ATOSS Software Aktie Prognose ATOSS Software: Da rutscht langsam ein Deckel drauf

News: Aktuelle Analyse der ATOSS Software Aktie

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ATOSS Software
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Zur ATOSS Software Aktie

Weiteres Wachstum und ein angepeilter Jahresabschluss oberhalb der bisherigen Prognose: Das klang nach einer Steilvorlage für einen Kurssprung bei der ATOSS Software-Aktie … der indes ausblieb. Warum blieben die Käufer weg?

Das dürfte an einem genaueren Blick auf die Zahlen und die aktuelle Bewertung gelegen haben. Bezogen auf die ersten drei Quartale insgesamt stieg der Umsatz um 14 Prozent. Die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) legte von 33 auf 36 Prozent zu, daraus resultierte ein EBIT-Plus von 24,5 Prozent im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2023.

Betrachtet man sich das Ergebnis des dritten Quartals alleine, so stieg der Umsatz um 13,7 Prozent, die EBIT-Marge von 34 auf 38 Prozent, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 28,3 Prozent und der Nettogewinn sogar um 35 Prozent. Starke Ergebnisse, die ATOSS dazu bewogen, die 2024er-Umsatzprognose zwar unverändert bei 170 Millionen Euro zu belassen, die Prognose für die EBIT-Marge aber von „mindestens 33 Prozent“ auf „mindestens 35 Prozent“ anzuheben. Das passte alles, aber:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur ATOSS Software Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Der Ausblick für das kommende Jahr weist einen angepeilten Umsatz von 190 Millionen und eine EBIT-Marge von „jedenfalls 30 Prozent“ aus. Mindestens 30 Prozent also, gut, aber dennoch impliziert der Ausblick, dass der Spezialist für Zeit- und Arbeitsablauf-Management-Software im kommenden Jahr zwar Wachstum sieht, aber nicht in einem Maße, wie es für die derzeitige Bewertung nötig wäre, denn die Aktie ist „teuer“.

Das aktuelle Kurs/Gewinn-Verhältnis liegt für die 2024er-Gewinnschätzung auch dann, wenn man diese zehn Prozent über dem bisherigen Analysten-Konsens ansiedelt, um 50. Das ist für einen im kommenden Jahr nur moderat steigenden Gewinn zu hoch. Und da der Auftragseingang im bisherigen Jahresverlauf laut ATOSS leicht unter dem des Vorjahreszeitraums lag, ist eine deutliche, positive Überraschung in Bezug auf diesen 2025er-Ausblick derzeit nicht greifbar, was hieße: Bei dieser hohen Bewertung gab es keine neuen Argumente, um die Aktie unmittelbar einzusammeln.

Man wird sich auch daran erinnert haben, dass die zwei größten Anteilseigner unlängst „Liquidität und Streubesitz der Aktie stärkten“, sprich Kasse gemacht haben, indem Aktien im Volumen von um die 130 Millionen Euro an institutionelle Investoren abgegeben wurden. Das passierte Anfang September, führte zu dem im Chart gut erkennbaren Kurseinbruch, der bislang nicht vollständig aufgeholt werden konnte. Und wenn das Gewinnwachstum nachlässt, die Aktie teuer ist und Großaktionäre ihre Position verringern, warum, mag sich mancher gefragt haben, sollte man dann jetzt kaufen?

Die Folge: Das anfängliche Plus von bis zu 3,2 Prozent verwandelte sich zum Handelsende in ein Minus von 0,75 Prozent, damit wurde das letzte Woche entstandene Zwischenhoch bestätigt. Erst, wenn die Aktie dieses Zwischenhoch bei 138,60 Euro auf Schlusskursbasis überbieten würde, wäre der Weg nach oben aus rein charttechnischer Sicht wieder frei. Was man aber, angesichts vorstehender Aspekte und der ausgebliebenen, positiven Reaktion gestern, nicht als das wahrscheinlichste Szenario ansehen kann.

ATOSS Software Aktie: Chart vom 23.10.2024, Kurs 130,80 Euro, Kürzel: AOF | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
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Vorherige Analysen der ATOSS Software Aktie

Das kam überraschend: Die beiden größten Anteilseigner von ATOSS Software trennen sich von Aktien in der Größenordnung von ca. 130 Millionen Euro. Das werde den Streubesitz und die Liquidität stärken, so ATOSS. Doch in erster Linie drückt es die Aktie. Und das heftig.

