abverkauft. Bärisch ist die Aktie dadurch aber noch nicht.
Erst, wenn die gestern getestete, aber gehaltene 200-Tage-Linie fallen sollte, käme es dahingehend zum Schwur. Entscheidend ist auf der Unterseite die Unterstützungszone 94,86 zu 97,30 Euro sowie die darunter verlaufende November-Aufwärtstrendlinie bei momentan 90 Euro. Solange dieser Bereich hält, wäre hier für die Bären wenig zu holen … und auch, wenn die Aktie überraschend negativ reagierte:
Dass es zu einem Ausbruch nach unten käme, geben diese Quartalszahlen eher nicht her, darauf wetten sollte man also besser nicht. Und die Zone 109,80 zu 113,00 Euro weiterhin im Auge behalten, denn in Sachen Ausbruch ist das letzte Wort hier vielleicht noch nicht gesprochen.
Quellenangaben: Bericht zum 1. Quartal 2024, 11.04.2024: https://www.gerresheimer.com/fileadmin/user_upload/user_upload/Company/Investor_Relations/reports/2024/Gerresheimer_Quartalsmitteilung_Q1_2024_geschuetzt.pdf
Kursziele: https://www.gerresheimer.com/unternehmen/investor-relations/analystenempfehlungen
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