Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Mäßige Quartalsergebnisse und ein schwächelnder Goldpreis sorgten in der Branche zuletzt für fallende Kurse. Die Aktien bekannter Unternehmen zeigten sich alles andere als positiv und gaben im November einen Großteil der Gewinne des letzten halben Jahres wieder ab.
Newmont Mining verlor zwischenzeitlich rund 30% und auch in der Barrick Gold-Aktie schmolzen die Gewinne dahin. Die Barrick Gold Kurse konnten sich erst an der im Chart eingezeichneten Unterstützung wieder fangen. Dort kam es dann Mitte November zu einer technischen Gegenreaktion, doch mehr ist hier aktuell nicht zu sehen.
Expertenmeinung: Nach wie vor befindet sich das Papier in einer tiefgreifenden Korrektur. Der weitere Weg wird dabei hauptsächlich vom Goldpreis bestimmt werden. Sollten die Kurse sich erneut in Richtung der Unterstützungslinie nach Süden bewegen, dann ist ein Unterschreiten dieser wohl nicht mehr auszuschließen.
Was müsste also passieren, um die Hoffnung auf eine Rallye zu wecken? Hierzu müssten die Bullen zumindest das letzte Korrekturhoch überwinden. Dieses befindet sich bei 18.28 USD. Darunter bleibe ich bestenfalls bei einer neutralen Bewertung.
Aussicht: NEUTRAL
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Während andere Goldproduzenten Rekordgewinne feiern und durch die Decke gehen, bleibt Barrick Gold deutlich hinter den Erwartungen zurück. Wie ist das möglich?
Gewinn steigt deutlich, Aktie noch nicht. Eine Gelegenheit?
Barrick Gold hat gestern Quartalszahlen vorgelegt und da ich in Anbetracht der Gold-Rallye davon ausgegangen bin, dass das Unternehmen auch in diesem Quartal wieder einen erheblichen Gewinnsprung verzeichnen wird, hatte ich mich bereits auf die Analyse gefreut.
Auf den ersten Blick sah es so aus, dass die Aktie der fundamentalen Entwicklung hinterherhinkt und dass sich eine Gelegenheit ergeben könnte. Der Quartalsbericht wirft jedoch mehr Fragen auf als er beantwortet, doch eins nach dem anderen.
Barrick Gold Corporation ist einer der weltweit führenden Goldproduzenten und hat sich als Schlüsselfigur in der globalen Rohstoffindustrie etabliert. Das Unternehmen mit Sitz in Kanada betreibt einige der größten Goldminen in Nord- und Südamerika, Afrika und Australien, wobei es sich auf eine kosteneffiziente Produktion konzentriert und dabei von einem breiten Portfolio profitiert.
So dürften es zumindest die Bullen und das Unternehmen selbst sehen.
Warum schneidet die Aktie im Branchenvergleich schlecht ab?
Die Realität ist aber, dass irgendetwas bei Barrick Gold gehörig schiefzulaufen scheint. Während die meisten Größen der Branche massive Rallyes hinter sich haben, geht bei Barrick kaum was. Agnico Eagle Mines hat seit Jahresbeginn Kursgewinne von 55,9 % verzeichnet, Newmont immerhin 9,1 %, Wheaton Precious Metals plus 30,5 %, Franco-Nevada ist um 14,1 % gestiegen und Kinross um 76,7 %.
Die Performance ist sehr unterschiedlich, doch Barrick Gold ist mit Abstand das Schlusslicht. Der Kurs notiert aktuell fast centgenau auf dem Niveau zu Jahresbeginn.
Und das, obwohl der Gewinn jedes Quartal gestiegen ist und ein Gewinnsprung auf 1,90 USD je Aktie erwartet wird. Das wirkt auf den ersten Blick widersinnig, ist aber einer der wenigen Fälle, in denen Aktien mit einem Auge fürs Detail und Fingerspitzengefühl durchleuchtet werden.
Denn abgesehen von der oberflächlichen Umsatz- und Gewinnentwicklung, die selbstverständlich wichtig ist, läuft kaum etwas so, wie man es sich wünschen würde.
Der Schein trügt: Steigender Umsatz und Gewinn, sinkende Effizienz
Barrick Gold konnte den Umsatz im dritten Quartal um 18 % auf 3,37 Mrd. USD steigern, der Gewinn kletterte um 25 % auf 0,30 USD je Aktie.
