Wie ASML ein Zulieferer einer konjunktursensiblen Branche zu sein, ist ein volatiles Geschäft. Aktien solcher Unternehmen gelten als „Fahrstuhlaktien“: Gewinn und Kurs sausen rasant nach oben oder unten – je nach Nachrichtenlage. Und für ASML stehen morgen Nachrichten an.
Wie das? … Könnte man fragen. Denn die Quartalsergebnisse nebst Senkung der Prognose kamen doch bereits Mitte Oktober und sorgten für den bislang letzten, brutalen Selloff des Herstellers von Produktionsmaschinen für die Halbleiterbranche. Das ist richtig … und diese Ergebnisse waren ernüchternd genug, um dafür zu sorgen, dass sich die Bullen bei diesem zuvor als „Dauerläufer“ aufgetretenen Titel seither nicht aus der Deckung trauten:
Die niederländische ASML Holding hatte den Ausblick für den 2025er-Umsatz auf 30 bis 35 Milliarden Euro gesenkt, deutlich unter dem, was man bislang erwartet hatte. Und das wiederum basierte auf weit unter den Prognosen hereingekommenen Neuaufträgen im dritten Quartal, verbunden mit der Aussage, dass sich die Halbleiterindustrie mit der Bestellung neuer Produktionsanlagen weiterhin und länger als erwartet schwertut, ausgenommen der Bereich „KI“, der, so ASML, weiter eine starke Entwicklung zeigt und Aufwärtspotenzial hat.
Und genau darum wird es sich morgen Abend nach US-Handelsende bzw. dann übermorgen im Handel drehen. Denn am Mittwochabend werden die Quartalsergebnisse des KI-Flaggschiffs Nvidia erwartet.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur ASML Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Wenn Nvidia mit starken Zahlen aufwarten kann und idealerweise für den gesamten KI-Bereich optimistisch wirkt, kann das auch den Zulieferer ASML aus dem Keller holen, den Fahrstuhl umgehend wieder nach oben in Marsch setzen. Natürlich bliebe dann die Nachfrageflaute im Rest der Halbleiterbranche. Aber es wäre ein Signal dahingehend, was alles möglich wäre, wenn der KI-Boom weitergeht und die „normalen“ Chiphersteller wieder Wasser unter den Kiel bekommen. Denn dass das irgendwann der Fall ist, ist zu erwarten. Nur bräuchte es für die potenziellen Käufer der ASML-Aktie jetzt eine Motivation, um daraufhin vorzukaufen. Nvidia könnte sie liefern.
Käme es so, wären drei Chartmarken relevant, die die Lage jeweils ein wenig mehr in Richtung bullisch drehen würden. Zunächst die Widerstandszone 657/669 Euro, an der die Aktie Ende letzter Woche wieder nach unten abdrehte. Dann die seit Juli geltende, zügig nach unten kommende Abwärtstrendlinie bei derzeit 725 Euro. Und zuletzt die bis in den April zurückreichende Widerstandslinie bei 805 Euro, an der die Aktie durch die vorgenannte Senkung der Umsatzprognose im Oktober so scharf nach unten abdrehte.
Gelingt es, diese Hürden eine nach der anderen zu bezwingen, wäre für die Bullen der Weg frei … Nvidia könnte den Schlüssel dazu liefern. Aber sollten die Zahlen von Nvidia nicht überzeugen, wäre es alles andere als eine Überraschung, wenn ASML zeitnah die Tiefs vom vergangenen Herbst bei 534/541 Euro testet. So gesehen sollte man es sich zweimal überlegen, ausgerechnet jetzt, so nahe an dieser Nvidia-Bilanz, eine neue Position einzugehen, denn das wäre letzten Endes kein Trade, sondern eine Wette.
Mit einem Margin-Depot über LYNX können Sie einfach auf einen Wertpapierkredit, oft auch als Lombardkredit bezeichnet, zugreifen, indem Sie im Depot befindliche Aktien beleihen und so Ihren persönlichen Handlungsspielraum im Trading erweitern. Dabei profitieren Sie von fairen Zinssätzen. Jetzt informieren: Wertpapierkredit
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen