An einem auffallend schwachen Handelstag für den Gesamtmarkt gegen den Trend ordentlich zuzulegen, das schafft Aufmerksamkeit bei den Anlegern. Der Fielmann-Aktie gelang das am Dienstag. Aber ob sie dadurch dann auch weiter zulegt? Das Chartbild weckt Zweifel.
Basis der zeitweise sogar sehr kräftigen Kursgewinne waren die am Morgen als noch vorläufige, ungeprüfte Zahlen vorgelegten Ergebnisse zum Jahr 2024. Die aber bei genauem Hinsehen eben „nur“ gut waren und nichts, das eine Neubewertung zwingend machen würde.
Fielmann steigerte seinen Umsatz im Vorjahr um 15 Prozent. Das liest sich dynamisch, relativiert sich aber dadurch, dass man da erstmals die Umsätze der übernommenen US-Firmen SVS Vision und Shopko Optical einberechnet hatte. Ohne diese Zukäufe, auf Basis des rein organischen Wachstums, lag das Umsatzplus nur bei sieben Prozent.
Allerdings sieht es bei der Profitabilität schon besser aus. Die operative Gewinnmarge stieg von 20,2 auf 21,7 Prozent, sodass der operative Gewinn, berechnet vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), um 23 Prozent zulegte. Allerdings lag die EBITDA-Marge in früheren Jahren auch schon höher und bewegte sich in einer Spanne zwischen 20 und 25 Prozent.
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Expertenmeinung: Nur wenn diese Marge bei zumindest nahe der Zehn-Prozent-Marke wachsenden Umsätzen weiter in Richtung 25 Prozent – des von Fielmann selbst gesteckten Ziels – steigerbar wäre, ließe sich von Wachstumsdynamik sprechen, die eine höhere Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis unterfüttern und mehr Luft für den Kurs nach oben eröffnen würde. Aber dafür fehlten Informationen. Denn für konkrete Aussagen zum Ausblick auf das laufende Jahr vertröstete Fielmann die Investoren auf die Vorlage der offiziellen, geprüften Bilanz im April.
Daher waren zwar steigende Kurse als Reaktion auf das gute Vorjahresergebnis folgerichtig. Dass am Ende aber nach einem zeitweiligen Plus von 11,2 Prozent nur 6,14 Prozent Zugewinn übrigblieben, letztlich auch. Und mit Blick auf das Chartbild dürfte es schwierig werden, den dadurch erst einmal misslungenen Befreiungsschlag vor der Vorlage des 2025er-Ausblicks nachzuholen, denn:

Wir sehen, dass die Aktie am Tageshoch die große Abwärts-Kurslücke, die Anfang November nach Vorlage der Ergebnisse zum dritten Quartal 2024 entstanden war, geschlossen hat und genau dort dann Gewinnmitnahmen einsetzten. Damit hätte man aus Trading-Sicht die „Pflicht“, ein solches „Gap“ zu schließen, erledigt. Hinzu kommt, dass die Aktie zwar durch das gestrige Plus über der 200-Tage-Linie schloss, nicht aber über dem vorherigen Zwischenhoch aus dem Februar bei 44,45 Euro. Das ist keine gute Vorlage, um Trader zu motivieren, es mit einem Ausbruch nach oben gleich noch einmal zu versuchen, daher:
Bevor Fielmann die 2025er-Prognose nicht zusammen mit der endgültigen Bilanz im April liefert, bleiben nicht nur die Bilanzdaten, sondern auch der Aufwärtsschwenk vorläufig.
Quellen:
Vorläufiges Ergebnis 2024, 04.03.2025: https://www.fielmann-group.com/news/detail/fielmann-gruppe-vorlaeufige-zahlen-des-geschaeftsjahrs-2024/
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