Booking Holdings Aktie Prognose Booking: Besser hätte es nicht laufen können

News: Aktuelle Analyse der Booking Holdings Aktie

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Booking Holdings
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Zur Booking Holdings Aktie

Ob Hotels, Flüge oder Mietwagen – Booking gewinnt stetig Marktanteile und zementiert unaufhaltsam seine Position als Marktführer.

Von Hotels bis Mietwagen: Booking baut den Vorsprung weiter aus

Es ist jedes Quartal dasselbe. Booking liefert ab und zementiert seine Marktführerschaft in der Reisebranche.

Booking.com betreibt eine Online-Plattform, auf der Reisende Unterkünfte suchen, vergleichen und buchen können. Die Plattform ist benutzerfreundlich gestaltet und bietet eine breite Palette von Unterkünften, vor allem Hotels und Ferienwohnungen, in verschiedenen Preiskategorien und Standorten weltweit an.

Zum Konzern gehören neben der namengebenden Plattform auch Agoda, Priceline, Kayak, OpenTable und Rentalcars.com.

Agoda ist eine Online-Plattform für Hotelbuchungen mit Schwerpunkt auf dem asiatischen Markt.
Priceline ist eine Reise- und Hotelbuchungsplattform, die eine Vielzahl von Unterkünften, Flügen, Mietwagen und Urlaubspaketen anbietet. Priceline ist besonders bekannt für sein “Name Your Own Price”-Modell, das Kunden ermöglicht, den Preis für Hotelzimmer und Flüge selbst festzulegen.

Kayak ist vor allem eine Suchmaschine für Flüge. OpenTable ist eine Online-Reservierungsplattform für Restaurants und Rentalcars.com ist eine Online-Plattform für die Buchung von Mietwagen.

Das Geheimnis des Erfolgs: Kundenbindung, Cross-Selling und Datenanalyse

Das Hauptgeschäft auf all diesen Plattformen sind Provisionen. Bucht ein Kunde eine Unterkunft, einen Flug oder Mietwagen, erhält Booking eine Provision, die je nach Produkt und Buchungswert variiert.

Es ist offensichtlich, dass sich die verschiedenen Angebote ergänzen, und daher setzt Booking immer stärker auf Cross-Selling.
Wenn Sie heute ein Hotel auf Booking.com buchen, werden Ihnen umgehend passende Flüge oder Transfers angeboten.

Kürzlich habe ich selbst davon Gebrauch gemacht und einen Transfer vom Flughafen zum Hotel gebucht.

Booking hat im Vergleich zu den meisten Konkurrenten einen riesigen Vorteil. Durch die dominante Stellung und die Größe der Plattform hat man die größte Datenbasis und obendrein am meisten Kapital, um davon zu profitieren.
Dadurch baut man den Abstand zur Konkurrenz mit der Zeit immer weiter aus.

Um diesen Vorsprung zu zementieren, investiert das Unternehmen eine erhebliche Summe, um die Plattform kontinuierlich zu verbessern und personalisierte Empfehlungen für Reisende bereitzustellen.
Das umfasst die Nutzung von Datenanalyse, maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz, um das Buchungserlebnis zu optimieren und die Kundenzufriedenheit zu steigern.

Diese Erfolgsgeschichte wird seit jeher unterschätzt

Unter dem Strich hat das dazu geführt, dass man den Umsatz binnen zehn Jahren von 6,79 auf 21,37 Mrd. USD massiv steigern konnte.
Das Wachstum wurde vollständig aus dem laufenden Cashflow finanziert und man konnte es sich gleichzeitig leisten, die Zahl der ausstehenden Aktien von 51 auf 36 Millionen Stück zu reduzieren.

Das hat dazu geführt, dass der Gewinn von 53,31 auf 152,22 USD je Aktie gesteigert werden konnte.

Booking hat die Krise von 2020 längst hinter sich gelassen und 2023 in etwa anderthalbmal so viel verdient wie im bisherigen Rekordjahr 2019.

