Die Hoffnung keimt. Hat Bechtle endlich die Talsohle durchschritten? Welche Kursziele wären möglich, wenn das so ist?
IT-Riese Bechtle
Bechtle ist ein Profiteur des stetigen Wandels. Das Unternehmen ist einer der führenden Anbieter von IT-Konzepten für Gewerbekunden in Deutschland. Das Geschäftsmodell verbindet IT-Dienstleistungen mit dem herstellerunabhängigen Direktvertrieb von Hard- und Software für inzwischen mehr als 75.000 Kunden.
Die Services von Bechtle umfassen hierbei alle Dienstleistungen von der IT-Strategieberatung über die Projektplanung und -durchführung, Systemintegration bis zum Komplettbetrieb der IT ganzer Unternehmen.
Digitalisierung ist ein niemals endendes Thema. Egal, ob die Kunden hinterherhinken oder schlichtweg immer an der digitalen Spitze bleiben wollen, es besteht stets Handlungsbedarf, beziehungsweise immer wieder.
Die Realität ist aber auch: Wird in den Medien über Monate und Jahre hinweg ständig über eine Krise gesprochen, dann erfolgt darauf eine Reaktion.
Privatpersonen schränken ihren Konsum ein und schieben Investitionen auf, Unternehmen stellen weniger Mitarbeiter ein, sparen und stärken die Kapitaldecke.
Deutschland im Krisenmodus
Man sollte nicht unterschätzen, wie groß derartige psychologische Effekte sind. In all den Konzernen, bei Mittelständlern, kleinen Gewerben und Selbstständigen werden Entscheidungen immer noch von Menschen getroffen – Menschen, die medial bombardiert werden.
Selbst wenn es im eigenen Betrieb gut läuft, wird auf derartige Meldungen und schwache Wirtschaftsdaten reagiert.
Man sagt nicht grundlos, dass Wirtschaft zu 50 % Psychologie ist.
Und wenn man spart, beginnt man in der Regel bei externen Kostenpunkten, wie zum Beispiel IT-Dienstleistern.
Die geplante Modernisierung von Hardware, Software oder IT-Infrastruktur wird vorerst aufgeschoben.
Der Modernisierungsbedarf verschwindet aber nicht, ganz im Gegenteil. Früher oder später muss investiert werden, und wenn es nur aus dem Grund geschieht, weil Geräte den Geist aufgeben.
Von der Krise zur Chance: Wie Bechtle wieder durchstarten könnte
In dem wirtschaftlichen Umfeld der letzten Jahre haben die Unternehmen in Deutschland jedoch so viele Investitionen aufgeschoben wie nur möglich.
Dadurch hat die Wachstumsdynamik von Bechtle in den Geschäftsjahren 2022 und 2023 nachgelassen, der Gewinn konnte „nur“ noch um 8 % und 6 % gesteigert werden.
Im Geschäftsjahr 2024 ging es weiter bergab, doch langsam scheint sich die Auftragslage wieder zu verbessern.
Darüber hinaus hat sich die Dynamik im Jahresverlauf sukzessive verbessert.
Im ersten und zweiten Quartal ist der Umsatz noch um 2,3 % gesunken, im dritten Quartal wurde jedoch eine leichte Steigerung um 2,2 % verzeichnet.
Im vierten Quartal verzeichnete Bechtle eine leichte Belebung des Geschäfts, insbesondere aufgrund eines starken Schlussmonats. Das Geschäftsvolumen stieg von Oktober bis Dezember um rund 4 %.
Zwar ging der Umsatz um etwa 5 % zurück und auch das Ergebnis war mit circa 6 % rückläufig. Allerdings konnte der stärkere Ergebnisrückgang aus den Vorquartalen eingedämmt werden.
Darüber hinaus konnte das Geschäftsvolumen nicht in voller Höhe als Umsatz ausgewiesen werden und dürfte daher in Q1 anfallen.
Das Wichtigste ist jedoch, dass bei Bechtle die Hoffnung keimt: „Im vierten Quartal verzeichnete Bechtle eine leichte Belebung des Geschäfts, insbesondere aufgrund eines starken Schlussmonats.“
Derzeit geht man davon aus, dass der Gewinn im laufenden Geschäftsjahr um 6 – 9 % auf 2,05 – 2,10 Euro je Aktie steigen wird.
Kann Bechtle wieder in die Erfolgsspur zurückkehren, wäre eine Neubewertung der Aktie möglich. Unterstellt man beispielsweise ein KGV von 20, ergibt sich daraus bis Ende des Jahres ein Kursziel von 41 – 42 Euro.
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Bechtle ist zuletzt wieder unter die Räder gekommen, die Unterstützungszone bei 27 – 30 Euro hat jedoch gehalten. Solange das so bleibt, könnte das die Basis für eine Erholung in Richtung 35,00 – 37,00 Euro sein.
Darüber käme es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 40 – 41 und 45 – 46 sowie 49 – 50 Euro.
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