Brenntag Aktie Prognose Brenntag: 40 % Kurspotenzial?

News: Aktuelle Analyse der Brenntag Aktie

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Brenntag
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Zur Brenntag Aktie

Brenntag ist als Gigant in der Chemiedistribution weltweit unverzichtbar. Jetzt könnten gleich mehrere Faktoren dazu beitragen, dass die Aktie ordentliches Potenzial hat.

Brenntag im Überblick: Globaler Player mit solidem Fundament

Brenntag gehört zu den weltweiten Marktführern in der Distribution von Chemikalien und Inhaltsstoffen. Das Unternehmen ist heute mit etwa 600 Standorten in über 70 Ländern aktiv.
Für Investoren könnte Brenntag eine attraktive Kombination aus Stabilität, Wachstumspotenzial, einzigartiger Marktstellung und einer niedrigen Bewertung darstellen.

Das Geschäftsmodell von Brenntag basiert darauf, als strategisches Bindeglied zwischen Chemieproduzenten und der verarbeitenden Industrie zu fungieren. Das Unternehmen kauft große Mengen an Industrie- und Spezialchemikalien von Lieferanten, um sie anschließend in bedarfsgerechten Chargen an rund 185.000 Kunden weltweit weiterzuverkaufen.

Doch dabei geht es längst nicht mehr nur um den reinen Handel. Brenntag lagert Produkte in einem globalen Netzwerk von Distributionszentren, passt sie an Kundenwünsche an, liefert sie just-in-time und bietet Dienstleistungen wie Mischungen, Formulierungen und technischen Support an.
Diese Kombination macht Brenntag zu einem unverzichtbaren Partner für Industrien wie Pharma, Lebensmittel, Automobil und Kosmetik.

Die Produktpalette von Brenntag ist enorm vielfältig und umfasst über 10.000 Chemikalien und Inhaltsstoffe, darunter Säuren, Laugen, Lösungsmittel, Harze und Additive.

Erstaunlich hohes Wachstum möglich

Das Geschäft gliedert sich in zwei Segmente: Brenntag Essentials und Brenntag Specialties. Essentials konzentriert sich auf Prozesschemikalien, die in großen Volumina zu wettbewerbsfähigen Preisen geliefert werden, während Specialties auf hochwertige Spezialchemikalien setzt, die technisches Know-how und maßgeschneiderte Lösungen erfordern.

Im Gegensatz zum Commodity-Geschäft, das eher wenig Fachwissen benötigt, ist der Spezialbereich stark auf technisches Wissen angewiesen, was Brenntag durch Labordienstleistungen und Beratung abdeckt.

Darüber hinaus handelt es sich um ein Geschäft mit nennenswerten Eintrittsbarrieren. Ein effizientes Distributionsgeschäft erfordert ein großes Netzwerk an Standorten und Logistikkanälen, was hohe Skaleneffekte mit sich bringt. Ein heute gegründeter Händler könnte nicht annähernd so günstig einkaufen wie Brenntag. Und selbst wenn das möglich wäre, wären die Distributionskosten höher.

Zudem ist die Chemiedistribution stark reguliert, mit strengen Gesundheits- und Sicherheitsstandards, die den Markteintritt weiter erschweren.

Historisch gesehen wachsen Distributoren wie Brenntag um 1-2 % schneller als der Gesamtmarkt für Chemikalien, der wiederum mit dem weltweiten Wirtschaftswachstum Schritt hält. Langfristige Trends wie die zunehmende Auslagerung von Lieferketten verstärken dieses Wachstum zusätzlich um etwa 1 %.

Hört sich erstmal nicht nach viel an, aber inklusive Übernahmen und Effizienzsteigerungen ermöglicht das der Branche Gewinnsteigerungen von etwa 8-10 % pro Jahr.
Brenntag konnte das Ergebnis in den letzten zehn Jahren um 7,7 % p. a. erhöhen, trotz der zwischenzeitlich schwierigen Rahmenbedingungen und inklusive des zuletzt rückläufigen Ergebnisses.