Der Gewinn ist in dieser Zeit, abgesehen von 2020, jedes Jahr im zweistelligen Prozentbereich gestiegen.
Das Geschäft ist nicht kapitalintensiv, gut skalierbar und der adressierbare Markt ist schier grenzenlos. Trotzdem ist die Aktie seit jeher erstaunlich niedrig bewertet. In der Regel liegt die P/E in der Nähe von 25. Das ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass das Geschäft wie ein Zykliker bewertet wird. Die Geschäftszahlen sprechen jedoch eine andere Sprache.

Wenn in 20 Jahren 19-mal der Gewinn steigt, ist man sicherlich kein Zykliker. Aus meiner Sicht könnte man problemlos eine deutlich höhere P/E rechtfertigen. Es gibt Unternehmen mit wesentlich schlechteren Charakteristiken und niedrigeren Wachstumsraten, die höher bewertet sind.

Plötzlich startet die Rakete

Es wäre gut möglich, dass es kein Unternehmen gibt, zu dem ich in der jüngeren Vergangenheit mehr Analysen geschrieben habe. Sie finden Sie auf Lynxbroker.de.

In den letzten Monaten habe ich mich bei 2.971, 3.538, 3.414, 3.601 und 3.402 USD positiv zur Aktie geäußert.
Heute liegt der Kurs bei 4.776 USD. Daher stellt sich die Frage, ob die Rallye weitergehen könnte oder man langsam Gewinne mitnehmen sollte.

Schauen wir uns zuerst die Quartalszahlen von vergangener Woche an.

Der Gewinn lag mit 83,89 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 78,00 USD. Mit 7,99 Mrd. USD übertraf der Umsatz die Analystenschätzungen von 7,65 Mrd. USD ebenfalls.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 9 % und einem Gewinnsprung von 16 %.
Booking gelingt es, trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen solide zu wachsen und stark überproportionale Gewinne zu erzielen.

Die Faktoren, die dazu beigetragen haben, sind einfach zu erklären. Booking gewinnt Marktanteile und wächst schneller als die Branche. Die Zahl der gebuchten Nächte ist um 8 % gestiegen, der Umsatz um 9 %.
Die Marketingkosten wurden jedoch nur um 6 % erhöht und alle anderen Kostenpunkte sind um 7-8 % geklettert.

Ausblick und Bewertung

Dadurch hat sich die EBITDA-Marge von 33,4 % auf 34,4 % verbessert. Das EBITDA ist um 12 % gestiegen und dank der laufenden Aktienrückkäufe konnte das Ergebnis je Aktie sogar um 16 % gesteigert werden.
Es sind viele Rädchen, die allesamt in dieselbe Richtung arbeiten.

Doch auch das beste Unternehmen der Welt ist nicht jeden Preis wert. Es sollte jedem bewusst sein, dass jede Aktie korrekturgefährdet ist, wenn der Kurs innerhalb von 3 Monaten um fast 50 % gestiegen ist.

Aktuell liegt die P/E bei 27,0. Im historischen Vergleich, also relativ betrachtet, ist Booking demnach leicht überbewertet. Im Verhältnis zu den Charakteristiken des Unternehmens und den vorliegenden Wachstumsraten ist die Bewertung jedoch problemlos vertretbar. Dasselbe gilt im Vergleich zum breiten Markt.

Die realistische Renditeerwartung entspricht in etwa den Gewinnsteigerungen, die Booking in Zukunft erzielen wird. Derzeit wird erwartet, dass das Ergebnis in den kommenden beiden Jahren um 15 % steigen wird.

Booking Aktie: Chart vom 05.11.2024, Kurs: 4.776 USD - Kürzel: BKNG | Online Broker LYNX
Booking Aktie: Chart vom 05.11.2024, Kurs: 4.776 USD – Kürzel: BKNG | Quelle: TWS

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Vorherige Analysen der Booking Holdings Aktie

Der Ausblick für das nächste Quartal ist enttäuschend, Booking stürzt ab. Dabei wird ein viel wichtigeres Thema einfach ignoriert.

