Ein Minus von 9,23 Prozent, das zeitweise sogar bis zu 18 Prozent betrug, das passiert auch bei eher marktengen Aktien wie Deutz nicht einfach so. Da musste es wohl „bad news“ gegeben haben. Und in der Tat, auch der Motorenbauer entkommt dem Sog der Branche nicht.
Deutz kappte am Donnerstagnachmittag via adhoc-Meldung seine 2024er-Prognose. Der Grund war der gleiche wie bei den vielen anderen Unternehmen der Automobilbranche, die zuletzt Unerfreuliches zu melden hatten: Ein schwächer als erwarteter Absatz und ein ebenso schwächer als erwartet laufender Auftragseingang.
Konkret senkte Deutz die Umsatzprognose auf ca. 1,8 Milliarden Euro, bislang wurde eine Range zwischen 1,9 und 2,1 Milliarden avisiert. Die Gewinnmarge auf EBIT-Basis (vor Zinsen und Steuern) wird jetzt bei 4,0 bis 5,0 Prozent gesehen, da lag der Ausblick zuvor bei 5,0 bis 6,5 Prozent. Damit wird der Gewinn im schlimmsten Fall sehr weit unter der bisherigen Erwartung liegen. Kein Wunder, dass die Aktie negativ reagierte. Zumal Deutz im Rahmen der adhoc-Meldung festhielt, dass man derzeit keine Nachfrage-Belebung im vierten Quartal sieht.
Zwar hielt man fest, dass die bereits laufenden Maßnahmen zur Verbesserung der Kosteneffizienz intensiviert werden. Aber das ändert nichts am Kernproblem: Die Nachfrage ist schwach. Aber auch, wenn man nie deutlich vorher weiß, wann es so weit sein wird:
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Expertenmeinung: Ein immenses Auf und Ab bei der Nachfrage, verbunden mit massiven Auswirkungen auf den Gewinn, das ist bei Unternehmen aus konjunktursensiblen Branchen völlig normal. Im Zuge einer steigenden Nachfrage können die Gewinnmargen immens gesteigert werden: geht sie aber zurück, sinken die Margen rasant, oft rutschen solche Unternehmen dann auch in die Verlustzone. Das gilt z.B. für die Halbleiterindustrie, für den Maschinen- und Anlagenbau, aber eben auch für die Automobilbranche.
Das bewegt die Aktienkurse entsprechend massiv, weil sie diesem zyklischen Auf und Ab der Gewinne natürlich folgen. Diese starken Auf- und Abwärtsimpulse bringen solchen Aktien den Namen „Fahrstuhlaktien“ ein. Und unser langfristiger Chart der Deutz-Aktie zeigt: Diese Bezeichnung passt auch hier perfekt. Aber sollte/könnte man dementsprechend nicht jetzt langsam zugreifen, so, wie es offenbar diejenigen gestern taten, die die Aktie einsammelten, als sie das obere Ende der unteren Umkehrpunkte der vergangenen Jahre touchierte?
Dass Deutz genau auf Höhe des 2023er-Tiefs als dem obersten der diese „Kellerzone“ ausmachenden unteren Wendepunkte drehte, basiert sicherlich auf dem Gedanken, dass die „bad news“ ja nunmehr auf dem Tisch liegen und die Aktie „unten“ ist. Aber ob sie das wirklich ist, wird davon abhängen, ob es mit den unerfreulichen Nachrichten bei Deutz bzw. der Branche insgesamt jetzt getan ist. Und das bewegt sich irgendwo zwischen „offen“ und „zweifelhaft“. Diese untere Zone reicht von 3,64 Euro bis hinunter auf 2,62 Euro. Und wenn Deutz in den kommenden Monaten auch das untere Ende dieser Range auslotet, hätte, wer gestern kaufte, mit Zitronen gehandelt, daher: Lieber erst einmal nur beobachten!
Quellenangaben: Anpassung der 2024er-Prognose, 03.10.2024:
https://www.eqs-news.com/de/news/adhoc/deutz-ag-passt-prognose-2024-aufgrund-konjunktureller-nachfrageschwaeche-an/2142191
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