Ausblick und Bewertung

Perspektivisch sieht es jedoch gut aus. Darf man den Prognosen Glauben schenken, dürfte das Ergebnis im Geschäftsjahr 2025 um 17 % auf 4,62 Euro je Aktie steigen und im Folgejahr um weitere 12 % auf 5,22 Euro je Aktie.
Teilweise sind die Schätzungen auch noch höher.

Das ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Mit dem Rücktritt von CEO Christian Kohlpainter, der wahrscheinlich erzwungen wurde, und dem Einstieg von Artisan Partners als 10-%-Investor könnte der Fokus zukünftig stärker auf der Profitabilität liegen.
Darüber hinaus steht die Branche wohl vor einer zyklischen Erholung und gleichzeitig dürften sich die laufenden Kostensenkungen (300 Mio. Euro bis Ende 2026) positiv auf die Margen auswirken.

Anfangs hatte ich auch das Thema Stabilität angesprochen. Natürlich ist das Ergebnis von Brenntag auch bis zu einem gewissen Maß den Schwankungen der Chemiebranche unterworfen, jedoch in sehr viel geringerem Ausmaß als bei den Produzenten selbst.

In Zeiten, in denen viele Chemieunternehmen rote Zahlen schreiben, verzeichnet Brenntag im Vergleich dazu eher moderate Gewinnrückgänge von 18-20 % und ist noch immer solide profitabel.

Die Themen Stabilität, Wachstumspotenzial und einzigartige Marktstellung hätten wir demnach behandelt, wenn auch nicht in dieser Reihenfolge.
Bleibt nur noch das Thema niedrige Bewertung.

Der Gewinn von Brenntag dürfte 2024 in etwa bei 4 Euro je Aktie liegen. Brenntag kommt demnach auf ein KGVe von 16. Langjährig pendelt das KGV allerdings um einen Wert von 18,7.
Um diese Bewertungslücke zu schließen, müsste die Aktie aus dem Stand auf 74,80 Euro steigen.

Sollte das Ergebnis in diesem Jahr tatsächlich auf 4,62 Euro je Aktie steigen, ist eine derartige Rück- oder Neubewertung wahrscheinlich. In diesem Szenario ergibt sich bis Jahresende ein Kursziel von 86,39 Euro, also mehr als 40 % über dem heutigen Kurs.

Für die Wartezeit, bis das geschehen könnte, erhält man eine Dividendenrendite von 3,46 %. Zahltag ist voraussichtlich am 25.05.2025.

Brenntag Aktie: Chart vom 24.02.2025, Kurs: 63,94 EUR - Kürzel: BNR | Online Broker LYNX
Brenntag Aktie: Chart vom 24.02.2025, Kurs: 63,94 EUR – Kürzel: BNR | Quelle: TWS

Solange die Aktie nicht unter 63,50 Euro rutscht, sind erneute Kursgewinne in Richtung 66 und 68,00 – 68,50 Euro denkbar. Darüber würde sich das Chartbild weiter aufhellen.

Fällt die Aktie jedoch unter 63,50 Euro, müssen Kursverluste bis 59 – 60 Euro und 55,00 – 56,60 Euro eingeplant werden.

Mehr als 13.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.

Stabilität in stürmischen Zeiten. Bei LYNX selbstverständlich.

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Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value. Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch. Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
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Vorherige Analysen der Brenntag Aktie

Der Gewinn verfehlte die Analystenprognose, das Umfeld bleibt laut Brenntag herausfordernd. Hinzu kam, dass eine erhoffte Aufspaltung in zwei eigenständige Unternehmensteile verworfen wurde. Damit ist die Aktie jetzt an eine langfristige Klippe gerutscht.

Die Aktie des Chemie-Großhändlers Brenntag schloss zwar ein Stück oberhalb ihres Tagestiefs, das Minus von 8,16 Prozent, das am Ende zu Buche stand, hatte es aber trotzdem in sich. Die Frage, die sich die hier aktiven Marktteilnehmer jetzt zu Recht stellen, lautet: Gehört der Kurs denn überhaupt auf diesen Level? Müsste er jetzt nicht einiges an Spielraum nach oben haben? Oder ist das Gegenteil richtig und der Weg nach unten jetzt frei?

