Wer der DAX-Hausse im vergangenen Jahr nicht recht traute, aber trotzdem bei den Blue Chips dabei sein wollte, kaufte konservativer ausgerichtete Titel wie die Beiersdorf-Aktie. Im 2. Halbjahr korrigierte die aber kräftig … wäre sie jetzt wieder als „sicherer Hafen“ interessant?
Ein renommiertes Traditionsunternehmen mit allseits bekannten und beliebten Marken im Bereich der Körperpflege: Kaum etwas scheint zum einen konservativer und zum anderen sicherer zu sein als die Beiersdorf-Aktie. Daher lief sie, als die Inflationsphase den DAX ausbremste, 2022 gegen den Trend nach oben und lief 2023/2024 weiter, als viele Anleger dem Braten der DAX-Hausse zwar nicht trauten, aber trotzdem mit dabei sein wollten. Doch schon zu Beginn des im Frühjahr 2022 etablierten Aufwärtstrends hatte die Aktie so ihre Haken.
Denn die Bewertung ist mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von derzeit 29 für die 2024er-Gewinnschätzung der Analysten hoch im Verhältnis zum Wachstum des Gewinns pro Aktie. Dafür ist die Dividendenrendite mit unter einem Prozent mit eine der schwächsten im DAX. Kann eine teure Aktie mit wenig Dividendenertrag überhaupt ein „sicherer Hafen“ sein?
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Expertenmeinung: Es ließe sich einwenden, dass die Beiersdorf-Aktie seit dem Rekordhoch vom vergangenen Mai in der Spitze immerhin 19 Prozent korrigiert hat. Doch dass sie zuvor mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis um 40 noch teurer, die Dividendenrendite noch geringer war, ist ja kein zwingendes Argument dafür, dass die immer noch laufende Korrektur jetzt enden müsste. Zumal sie die Struktur einer großen Toppbildung zeigt.
Wir sehen in unserem Chart auf Wochenbasis, dass Beiersdorf die zwischen 2019 und 2022 geltende Handelsspanne zwischen 77,62 und 117,25 Euro im Frühjahr 2023 nach oben verließ und dann, sauber entlang der 200-Tage-Linie, auf neue Rekorde stieg. Im Juni begann dann die noch laufende Korrektur, wobei auffällt, dass ein Versuch, sich Ende September wieder nach oben zu orientieren, genau an dieser 200-Tage-Linie (hier im Wochenchart als 40-Wochen-Linie dargestellt) abgewiesen wurde. Diese Linie wird also von den Akteuren als Leitstrahl gesehen … und dem sollte man sich anschließen, was hieße:
Direkt einzusteigen wäre riskant, nachdem der Kurs vergangene Woche beim Versuch, die Juni-Abwärtstrendlinie zu bezwingen, gescheitert war. Das Risiko, dass die Aktie in die alte Handelsspanne zwischen 77,62 und 117,25 Euro zurückfällt, bleibt damit erst einmal bestehen. Anders sähe es aus, wenn es gelingt, die 200-Tage-Linie, aktuell bei 132,40 Euro, in einem zweiten Anlauf doch noch zu überwinden.
Das wäre ein klar bullisches Signal. Aber wer sich dann zum Einstieg entscheiden wollte, sollte dennoch im Hinterkopf behalten, dass die Aktie angesichts der weiter eher teuren Bewertung und der mageren Dividende keine sein dürfte, bei der die Bäume in den Himmel wachsen. Dass sie eine Art defensives Ausweichziel bei kippenden Märkten sein könnte, mag sein, aber zwingend ist der Weg nach unten aufgrund der hohen Bewertung auch hier nicht verbaut, ein wirklich sicherer Hafen ist sie also nicht.
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