Commerzbank Aktie Prognose Commerzbank: Das wäre mir zu undurchsichtig

News: Aktuelle Analyse der Commerzbank Aktie

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Commerzbank
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Zur Commerzbank Aktie

Als am Mittwochmorgen gemeldet wurde, dass die UniCredit ihren Anteil an der Commerzbank bereits auf 28 Prozent gesteigert habe, startete die Aktie mal wieder durch. Doch am Ende des Tages wurde aus einem großen Plus ein kleines. Meines Erachtens zu Recht.

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Die italienische UniCredit beteuert zwar echtes Interesse an der Commerzbank. Aber diese Beteiligung ist eine, bei der man ruckzuck aus der Sache heraus wäre, wenn es anders kommen sollte. Denn nur 9,5 Prozent dieser Beteiligung besteht aus Aktien, der Rest sind Derivate, die der UniCredit die Option bieten, weitere 18,5 Prozent Commerzbank-Aktien zu bekommen. Aber sie muss es nicht.

Hinzu kommt, dass die Commerzbank bislang nicht begrüßt hat, was die UniCredit tut. Da bleibt man diplomatisch und zeigt sich offen für alles, was die Bank voranbrächte. Der Bund hingegen, der immerhin noch zwölf Prozent an der Commerzbank hält und mehr oder weniger unfreiwillig seinen Teil dazu beitrug, dass die UniCredit ein Bein in die Tür bekam, als man einen Teil der Beteiligung abgab und die UniCredit alles einsammelte, ist sauer. Das sei eine unfreundliche, nicht abgesprochene Aktion, hieß es von der Bundesregierung.

Wenn es zu einer Übernahme käme, dann wäre es also eine mit Gegenwind. Diejenigen, die da am Mittwoch erneut zugriffen, setzen womöglich sogar genau darauf, denn:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Commerzbank Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Angenommen, die UniCredit macht ein öffentliches Übernahmeangebot, dann müsste man womöglich tief in die Tasche greifen, weil vielleicht die freien Aktionäre dem Abtreten ihrer Anteile an die italienische Bank zugänglich wären, Großaktionäre aber eher nicht. Es wäre somit also möglich, dass da ein Preis geboten wird, der sehr deutlich über dem aktuellen Börsenkurs liegt. Nun …

… das ist möglich. Aber viel zu unsicher, als dass man darauf getrost wetten sollte. Erst einmal müsste UniCredit die Schwelle einer Beteiligung von 29,9 Prozent überschreiten. Dann schreibt das Gesetz vor, dass ein öffentliches Übernahmeangebot gemacht werden muss. Aber nehmen wir mal an, die UniCredit bekommt Probleme mit den nötigen Genehmigungen zur Ausweitung ihres Anteils. Nehmen wir an, der Bund läuft weiter Sturm. Und nehmen wir an, die UniCredit würde erkennen, dass man nur an eine Mehrheitsbeteiligung herankäme, wenn man diverse Zugeständnisse macht und einen Preis bietet, der so hoch ist, dass die Sache nicht lohnt, was dann?

Dann wäre man schnell wieder verschwunden, denn wie gesagt: Zwei Drittel dieser jetzt erreichten Beteiligung besteht aus Derivaten, bei denen die UniCredit die Aktien kaufen kann, wenn es ihr passt … oder es lassen kann, wenn nicht. Und was ist mit einem Bieterwettstreit?

Natürlich wäre es theoretisch denkbar, dass auf einmal andere Banken auch noch ankommen und sich die Commerzbank einverleiben wollen. Aber da die UniCredit schon so „dick drin“ ist, wäre das ein herzlich sinnfreies Unterfangen. Damit sieht es aus meiner Sicht so aus:

Die UniCredit hat sich in eine höchst bequeme, weil mit Schleudersitz versehene Position gebracht. Wer jetzt auf ein immens über dem Kurs liegendes Übernahmeangebot wettet, ist hingegen davon abhängig, dass die Sache wirklich weitergeht. Und das wäre mir derzeit eindeutig zu undurchsichtig.