Nach einem nur oberflächlichen Blick würde das Ergebnis des dritten Quartals gar nicht so schlecht wirken, immerhin blieb der Umsatz zum Vorjahresquartal nahezu gleich. Der operative Gewinn, gerechnet als EBITDA, fiel um eher moderate 7,1 Prozent. Aber beim Nettogewinn war es mit „moderat“ dann umgehend vorbei. Da ging es im Vergleich zum dritten Quartal 2023 um satte 32 Prozent abwärts. Der Gewinn pro Aktie kam nur noch auf 0,82 Euro nach 1,18 Euro im Vorjahreszeitraum.

Dabei sieht man erst einmal keine nennenswerte Belebung … was mit den Eindrücken der Chemiebranche insgesamt konform geht. Die Pressemeldung zur Bilanz nannte „anhaltend herausfordernde geopolitische, makroökonomische und operative Rahmenbedingungen“. Das motivierte natürlich nicht dazu, die Hand aufzuhalten. Aber wäre die Aktie jetzt nicht weit genug gefallen, um unterstellen zu können, dass jetzt langsam genug „Krise“ eingepreist ist?

Expertenmeinung: Richtig ist, dass die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) dann, wenn die bestätigte 2024er-Prognose für das EBITDA von 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro erreicht wird, im historischen Vergleich mit 13 ungewöhnlich niedrig wäre. Aber ein höheres KGV bräuchte als Grundlage Gewinnwachstum – oder zumindest eine berechtigte Hoffnung darauf, dass die Gewinne in absehbarer Zeit durchstarten. Und das liefern nicht nur die aktuellen Aussagen nicht, auch ein weiterer Aspekt dürfte die Trader ernüchtert haben:

Brenntag hat entschieden, seine beiden Hauptgeschäftsbereiche „Essentials“ und „Specialities“ strukturell zwar zu entflechten, aber nicht kategorisch zu trennen und als eigenständige Unternehmen zu führen, ggf. dann auch getrennt an der Börse zu listen. Da man (wenngleich das keineswegs wirklich so sein muss) unterstellt, dass mehrere getrennte „Divisions“ den Wert des Konzerns zumindest in den Augen der Anleger erhöhen, war die Einschätzung von Brenntag, dass ein solcher Schritt mehr Nach- als Vorteile bringen würde, natürlich eine Enttäuschung. Was bedeutet:

Das niedrige KGV und die beibehaltene Prognose für den operativen Gewinn wiegen nicht zwingend schwer genug, um die Aktie auf dem jetzt erreichten Kursniveau zu halten. Es wäre also möglich, dass er unter diese eingangs erwähnte „Mittellinie“ rutscht. Was damit gemeint ist, zeigt der Chart auf Wochenbasis.

Brenntag Aktie: Chart vom 12.11.2024, Kurs 56,50 Euro, Kürzel: BNR | Online Broker LYNX
Brenntag Aktie: Chart vom 12.11.2024, Kurs 56,50 Euro, Kürzel: BNR | Quelle: TWS

Die jetzt erreichte Unterstützungszone zwischen 53,58 und 56,32 Euro reicht bis ins Jahr 2017 zurück und trennt die seither entstandene Handelsspanne der Aktie fast genau in zwei Hälften. Brenntag muss zwar nicht zwingend über diese Klippe fallen, denkbar wäre es aber durchaus … und dann läge der Kurs im klar bärischen Terrain.

Daher:
Über kurz oder lang wird sich die Lage zwar wieder aufhellen. Aber solange völlig offen bleibt, wie lange das wirklich dauert und auf welchem Niveau der Gewinne dann die Aufwärtswende starten würde, wäre der klügere Weg, für Käufe entweder abzuwarten, ob Brenntag diese Supportzone durch die Rückeroberung der jetzt zum Widerstand gewordenen Zone 61,50/62,68 Euro glaubhaft verteidigt oder, wenn der Kurs die Zone bricht, ob er diese später wieder überwindet.

