Einige dürften bei Carl Zeiss Meditec die Wende bereits als vollzogen angesehen haben. Die gestrigen -12,48 Prozent warfen die Aktie indes unsanft in bärisches Terrain zurück. Die Frage ist, ob das nicht vielleicht überzogen war und die Bullen umgehend zurückkommen.
Dass die Ergebnisse des ersten Quartals im am 01.10.2024 begonnenen Geschäftsjahr 2024/2025 schlecht waren, steht außer Frage. Der Umsatz stieg zwar um 3,2 Prozent, aber das basierte auf der in der Bilanz jetzt konsolidierten Übernahme des niederländischen Unternehmens DORC. Auf vergleichbarer Basis zum Vorjahresquartal ging der Umsatz um etwa sieben Prozent zurück. Nicht gut.
Der operative Gewinn (EBITDA) fiel von 46,0 auf 35,2 Millionen Euro, die EBITDA-Gewinnmarge kam von 9,7 auf um Sondereffekte bereinigte 6,7 Prozent zurück. Der Gewinn pro Aktie kam im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 0,42 auf 0,18 Euro zurück, um Sondereffekte bereinigt waren es 0,36 Euro nach 0,47 Euro ein Jahr zuvor. Auch nicht gut.
Hätte man im Ausblick Licht am Ende des Tunnels verkündet, es wäre vielleicht deutlich glimpflicher abgegangen mit der Aktie. Aber Carl Zeiss rechnet laut der Quartalsmitteilung im laufenden Geschäftsjahr noch nicht mit einer schnellen Erholung des Investitionsklimas. Man bleibt also vorerst drin im Tunnel… oder?
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Expertenmeinung: Immerhin konnte man in der Bilanzvorlage auch lesen, dass Auftragseingang und Auftragsbestand deutlich zugelegt hätten. Außerdem rechne man damit, dass die EBITDA-Marge stabil gehalten werden kann. Das wäre eigentlich ein Strohhalm, an den sich die Bullen klammern könnten. Nur gab man zur Auftragslage keine konkreten Zahlen preis. Und das Hauptproblem ist weniger die Frage, ob es für die Bilanz Hoffnung gibt; für einen schnellen Konter des bullischen Lagers müsste es das Chartbild sein, das ihnen einen Ansatzpunkt gibt. Und da sieht es nicht gut aus.

Ende Januar hatte die Aktie die wichtige Widerstandslinie bei 54,44/54,60 Euro überboten und damit die vorherige, im Dezember dann auf einen tieferen Level verlagerte Bodenbildungszone zurückerobert. Das war schon mal gut, nur gingen der Aktie danach zeitnah die Käufer aus. Der Kurs fuhr sich noch unterhalb des Zwischenhochs vom Dezember und klar unter der 200-Tage-Linie fest. Und in diesem Zustand „erwischte“ die Bilanz die Aktie. Das führte dazu, dass dieser Bereich 54,44/54,60 Euro, aktuell verstärkt durch die 20-Tage-Linie, fast widerstandslos preisgegeben wurde. Und auch, wenn dieser Abverkauf durch automatisch ausgelöste, unter diesem Support angesiedelte Stop Loss-Verkäufe „unabsichtlich“ intensiviert wurde:
Die Bullen haben damit eine sehr ungünstige Ausgangsbasis. Denn sie müssten die Aktie umgehend wieder über 54,44/54,60 Euro heben, um eine gute Chance zu haben, dass die Gegenseite, die Bären, am Widerstand nicht wieder Druck machen und eine Erholung damit abblocken. Möglich wäre ein solches Comeback zwar. Aber die Chance dafür ist mager genug, um erst einmal zuzuschauen, ob sich da etwas tut, bevor man über einen Einstieg nachdenkt.
Quellenangaben: Meldung zum 1. Geschäftsjahresquartal 2024/2025, 12.02.2025: https://www.zeiss.com/meditec-ag/de/presse-und-aktuelles/pressemitteilungen/2025/quartalsmitteilung-q1-gj-2024-25.html
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