Die Befürchtung, dass der abrupte Abgang des langjährigen Vorstandschefs Lanthaler vor gut einem Jahr problematisch würde, hat sich bestätigt. Evotec sortiert sich neu, das braucht Zeit und ist ergebnisoffen. Daher muss man die Aktie jetzt vor allem charttechnisch angehen.
Daran ändert auch die offene Frage nichts, ob Evotec von anderen Unternehmen übernommen wird oder nicht, eben, weil das derzeit absolut nicht abschätzbar ist. Gerade erst erklärte der neue Evotec-CEO Wojczewski, dass er die Eigenständigkeit des Unternehmens erhalten wolle. Es laufe eine Überprüfung der Unternehmensstrategie, so der CEO gegenüber der „FAZ“. Das müsse gründlich gemacht werden und dauere entsprechend. Im April wolle man im Rahmen der dann anstehenden 2024er-Bilanz erste Ergebnisse vorlegen.
Aber was genau bedeutet das? Könnte diese Überprüfung nicht auch dazu führen, dass man doch besser fährt, wenn man sich in ein anderes Unternehmen eingliedert, je nachdem, wer sich dafür anbieten würde? Laufen hinter verschlossenen Türen womöglich trotzdem Gespräche? Man weiß es nicht. Im Herbst hatten Übernahme-Spekulationen die Aktie von einem Acht-Jahres-Tief deutlich nach oben getragen. Dann machte der Bieter Halozyme Therapeutics, der elf Euro pro Aktie angeboten hatte, einen Rückzieher … seither bröckelt der Kurs vor sich hin. Eine nicht ganz einfache Situation, zumal:
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Expertenmeinung: Die Analysten-Kursziele haben den Charme eines rotierenden Wegweisers. Die Ziele liegen zwischen 4 und 14 Euro, die Einstufungen zwischen „Verkaufen“ und „Kaufen“ … und diese Ziele sind alle eher jung, stammen aus der Zeit seit Mitte November. Je nachdem, ob der jeweilige Experte der Ansicht ist, ob und wie Evotec die Kurve kriegt, fällt das Urteil aus. Das aber immer, mangels neuer Fakten, sehr subjektiv ist. Also hat man für die Entscheidung, wie man mit der Aktie verfahren wird, nur den Kurs. Und wie sieht es da aus?
Dass Evotec Mitte November an der Widerstandszone 10,07/10,66 Euro abdrehte, war kein echtes Scheitern der Bullen, das basierte auf dem obengenannten, zeitnah zurückgezogenen Übernahmeangebot von Halozyme. Die Akteure dachten, dass Evotec die Annahme empfehlen würde, aber als man dort zögerte und Halozyme zurückzog, war nachvollziehbar, dass der Kurs wieder fiel. Es fällt jedoch auf, dass sich die Käufer seither nicht mehr zeigen:
Der Kurs bröckelt entlang der abwärts weisenden 200-Tage-Linie sukzessiv ab. Nicht unbedingt tragisch, solange es bis zur Bilanz im April und den da avisierten, neuen Informationen nicht zu größerem Druck kommt. Aber bis dahin zieht es sich eben noch … und das bärische Lager dürfte nicht übersehen, dass sich ihnen damit eine Chance bietet.
Denn sollte die Unterstützungszone 6,89 zu 7,44 Euro fallen, wäre der Weg an das 2024er-Tief bei 5,06 Euro aus rein charttechnischer Sicht frei. Und da mangels anderer Aspekte, an denen man sich festhalten könnte, der Trend als einziger die Aktionen der Trader leiten kann, wäre das Risiko, dass ein Bruch dieser Zone den Druck auf die Aktie intensiviert, nicht zu unterschätzen. Bevor Evotec nicht mit neuen und ermutigenden „News“ daherkommt, bleibt die Aktie also auf der Unterseite erheblich gefährdet.
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