Commerzbank Aktie: Chart vom 18.12.2024, Kurs 15,59 Euro, Kürzel: CBK | Online Broker LYNX
Commerzbank Aktie: Chart vom 18.12.2024, Kurs 15,59 Euro, Kürzel: CBK | Quelle: TWS

Dass die Aktie nach einer Aufwärtskurslücke von 4,1 Prozent am Mittwoch dann nur noch 1,36 Prozent höher schloss und damit das Gros der Gewinne abgab, ohne dass man hätte sehen können, das bullische Trader dagegenhalten, zeigt, dass so mancher Investor meine Sicht der Dinge zu teilen scheint und in eine solche Rallye hinein den Gewinn mitnimmt. Immerhin war die Aktie auf dem Sprung, eine wichtige Widerstandszone zu bezwingen, wie wir im Chart sehen. Am Ende des Tages aber schloss sie doch darunter. Diese macht ist die CoBank-Aktie momentan ziemlich „zockerhaltig“, daher: Vorsicht!

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Vorherige Analysen der Commerzbank Aktie

Ein Übernahmepoker sorgt immer für Volatilität. Wenngleich man sich fragt, gegen wen die an der Commerzbank interessierte UniCredit da gerade pokert, es kommen nahezu täglich neue Meldungen herein, die die Käufer bei der Stange halten. Aber ist die Aktie jetzt nicht zu teuer?

Diese Frage kann und sollte man sich zwar stellen, aber die Antwort ist wenig befriedigend, denn sie lautet: Es kommt darauf an. Es kommt darauf an, ob und wann eine Übernahme durch die UniCredit gelingt. Es kommt darauf an, was die dann für die verbleibenden Aktien im Zuge eines öffentlichen Übernahmeangebots bietet. Und es kommt darauf an, ob man dann in bar abgefunden würde oder teilweise oder ganz UniCredit-Aktien bekäme und wie diese dann vom Markt gesehen werden, nachdem die Commerzbank „geschluckt“ wurde. Was wiederum davon abhängt, was die UniCredit dann mit der CoBa anstellt. Kurz: Es gibt eine Menge offener Fragen und keine Antworten.

Zwar wollen sich Vorstandsmitglieder um die künftige neue Chefin Orlopp heute mit der UniCredit besprechen, aber wie das ausgeht, ist offen. Frau Orlopp blieb bei der bisherigen, salomonischen Aussage, dass man alles sorgfältig dahingehend prüfen werde, ob es „Werte für die Stakeholder“ schaffen kann. Aber selbst wenn man da zu einem für die UniCredit erfreulichen Schluss käme: Was ist mit den Gewerkschaften, die Arbeitsplätze en masse schwinden sehen und dem Bund, wo man jetzt, nachdem man offenbar beim Verkauf der 4,5 Prozent unlängst ein wenig überrumpelt wurde, von einem „unfreundlichen Akt“ spricht?

Da könnte also auch zwischen „Wollen“ und „Können“ ein Graben entstehen, der die Sache entweder in die Länge zieht oder so lange Barrieren aufgetürmt werden, bis die UniCredit genervt Abstand nimmt. Man weiß es nicht … und kauft einfach mal trotzdem.

Expertenmeinung: Zwar kann es sein, dass die gestern verkündeten Pläne der Commerzbank die Aktie zusätzlich beflügelt haben. Denn man will 2027 noch besser dastehen als bislang geplant, eine Eigenkapitalrendite von 12 statt 11 Prozent erreichen und „deutlich über drei Milliarden“ Euro netto verdienen. Aber wie das mit mittelfristigen Plänen so ist: Es sind Pläne, die von einer dann womöglich doch anders verlaufenden Realität gerne mal kassiert werden. Nüchtern betrachtet ist ein geplanter Gewinn in drei Jahren kein rationaler Grund, eine Aktie heute zu kaufen.

Andererseits: Nüchtern betrachten die Aktie derzeit wohl nicht allzu viele. Wer sich hier ins Getümmel gestürzt hat, dürfte einfach darauf wetten, dass die UniCredit nur dann eine Chance hätte, bei einem im Fall eines Anteils über 30 Prozent (den sie erst einmal erreichen müsste) verpflichtenden, öffentlichen Übernahmeangebot erfolgreich zu sein, wenn sie mehr als den dann geltenden Aktienkurs bieten würde. Was indes keineswegs der Fall sein muss.

