Am Donnerstag legte der Chiphersteller Elmos Semiconductor das Ergebnis 2024 und den Ausblick auf 2025 auf den Tisch. Die Reaktion war negativ … und das zum zweiten Mal, denn eigentlich kannte man die Daten seit dem 18. Februar. Heißt das, die Bären haben gewonnen?
Für den Moment hat das bärische Lager zumindest die besseren Karten. Was im ersten Moment nicht wundert, denn diese am 18. Februar vorgelegten und gestern dann offiziell bestätigten Zahlen weisen momentan kein Wachstum aus. Die 2024er-Ergebnisse waren zwar besser, als sie im Vorfeld von den meisten Analysten erwartet wurden. Aber nur 1,1 Prozent Umsatzanstieg und eine auf operativer Ebene von 26,2 auf 25,1 Prozent gesunkene Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT) waren eben kein Grund, um sofort zuzugreifen.
Das sah man so, als diese Daten am 18. Februar als vorläufige Zahlen kamen, und gestern nicht minder. Und das galt erst recht für den Ausblick. Elmos Semiconductor plant derzeit mit einem gegenüber 2024 gehaltenen Umsatz um die 580 Millionen Euro (+/- 30 Millionen) und einer operativen EBIT-Marge um 23 Prozent (+/- 3,0 Prozent), was hieße: kein steigender Gewinn in 2025 und, wenn es ungut läuft, sogar nachgebende Gewinne.

Dementsprechend schwächlich kommt das Chartbild daher: Die Aktie war nach einem nur kurz währenden Aufwärtsschub zu Jahresbeginn in einen Abwärtstrendkanal eingeschwenkt. An dessen obere Begrenzung war der Kurs im Vorfeld der gestrigen Bilanz herangelaufen. Eine Linie, die aktuell fast auf gleicher Höhe mit der derzeit bei 70,70 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie liegt und so einen markanten Kreuzwiderstand bildet, an dem die Elmos-Aktie prompt nach unten abgewiesen wurde, was zeigt: Die Käufer machen sich rar.
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Expertenmeinung: Sollte das bisherige Tief der Abwärtsbewegung bei 64,10 Euro unterboten werden, läge das nächste, dann durchaus zügig erreichbare Kursziel im Bereich von 60 Euro, wo sich derzeit die untere Begrenzung des Trendkanals und die alte, jetzt als Support fungierende, mittelfristige Abwärtstrendlinie aus dem Vorjahr schneiden. Trotzdem sollte man mit dem Gedanken, hier einen perfekten Short-Kandidaten vor sich zu haben, vorsichtig sein.
Denn Elmos Semiconductor ist kein Chiphersteller wie alle anderen. Das Unternehmen fertigt spezielle Schaltungen (ASICS), die fast durchweg in der Automobilindustrie Verwendung finden. Und wenn man bedenkt, unter welchem Druck diese Branche gerade steht, sind leicht gesteigerte Umsätze im Jahr 2024 und die Prognose, diese 2025 erneut zu halten, durchaus respektabel. Das alleine wäre zwar kein Grund, eine aktuell abwärtslaufende Aktie einzusammeln, aber:
Wenn man sich dazu noch die für die Branche ziemlich günstige Bewertung in Form eines Kurs-/Gewinn-Verhältnisses von 12 für die durchschnittliche 2025e-Gewinnerwartung der Analysten ansieht, wäre Elmos allemal eine Aktie, die man auf die Watchlist setzen könnte. Sie wäre umgehend als kaufenswert zu erwägen, wenn diese momentan bärische Dominanz vom Tisch kommt. Dafür müsste der Kurs dort nach oben hinaus, wo er gestern nach unten abgewiesen wurde:
Über den Abwärtstrendkanal und über die 200-Tage-Linie. 72 Euro auf Schlusskursbasis wären dafür nötig. Derzeit sieht es zwar nicht danach aus, aber hergeben würde es die Gesamtsituation aus aktueller Sicht durchaus, daher: Elmos wäre auf jeden Fall eine Aktie, die man zwar nicht direkt einsammeln, aber im Auge behalten sollte.
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