Quellen:
Ergebnis 3. Quartal, 12.11.2024: https://brenntagprod-media.e-spirit.cloud/06432017-be1f-41ce-8d1d-564e2a66d213/documents/corporate/news/news_2024/pressemitteilung_brenntag_se_q3_2024_de-2.pdf

Die Quartalsbilanz, die der Chemikalien-Großhändler Brenntag am späten Montagabend vorlegte, war schwach, die 2024er-Gewinnprognose wurde gesenkt. Trotzdem schaffte die Aktie am Dienstag einen Schwenk ins Plus. Rettendes Ufer erreicht? Das ist sehr fraglich.

Der Umsatz von 4,176 Milliarden Euro lag einen Hauch über der durchschnittlichen Analysten-Prognose von 4,17 Milliarden, aber 2,0 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Das EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) lag mit 276 Millionen sogar satte 10,4 Prozent unter Vorjahr. Und der Nettogewinn sank von 186,9 auf 149,1 Millionen, ein Minus von 20,2 Prozent und deutlich unter der Analysten-Prognose von 168 Millionen.

Das war alles andere als ermutigend. Und das galt auch für die neue 2024er-Gewinnprognose, bei der Brenntag das EBITDA jetzt nach bislang „am unteren Ende der Spanne 1,23 bis 1,43 Milliarden“ jetzt noch bei 1,1 bis 1,2 Milliarden sieht.

Und es überrascht auch nicht allzu sehr, immerhin ist Brenntag das Bindeglied zwischen den Chemiekonzernen und den Abnehmern der Produkte. Wenn es der Chemiebranche weiterhin schlecht geht, die Nachfrageflaute anhält, der Margendruck ebenso, wie könnte Brenntag dem entkommen? Aber wieso schaffte es die Aktie nach solch eher düsteren Ergebnissen, am Ende des Dienstags knapp im Plus zu landen (+0,44 Prozent), nachdem die Aktie am Tagestief gut zwei Prozent im Minus lag?

Expertenmeinung: Das dürfte an drei Faktoren gelegen haben. Erstens ist in der Aktie wohl kaum noch allzu viel Hoffnung eingepreist. Die entwich seit Anfang März, als den meisten klar wurde, dass es nicht realistisch ist, eine unter Druck stehende Chemiebranche zu sehen und gleichzeitig davon auszugehen, dass Brenntag dem einfach nur deshalb entkommt, dass man dort handelt, statt zu produzieren.

Zweitens waren die Ergebnisse nicht derart überraschend schwach, dass sie über diejenigen hinaus, die hier ohnehin bereits ausgestiegen oder sogar auf der Short-Seite aktiv sind, allzu viel neue Bären angelockt haben müssten.

Drittens bewegt sich die Brenntag-Aktie seit Wochen in einer Seitwärts-Range, deren unteres Ende durch das anfängliche Minus touchiert wurde. Da die Ergebnisse nicht so schwach waren, dass ein Ausbruch nach unten zwingend gewesen wäre, dürften dort einige Bären ihre leer verkauften Aktien eingedeckt und Range-Trader von Short auf Long gedreht haben.

Aber mit einer guten Basis für eine Aufwärtswende der Aktie hat das alles eben nichts zu tun. Solange die Lage so unerfreulich bleibt, ist die Chance, dass sich der Brenntag-Kurs nachhaltig über die Widerstandszone 66,32 zu 67,58 Euro bewegt, die das obere Ende der seit Mai geltenden Seitwärtsrange darstellt, ziemlich gering. Und die Seitwärts-Spanne zu schmal, um sie über rein kurzfristiges Trading hinaus nutzen zu wollen.

Brenntag Aktie: Chart vom 13.08.2024, Kurs 64,10 Euro, Kürzel: BNR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Brenntag Aktie: Chart vom 13.08.2024, Kurs 64,10 Euro, Kürzel: BNR | Quelle: TWS

Quellenangaben: Ergebnis 2. Quartal 2024, 12.08.2024: https://corporate.brenntag.com/de/media/news/brenntag-meldet-ergebnisse-fuer-das-zweite-quartal-2024-im-rahmen-der-markterwartungen-konzern-wird-fuer-2024-vorsichtiger-und-passt-gewinnprognose-an.html

Umsatz und Gewinn unter dem Ergebnis des Vorjahres und unter den Analysten-Prognosen, dazu eine pessimistischere Sicht auf das Gesamtjahr: Dass Brenntag am Dienstag der größte DAX-Verlierer wurde, wundert nicht. Und es muss nicht vorbei sein mit dem Abgabedruck.