AOB Invest und General Atlantic halten zusammen in etwa 50 Prozent der Aktien des Software-Unternehmens ATOSS. Gestern Abend nach Handelsende kam vom Unternehmen die Ad-hoc-Mitteilung, dass diese beiden Anteilseigner sich von Aktien in der Größenordnung von um die 130 Millionen Euro trennen würden, die man in einem sog. „beschleunigten Bookbuilding-Verfahren“ an institutionelle Investoren weitergeben werde, sprich an Privatanleger geht nichts, das läuft auch nicht über die Börse ab. Eigentlich also ein Vorgang, der den Kurs nicht betreffen müsste. Was er aber sehr wohl tut:

Kaum war diese Meldung raus, brach die ATOSS-Aktie auf den abends noch aktiven Handels-Plattformen zwischen zehn und elf Prozent ein. Da die Aktie am Donnerstag bereits im regulären Handel um 4,88 Prozent gefallen war und damit zweitstärkster Verlierer im TecDAX war, ist das alleine aus charttechnischer Sicht übel:

ATOSS Software Aktie: Chart vom 05.09.2024, Kurs 132,60 Euro, Kürzel: AOF | Online Broker LYNX
ATOSS Software Aktie: Chart vom 05.09.2024, Kurs 132,60 Euro, Kürzel: AOF | Quelle: TWS

Eine Stunde nach der Meldung rangierte der Kurs um die 124 Euro. Sie sehen im Chart, dass damit die in schwarz gehaltene 200-Tage-Linie, aktuell bei 121,50 Euro, in Reichweite kommt. Und sie ist die einzige Supportlinie, die zwischen dem Donnerstags-Schlusskurs und der mittelfristig relevanten Kreuzunterstützung bei 108 Euro steht. Aber wieso reagierten die Akteure auf diese Meldung so drastisch?

Expertenmeinung: Zum einen liest sich die Meldung des Unternehmens seltsam. Diese Platzierung von Aktien werde die Liquidität und den Streubesitz stärken? Als ob man vorher keine ATOSS-Aktien hätte bekommen können. Was hat ein Anleger davon? Gar nichts. Dieses Statement wirkt wie das Pfeifen im Walde, als wäre man auch dort von dieser Maßnahme überrascht worden und würde versuchen, Unerfreuliches in rosa Watte zu verpacken.

Zum anderen dürfte sich so mancher Anleger deswegen unwohl fühlen, weil dieses kräftige Minus in den Handelsstunden vor der Meldung wirkt, als hätten einige schon vorher gewusst, was da am Abend auf den Tisch kommen würde. Zwar war der Druck auch aus der charttechnischen Warte erklärbar, weil die Aktie unter das alte Rekordhoch vom März bei 139,30 Euro gefallen war, wodurch die neuen Rekordhochs vom August zur Bullenfalle wurden, ein kleines Doppeltopp vollendet wurde und dies das Minus vergrößernde Stop-Loss-Verkäufe ausgelöst haben dürfte, aber:

Zuletzt stellt man sich ja schon die Frage, warum diese Großaktionäre ausgerechnet jetzt ein Paket loswerden wollen, das immerhin etwa eine Million Aktien umfasst … bei einer Gesamtzahl an Aktien um die 16 Millionen kein Pappenstiel. Wer da Kasse macht, geht ja eher davon aus, dass die Luft für den Kurs nach oben dünner ist als die nach unten. Und wenn man bedenkt, dass AOF Invest Andreas Obreder gehört, der zugleich Vorstandschef von ATOSS ist, darf man vermuten, dass man dort gut abschätzen kann, ob die Aktie hoch genug gelaufen ist, um Kasse zu machen, so dass sich die Anleger fragen dürften: Wenn die verkaufen … sollte ich das nicht besser auch tun?

De facto kommen hier keine neuen Aktien an die Börse, die den Gewinn verwässern würden, zwingend ist ein Minus daher ganz und gar nicht. Aber aufgrund der Art und Weise und des Zeitpunkts dieser Platzierung eines durchaus beachtlichen Anteils der Aktien durch Großaktionäre ist es nicht überraschend. Hier jetzt die Hand aufzuhalten, wenn der Kurs auch heute, im regulären Handel durchsackt, könnte gewagt sein, das sollte man vielleicht erst einmal von der Seitenlinie aus beobachten.

