Exosens wächst mit erheblichem Tempo, ist profitabel, nicht sonderlich hoch bewertet, relativ klein und steht vor einem massiven Gewinnsprung.
Ein junger Börsenstar mit beeindruckender Bilanz
Exosens ist ein Exot mit kurzer Börsenhistorie und obendrein ist die Aktie zuletzt stark gestiegen und notiert am Allzeithoch. Wer meine Analysen schon etwas länger verfolgt, dem wird sofort klar sein, dass das für mich keine Pluspunkte sind – ganz im Gegenteil.
Es gibt jedoch eine ganze Reihe an Argumenten, die dennoch für die Aktie sprechen.
Das Unternehmen wächst mit erheblichem Tempo, ist profitabel, nicht sonderlich hoch bewertet, relativ klein, in aufstrebenden Märkten aktiv und ist ein Nischenmarktführer.
Exosens ist ein französisches Hightech-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von elektrooptischen Detektions- und Bildgebungssystemen spezialisiert hat. Es ist in den Bereichen Verteidigung, Industrie, Medizin, Nukleartechnik und Forschung tätig. Ursprünglich als Photonis Group bekannt, wurde das Unternehmen 2023 in Exosens umbenannt, um seine erweiterte strategische Ausrichtung widerzuspiegeln.
Tempo, Nische und Technologie
Mit etwa 1.600 Mitarbeitern und neun Produktionsstandorten weltweit, darunter in Europa, den USA und Asien, verfügt Exosens über eine globale Präsenz. In der aktuellen Lage und in Anbetracht des Zoll-Streits ist das wichtig.
Das Unternehmen operiert unter mehreren Marken, wie Photonis für Nachtsichttechnologie, Xenics für Infrarot-Bildgebung, Telops für hyperspektrale Kameras und El-Mul für Partikeldetektoren.
Im Juni 2024 ging Exosens an der Euronext Paris an die Börse, mit einer Bewertung von etwa einer Milliarde Euro, und sammelte rund 350 Mio. Euro ein, die für Schuldenabbau und Wachstumsinvestitionen genutzt werden sollen.
Die französische Regierung betrachtet Exosens bereits seit Jahren als strategisch wichtig und verhinderte 2020 eine Übernahme durch Teledyne.
Das Geschäftsmodell von Exosens basiert auf der Bereitstellung maßgeschneiderter Hightech-Lösungen für anspruchsvolle Umgebungen. Das Unternehmen bietet beispielsweise Produkte wie Nachtsichtgeräte, Bildverstärkerröhren, Infrarotkameras, hyperspektrale Bildgebungssysteme, Elektronen-, Ionen-, Neutronen- und Gammadetektoren sowie Mikrowellenverstärker an.
In vielen Fällen geschieht das projektbasiert, mit individuell angepassten Lösungen.
Marktführer mit Rückenwind durch Aufrüstung
Diese Produkte richten sich an Kunden in der Verteidigung, beispielsweise für Nachtsichtgeräte von Spezialkräften, in der Industrie für Qualitätskontrolle, in der Medizin für Bildgebung, in der Nukleartechnik für Detektoren und in der Forschung für Partikeldetektion. Viele Lösungen werden in enger Zusammenarbeit mit Kunden entwickelt, was intensive Kundenbeziehungen und langfristige Partnerschaften erfordert.
Exosens liefert zudem Komponenten, die in komplexe Systeme integriert werden, etwa in militärische Ausrüstung oder industrielle Produktionsprozesse, was eine enge Kooperation mit anderen Lieferanten und Kunden voraussetzt.
In vielen Fällen ist Exosens für seine Kunden schon aus diesem Grund unersetzbar, es gibt aber ohnehin nicht viele Anbieter, die derartige Hochleistungsprodukte anbieten können.
Einer Präsentation von Exosens zufolge, ist das Unternehmen in den meisten adressierten Märkten der größte oder zweitgrößte Anbieter („Top 1-2 player in most of addressed markets. Worldwide leader in Light Amplification Leading position in each of D&I addressed markets“).
Geschäftszahlen liegen ab 2020 vor. Seitdem konnte der Umsatz von 150 auf 394 Mio. Euro gesteigert werden.
Im letzten Geschäftsjahr verzeichnete man ein Umsatzplus von 35 %. Gleichzeitig verbesserte sich die Profitabilität, wodurch das EBITDA um 38 % gesteigert werden konnte.
Da man die Nettoverschuldung von 302,3 auf 144,1 Mio. Euro gesenkt hat, kletterte das EBIT sogar um 44 % auf 95,3 Mio. Euro.
Das Ergebnis je Aktie lag bei 0,97 Euro.
Ausblick und Bewertung
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hat sich die starke Entwicklung fortgesetzt, trotz der Probleme im Kanada-Geschäft.
Unter dem Strich konnte der Umsatz in Q1 um 21,1 % auf 104,9 Mio. Euro gesteigert werden. Das Bruttoergebnis verbesserte sich um 28,1 % auf 52,6 Mio. Euro.
Die Prognose für das Geschäftsjahr wurde bestätigt. Exosens stellt weiterhin ein Umsatzplus im hohen Zehnerbereich und einen Anstieg des EBITDA im niedrigen zweistelligen Prozentbereich in Aussicht.
Da man diese Ziele im ersten Quartal übertroffen hat, ist das sicherlich nicht hochgegriffen.
Dem Unternehmen zufolge profitiert man von einer zunehmenden Nachfrage durch eine ganze Reihe von NATO-Staaten und ihren Verbündeten, vor allem für Nachtsichtgeräte. Dies wird vor allem von größeren Aufträgen aus Ost- und Nordeuropa getragen.
„Exosens has continued benefiting from its position as the strategic supplier of NATO and Tier-1 allies, which have continued to ramp up their procurement of night vision systems on the back of the need for armies to enhance their night fighting capabilities. This positive trend was particularly noticeable in Europe with a number of major business wins, notably in Eastern and Northern Europe.“
Den Konsensschätzungen zufolge soll das Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr um mehr als 50 % auf etwa 1,50 Euro je Aktie steigen.
Exosens kommt demnach auf ein KGVe von 22,5.

Aufgrund der kurzen Historie ist eine charttechnische Betrachtung nur bedingt möglich.
Gelingt ein nachhaltiger Ausbruch über 35 Euro, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal.
Solange das jedoch nicht geschehen ist, kann es jederzeit zu einem Rücksetzer in Richtung 31 oder 29 Euro kommen. Darunter droht ein Gap-Close.
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