Quartalszahlen: Meta und Tesla als Ausreißer

Die meisten Schwergewichte haben inzwischen Quartalszahlen vorgelegt und die wenigsten davon haben Freude ausgelöst. Wirkliche Ausreißer haben nur Meta und Tesla geliefert, Meta im Positiven und Tesla im Negativen.
Alle anderen Quartalszahlen waren im Rahmen oder gut, das größte Problem bei einigen Aktien, die man neuerdings als „Magnificent 7“ bezeichnet, ist die hohe Bewertung.
Gemeint sind damit Apple, Amazon, Alphabet, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla.

Im Gegensatz zu diesen Unternehmen ist Booking ein kleines Licht, in der eigenen Branche ist man aber ebenso ein Gigant wie die Magnificent 7 in ihren Branchen.

Booking nimmt eine Schlüsselposition im Tourismussektor ein und es lässt sich nicht in Abrede stellen, dass es in der Branche zu einer Abkühlung gekommen ist.

Die Zahl der über Booking gebuchten Übernachtungen konnte im dritten Quartal 2023 noch um 15 % gesteigert werden, im vierten Quartal 2023 und im ersten Quartal 2024 lag das Plus noch bei 9 %.
Wie wir seit gestern wissen, hat sich die Dynamik im zweiten Quartal 2024 weiter verschlechtert, das Plus lag nur noch bei 7 %.

Dem kann sich auch Booking nicht entziehen

Das ist auch keine Überraschung. Dass sich die Wirtschaft abkühlt, beobachten wir schon seit geraumer Zeit. Das trübt inzwischen zunehmend die Konsumlaune. Ist die Zukunft ungewiss und mehren sich die dunklen Wolken am Horizont, wird als Erstes der Kauf von langlebigen Wirtschaftsgütern wie zum Beispiel Autos aufgeschoben und man spart bei nicht notwendigen Ausgaben wie Reisen.

In den USA wie auch in Europa sind Juni bis August die stärksten Reisemonate.
Die meisten dieser Reisen wurden vor Monaten gebucht, als die Lage noch etwas optimistischer aussah.
Jetzt muss die Rechnung dafür beglichen werden und das dämpft vorerst die Bereitschaft für weiteren Konsum.

All das lastet jetzt auf den Kursen von Booking, und das ist auch verständlich. Doch dabei sollte man nicht vergessen, dass das Unternehmen auf allen Ebenen Rekorde eingefahren hat.

Booking übertrifft trotzdem die Erwartungen

Der Gewinn lag mit 41,90 je Aktie weit über den Erwartungen von 39,30 USD. Der Umsatz übertraf mit 5,86 Mrd. die Analystenschätzungen von 5,78 Mrd. USD ebenfalls deutlich.

Die Zahl der gebuchten Übernachtungen ist zwar „nur“ um 7 % auf 287 Millionen gestiegen, doch damit hat man einen neuen Rekordwert erreicht.
Der Umsatz konnte ebenfalls um 7 % auf 5,9 Mrd. USD gesteigert werden, obwohl es zu negativen Währungseffekten gekommen ist, die das Unternehmen zwei Prozentpunkte gekostet haben.

Die Zahl der ausstehenden Aktien wurde in nur 12 Monaten von 36,96 auf 34,27 Millionen Stück reduziert.

Das bereinigte Ergebnis konnte um 11 % auf 41,90 USD je Aktie gesteigert werden und das Ergebnis um 27 % auf 44,38 USD je Aktie.

Rekordergebnisse trotz schwieriger Zeiten

Wie man es auch dreht und wendet, Booking befindet sich auf dem besten Weg, im laufenden Geschäftsjahr ein Rekordergebnis einzufahren. Das wäre auch der Fall, wenn man keine Buybacks durchführen würde.

Doch bei der derzeitigen Bewertung sieht sich der Vorstand zu Aktienrückkäufen gezwungen.
Die Barmittelbestände von Booking sind auf Jahressicht von 15,7 auf 16,8 Mrd. USD gestiegen, obwohl man in dieser Zeit 8,8 Mrd. USD in Dividenden und Buybacks gesteckt hat.

