Die Aktie des Ticket-Vermarkters und Eventveranstalters CTS Eventim hat am Freitag mit dem Ausbruch über den kurzfristigen Abwärtstrend und das Hoch vom Herbst 2024 ein bullisches Signal abgeliefert. Warum sollte man da weniger begeistert, sondern eher vorsichtig sein?
Kurz gesagt: Weil die Aktie dadurch fast den Kurs wieder erreicht hat, der als Reaktion auf den Ausblick auf das laufende Jahr am 27. März erzielt wurde, da schloss die Aktie bei 104,70 Euro. Fast alles, was die Aktie umgehend danach verlor, ist also aufgeholt. Nur stellt sich die Frage, ob das seitens der Gesamtsituation unterfüttert wäre.
Erstens, weil CTS Eventim zwar 2024 kräftig wachsen konnte (der Umsatz stieg um 19,1, der operative Gewinn, gerechnet als EBITDA, um 21,9 Prozent), für 2025 aber nur „moderates Wachstum“ in Aussicht stellt. Und das, und das ist ein entscheidender Aspekt, unter der Voraussetzung einer stabilen wirtschaftlichen Lage. Und die derzeit zu unterstellen, nachdem die Wachstumsprognosen weltweit gesenkt wurden und die US-Einfuhrzölle ebenso wie die Geopolitik ein unsicheres Umfeld für die Verbraucher schaffen, wäre verwegen.
Zweitens, weil die Aktie schon ziemlich teuer bewertet ist. Auf Basis der aktuell geltenden, durchschnittlichen Gewinnprognose der Analysten für 2025 läge das Kurs-/Gewinn-Verhältnis etwa bei 27. Angesichts des Umstands, dass die Experten für die kommenden Jahre nur einen Gewinnanstieg um die zehn Prozent per annum vermuten, ist das eher teuer. Und wäre umso teurer, wenn die etwa zehn Prozent Gewinnzuwachs für 2025, die derzeit noch unterstellt werden, nicht eintreten oder der Gewinn sogar fällt. Was in diesem Konsumumfeld mit Blick auf Shows, Events und Konzerte und deren in den letzten Jahren gestiegene Ticketpreise nicht auszuschließen wäre. Was hieße:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur CTS Eventim Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Dieser Ausbruch nach oben, der den Kurs bis auf drei Prozent an das bisherige, am 28. Februar bei 106,00 Euro erzielte Allzeithoch herangeführt hat, kommt zwar charttechnisch blitzsauber daher, ist aber ein Anstieg in „teures“ und damit riskantes Terrain. Zwar liegt das durchschnittliche Kursziel der Analysten momentan bei 111 Euro. Aber die Spanne der Ziele liegt zwischen 100 und 120 Euro … und einige Einschätzungen liegen schon einige Wochen zurück und könnten eine Eintrübung der Konsumbereitschaft noch nicht einkalkuliert haben.
Das Problem ist, dass die charttechnischen Unterstützungen, auf die es in Bezug auf den Erhalt des mittelfristigen Aufwärtstrends ankommen würde, ziemlich weit unter dem Kurs liegen, kein Wunder nach der Rallye der vergangenen drei Wochen. Das wäre zum einen die 200-Tage-Linie bei aktuell knapp 91 Euro und, wichtiger, die Kreuzunterstützung aus April-Tief, 2023er-Aufwärtstrendlinie und einer seit April 2024 existierenden Umkehrzone im Bereich 83,80 zu 86,30 Euro. Bis dahin mit nach unten gezogen zu werden, bevor man dann eine Entscheidung im Chartbild sieht, ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Andererseits wären Stoppkurse oberhalb dieser charttechnischen Ankerpunkte von zweifelhaftem Wert, daher:
Wenn man hier bereits dabei ist, ließe sich diese Problematik lösen, indem man einfach bei einem Teil der Position den Gewinn einfährt. Wer hier noch nicht engagiert ist: Ja, dieser Ausbruch am Freitag war ein bullisches Signal. Aber die Luft wäre jetzt dünn genug, um besser zu warten, bis eine andere Gelegenheit auf günstigerem Level kommt, denn an der Börse ist keine Chance wirklich die „letzte“.

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