Als der DAX zur Monatswende auf einmal kräftig anzog, liefen die Automobilaktien mit, auch, wenn sie eigentlich zu den Branchen gehören, die im Moment keine bullische Perspektive haben. Aber eine Aktie zog regelrecht davon: BMW. Was steckt hinter dieser Rallye?
Neue Zahlen gab es zwar keine, die diese innerhalb der europäischen Autobauer so einsame Rallye der BMW-Aktie hätten auslösen können. Aber seit mehreren Tagen tauchen auffallend viele Analystenstimmen auf, die BMW positiver einordnen, so z.B. von Jefferies, UBS, Bank of America und Stifel. Dabei betont man, dass sich BMW im Vergleich zu anderen Konzernen deutlich besser schlägt und wohl auch weiterhin besser schlagen wird.
Und die am Montag zu lesende Aussage des BMW-Vorstandschefs Zipse in der „Automobilwoche“, dass man 2025 die CO2-Vorgaben einhalten werde und keinen Grund sieht, diese zu verschieben, zumal man bei BMW die Elektromobilität als stärksten Wachstumsfaktor sieht, ist Wasser auf die Mühlen der optimistischer werdenden Analysten. Wenn einer schafft, was die anderen nicht schaffen, dann muss man diesen einen im Depot haben, nicht die anderen.
Das erinnert an Hermès als den Primus unter den Luxusgüterkonzernen. Hermès wächst, während die Konkurrenz Druck abbekommt. Und die Aktie steigt, während die anderen stagnieren oder sogar fallen. Denn natürlich wollen die Anleger den Besten der Branche im Depot haben, nicht den Zweitbesten oder irgendetwas aus der Kategorie „ferner liefen“. Könnte es bei BMW genauso laufen, wird die Aktie zum Primus unter den Auto-Aktien, wäre damit also weiter Spielraum nach oben?
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Expertenmeinung: Möglich ist es. Sicher ist es aber nicht. Vor allem ließe sich das nicht schon jetzt absehen. Denn bei Hermès waren es ein ums andere Quartal in Relation zur Konkurrenz klar überzeugender Bilanzen, die sie zum Primus machten. Da weiß man als Investor, dass es nicht nur sein könnte, dass sich das Unternehmen von den anderen abhebt, man hält die Beweise dafür in Händen. Bei BMW ist das noch nicht so ausgeprägt und, wichtig für die, die genau jetzt über den Kauf nachdenken:
Kurzfristig ist die Aktie schon ein wenig heißgelaufen. Um die 16 Prozent Kursanstieg innerhalb von sieben Handelstagen, das ist kein Pappenstiel. Und es wäre kurzfristig zumindest die weniger wahrscheinliche Variante, dass die BMW-Aktie durch die die 200-Tage-Linie einschließende Widerstandszone 86,80 zu 92,12 Euro einfach ungebremst durchläuft.
Zumal sie am Montag zusätzlichen Anschub durch die Meldung bekam, dass die chinesische Regierung zukünftig eine etwas lockerere Geldpolitik fahren wolle. Was hieße: Billigere Kredite für alle und damit die Hoffnung, dass das auch den Absatz bei Import-Fahrzeugen wie die von BMW befeuern könnte. Aber auch da hätten wir wieder diese Worte: „Hoffnung“ und „könnte“. Und wer auf diese Nachricht hin kaufen wollte, dürfte das gestern bereits getan haben. Da wird die Luft also ein wenig dünn. Zumindest kurzfristig.
In einen auf Käufe treffenden Rücksetzer hinein, wenn die Überhitzung der Markttechnik etwas abgebaut wurde, könnte man indes über einen Long-Trade durchaus nachdenken, was dann auch eine Absicherung näher am Einstiegskus ermöglichen würde. Denn derzeit wäre der Bereich, der halten muss, um dieses „Primus-Ticket“ zu erlangen bzw. zu behalten, die Zone 69/70 Euro. Fiele sie, wäre die Vollendung der Bodenbildung geplatzt, das bullische Setup vom Tisch und die BMW-Aktie wieder eine von denen, die man besser nicht im Depot hätte.
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