Nach Jahren der Schwäche deutet sich bei Fresenius Medical Care eine Trendwende an. Könnte jetzt der richtige Zeitpunkt für den Einstieg sein?
Die alte Fresenius war zeitweise der einzige Dividendenaristokrat Deutschlands, doch diese Zeiten sind längst vorbei.
Mit den Kursen von Fresenius und auch Fresenius Medical Care geht es seit Jahren abwärts – und das nicht grundlos.
Seitdem FMC einen Rekordgewinn eingefahren hat, ist viel Zeit vergangen. Im Geschäftsjahr 2021 war das Ergebnis um 16 % rückläufig. Darauf folgte ein weiterer Einbruch um 30 % und 2023 dann nochmal einer um 26 % auf 1,70 Euro je Aktie.
Bei der Muttergesellschaft Fresenius SE lief es ähnlich schlecht. Daher haben beide Konzerne eine umfassende Neuausrichtung beschlossen.
Fresenius SE hält zwar noch 32 % an Fresenius Medical Care, doch operativ hat man sich vollständig gelöst und auch bilanziell dekonsolidiert.
Die von Fresenius SE beschlossenen Maßnahmen und dass sie langsam Früchte tragen, darauf hatte ich in der folgenden Analyse hingewiesen:
Fresenius: Das sieht immer mehr nach Trendwende aus
Bei Fresenius Medical Care, und nur darum wird es folgend gehen, hat sich im Jahresverlauf ein ähnliches Muster abgezeichnet.
Geschäftsmodell
Fresenius Medical Care, der weltweit führende Anbieter von Dialyseprodukten und -dienstleistungen, steht im Fokus der Anleger, da das Unternehmen seine Position in einem wachsenden Markt weiter festigt.
Mit einem globalen Netzwerk von über 4.000 Dialysekliniken und einer starken Präsenz in Nordamerika, Europa und Asien ist Fresenius Medical Care bestens aufgestellt, um von der steigenden Nachfrage nach Nierenbehandlungen zu profitieren.
Diese Nachfrage wird vor allem durch die alternde Bevölkerung und leider auch durch den Anstieg chronischer Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck angetrieben, die häufig zu Nierenversagen führen.
Fresenius Medical Care produziert sowohl Dialysegeräte als auch Verbrauchsmaterialien wie Dialysatoren und Dialyselösungen, was zu einer hohen Kosteneffizienz und Qualitätskontrolle führt. Dies ermöglicht dem Unternehmen, eine stabile Lieferkette zu gewährleisten und sich gegenüber Wettbewerbern zu differenzieren.
Neben der Produktentwicklung spielt auch die Dienstleistungssparte eine wesentliche Rolle. Die umfassende Patientenversorgung in eigenen Dialysezentren stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar und sorgt für kontinuierliche Einnahmen. Gleichzeitig engagiert sich das Unternehmen verstärkt in der Heimdialyse, einem Marktsegment mit wachsendem Potenzial, das es Patienten ermöglicht, ihre Behandlungen in zuhause durchzuführen.
Talsohle scheinbar durchschritten
Die folgenden Geschäftszahlen sind währungsbereinigt, ohne Sondereffekte und ohne die Auswirkungen der abgeschlossenen Veräußerungen im Jahr 2023.
Im ersten Quartal stabilisierte sich der Umsatz und konnte um 4 % auf 4,82 Mrd. Euro leicht gesteigert werden.
Das operative Ergebnis verbesserte sich um 23 % auf 416 Mio. Euro und der Gewinn je Aktie um 35 % auf 0,67 Euro je Aktie.
Im zweiten Quartal stagnierte der Umsatz bei 4,74 Mrd. USD weitgehend, man erzielte jedoch weitere operative Fortschritte.
Das Ergebnis kletterte um 18 % auf 0,70 Euro je Aktie.
Im dritten Quartal stagnierte der Umsatz bei 4,82 Mrd. Euro ebenfalls. Das Ergebnis verbesserte sich jedoch um 44 % auf 0,82 Euro je Aktie.
Wie wir seit heute wissen, hat sich dieser Trend auch im vierten Quartal verfestigt. Der Umsatz konnte erstmals wieder nennenswert gesteigert werden und kletterte um 5 % auf 5,07 Mrd. Euro.
Das Ergebnis legte um 73 % auf 0,91 Euro je Aktie zu.
Demnach konnte das Jahresergebnis um 42 % auf 3,11 Euro je Aktie gesteigert werden. Dabei handelt es sich um bereinigte Werte ohne Sondereffekte etc., die man daher immer mit einer gewissen Skepsis betrachten sollte.
Ausblick
Aber die Richtung stimmt tendenziell auch bei den unbereinigten Zahlen. Auf dieser Basis konnte das Ergebnis um 9 % auf 1,83 Euro je Aktie gesteigert werden.
Weitere handfeste Beweise liefert der freie Cashflow. Der war auf Jahressicht zwar noch von 1,96 auf 1,70 Mrd. Euro rückläufig, im Jahresverlauf hat sich die Dynamik aber deutlich verbessert.
Im ersten Halbjahr wurde lediglich ein FCF von 287 Mio. Euro erzielt, in der zweiten Jahreshälfte jedoch 1,51 Mrd. Euro.
Für 2025 stellt man ein Umsatzwachstum im „niedrigen einstelligen Prozentbereich“ sowie einen Anstieg des „operativen Ergebnisses im hohen Zehner- bis hohen Zwanzigerprozentbereich“ in Aussicht.
Die erwarteten Wachstumsraten für 2025 sind währungsbereinigt, ohne Berücksichtigung von Sondereffekten im operativen Ergebnis. Für den Ausblick wird als 2024-Basis der Umsatz in Höhe von 19,37 Mrd. EUR und das operative Ergebnis in Höhe von 1,79 Mrd. EUR verwendet.
Die Zeichen mehren sich, dass die Talsohle durchschritten ist. Daher plant man eine Erhöhung der Dividende um 21 % auf 1,44 Euro je Aktie. Derzeit würde das einer Dividendenrendite von 3,2 % entsprechen.

Fresenius Medical Care hat den mehrjährigen Abwärtstrend überwunden und einen Aufwärtstrend ausgebildet. Der Chart spiegelt den geschäftlichen Turnaround gut wider. Sollte sich die positive geschäftliche Entwicklung fortsetzen, sollte mit der Aktie dasselbe geschehen.
Gelingt jetzt ein Ausbruch über 48 Euro, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit einem möglichen Kursziel bei 52 Euro. Darüber würde sich das Chartbild deutlich aufhellen.
Fällt FMC hingegen unter 43,50 Euro, muss mit einem erneuten Rücksetzer in die Nähe der Unterstützungszone bei 40 Euro und dem Aufwärtstrend gerechnet werden.
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