Quellen:
Meldung über Privatplatzierung von Aktien, 05.09.2024, 18:04 h: https://www.eqs-news.com/de/company/atoss-software-se/news/5b74b757-ea7c-11e8-902f-2c44fd856d8c

Anfang letzter Woche hatte die Aktie des Workforce-Softwareanbieters ATOSS den Sprung über die mittelfristige Abwärtstrendlinie geschafft und sich, trotz wankendem Gesamtmarkt, darüber gehalten. Ob das wirklich die Wende ist, muss sich am Mittwoch aber erst beweisen.

Am Mittwoch werden die Ergebnisse des zweiten Quartals bzw. ersten Halbjahrs erwartet. Nach einem guten ersten Quartal dürften die Akteure mit erneut guten Zahlen rechnen und, das darf man zumindest vermuten, mit der Anhebung des bislang noch ziemlich defensiv wirkenden Gesamtjahresausblicks. Wenn das alles „sitzt“, könnte die Aktie nach der charttechnischen Vorarbeit in der vergangenen Woche wieder Kurs auf das bisherige, Ende März bei Aktiensplit-bereinigten 139,90 Euro markierte Rekordhoch nehmen.

Am Freitagabend tat sich bei der ATOSS-Aktie im nachbörslichen Handel auf mehreren Handelsplätzen ungewöhnlich viel, die Aktie lag dabei um die 124 Euro und somit auffällig über dem Schlusskurs des Xetra-Handels. Weiß da jemand etwas in Sachen Ergebnis oder Ausblick … oder sind da nur ein paar Akteure unterwegs, die genau das suggerieren und andere Trader in die Aktie locken wollen? Solche Aktivitäten an einem Freitagabend sind immer eine wacklige Sache, waren aber auffällig genug, sich die Aktie vor der Bilanz noch einmal anzusehen. Ein Problem hat sie ja bereits:

Expertenmeinung: Im März kündigte ATOSS Software einen Aktiensplit 1:2 an, der Ende Juni dann vollzogen wurde, d.h. wer bislang eine ATOSS-Aktie im Depot hatte, hatte danach zwei. Solche Splits sind meist kurstreibend, weil eine zuvor zu teure und dadurch für normale Anleger nicht mehr attraktive Aktie dann erschwinglicher wird und, vor allem, auch billiger wirkt. Doch im Fall von ATOSS stellte sich natürlich schon die Frage, wieso man einen Kurs von in der Spitze vor dem Split 278,60 Euro als zu teuer für die Anleger ansah. Und wenn dem so war, warum dann nur ein Split 1:2 und nicht gleich einen, der die Aktie wieder in zweitstellige Kurse geführt hätte, wie z.B. 1:4 oder 1:5?

Dementsprechend blieb der oft gesehene Effekt, dass eine solche Aktie vor und nach dem Split vermehrt gekauft wird und zulegt, aus. Das haben diejenigen, die auf den „Split-Effekt“ gesetzt hatten und damit auf die Nase fielen, natürlich noch im Hinterkopf. Das kann dazu führen, dass die bullische Spekulation hier auch bei guten Zahlen und einer Prognose-Anhebung mit gebremstem Schaum daherkommt.

Ebenso fällt auf, dass der Kurs zwar am vergangenen Montag einen Satz nach oben machte und so die Ende März etablierte Abwärtstrendlinie bezwang, danach aber absolut nichts mehr voranging. Das ist ein Bild, das ungewöhnlich genug ist, um die Sache mit Vorsicht anzugehen und nicht zu sehr darauf zu setzen, dass übermorgen dann starke Zahlen zu einer immensen Rallye führen. Das kann so kommen, muss es aber keineswegs.