Da die langfristigen Schulden in dieser Zeit nahezu unverändert geblieben sind, entsprechen diese 9,9 Mrd. USD dem realwirtschaftlichen und an die Aktionäre ausschüttbaren Gewinn.
Der berechnete realwirtschaftliche Gewinn liegt demnach weit über dem gemeldeten Gewinn und dem freien Cashflow. Der gemeldete Gewinn lag in dieser Zeit bei 5,0 Mrd. USD und der freie Cashflow bei 7,6 Mrd. USD.

Booking notiert vorbörslich 7 % im Minus bei 3.402 USD, der Börsenwert liegt dementsprechend bei 115,6 Mrd. USD. Die P/E von Booking, bezogen auf die letzten 12 Monate, liegt dieser Berechnung zufolge nur bei 11,7.

Ausblick und Bewertung

All das wird ignoriert, weil sich der Sektor derzeit abkühlt. Booking stellt für das kommende Quartal dennoch ein Umsatzwachstum von 2-4 % in Aussicht.
Das ist nicht viel, wäre aber trotzdem ein neuer Rekord.

Noch wichtiger ist die Tatsache, dass man für das Gesamtjahr weiterhin ein Umsatzwachstum von 7 % in Aussicht stellt.
Die Prognose für die Gewinnsteigerung 2024 hat man sogar von über 14 % auf über 15 % erhöht.

Fazit:
Booking hat die Erwartungen übertroffen, trotz der schwierigen Rahmenbedingungen die Prognose erhöht und ist auf dem besten Weg, einen Rekordgewinn einzufahren.

Derzeit sehen die Konsensschätzungen einen Gewinnsprung um 16 % auf 176,33 USD je Aktie vor. Booking käme demnach auf eine forward P/E von 19,3.
Der forward P/FCF liegt sogar nur bei 16,6.

In den fünf Jahren vor 2020 lag die P/E durchschnittlich bei 21,4. Um diese Bewertungslücke zu schließen, müsste die Aktie bis Jahresende, also in knapp 5 Monaten, auf 3.773 USD steigen.
Der P/FCF lag in dieser Zeit bei 20,3. Daraus ergäbe sich sogar ein Kursziel von 4.149 USD.

Booking Aktie: Chart vom 02.08.2024, Kurs: 3.402 USD - Kürzel: BKNG | Online Broker LYNX
Booking Aktie: Chart vom 02.08.2024, Kurs: 3.402 USD – Kürzel: BKNG | Quelle: TWS

Eröffnet die Aktie im regulären Handel bei 3.402 USD, würde damit ein Verkaufssignal mit einem möglichen Kursziel bei 3.255 USD ausgelöst.
Eine weiteres Kursziel auf der Unterseite liegt bei 2.965 – 3.050 USD.

Bei 3.000 USD läge die forward P/FCF bei 14,6. In den letzten 10 Jahren war die Aktie nur am Tief von 2022 und während des Crashs 2020 niedriger bewertet.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Bereits zu Beginn der Woche hatten wir die äußerst interessante technische Konstellation des Reisevermittlers im Blick. Die Booking-Aktie befindet sich inmitten eines Dreiecks, welches nun bereits seit Monaten aufgebaut wurde. Die Kurse befinden sich im letzten Drittel der Formation und der kommende Breakout dürfte richtungsweisend sein. Gestern nach Börsenschluss meldete der Konzern starke Quartalsergebnisse, welche das Blatt nun womöglich zum Besseren wenden könnte.     

Expertenmeinung: Der Gewinn je Aktie lag bei beachtlichen 20.39 USD und somit gleich 35% über den bisherigen Analystenerwartungen. Auch der Umsatz stieg deutlich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf satte 4.42 Milliarden USD. Das Geschäft läuft. Lediglich bei den Aussichten konnte man nicht ganz überzeugen. Bislang ist der Markt beim Umsatz von 5.78 Milliarden USD für das laufende Quartal ausgegangen und Booking rechnet mit einer Spanne von 5.68 bis 6.59 Milliarden USD. Stellt sich also die Frage, ob dies reichen wird, um die eingezeichnete Formation mit richtig viel Schwung nach oben zu durchbrechen. Der Markt wird uns heute wohl die Antwort darauf geben.  