Angenommen, die UniCredit würde denn dann durch Spekulation durch die Decke getriebenen Kurs als zu teuer ansehen, würde sie entweder tatsächlich weniger bieten oder gleich aussteigen. Aussteigen im Sinne eines Verkaufs der bis dahin eingesammelten Aktien … ggf. sogar einfach über die Börse. Denn dann hätte sie zwar die Commerzbank nicht, aber bei einem geschickten, ebenso wie die bisherigen Käufe unmerklichen ausstieg eine gute Chance, einen immensen Gewinn zu erzielen … denn diejenigen, die dachten, dass es für die Aktie jetzt kein „zu hoch“ mehr geben kann, dann nicht machen.

Commerzbank Aktie: Chart vom 26.09.2024, Kurs 16,345 Euro, Kürzel: CBK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Commerzbank Aktie: Chart vom 26.09.2024, Kurs 16,345 Euro, Kürzel: CBK | Quelle: TWS

Der Ausbruch über die Hochs vom Mai und Juli im Bereich 15,66/15,83 Euro, der letzte Woche noch misslang, ist jetzt erfolgt und rein charttechnisch gesehen ein markant bullisches Signal. Die Aktie hätte jetzt erst einmal freie Bahn, denn Kurse, die höher als der gestrige Höchstkurs waren, gehen auf das Jahr 2011 zurück und sind somit so alt, dass sie faktisch keine Bedeutung mehr haben, aber:

Hier wird derzeit viel gewettet, das macht die Sache riskant. Wer hier mit hohem Hebel und/oder hohem Kapitaleinsatz agiert, sollte überlegen, ob er diese jetzt als Support fungierende Zone 15,66/15,83 Euro nicht bereits als Basis eines deutlich nach oben angepassten Stop Loss Long nutzt, denn wenn diese Wette platzen sollte, kann es durchaus schnell und weit nach unten gehen.

Damit hatte man so nicht gerechnet: Die UniCredit hat es offenbar doch eher eilig, was eine mögliche Übernehme der Commerzbank angeht. Das geht manch einem offenbar zu schnell … und jetzt beginnt man auch, mögliche Schattenseiten zu diskutieren. Kippt die Rallye?

Vor knapp zwei Wochen sorgte die Meldung, dass die italienische Großbank UniCredit sich das komplette 4,5 Prozent-Paket, das der Bund von seinem Commerzbank-Anteil verkaufte, gesichert und schon zuvor etwa 4,5 Prozent an der Bank über den Markt erworben habe, für einen immensen Kurssprung. Dem folgten Anschlusskäufe, weil UniCredit hervorhob, dass man durchaus daran interessiert sei, diesen Anteil auszubauen und mit der Commerzbank in konstruktive Gespräche einzutreten, wenn die Zeit dafür gekommen sei. Das klang nach einer planvollen, aber behutsamen Beteiligung auf mittelfristiger Ebene zu beiderseitigem Nutzen.

Doch für einen Ausbruch über die beiden Hochs vom Juli und Mai bei 15,66/15,83 Euro reichte es erst einmal nicht, die Aktie fuhr sich in dieser Widerstandszone fest … und drehte dort am Montag mit großer Dynamik nach unten. Jetzt gerät auf einmal die Unterstützungszone 13,41/13,61 Euro in den Fokus, unter ihr ginge es dann um die Supportzone nebst mittelfristiger Aufwärtstrendlinie bei 11,94/12,11 Euro. Aber wie kann das sein … wie könnte man, was man noch vor ein, zwei Wochen als bullisch angesehen hat, jetzt anders sehen? Oder geht es um etwas ganz anderes?

Nein, was die Aktie zuvor nach oben trieb, ist die gleiche Thematik, die sie am Montag zum Tagesverlierer im DAX machte, wobei der Kurs eine regelrechte Achterbahnfahrt hinlegte: Zuerst deutlich im Minus gestartet, dann kurz ins Plus gestiegen, am Ende doch wieder nahe ans Tagestief gerutscht. Was war passiert?

Expertenmeinung: Der Tag begann mit Abgabedruck, weil der Bund verlauten ließ, dass man vorerst nicht vorhabe, die verbliebenen 12 Prozent an der Commerzbank abzugeben. Das klang in Bezug auf die Chance, dass die UniCredit die Commerzbank in nächster Zeit übernehmen könnte, negativ – die Aktie sackte weg.

