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Auf den ersten Blick wirkten die Ergebnisse des Vorjahres, die Evotec am Mittwochmorgen vorlegte, zwar nicht gerade gut, aber sie hätten nie und nimmer die Basis für einen Crash von 32 Prozent sein können. Dessen Grund ließ sich erst erahnen, wenn man genauer hinschaute.
Vier Prozent Umsatzanstieg gegenüber 2022, Bruttomarge von 23,2 auf 22,6 Prozent gefallen, EBITDA bei 66,3 nach 102 Millionen Euro, Betriebsergebnis -47,5 Millionen nach +21 Millionen: Gut war das nicht, zudem auch schlechter als seitens der Analysten erwartet. Aber es war nicht dramatisch schlechter, während die Aktie eben dramatisch fiel. Da musste man also auf Spurensuche gehen … was war da los?
War es die Ankündigung, dass man endlich einen neuen CEO gefunden hat, die am Dienstagabend der Bilanz vorausgeschickt wurde? Eher nicht, denn Christian Wojczewski wird den Sessel des Vorstandschefs ja erst am 1. Juli einnehmen, wie seine Strategie aussehen wird, muss sich damit erst zeigen.
War es vielleicht alleine ein charttechnisches Problem, weil die abrutschende Aktie eine Lawine an Stop Loss-Verkaufsorders losgetreten hatte? Wenn wir uns den Chart ansehen, stellen wir fest: Das dürfte mit dazu beigetragen haben, dass der Kurs der Evotec-Aktie dermaßen extrem in sich zusammenfiel, denn:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Evotec Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Die Aktie hatte in den letzten Monaten einen Boden ausgebildet. Dass sich sehr viele auf der Long-Seite investierte Trader knapp unter dessen Tief bei 12,61 Euro über eine Stop Loss-Verkaufsorder abgesichert hatten, darf man annehmen. Und in dem Moment, als die ausgelöst wurden, weil die erste Reaktion auf die unter den Erwartungen liegenden Ergebnisse negativ war, kam es dadurch zu einem schlagartig gewaltigen Angebot auf der Verkaufsseite, der unter dem Eindruck einer wegrutschenden Aktie keine Käufer gegenüberstanden. Dieser Crash könnte also eine Art „Unfall“ gewesen sein. Aber das beantwortet nicht die Frage, ob er so überzogen ist, dass man ihn als Aufforderung zum Kauf interpretieren könnte.
Da muss man eben doch genauer in die Berichterstattung eintauchen … und findet Aspekte, die zur Vorsicht mahnen. Konkret geht es da um die Aussage, dass man seine Prioritäten neu ausrichten und die Betriebs- und Unternehmensstruktur verschlanken wolle, um auf einen nachhaltigen und profitablen Wachstumspfad zurückzukehren. Das dürfte die Anleger überrascht haben, da man bislang gar nicht ahnte, dass man diesen Pfad offenbar verlassen hatte. Das wirkt, als wäre bei Evotec zuletzt einiges nicht gelaufen, wie es hätte laufen sollen.
Und das kann dazu führen, dass die Aktie sich womöglich von diesem Kurseinbruch erholt, aber keine tragfähige Aufwärtswende zuwege bringt, bevor konkrete Maßnahmen und eine mittelfristige Perspektive auf dem Tisch liegen, die man im Rahmen der am 14. August anstehenden Halbjahreszahlen vorlegen will. Fazit: Aus Evotec ist ein heißes Eisen geworden, das man aktuell nur anpacken sollte, wenn man bewusst hochspekulativ unterwegs sein will.
Quellenangaben: Jahresbericht 2023 und Ausblick 2024, 24.04.2024:
https://www.evotec.com/de/news/evotec-se-stellt-ergebnisse-f%C3%BCr-das-gesch%C3%A4ftsjahr-2023-vor-und-richtet-priorit%C3%A4t-auf-profitables-wachstum-aus
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