Aussicht: NEUTRAL

Booking Aktie: 02.05.2024, Kurs: 3.472,91 USD, Kürzel: BKNG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Booking Aktie: 02.05.2024, Kurs: 3.472,91 USD, Kürzel: BKNG | Quelle: TWS

Quelle: Earningswhispers.com
https://www.earningswhispers.com/epsdetails/BKNG

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der Betreiber des Webportals für Reisen, Flüge und Mietwagen befindet sich aktuell in einer überaus interessanten technischen Konstellation. Nach einer eindrucksvollen Aufwärtsbewegung im letzten Halbjahr ging die Rallye der Booking-Aktie im März in eine neutrale Seitwärtsphase über. Eher mäßige Quartalsergebnisse stoppten die Euphorie der Anleger. Gleichzeitig konnten jedoch wichtige Ebenen gehalten werden, unter anderem die eingezeichnete Unterstützungslinie inklusive der psychologisch wichtigen Marke bei 3.400 USD. Solange die Aktie sich hier drüber halten kann, besteht die Chance auf mehr.  

Expertenmeinung: Am kommenden Donnerstag wird der Konzern seine Ergebnisse zum abgelaufenen Quartal präsentieren. Diese werden wohl darüber entscheiden, wohin die eingezeichnete Formation gebrochen wird. Ein Bruch des Bodens würde die Aktie in eine klare Korrektur überleiten. Gute Ergebnisse könnten wiederum zu einem Mega-Breakout führen. Da sich die Formation nun schon über Monate hinweg gebildet hat, ist mit viel Momentum bei einem entsprechenden Ausbruch zu rechnen. Es bleibt abzuwarten, ob der Konzern mit seinen Zahlen die Bullen dieses Mal eher überzeugen kann.   

Aussicht: NEUTRAL

Booking Aktie: 26.04.2024, Kurs: 3.521,08 USD, Kürzel: BKNG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Booking Aktie: 26.04.2024, Kurs: 3.521,08 USD, Kürzel: BKNG | Quelle: TWS

Wir zeigen Ihnen, welche Faktoren den aktuellen Markt beeinflussen und ob es trotzdem noch vielversprechende Investitionsmöglichkeiten gibt.

Erinnert die Situation an 2021?

In den meisten Ländern haben die Indizes ein neues Allzeithoch erreicht. Seit Monaten geht es mit den Kursen unaufhörlich aufwärts.
Seit Oktober vergangenen Jahres hat der S&P 500 keine nennenswerte Korrektur mehr vollzogen.

Die Situation erinnert immer mehr an 2021, als die Rallye ebenfalls kein Ende finden wollte. Mit der Zeit verlor die Hausse jedoch an Dynamik und genau danach sieht es derzeit auch aus.
Der große Kaufdruck ist dahin, es gibt aber auch nicht viele Gründe, warum der Markt unmittelbar abstürzen sollte.

Die Bewertungen sind hoch, aber die wirtschaftliche Lage in den USA ist auch sehr robust. Die Inflation ist spürbar gesunken und liegt laut Truflation nur noch bei 1,80%. Das Portal ist dafür bekannt, die offiziellen Inflationsdaten kritisch zu hinterfragen. In der Vergangenheit waren die von Truflation veröffentlichen Inflationsraten systematisch höher als die offiziell gemeldeten Zahlen.

Die Zahl der Beschäftigten in den USA steigt stetig, die Wirtschaft wächst und die Notenbanken denken über Zinssenkungen nach. Für den Aktienmarkt ist das ein traumhaftes Umfeld.

Es kommt nicht oft vor, dass die Wirtschaft gut läuft und trotzdem Zinssenkungen im Raum stehen.
Das sollte das Bärenlager nicht vergessen, auch wenn es nicht gerne gehört wird.

Value + Momentum

Als antizyklischer Anleger hätte ich gerne ein anderes Umfeld. Es darf gerne mal wieder richtig krachen, früher oder später wird es das auch.
Irgendetwas wird passieren, wodurch die Stimmung an der Börse kippen wird.