Dann aber sprang die Aktie zur Mittagszeit senkrecht nach oben und erreichte zeitweise die Gewinnzone, als die UniCredit meldete, man habe sich jetzt bereits gut 20 Prozent an der Commerzbank gesichert, indem man sich 11,5 Prozent der Aktien auf dem Umweg über Finanzinstrumente, also vermutlich über Derivate, gesichert habe. Und man beantragte die Erlaubnis, den Anteil auf 29,9 Prozent erhöhen zu dürfen. Also doch eine Übernahme in unmittelbar nächster Zeit, ggf. auch ohne den Anteil des Bundes?

Womöglich nicht. Zunächst müsste diese Genehmigung von der Euro-Bankenaufsicht erstmal erteilt werden. Und alles, was darüber hinausginge, würde noch kniffliger. Denn ab einer Beteiligung von 30 Prozent müsste die UniCredit dann ein öffentliches Übernahmeangebot unterbreiten. Und ob das dann angenommen wird, ist zumindest offen. Gewerkschaften verwiesen auf einen drohenden, massiven Stellenabbau, wie man ihn auch vor Jahren sah, als die UniCredit die HypoVereinsbank übernommen hatte. Die Commerzbank selbst kommentierte die Entwicklung salomonisch: Man werde alle Optionen verantwortungsvoll prüfen.

Dass es Widerstand geben könnte, dürfte die Aktie zum Handelsende gedrückt haben, nicht zuletzt, weil die UniCredit schon bei der Übernahme des Bund-Pakets darauf hinwies, dass man, sollte man sich nicht auf einen gemeinsamen Weg einigen, die bestehenden Anteile auch wieder verkaufen könnte. Was bei einem ungünstigen Verlauf massiven Druck auf den Kurs ausüben würde. Wie geht man damit um?

Immer, wenn eine Aktie zum „Rollercoaster“ wird, sprich der Kurs wie eine Achterbahn nach oben und unten saust, kochen die Emotionen der Trader über. Niemand weiß etwas Genaues, alles ist möglich, im positiven wie im negativen Sinn. Kurz: Es ist völlig offen, wie das weitergeht und in welche Richtung die Commerzbank-Aktie am Ende davonziehen wird. Wer sich hier ins Getümmel wirft, geht also schlicht eine Wette ein. Und erfahrene Investoren erinnern sich da an die alte Regel: Mit Geld spielt man nicht!

Commerzbank Aktie: Chart vom 23.09.2024, Kurs 14,785 Euro, Kürzel: CBK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Durch den „Coup“ der vergangenen Woche ist der Anteil der italienischen UniCredit an der Commerzbank auf neun Prozent gestiegen. In einem Interview mit dem „Handelsblatt“ sagte UniCredit-Chef Orcel, dass man gern mehr will … die Aktie steigt in hoch spannendes Terrain.

Der Bund verkauft, die italienische Großbank UniCredit greift zu. Dadurch ist der Anteil des Bundes an der Commerzbank jetzt auf zwölf Prozent gesunken, der der UniCredit auf neun Prozent gestiegen. Mit neun Prozent ist man hier zwar Großaktionär, kann aber letztlich keine Weichen stellen, wenn andere es nicht wollen. Die Frage ist: Hätte es denn etwas für sich, wenn die UniCredit genau das, das Weichen stellen, anstreben würde? Die Anleger stimmen derzeit in dieser Hinsicht mit den Füßen ab: Dass UniCredit sich hier maßgeblich beteiligen könnte, lässt die Aktie steigen.

Commerzbank Aktie: Chart vom 16.09.2024, Kurs 15,595 Euro, Kürzel: CBK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Commerzbank Aktie: Chart vom 16.09.2024, Kurs 15,595 Euro, Kürzel: CBK | Quelle: TWS

Wir sehen im Chart, dass dem Kurssprung der vergangenen Woche als Reaktion auf die auf neun Prozent gestiegene Beteiligung der UniCredit Anschlusskäufe folgten. Dabei zeigen die Tageskerzen vom Donnerstag und dem gestrigen Montag, dass da auch immer mal wieder Gewinne mitgenommen wurden, diese den Aufwärtsdrang der Aktie aber bislang nicht gestoppt haben. Damit steht sie jetzt in einem entscheidenden Bereich:

Die beiden bisherigen Hochs des Jahres bei 15,66 und 15,83 Euro sind erreicht. Und sollte die Aktie diesen Widerstandsbereich überwinden, wäre der Weg nach oben aus rein charttechnischer Sicht erst einmal frei, bis der Kurs dann bei 16,51 Euro auf ein markantes Zwischenhoch aus dem Jahr 2012 treffen würde, das indes so lange zurückliegt, dass es eine Aufwärtsbewegung nicht zwingend stoppen müsste. Die Frage stellt sich indes, ob ein solches, bullisches Signal auch genug „Futter“ seitens der fundamentalen Lage bekäme?