Wichtig wäre daher, das Chartbild in beide Richtungen im Auge zu behalten. Sollte es mit den Ergebnissen zu einem Kurssprung kommen, wäre der Weg aus rein charttechnischer Sicht bereits mit Schlusskursen über dem Vorwochen-Verlaufshoch von 122,40 Euro nach oben frei. Auf der Unterseite müsste die ATOSS-Aktie erst einmal durch eine ganze Phalanx an potenziellen Auffanglinien rutschen, erst bei Schlusskursen unter dem Korrektur-Tief (108,20 Euro) hätten wir hier ein markant bärisches Signal. Diese Marke ist aber nicht so weit entfernt, dass man ein solches, abwärts gerichtetes Szenario ausschließen könnte, wie gesagt: Das sollte man jetzt mit Vorsicht angehen!

ATOSS Software Aktie: Chart vom 19.07.2024, Kurs 119,80 Euro, Kürzel: AOF | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Das jetzt erreichte Kursniveau wäre eine perfekte Basis, um die seit Ende März laufende Korrektur der ATOSS Software-Aktie mit einem Aufwärtsschwenk zu beenden. Es wäre aber auch ein idealer Level für das bärische Lager, um hier eine markante Duftmarke zu setzen!

ATOSS Software Aktie: Chart vom 06.06.2024, Kurs 237,00 Euro, Kürzel: AOF | Online Broker LYNX
ATOSS Software Aktie: Chart vom 06.06.2024, Kurs 237,00 Euro, Kürzel: AOF | Quelle: TWS

Wo, wenn nicht nahe an der Aufwärtstrendlinie, kauft man eine Aktie im Aufwärtstrend am sinnvollsten? Vor allem, wenn dort auch noch die 200-Tage-Linie verläuft, so dass man gleich doppelten Support beim Einstieg hat und damit auch den Stoppkurs eng unter diese beiden Linien platzieren kann, sollte die Sache schiefgehen. Das dachten sich diejenigen wohl, die seit Ende letzter Woche bei der ATOSS Software-Aktie zugegriffen hatten und damit diese beiden Linien erst einmal verteidigt haben. Allerdings …

… konnte man diese beiden Leitlinien der Bullen noch nicht allzu weit unter sich lassen. Die 200-Tage-Linie verläuft aktuell bei 230 Euro, die Aufwärtstrendlinie bei 223 Euro. Zwar sind diese beiden Unterstützungen auch noch Teil einer bis zum Sommer 2023 zurückreichenden Unterstützungszone aus mehreren Wendepunkten, aber die Zone müsste eben erst einmal klar nach oben verlassen werden. Dazu muss die ATOSS-Aktie über die momentan bei 243 Euro verlaufende, kurzfristige Abwärtstrendlinie hinaus, die diese Korrektur als Leitstrahl begleitet. Nur eine Frage der Zeit, eine reine Pflichtübung der Bullen?

Expertenmeinung: Bis zum Beweis, dass es in der Tat nur eine Pflichtübung ist, sollte man da vorsichtig bleiben; bis dahin bleibt die Sache eng und das bärische Lager imstande, mit ein, zwei schwachen Tagen für vollendete Tatsachen zu sorgen. Und so ganz ohne Argumente wäre ein Bruch dieser Unterstützungszone ja nicht, denn:

Als das Software-Unternehmen am 25. April das Ergebnis des ersten Quartals vorlegte, konnte sich der Anstieg des Gewinns um 21 Prozent zum Vorjahresquartal zwar allemal sehen lassen, die Reaktion der Aktie aber weniger. Der Kurs legte daraufhin zwar drei Tage lang zu, sah aber in den beiden Tagen darauf kräftige Abgaben, so dass die positive Reaktion auf die Quartalsbilanz binnen weniger Tage komplett abverkauft wurde und die Korrektur weiterging. Das unterstreicht, dass einige offenbar auch kleinere Anstiege als gute Basis zum Ausstieg oder für Short-Trades sehen. Und da es seither keine neuen Nachrichten von Bedeutung gab, dürften sich die Trader jetzt die Frage stellen, warum das hier und heute anders sein sollte.

Und ein nicht ganz unwesentliches Argument dafür, dass man hier im Vorfeld eines charttechnisch sauberen Befreiungsschlags durch Schlusskurse über der kurzfristigen Abwärtstrendlinie vorsichtig bleiben sollte, ist die Bewertung: ATOSS Software wird derzeit auf Basis der durchschnittlichen 2024er-Gewinnschätzung mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 52 bezahlt, das ist für den Software-Bereich untypisch teuer. Vor allem, weil man seitens der Experten derzeit zwar von einem stetigen, aber nicht gerade rasanten Anstieg des Unternehmensgewinns ausgeht, so dass auf dem aktuellen Kursniveau sogar für den 2026er-Gewinn noch ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 36 gelten würde. Daher dürfte das bärische Lager hier noch nicht aus dem Rennen sein, es bleibt zunächst noch eng!

