Mega-Investitionspaket löst reihenweise Kurssprünge aus. Haben wir soeben die Geburtsstunde einer kompletten Kehrtwende erlebt?
Reihenweise Kurssprünge
Der DAX legt um 3,6 % und der MDAX um 6,6 % zu. Etliche deutsche Nebenwerte sind zweistellig im Plus. Das erlebt man nicht oft und vor allem nicht in letzter Zeit.
Allem Anschein nach haben sich die Union und die SPD, noch bevor überhaupt eine Koalition steht, auf ein gigantisches Investitionspaket geeinigt.
Faktisch wird damit die Schuldenbremse ausgehebelt.
Neben der Aussetzung der Schuldenbremse für Investitionen in die Ertüchtigung der Bundeswehr, gerüchteweise handelt es sich um 400 Milliarden Euro, plant eine schwarz-rote Koalition ein weiteres Sondervermögen in Höhe von sagenhaften 500 Milliarden Euro.
Diese gewaltige Summe soll in die deutsche Wirtschaft und Infrastruktur gesteckt werden. Details sind bisher noch nicht bekannt.
Man kann diese Maßnahmen begrüßen oder nicht, an der Börse werden sie gefeiert. Denn natürlich versprechen sich Anleger von den Maßnahmen, dass vor allem bei deutschen Nebenwerten ein Stück vom Kuchen ankommt.
Dreht das Sentiment jetzt um 180 Grad?
Es gibt aber auch abseits davon gute Gründe für steigende Kurse. In den letzten Monaten hatte ich das Thema immer wieder angesprochen. Die Bewertungen vieler Nebenwerte und auch das Sentiment waren komplett am Boden.
Nehmen wir beispielsweise Bechtle. Die Aktie ist aktuell 14,6 % im Plus bei 37,52 Euro. Vor wenigen Tagen notierte die Aktie noch auf einem Mehrjahrestief und nur knapp über den Crash-Kursen von 2020 – und das, obwohl Bechtle im letzten Geschäftsjahr ein Drittel mehr als 2020 verdient hat und etwa anderthalbmal so viel wie 2019.
Von Niedergang kann keine Rede sein, auch wenn das Ergebnis 2024 wohl um 8 % rückläufig sein dürfte. Der Kurs ist jedoch um mehr als die Hälfte eingebrochen. Eine gewisse, ganz leichte Diskrepanz lässt sich erkennen.
Wie dem auch sei. Die angekündigten Investitionspakete schüren natürlich die Hoffnung, dass es bei Bechtle und anderen Unternehmen besser laufen könnte als bisher angenommen.
Bisher war man davon ausgegangen, dass Bechtle den Gewinn 2025 um 6 % auf 2,06 Euro je Aktie steigern wird.
Auch ohne gigantisches Investitionspaket ist nicht viel Fantasie notwendig, um sich vorstellen zu können, dass es auch 10 % werden könnten.
Bechtle würde in diesem Szenario ein Rekordergebnis von 2,15 Euro je Aktie erzielen. Langjährig pendelt das KGV um einen Wert von 23.
Um diese Bewertungslücke zu schließen, müsste die Aktie bis Jahresende auf 49,45 Euro steigen.

Mit dem Ausbruch über 35,50 Euro wurde ein prozyklisches Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 40 sowie 42,50 und 45,50 Euro ausgelöst.
Mittelfristig wäre auch ein Anstieg in Richtung 49,50 – 50,50 Euro denkbar.
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