Die Daimler Truck-Aktie hat jetzt fast wieder den Level erreicht, der am Tag des optimistischen 2024er-Ausblicks des Nutzfahrzeugherstellers Anfang März 2024 erreicht wurde. Aber wie kann das angehen, nachdem man diese 2024er-Prognosen wieder kassieren musste?
Großer Optimismus im März führte zu einem Kurs weit über den vormaligen Rekordlevels. Und ein stückweiser „Rückbau“ dieses Optimismus, begleitet von einem rückläufigen Auftragseingang und Margendruck, führte dazu, dass der Kurs der Daimler Truck-Aktie Mitte September weit unter dem Level landete, der vor diesem Ausblick Anfang März gegolten hatte. Seit September steigt die Aktie zwar wieder. Aber an der Widerstandszone 40,54 zu 40,69 Euro, an dem Bereich also, wo die Käufe im Zuge dieses damaligen Kurssprungs einsetzten, kam man bislang nicht vorbei. Bis gestern.
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Die Aktie zog um stattliche 7,57 Prozent an und lief dadurch deutlich über diesen Widerstandsbereich hinaus. Damit wäre der Weg nach oben erst einmal frei, nur das Tageshoch dieses 1. März 2024 bei 44,72 Euro, das mit der oberen Begrenzung des September-Aufwärtstrendkanals einen Kreuzwiderstand bildet, würde als Charthürde noch vor dem bisherigen Verlaufsrekord von 47,63 Euro stehen. Ein starkes Signal. Aber hatte es auch einen starken Grund? Nein, den hatte es ganz und gar nicht.
Expertenmeinung: Denn wer dachte, Daimler Truck hätte überraschend überzeugende Vorab-Zahlen zum vierten Quartal nebst einem erneut optimistischen Ausblick vorgelegt, suchte danach vergebens. Da kam nichts. Es waren Zahlen eines anderen Unternehmens, die diese Rallye lostraten, konkret die des Lkw-Herstellers Volvo.
Wieder einmal schloss man von den Ergebnissen eines einzelnen Unternehmens auf andere. Und das, obwohl das gerade bei der Kaufwelle nach den starken Zahlen des Luxusgüter-Unternehmens Richemont bei den Branchenkollegen schiefging – zumindest bei LVMH. Aber offenbar war man davon entweder nicht beeindruckt oder die Trader bei Daimler Truck hatten diese Warnung gar nicht mitbekommen. Und grundsätzlich könnte es ja auch so sein, dass sich der überraschend starke Auftragseingang bei Volvo auch bei Daimler Truck eingestellt hat. Aber es muss nicht so sein, Volvo könnte Daimler Truck und anderen Konkurrenten auch einfach Marktanteile abgenommen haben.
So gesehen ist dieser „Flug mit geliehenen Federn“ allerdünnstes Eis. Vor allem, weil die Volvo-Aktie daraufhin 6,08 Prozent zulegte, Daimler Truck also stärker stieg als die Aktie, um die es eigentlich geht. Jetzt wären jetzt also auch bei Daimler Truck starke Auftragseingänge eingepreist, von denen man nicht weiß, ob es die überhaupt gab. Wer jetzt noch einsteigt, sollte somit äußerst zuversichtlich sein, dass der Absatzrückgang nach dem vorherigen Auftragsboom in der Branche in Verbindung mit dem eher flauen Wachstum der Weltwirtschaft, der bei den Pkw-Herstellern weiterhin für Druck sorgt, am Lkw-Sektor völlig vorbeigeht.
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