Quellen:
Ergebnis 1. Quartal, 25.04.2024: https://www.atoss.com/de/unternehmen/investor-relations/nachrichten/quartalsmitteilung-q1-2024

ATOSS Software legte vergangene Woche ein Ergebnis zum ersten Quartal vor, das die Analystenerwartungen übertraf. Seither legt die Aktie zu … aber waren die Zahlen gut genug, um das bisherige Rekordhoch zu überwinden? Sind das jetzt also noch Kaufkurse oder nicht?

Mit Software rund um das Thema Workforce-Management lässt sich offenkundig gut Geld verdienen. Der Umsatz von ATOSS Software stieg in den vergangenen Jahren wie auf Schienen, der Gewinn, von einem „Durchhänger“ im Jahr 2022 abgesehen, ebenfalls.

Für 2024 erwarteten die Analysten bislang jedoch nur einen geringfügig höheren Gewinn pro Aktie. Da ATOSS durch den kräftigen Kursanstieg seit Januar ein mit ca. 55 untypisch hohes Kurs/Gewinn-Verhältnis ausweist, wäre das ein Grund, das bisherige Rekordhoch von 278,60 Euro, das Ende März erreicht wurde, als „Deckel“ zu deklarieren, den man vorerst nicht wird heben können. Aber die Aktie stieg nicht umsonst als Reaktion auf diese Ergebnisse zu den ersten drei Monaten.

Der Umsatz legte um solide 16 Prozent zu, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg überproportional um 21 Prozent, basierend auf einer von 32 auf 34 Prozent gesteigerten EBIT-Gewinnmarge. Alle drei Kennzahlen lagen zudem über der durchschnittlichen Analystenprognose. Und sie erwecken den Eindruck, dass eine gute Chance besteht, dass ATOSS den bisherigen und jetzt „nur“ bestätigten Gesamtjahresausblick eines Umsatzes von 170 Millionen Euro und einer EBIT-Marge von 30 Prozent in nächster Zeit anheben könnte. Das wäre der Schlüssel zu höheren Kursen, denn:

Expertenmeinung: Nachdem der Umsatz 2023 bei 151 Millionen Euro gelegen hatte, würde das jetzt angepeilte Umsatzziel von 170 Millionen den Gewinn ja ordentlich steigern, hätte man nicht mit 30 Prozent eine defensive und gegenüber 2023 (34,8 Prozent) niedrigere EBIT-Gewinnmarge ausgelobt. Wenn die aber auf höherem Level verbleiben könnte … immerhin hatte ATOSS diese Marge im ersten Quartal von 32 auf 34 Prozent steigern können … würde die Perspektive für den Unternehmensgewinn schon ganz anders aussehen.

Doch bislang zeigt man sich bei ATOSS zwar mit der Entwicklung zufrieden, will sich aber, was ja durchaus der gebotenen Vorsicht in solchen Dingen entspricht, nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, was ein mögliches Überbieten der eigenen Ziele angeht. Damit müssen es die Bullen also erstmal alleine richten. Das Motiv hätten sie, die charttechnische Basis auch, denn:

ATOSS Software Aktie: Chart vom 29.04.2024, Kurs 260,00 Euro, Kürzel: AOF | Online Broker LYNX
ATOSS Software Aktie: Chart vom 29.04.2024, Kurs 260,00 Euro, Kürzel: AOF | Quelle: TWS |

Dass die ATOSS-Aktie als Reaktion auf das Zahlenwerk noch oberhalb der mittelfristig entscheidenden Supportzone 224,60 zu 234,60 Euro nach oben gedreht hat, ist ein klar positives Signal. Aber das müsste man jetzt unbedingt verstetigen, idealerweise durch eine Attacke an das bisherige Hoch ausbauen, denn das Chartbild macht klar: Noch könnte das auch eine Toppbildung werden, falls der Kurs jetzt doch wieder nach unten abdreht. Und solange die Prognose bleibt, wo sie ist, stehen sich Gewinnphantasie und teure Bewertung mit offenem Visier gegenüber. Da müssen also die Trader entscheiden, welcher Fahne sie folgen … und das, des weiterhin möglichen Topps wegen, bald!