Auf den ersten Blick ist das erfreulich, doch damit hat man die Erwartungen nicht erfüllt. Darüber hinaus hat man weniger als im vorherigen Quartal verdient.
Wie das möglich war, obwohl der realisierte Goldpreis in dieser Zeit von 2.344 auf 2.494 USD je Unze gestiegen ist, sollte man scharf hinterfragen. Noch weitaus fragwürdiger ist der Umstand, dass der operative Cashflow derzeit kaum höher ist, als vor einem Jahr, als der Goldpreis noch bei 1.928 USD je Unze lag.
Entweder hat Barrick Gold jegliche Kostendisziplin aufgegeben oder die Qualität der Vorkommen lässt nach. In nur einem Jahr sind die Gesamtkosten (All-In Sustaining Costs) in der Goldproduktion von 1.255 auf 1.507 USD je Unze gestiegen. Dementsprechend konnte der Gewinn in einem sehr viel geringeren Umfang gesteigert werden, als es der Fall sein sollte.
Diese Probleme haben andere Unternehmen in der Branche nicht. Bei Agnico Eagle Mines sind die Goldkosten (All-In Sustaining Costs) lediglich von 1.210 auf 1.286 USD je Unze gestiegen. Daher hat Agnico den Gewinn im letzten Quartal auch fast verdreifacht, einen Rekord-Cashflow gemeldet und die Aktie hat eine massive Rallye vollzogen. Das Unternehmen schlägt sich im Branchenvergleich schlecht.
Wo landet der Gewinn?
Barrick Gold stellt sich immer mehr als schwarzes Loch heraus, in dem Geld und Gold einfach versickern. Man fragt sich, was mit dem gemeldeten Gewinn geschieht. Man schüttet ihn weder an die Aktionäre aus (die Dividendenrendite liegt bei mageren 2,16 %), die Schulden wurden in den letzten Jahren kaum reduziert und die Zahl der Aktien auch nicht.
Das lässt nur die logische Schlussfolgerung zu, dass der realwirtschaftliche Gewinn sehr viel geringer ist als der gemeldete Gewinn. Wie bei vielen kapitalintensiven Geschäftsmodellen geschieht Folgendes: Auf dem Blatt Papier wird ein Gewinn erwirtschaftet, doch der kann nicht ausgeschüttet werden und fließt unmittelbar wieder ins Unternehmen zurück, ohne einen nachhaltig steigenden Umsatz oder Gewinn zu generieren.
Wer diese These anhand der langfristigen Umsatz- und Gewinnentwicklung widerlegen möchte, sei auf die Übernahme von Randgold, und der infolgedessen massiv gestiegenen Zahl der Aktien, hingewiesen. Für Investoren zählen am Ende nur die Zahlen je Aktie.
Das Ergebnis und der Umsatz je Aktie tendieren seit etlichen Jahren seitwärts und sind heute niedriger als im gesamten Zeitraum von 2006 bis 2013.
Barrick Gold tritt bereits seit Jahren auf der Stelle, auch wenn der Chart kurzfristig nicht schlecht aussieht. Warum sollte man aber eins der schwächeren Unternehmen in einer Branche kaufen, wenn es offensichtlich bessere gibt?
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Trotz des unglaublich starken Goldpreises konnten die Papiere der Branche im Laufe der vorigen Woche nicht mehr wirklich an Wert zulegen. Bekannte Titel wie Newmont Mining (NEM) oder auch Agnico Eagle Mines (AEM) vermochten es auf Wochenbasis nicht, weiter zu steigen. Auch die Barrick Gold-Aktie wurde trotz steigender Preise im gelben Edelmetall abgestraft. Sehen wir hier den möglichen Beginn einer Trendwende? Derzeit läuft der Rohstoff besser als die Branche selbst. Eine nicht gerade zufriedenstellende Entwicklung für Anleger.
Expertenmeinung: Noch haben wir hier einen intakten Aufwärtstrend und es gibt noch keinen Grund, von einer positiven Haltung Abstand zu nehmen. Dennoch gibt es einige Warnsignale, die ernst genommen werden sollten. Bei Barrick Gold wäre der Aufwärtstrend erst zu Ende, wenn das Tief des Monats September und somit die Marke bei 18.94 USD nach unten gebrochen würde. Ein weiteres Warnsignal wäre der Verlust der psychologisch wichtigen Ebene bei 20 USD. Nun liegt es an den Bullen, den intakten Aufwärtstrend zu verteidigen.
