Der Ticket-Verkäufer und Event-Veranstalter CTS Eventim überraschte die Anleger am Donnerstagmorgen mit deutlich über den Erwartungen liegenden Quartalszahlen und hob die 2024er-Prognose an. Die Aktie stieg … aber die Bullen sollten noch ein wenig nachbessern.
Dass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zulegen würde, war zu erwarten, denn CTS Eventim hatte seither Zukäufe vorgenommen, die sich jetzt in der Bilanz niederschlagen. Doch das, was da gemeldet wurde, überstieg die Erwartungen der Analysten dennoch. Der Umsatz legte um 21,2 Prozent zu, wobei das Wachstum in beiden Hauptsegmenten, dem Ticketverkauf und der Organisation von Veranstaltungen, ähnlich stark ausfiel. Der operative Gewinn, gerechnet als EBITDA, legte um 23,3 Prozent zu, der Nettogewinn stieg auf 57,7 Millionen Euro und übertraf das Ergebnis des Vorjahreszeitraums damit um 38,3 Prozent.
Auf Basis dieser Ergebnisse hob CTS Eventim die Gesamtjahresprognose an und sieht jetzt statt einem moderat höher ein deutlich höher liegendes EBITDA. Die Marktteilnehmer reagierten, die Aktie stand zum Handelsschluss um 5,82 Prozent höher und markierte damit einen Schlusskursrekord. Der einzige Haken dabei: Zu Handelsbeginn hatte der Kurs noch deutlich höher notiert. Ist das ein Problem?
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Expertenmeinung: Dass die Aktie am Tageshoch 10,55 Prozent im Plus notierte und dann Gewinnmitnahmen fast die Hälfte des Gewinns aufzehrten, muss nicht zwingend ein Problem sein. Denn trotz alledem gelang es ja, die Widerstandszone 85,20 zu 86,30 Euro, an der die Aktie bei der Reaktion auf die Zahlen zum ersten Quartal Ende Mai noch scheiterte, diesmal zu überwinden, das blieb trotz der Gewinnmitnahmen so.
Hinzu kommt, dass die Analysten schon vor dieser angehobenen Jahresprognose Kursziele zwischen 92 und 107 Euro gesehen hatten, die sich jetzt tendenziell nach oben verlagern dürften. Und das durchaus zu Recht, denn schon vor den Zahlen hatte die Aktie mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 26 auf Basis der 2024er-Schätzungen eine moderate Bewertung. Solange man unterstellen kann, dass Umsatz und Gewinn weiter zulegen, wäre da also für das Kurs/Gewinn-Verhältnis und damit auch für den Aktienkurs noch Luft nach oben.
Diejenigen, die da in den Kurssprung hinein Kasse machten, könnten im Hinterkopf gehabt haben, dass sich die Nachfrage nach Entertainment zwar bislang trotz teurerer Tickets und bei vielen schmaleren Geldbörsen immer noch nicht verringert habe, das aber über kurz oder lang kommen muss. Und dann wäre die Erwartung, dass sich das Wachstum des Unternehmens in den kommenden Jahren fortsetzt, natürlich Makulatur. Andererseits:
Bislang belegt CTS Eventim eben das Gegenteil. Gut möglich wäre es also allemal, dass jetzt verkauft hat, wer verkaufen wollte und andere Akteure diese rote Tageskerze, sprich diese Gewinnmitnahmen, zum Einstieg oberhalb der jetzt als entscheidende Unterstützung fungierenden Zone 85,20 zu 86,30 Euro nutzen. Solange sich die Aktie über dieser Zone hält, bleibt der Weg nach oben hin zu neuen Rekorden offen. Aber sollte dieser Bereich wieder unterboten werden, wäre das schon ein Warnsignal … wenn die Bullen diesen Makel in Form der gestrigen, roten Tageskerze im Chart ausbügeln wollen, sollten sie es also besser gleich tun.
Quellenangaben: Ergebnis des 2. Quartals, 22.08.2024:
https://corporate.eventim.de/news-media/pressemitteilungen/
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/eventim
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