Quellen:
Ergebnis 1. Quartal, 25.04.2024: https://www.atoss.com/de/unternehmen/investor-relations/nachrichten/quartalsmitteilung-q1-2024

ATOSS Software, Entwickler von Arbeits- und Zeitmanagementsoftware, legte am Mittwoch vorläufige Ergebnisse für das Jahr 2023 vor. Die Zahlen waren überzeugend, der Ausblick transportierte Zuversicht … aber die Aktie ist sehr teuer bewertet. Ist da noch Luft nach oben?

Diese Ergebnisse konnten sich sehen lassen: Der Umsatz stieg bei ATOSS Software im Gesamtjahr 2023 um 33 Prozent, der operative Gewinn legte aufgrund einer deutlich von 27 auf 34 Prozent gesteigerten Marge überproportional um 68 Prozent zu. Und angesichts der derzeit starken Nachfrage nach sogenannten „Workforce Management-Lösungen“ rechnet der Vorstand für 2024 mit weiterem Wachstum.

Wer dem bereits im Spätsommer 2022 begonnenen Aufwärtstrend der ATOSS-Aktie gefolgt war, hat also alles richtig gemacht. Aber ändern diese Ergebnisse nebst Ausblick etwas an der vor gut einer Woche an dieser Stelle in den Raum gestellten Überlegung, dass es an der Zeit für Teilverkäufe und konsequente Stoppkurse für die verbleibenden Aktien wäre?

Expertenmeinung: Nein. Denn die Aktie ist mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 56 auf Basis der durchschnittlichen 2024er-Gewinnschätzung der Analysten weiterhin recht hoch, wenn nicht zu hoch, bewertet. Und das stellten die Zahlen für 2023 ebenso wenig auf den Kopf wie der Ausblick. Denn ein angestrebter 2024er-Umsatz von 170 Millionen Euro (2023: 151,2 Millionen) und eine EBIT-Marge von 30 Prozent (2023: 34 Prozent) liegen genau im Rahmen der bisherigen Analysten-Erwartungen und würde aufgrund der besser als zuvor geschätzten 2023er-Ergebnisse bedeuten, dass der Gewinn pro Aktie zumindest in diesem Jahr aufgrund der wieder etwas tieferen Marge nicht weiter steigt.

ATOSS Software Aktie: Chart vom 31.01.2024, Kurs 255,00 Euro, Kürzel: AOF | Online Broker LYNX
ATOSS Software Aktie: Chart vom 31.01.2024, Kurs 255,00 Euro, Kürzel: AOF | Quelle: TWS

Daher sehen die fünf Analysten, die ATOSS Software regelmäßig beobachten, die Bäume auch nicht in den Himmel wachsen. Die Kursziele lauten auf zweimal 200, einmal 212, einmal 250 und einmal 260 Euro. Dabei hob Alsterresearch sein Kursziel als Reaktion auf diese Ergebnisse gestern zwar von 208 auf 212 Euro an, bewertete die Aktie aber aufgrund des weit über diesem Ziel liegenden Kurses mit „Verkaufen“.

Auch, wenn ATOSS immerhin im TecDAX notiert ist, so ist sie doch eher markteng. Und bei relativ niedrigen Umsätzen sind volatile Bewegungen immer möglich – in beide Richtungen. Zwar machte das gestrige Plus und der mit einem Verlaufs- und Schlussrekord beendete Mittwoch klar, dass die Anleger mehrheitlich weiter bullisch sind. Aber angesichts dieser hohen Bewertung, den eher vorsichtigen Analysten und des Umstands, dass das höchste aller Kursziele von 260 Euro gestern im Handelsverlauf schon fast erreicht wurde, würde ich meine Einschätzung beibehalten:

Bei einem Teil der Position den Gewinn einfahren und für den Rest einen konsequenten Stoppkurs einziehen, der aus charttechnischer Sicht knapp unter den beiden Hochs des Sommers 2023 bei 233,50/234,50 Euro sinnvoll platziert wäre, dürfte eine gute Lösung sein.