Als ich die Aktie des Chemie-Großhändlers Brenntag am 12. März zuletzt an dieser Stelle auf dem Schirm hatte, lautete das Fazit „Vorsicht wäre da also durchaus angezeigt, denn auch, wenn die Lage momentan einen Bruch der Zone 65/68 Euro nicht hergeben würde …“. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Aktie auf der Unterstützungszone 77,60/77,90 Euro aufgesetzt. Die wurde dann Anfang April gebrochen. Und nachdem die Käufer im Vorfeld der gestern vorgelegten Zahlen versuchten, eben diese Zone zurückzuerobern, wurde sie mit dem gestrigen Minus nach unten abgewiesen. Jetzt stünde die Zone 65/68 Euro also zur Debatte … und jetzt würde auch die Lage das hergeben, denn die Ergebnisse des ersten Vierteljahres waren alles andere als ein Kaufargument.

Der Umsatz ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum im ersten Quartal um 11,6 Prozent zurück, das bereinigte EBITA sank um 24,7 Prozent, der Gewinn pro Aktie fiel von 1,40 auf 0,97 Euro. Zudem erwartet Brenntag, dass dieses bereinigte EBITA im Gesamtjahr nun am unteren Ende der bestehenden Prognose-Spanne von 1,23 bis 1,43 Milliarden Euro liegen werde. Und auch, wenn das Unternehmen für das zweite Halbjahr 2024 Besserung erwartet:

Expertenmeinung: Zum einen tun das derzeit fast alle, zum anderen hatte man das auch in Bezug auf das zweite Halbjahr 2023 gedacht. Das konnte also keine Hoffnungskäufe nach sich ziehen. Und so sieht der Chart auch aus, vom am Tagestief erreichten Minus von 9,65 Prozent wurde bis zum Handelsende (-8,22 Prozent) nur sehr wenig Boden gutgemacht.

Eigentlich hätten solche trüben Zahlen nicht überraschen dürfen, immerhin hatten die Anleger im Vorfeld schon mehrere Quartalsergebnisse aus der Chemiebranche zu sehen bekommen. Wie sollte es da einem Großhändler in diesem Bereich nennenswert besser ergehen? Aber offenbar waren viele dadurch eben nicht vorgewarnt. Jetzt ist Hoffnung Ernüchterung gewichen … und das in einer charttechnischen Gemengelage, die klar zu Gunsten bärischer Akteure daherkommt.

Wir sehen im Chart den gescheiterten Versuch, sich mit den Bilanzzahlen wieder über die Zone 77,60/77,90 Euro zu retten und damit den Weg an das bisherige Jahreshoch frei zu machen. Jetzt ist das Gegenteil passiert, der Kurs fiel unter das vorherige Zwischentief und hätte damit nun freie Bahn an diese vorgenannte Auffangzone, die präzise bei 65,02 zu 67,58 Euro wartet. Sie stellt das untere Ende der mittelfristigen, das Jahr 2023 dominierenden Handelsspanne dar … und ob aus fundamentaler oder aus charttechnischer Sicht: Mit einem Test dieser Zone wäre jetzt durchaus zu rechnen. Und ob sie dann halten würde, wäre derzeit zumindest offen.

Brenntag Aktie: Chart vom 14.05.2024, Kurs 71,44 Euro, Kürzel: BNR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Bericht zum 1. Quartal 2024, 14.05.2024: https://corporate.brenntag.com/de/media/news/brenntagergebnisse-des-ersten-quartals-2024-durch-schwieriges-marktumfeld-beeintraechtigt-konzern-erwartet-verbesserte-bedingungen-in-h2.html