Expertenmeinung: Im Zuge des „Handelsblatt“-Interviews sagt UniCredit-Chef Orcel, dass sich die beiden Banken sehr gut ergänzen würden, es gebe nur wenige Überschneidungen, es würde zu einer geografisch guten Ergänzung führen und einen „deutlich stärkeren Wettbewerber auf dem deutschen Bankenmarkt“ schaffen. Das klingt nach beiderseitigem Mehrwert und damit nach einem höheren Kurslevel für die Aktie. Aber einen Aspekt sollte man nicht übersehen:

Orcel betonte, dass man nicht gleich einen Platz im Aufsichtsrat oder der Bank aktiv ins Lenkrad greifen wolle. Man wolle mit der Commerzbank einen konstruktiven Dialog führen … wenn die Zeit dafür reif sei. Was indiziert: Erst einmal möchte man die Genehmigung für einen über zehn Prozent liegenden Anteil bekommen, das dann auch umsetzen und dann sieht man weiter. Eine Zeitschiene oder gar eine Garantie dafür, dass UniCredit und Commerzbank am Ende wirklich zusammengehen, gibt es noch nicht.

Was die Trader hier gerade handeln, ist eine verlockende Perspektive für die Zukunft. Aber Kursphantasie ohne konkrete Ankerpunkte, die zu lange Phantasie bleibt, wird zu einem höchst wackligen Fundament. Daher sollte man, sofern die Aktie diese jetzt erreichte, charttechnische Entscheidungszone überwindet, nicht zögern, den Stoppkurs der Position umgehend unter die dann als Support fungierende Zone 15,66/15,83 Euro nachzuziehen.

Quellenangaben: Interview des „Handelsblatt“ mit UniCredit-Chef Andrea Orcel, 16.09.2024: https://www.handelsblatt.com/dpa/bankenbranche-unicredit-chef-orcel-wirbt-fuer-uebernahme-der-commerzbank/29993660.html

Diese Meldung hatte Pfeffer: Der Bund verringert erneut seinen Anteil an der Commerzbank und die italienische Großbank UniCredit greift beherzt zu. Die Aktie macht einen Riesensatz und überwindet einen Schlüssel-Widerstand. Kann man auf diesen Zug noch aufspringen?

Eigentlich hatte der Bund die etwa 4,5 Prozent der Commerzbank-Aktien grundsätzlich institutionellen Investoren angeboten. Aber die UniCredit, die bereits 4,5 Prozent an der Commerzbank hielt und bereits mit der HypoVereinsbank in Deutschland aktiv ist, war bereit, das ganze Paket en bloc zu nehmen und einen satten Aufschlag auf den Schlusskurs des Dienstags zu zahlen, damit hätte man offenbar sowieso die Gebote anderer Interessenten überboten. Damit hält UniCredit jetzt neun Prozent an der „CoBa“ und ließ durchblicken, dass man plant, die Genehmigung einzuholen, den Anteil ggf. deutlicher auszuweiten. Die Anleger griffen zu … und interpretierten diese Aktion meines Erachtens damit grundsätzlich richtig:

Wenn die UniCredit, die in den vergangenen Jahren nicht durch unkluge Entscheidungen auffiel, der Ansicht ist, dass es Sinn ergibt, bei der Commerzbank dabei zu sein, ist es das für die privaten Aktionäre tendenziell auch, so dass es schon etwas für sich hat, auf diesen Zug aufzuspringen – aber!

Trotz des vorgenannten Aufschlags, den UniCredit bezahlte, um das ganze Paket des Bundes zugeschlagen zu bekommen, bezahlte man da pro Aktie „nur“ 13,20 Euro (Dienstags-Closing der Aktie: 12,60 Euro). Damit darf man sich schon fragen, wie der noch einmal weit höhere Kurslevel, der am Mittwoch im Handel zustande kam, zu rechtfertigen wäre. Ich meine: kurzfristig betrachtet gar nicht.

