Zocken oder Investieren? ASML zeigt, welcher Ansatz wirklich erfolgreich ist. Prognosen übertroffen, zunehmende Wachstumsdynamik.
Bisher gleicht 2025 einem Irrenhaus
Es ist allseits bekannt, dass die Börse zu Überreaktionen neigt und die Kurse kurzfristig viel zu stark ausschlagen. Ständig kommt es an einzelnen Tagen zu Kurseinbrüchen oder -sprüngen, die der durchschnittlichen Jahresperformance von Aktien entsprechen.
Was in den letzten Tagen und Wochen bei einigen Aktien geschehen ist, geht weit über den normalen Irrsinn hinaus. Aufgrund von Schlagzeilen wurden hunderte Milliarden Dollar an Börsenwert vernichtet und dann wieder hinzugewonnen.
Vorgestern brachen Halbleiteraktien weltweit ein, Nvidia beispielsweise um 17 %, gestern ging es dann wieder um etwa 9 % aufwärts.
Und das alles, weil eine Nachricht mediales Interesse erlangte, die eigentlich schon eine Woche alt war.
Das ist aber nur eins von vielen Beispielen. Oracle wurde als Verlierer eines möglichen TikTok-Verbots in den USA betrachtet und daher von 198 auf 152 USD abverkauft.
Dann wurde das Unternehmen als Stargate-Gewinner eingestuft und der Kurs schoss über Nacht auf über 190 USD. Und dann löste Deepseek einen Kurssturz auf 152 USD aus. All das ist seit Anfang des vergangenen Monats geschehen, also innerhalb von wenigen Wochen.
Man kann es den Anlegern daher nicht übelnehmen, wenn sie der Meinung sind, dass die Börse zu einem Kasino verkommen ist, an dem nur noch sinnfrei gezockt wird. Im kurzfristigen Zeitfenster ist das tatsächlich der Fall.
Man muss sich nur die Handelsvolumina einiger Aktien anschauen, teilweise wird innerhalb von wenigen Tagen der gesamte Börsenwert umgeschlagen.
Warum Langfrist-Investoren die Gewinner sind
Langfristige Investoren sind eine seltene Spezies geworden. Die durchschnittliche Haltedauer von Aktien liegt bei Privatanlegern bei wenigen Monaten. In diesem Zeitfenster sind Kursbewegungen weitgehend zufällig und es ist nahezu unmöglich, auf diese Art und Weise nachhaltig erfolgreich zu sein.
Statt ASML innerhalb von wenigen Monaten immer wieder zu kaufen und zu verkaufen, konnte man viel einfacher und mit weniger Aufwand Geld verdienen, indem man jahrelang investiert geblieben ist.
Man hätte sich auch die zeitraubende Beschäftigung mit Makroökonomik, Zinsen, Politik und Prognosen sparen können.
Welche Rolle haben all diese vermeintlich wichtigen Themen gespielt, wenn man vor 10 oder 20 Jahren Alphabet, Amazon oder ASML gekauft hat? Google kannte jeder auch schon vor 10-15 Jahren.
McDonald’s kannte vor 30 Jahren auch jeder. Wer damals die Aktie gekauft hat, ist heute 2000 % im Plus und erhält, bezogen auf den damaligen Kaufpreis, eine Dividendenrendite von etwa 47 %.
Mit ASML hätte man einen Gewinn von 2000 % noch weitaus schneller erreicht. Dazu hätten Sie die Aktie nur für die letzten 14 Jahre halten müssen.
Prognosen übertroffen, starker Ausblick
Der Gewinn von ASML lag in Q4 mit 2,69 Mrd. Euro über den Erwartungen von 2,64 Mrd. Euro. Mit einem Umsatz von 9,26 Mrd. Euro hat man die Analystenschätzungen von 9,02 Mrd. Euro ebenfalls deutlich übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 25 % und einem Gewinnsprung um 32 %.
Das Ergebnis je Aktie konnte von 5,21 auf 6,85 Euro je Aktie gesteigert werden.
Der Jahresumsatz lag bei 21,77 Mrd. Euro und das Ergebnis bei 19,24 Euro je Aktie. Im vierten Quartal ist es demnach zu einer spürbaren Zunahme der Dynamik gekommen.
Im ersten Quartal soll ein Umsatz von 7,5 – 8,0 Mrd. Euro erreicht werden, bisher ist man von 7,25 Mrd. Euro ausgegangen. Die Bruttomarge soll mit 52 – 53 % ebenfalls über den Konsensschätzungen von 51,2 % liegen.
Für 2025 stellt man einen massiven Umsatzsprung auf 30 – 35 Mrd. Euro in Aussicht, also ein Plus von 7 – 24 %.
Viele Neuigkeiten hat das Quartals-Update nicht gebracht. Der Ausblick für 2025 ist derselbe wie zuvor.
Die Aktie vollzieht dennoch einen Kurssprung und das unterstreicht die zuvor aufgestellte These nur noch weiter: In einem Zeitfenster von wenigen Monaten ist die Kursentwicklung zufällig/unvorhersehbar.
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Die Aktie ist übergeordnet bullisch. Die Unterstützung scheint gehalten zu haben. Gelingt jetzt ein nachhaltiger Ausbruch über 713 Euro, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 750 und 765 Euro.
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