Glücklicherweise gibt es aber auch jetzt noch Aktien, die attraktiv bewertet sind.
In diesem Umfeld hat es sich bewährt auf eine Kombination von Momentum und Value zu setzen.
Also auf Aktien, die sich bereits im Aufwind befinden und deren Bewertung trotzdem nicht zu hoch ist.

Ein Paradebeispiel dafür ist Airbus, zu der ich mich in den letzten Monaten immer wieder positiv geäußert habe.

Eine andere Möglichkeit könnte Booking sein. Die Aktie steht zwar nur knapp unter dem Allzeithoch, ist aber trotzdem nicht sonderlich hoch bewertet.

Aktuell kommt Booking auf eine forward P/E von 20,6. Damit ist das Reiseportal niedriger bewertet als der S&P 500, obwohl das Unternehmen ohne jeden Zweifel eine überdurchschnittlich hohe Qualität aufweist.

Booking: Nach absoluten und relativen Maßstäben günstig

Die Profitabilität ist vergleichsweise hoch, dasselbe gilt für die Kapitalrenditen und das Wachstum. Das Geschäft ist nicht kapitalintensiv und gut skalierbar.
Darüber hinaus hat Booking keine nennenswerten Nettoschulden, die Zahl der Aktien ist rückläufig und man hat kürzlich damit begonnen eine Dividende zu zahlen.

Im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr konnte ein Rekordgewinn von 152,22 USD je Aktie eingefahren werden, fast anderthalbmal so viel wie 2019. Die Krise hat man also längst hinter sich gelassen.

Im laufenden Geschäftsjahr soll das Ergebnis um 15% auf 175 USD je Aktie klettern. Booking kommt demnach auf eine forward P/E von 20,6.
Das ist im Verhältnis zu den Charakteristiken des Geschäfts und den vorliegenden Wachstumsraten wenig.
Vor 2020 lag die P/E durchschnittlich bei 22,4.

Es ließe sich aber auch problemlos eine P/E von 25 rechtfertigen, woraus man für dieses Jahr ein Kursziel von 4.375 USD ableiten könnte.

Booking Aktie: Chart vom 08.04.2024, Kurs: 3.601 - Kürzel: BKNG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Booking Aktie: Chart vom 08.04.2024, Kurs: 3.601 – Kürzel: BKNG | Quelle: TWS

Die Aktie ist übergeordnet bullisch, die jüngste Korrektur wurde von den Käufern wieder im Keim erstickt.
Es wäre gut möglich, dass die Aktie direkt wieder in Richtung Allzeithoch durchstartet.

Gelingt ein Wochenschlusskurs über 3.760 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit extrapolierten Kurszielen bei 4.000 und 4.100 USD.

Antizyklische Einstiegsgelegenheiten würden sich beispielsweise nahe dem Aufwärtstrend ergeben.

Booking ist nach den letzten Quartalszahlen auf ein neues Allzeithoch gesprungen und hat dann plötzlich eine Kehrtwende vollzogen. Wie tief kann die Aktie jetzt fallen?

Booking Aktie: Chart vom 18.03.2024, Kurs: 3.414 EUR - Kürzel: BKNG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Booking Aktie: Chart vom 18.03.2024, Kurs: 3.414 EUR – Kürzel: BKNG | Quelle: TWS

Kurzfristig sieht es nicht gut aus. Fällt die Aktie jetzt unter die Supportzone bei 3.400 – 3.420 USD, kommt es zu einem Verkaufssignal mit einem möglichen Kursziel bei 3.255 USD.
Auf diesem Niveau verläuft der mittelfristige Aufwärtstrend. Aus Sicht der Bullen sollte er keinesfalls unterschritten werden.
Geschieht das dennoch, muss mit einer ausgedehnten Korrektur gerechnet werden.

Das Chartbild spricht nicht dafür, dass es zeitnah wieder mit den Kursen aufwärts geht. Aktuell stellt sich vor allem die Frage, wie weit die Aktie fallen wird, bevor es wieder aufwärts geht.

Sind Sie vorbereitet?

