Wer sich erinnert, dass die Telekom-Aktie einst für kurze Zeit mehr als 100 Euro gekostet hat, könnte angesichts der laufenden Rallye der Aktie von diesen alten Höhen träumen. Aber Käufe auf Basis der Hoffnung, einen sicheren Hafen zu finden, sind kein gutes Hausse-Argument.
Am Montagmorgen war die T-Aktie eine von nur zwei DAX-Titeln, die im Plus notierten, und erreichte dabei den höchsten Kurs seit 24 Jahren. Der Hintergrund ist klar: Der DAX eröffnete mit einer herben Abwärts-Kurslücke, weil man offenbar vorher nicht glauben wollte, was man hätte ahnen müssen: dass Donald Trump mit seinen Aussperr-Zöllen ernst macht. Und da er Europa zwar nicht umgehend mit „bedacht“ hat, aber klar als potenzielles Ziel von höheren Zöllen angesprochen hatte, wurde zum Wochenstart so einiges gleich zu Handelsbeginn fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel.
Die einen verfrachteten das freigewordene Kapital aufs Konto, andere schichteten um, dorthin, wo man mutmaßt, dass da nicht viel anbrennen kann. Und wenn Anleger nach solchen vermeintlich „sicheren Häfen“ suchen, ist die Deutsche-Telekom-Aktie nie weit. Die Frage ist: Ist sie das denn auch, ein „sicherer Hafen“?
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Expertenmeinung: Keine Aktie ist wirklich „sicher“ in der Hinsicht, dass sie nicht auf einmal doch massiv fallen könnte, weil z. B. die robust geglaubte Branche unter unvorhergesehenen Druck gerät, man unternehmensintern falsche Entscheidungen trifft oder sie einfach alleine wegen der Käufe derer, die meinen, dass ihr Geld hier sicherer wäre als anderswo, zu teuer wurde und Opfer bärischer Trader wird. Aber im Fall der T-Aktie ließe sich festhalten:
Eine zwingend schlechte Idee, hier lieber etwas mehr und bei konjunktursensiblen Branchen etwas weniger zu halten, ist das nicht. Denn auch wenn die Aktie seit dem letzten Frühjahr stark gelaufen ist und der Fächer an Aufwärtstrendlinien deutlich macht, dass die Dynamik zugenommen hat: Die Telekom-Aktie ist bislang noch nicht überbewertet und bietet eine für den DAX überdurchschnittliche Dividende. Und sie ist in der Tat weit weniger konjunktursensibel als die meisten anderen DAX-Titel.
Hinzu kommt, dass die kräftige Aufwärtsbewegung in der vergangenen Woche ein solides Fundament hat: Die Tochter T-Mobile US, an der die Telekom gut 50 Prozent hält, hat überzeugende Quartalszahlen und einen optimistischen Ausblick abgeliefert. Und von den zügig wachsenden Gewinnen bei T-Mobile US profitiert eben auch die Telekom als größter Aktionär. Grundsätzlich wäre die T-Aktie also mehr als nur eine Verlegenheitslösung, die nur dann läuft, wenn den Käufern nichts Besseres einfällt oder sie nervös werden. Aber:
Die Aktie ist im oberen Begrenzungsbereich des seit Monaten laufenden, sich keilförmig ausweitenden Aufwärtstrendkanals angekommen. Der positive Aspekt der guten T-Mobile US-Zahlen ist bereits eingepreist und nach einem solchen Anstieg werden letzten Endes wohl auch gute Ergebnisse bei der Deutschen Telekom selbst eskomptiert. Zwar wäre chart- wie markttechnisch noch ein wenig Luft nach oben, aber auch bei Aktien wie diesen wäre man besser beraten, lieber in Korrekturen hinein einzusteigen. Und die bleiben, auch wenn man bisweilen länger warten muss, als es einem lieb ist, nie aus.
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