Ohne Zweifel ist der Erwerb dieses Pakets durch UniCredit ein positives Signal. Aber es verändert für den Moment weder die Ertragsperspektive der Commerzbank noch die Rahmenbedingungen. Das Chartbild zwar umso mehr, aber das kann zu einem großen Teil am Überraschungseffekt dieser Entwicklung liegen, so dass man da jetzt ein bisschen Vorsicht walten lassen sollte. Der Blick auf den Chart zeigt:

Commerzbank Aktie: Chart vom 11.09.2024, Kurs 14,685 Euro, Kürzel: CBK | Online Broker LYNX
Commerzbank Aktie: Chart vom 11.09.2024, Kurs 14,685 Euro, Kürzel: CBK | Quelle: TWS

Expertenmeinung: Die Aktie drehte durch den gestrigen Kurssprung über der längerfristigen, im Sommer 2022 etablierten Aufwärtstrendlinie dynamisch aufwärts, ließ die zuvor umkämpfte 200-Tage-Linie unter sich und, vor allem, die Widerstandszone 13,46/13,61 Euro, Nackenlinie des Anfang August vollendeten Doppeltopps. Damit ist die Aktie kurzfristig bullisch, die beiden Topps vom Mai und Juli bei 15,83 und 15,66 Euro die nächsten Kursziele.

Aber durch den immensen, schon vorbörslich entstandenen Kaufdruck zogen viele natürlich ihre Verkaufsorders zurück, zugleich hat die höhere vorbörsliche Taxierung bereits Stop-Loss-Orders der Short-Seller ausgelöst, die dadurch sofort leer verkaufte Aktien eindeckten. Beides intensivierte den Kaufdruck noch deutlich, was auch die immense Aufwärts-Kurslücke am Mittwochmorgen erklärt. Damit hat die Aktie wegen dieser vorherigen Chartkonstellation und des Überraschungseffekts vermutlich weit mehr zugelegt, als sie es getan hätte, wäre die Nachricht innerhalb der Handelszeit und in einem Aufwärtstrend aufgetaucht.

Für die Bären ist die Commerzbank-Aktie jetzt vorerst „verbrannt“, keine Frage. Aber das heißt nicht, dass man diesem Kurssprung umgehend unbesorgt hinterherlaufen könnte. Wer dabei ist, kann es allemal bleiben. Aber wer den Einstieg plant, würde tendenziell gut damit fahren, Rücksetzer abzupassen, die auch in dieser neuen Gemengelage nicht ausbleiben werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktien der beiden deutschen Großbanken hatten bis Mitte dieses Jahres eine überaus starke Phase und konnten sich über weite Strecken sehr gut in Szene setzen. Doch im Juni begannen sich immer mehr Anleger von ihren Papieren zu trennen.

Die erste schärfere Korrektur konnte die Commerzbank-Aktie noch im Bereich von 13.50 EUR abfangen, um sich kurz danach zu erholen. Doch hierbei war besonders auffällig, dass den Bullen kein neues Hoch gelang. Dieses Zeichen von Schwäche wurde von den Bären genutzt, um die Kurse in Richtung Süden zu katapultieren. Spätestens mit dem Bruch der Marke von 13.50 EUR war klar, dass der bullische Tenor vorläufig sein Ende gefunden hat. Der Versuch diese Ebene im Laufe der vorigen Woche zurückzuerobern, scheiterte.

Expertenmeinung: Die Gefahr einer tiefgreifenden Korrektur ist nach wie vor nicht vom Tisch. Das untere Kursziel, welches sich aus der Formation des Doppelhochs ergibt, läge bei rund 11.30 EUR. Es ist durchaus möglich, dass wir diese Marke noch im September erreichen könnten.

Im längerfristigen Chart liefert noch die Ebene bei 12.00 EUR einen wichtigen Boden. Dieser wurde bereits im Vormonat getestet. Das ist wohl die letzte Chance der Bullen, der Aktie noch etwas Rückhalt zu bieten.

Aussicht: BÄRISCH

Commerzbank Aktie: Chart vom 06.09.2024, Kurs: 12.705 EUR, Kürzel: CBK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Commerzbank Aktie: Chart vom 06.09.2024, Kurs: 12.705 EUR, Kürzel: CBK | Quelle: TWS