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Die DHL Group enttäuschte die Anleger am Mittwoch beim Blick auf 2023 ebenso wie in Sachen 2024er-Perspektive. Zwar wirkte die mittelfristige Prognose für 2026 optimistisch. Aber bis dahin kann viel passieren … und für den Moment war erst einmal Abgabedruck angesagt.
Zwar lag der Umsatz im vergangenen Jahr mit 81,8 Milliarden Euro punktgenau auf Höhe der durchschnittlichen Analystenschätzung, aber er lag damit auch ein gutes Stück unter den 94,4 Milliarden des Vorjahres. Und beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) geriet man mit 6,3 Milliarden Euro unter die Schätzungen von durchschnittlich 6,4 Milliarden, ein deutlicher Rückschlag gegenüber den 8,4 Milliarden, die 2022 erreicht wurden, war es sowieso.
Zwar behält die DHL Group die Dividendenhöhe von 1,85 Euro bei und stockt das Aktienrückkaufprogramm von bislang vier auf fünf Milliarden Euro auf. Aber das konnte die Enttäuschung über den unter den bisherigen Erwartungen liegenden Ausblick nicht heilen.
Der Free Cashflow, der 2023 von zuvor 4,6 auf 3,3 Milliarden Euro zurückgegangen war, wird 2024 um 3,0 Milliarden gesehen, das EBIT bei 6,0 bis 6,6 Milliarden. Das heißt, man sieht da plus/minus 0,3 Milliarden nur den Level von 2023 und keine nennengwerte Erholung. Die Experten hatten im Vorfeld am oberen Ende dieser Spanne gelegen, das war also allemal ernüchternd. Dass dieses EBIT 2026 dann wieder bei 7,5 bis 8,5 Milliarden liegen soll, liest sich zwar ermutigend. Aber welches Umfeld dann vorliegen und Umsatz und Gewinn beeinflussen wird kann, nüchtern betrachtet, heute noch niemand wissen.
Expertenmeinung: Da war den Anlegern die unmittelbare Zukunft wichtiger … und die sieht eben nach Aussage der DHL Group nicht so positiv aus wie gedacht. Das Business-To-Business-Geschäft erhole sich langsamer und bislang sei im ersten Quartal keine signifikante Erholung der Express-Sparte zu beobachten, das waren, beispielhaft, Aussagen aus der Kommentierung der Lage durch den Vorstand. Unschön genug, um die Aktie am Mittwoch in die Knie zu zwingen … was charttechnisch nicht ohne Folgen blieb.
Wir sehen im Chart, dass die DHL-Aktie dadurch das Februar-Verlaufstief, das der Kurs am Vortag angelaufen hatte, unterbot und deutlich unter die 200-Tage-Linie fiel, die zuvor zumindest noch in Reichweite gelegen hatte. Darüber hinaus startete der Kurs mit einer Abwärts-Kurslücke, die so groß war, dass auch umgehend das markante Zwischentief vom Mai 2023 unterboten wurde. Zumindest diese bei 40,30 Euro liegende Marke müsste die DHL-Aktie zurückerobern, um den mageren 2024er-Ausblick als „abgearbeitet“ ansehen zu dürfen.
Aber die Dynamik der gestrigen Abgaben können leicht dazu führen, dass Anleger diese Aktie jetzt als „heiße Kartoffel“ ansehen und sich das bärische Lager um die DHL Group kümmern. Denn aus rein charttechnischer Sicht wäre der Weg an das untere Ende der bis Ende 2022 zurückreichenden Handelsspanne frei, konkret sind das die beiden Supportlinien bei 36,03 und 34,08 Euro. Dorthin muss die Aktie nicht fallen … aber die Wahrscheinlichkeit, dass man diese Zone testet, ist mit dem gestrigen Handelstag doch ein Stück weit gestiegen.
Quellenangaben: Geschäftsbericht 2023, 06.03.2024:
https://reporting-hub.group.dhl.com/fy-2023/de/das-unternehmen/kennzahlen-1/
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