Je tiefer die Kurse jetzt sinken, desto besser wird das Chance-Risiko-Verhältnis für ein langfristiges Engagement. Als antizyklischer Investor und Vertreter von Buy & Hold, kann man jeder Börsenphase etwas abgewinnen.

Nehmen wir beispielsweise an, Booking würde in den kommenden Wochen die Unterstützungszone bei 2.680 – 2.780 USD ansteuern.
Auf diesem Niveau käme die Aktie nur noch auf eine forward P/E von 15,6.

Es ist zwar eher unwahrscheinlich, dass das passieren wird, doch es ist wichtig, sich im Vorfeld auf alle möglichen Szenarien vorzubereiten.
Das gilt für den gesamten Markt ebenso wie für Einzelaktien.

Sie sollten bereits heute wissen, wie Sie sich verhalten werden, wenn der S&P 500 im Jahresverlauf auf 5.500 Punkte steigt oder wieder auf 4.500 Punkte fällt.
Sie sollten für alle möglichen Szenarien einen klaren Plan haben. Dann sind Sie vorbereitet und wissen in jedem Fall, was zu tun ist und müssen nicht spontan oder emotional reagieren.

Wenn sie einen konkreten Plan haben, sind Sie einem Großteil der Anleger überlegen und können bessere Entscheidungen treffen.

Darauf kommt es wirklich an

Bei Booking könnte der Plan wie folgt aussehen:
Geht es mit den Kursen aufwärts oder seitwärts, unternimmt man nichts. Ab 3.255 USD könnte man erste Käufe tätigen und im Idealfall nahe 2.965 – 3.000 und bei 2.680 – 2.780 USD aufstocken.

Mit etwas Glück bildet die Aktie an einer der Unterstützungen das finale Tief aus und dreht dann wieder zur Oberseite.
An welchem Punkt es genau geschehen wird, weiß man vorher nie.

Das Wichtigste an der Börse ist auch nicht, exakt Tiefs zu erwischen. Wer Ihnen erzählt, das wäre möglich, belügt sie. Punkt.
Das Wichtigste an der Börse ist, grundlegend richtigzuliegen.

Was meine ich damit? Es kommt nicht darauf, ob Sie Booking während des 2020-Crahs bei 1.200 oder 1.500 USD gekauft haben, sondern darauf, dass Sie bei Booking und nicht bei TUI zugeschlagen haben.
Das macht am Ende den Unterschied.

Warum Booking langfristig glänzen könnte

Man muss die zugrundeliegenden Trends verstehen und die Frage beantworten können, ob sie sich in Zukunft fortsetzen werden.
TUI stagnierte bereits vor 2020 seit mehr als einem Jahrzehnt und hatte Probleme mit der Profitabilität, die operative Marge lag bei wenigen Prozent.

Booking konnte den Umsatz und Gewinn in dieser Zeit vervielfachen und war hochprofitabel. Die operative Marge lag bei 35 %.

Im letzten Geschäftsjahr hat man in etwa anderthalbmal so viel verdient wie im bisherigen Rekordjahr 2019. Booking hat Krise längst hinter sich gelassen.

Im laufenden Geschäftsjahr wird ein Gewinnsprung um 15 % auf 175 USD je Aktie erwartet. In den folgenden Jahren werden ebenfalls zweistellige Wachstumsraten erwartet.

Die Aktie dürfte mindestens dasselbe Potenzial haben. Vermutlich sind die Schätzungen aber zu niedrig.
Die Marge von Booking ist noch nicht wieder auf dem Niveau von vor 2020 angekommen. Mittelfristig dürfte sich das aber ändern.

Das bedeutet, dass der Gewinn in den kommenden Jahren deutlich stärker steigen dürfte als der Umsatz.
Hinzu dürften massive Aktienrückkäufe kommen.

Im letzten Geschäftsjahr hat man kurzerhand 10 Mrd. USD in Buybacks gesteckt und die Zahl der ausstehenden Aktien von 40 auf 36 Millionen Stück gesenkt.
Trotzdem lagen die Barmittelreserven stabil bei über 12 Mrd. USD, aktuell entspricht das mehr als einem Zehntel des Börsenwerts.