Aussicht: BULLISCH
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Mit einem durchschnittlichen Anstieg von rund +5% gehörten Goldaktien im gestrigen Handel zu den Top-Gewinnern an der Wall Street. Lediglich Papiere aus dem Bereich Silber konnten noch besser performen.
Der Grund für die Euphorie im Markt ist der gestern nach oben ausgebrochene Goldpreis, welcher durch die Annäherung in Richtung der Marke von 2.600 USD je Feinunze ein neues Allzeithoch markieren konnte. Natürlich war auch die Barrick Gold-Aktie unter den Gewinnern. Das Papier legte mehr als +4% zu und nähert sich gerade dem Hoch von August
Expertenmeinung: Nach wie vor befindet sich die Aktie in einem Aufwärtstrend. Dieser wird geprägt durch eine Folge von höheren Hochs und höheren Tiefs. Mit dem Ausbruch über das Hoch von August würde dieser Trend eine weitere Bestätigung erhalten.
Sollte dies so kommen, wäre das nächste Kursziel wohl das Hoch von Anfang 2022, welches bei rund 26 US gebildet wurde. Somit liegt hier noch einiges an Potenzial vor. Bereits bei meiner letzten Analyse hatte ich dem Papier bullische Aussichten mit auf den Weg gegeben. Diese bleiben vorerst aufrecht.
Aussicht: BULLISCH
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Zusammen mit dem Goldpreis nahe seinem Allzeithoch befinden sich auch zahlreiche Papiere der Branche schon seit Wochen im Höhenflug. Auch die Barrick-Gold-Aktie profitiert von diesem Umstand und konsolidiert aktuell nahe ihrem 52-Wochen-Hoch. Knapp oberhalb der Marke von 20 USD hat sich mittlerweile eine konstruktive Bullenflagge gebildet, welche auf neue Impulse wartet. Gleichzeitig blicken Anleger auf den Widerstand aus dem Vorjahr, welcher bei 20,75 USD gebildet wurde. Diesen gilt es nun zu brechen.
Expertenmeinung: Der Trend befindet sich nach wie vor ein einer bullischen Trendphase. Wichtige Unterstützungen finden wir beim Tief der vorigen Woche bei 19,77 USD als auch beim Zwischenhoch von Juli, welches bei 19,45 USD gebildet wurde. Solange die Bullen die Aktie oberhalb dieser beiden Marken halten können, bleiben die Chancen auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung erhalten. Viel wird natürlich auch vom weiteren Verlauf des Goldpreises selbst abhängen. Dieser konsolidiert aktuell ebenfalls auf hohem Niveau und steht kurz vor dem nächsten Breakout.
Aussicht: BULLISCH
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Branche der Goldaktien konnte in den vergangenen Monaten von den steigenden Preisen des gelben Edelmetalls profitieren. Zahlreiche Titel gingen durch die Decke. Auch die Barrick Gold-Aktie konnte in diesem Zeitraum ordentliche Zugewinne verzeichnen, doch nun scheint das Momentum von Tag zu Tag zu schwinden.
Bereits der Fehlausbruch über das Zwischenhoch von April bei rund 19 USD zeigte, dass die Bullen nicht bereit waren, noch höhere Preise für die Aktie zu bezahlen. Mittlerweile wurde zudem das Pivot-Tief von Ende Juli unterschritten. Der Aufwärtstrend ist somit vorerst einmal dahin.
Expertenmeinung: Ob sich das Papier noch einmal fangen wird, hängt vor allem davon ab, ob der Goldpreis die magische Marke bei 2.525 USD je Feinunze brechen kann. Vorerst sieht es jedoch nicht danach aus. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass der nächste Support der Aktie im Chart bei rund 16 USD verletzt werden könnte.
Dies wäre natürlich alles andere als hilfreich und würde gleichzeitig den Übergang in eine bärische Trendphase bedeuten. Vorerst scheint die fallende 20-Tage-Linie eine schwierige Hürde für die Aktie darzustellen. Der Titel bleibt auf aktuellem Niveau leicht angeschlagen.